Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

Rechts und links einer Schweißnaht ist das molekulare Gefüge verworfen, sodass dort Bruchkanten entstehen können.
Also wenn, dann dort. Die Schweißnaht selbst sieht gut aus, hat vll die Presspassung des Bremsscheibenflansches auf die Schwachstelle eingewirkt, zusätzlich zur üblichen
belastung?
Frag doch mal @Jack-Lee ... ;)
Gruß Krischan
 
Materialfehler. Ich habe mal in jungen Jahren bei meinem Rennrad eine ziemlich neue Tretlagerachse abgeschert. Einfach beim Fahren einer gar nicht mal so steilen Strasse im Schwarzwald. Damals war ich zwar ziemlich fit, aber so fit dann auch wieder nicht. Kann mir keiner erzählen dass der Stahl das nicht hätte aushalten müssen.
 
Habt ihr ne Erklärung?
Anhand des Fotos vom Achsstummel tippe ich auch auf Schwingungsbruch. Aber dass der nur 4-5 Rastlinien hatte, kann wohl nicht sein. Vielleicht spiegeln die dunklen und hellen Ringe auch Phasen unterschiedlicher Beladung wider, in den dunklen Bereichen lief es unbeladen in sehr kleinen Schritten, in den hellen beladen in etwas größeren. Kannst Du das größer ablichten?
Rechts und links einer Schweißnaht ist das molekulare Gefüge verworfen, sodass dort Bruchkanten entstehen können.
Entstehen nicht beim Abkühlen auch Zugspannungen?
 
der nur 4-5 Rastlinien hatte
du meinst die eliptischen Linien?, ja da sind so ca 10 stk, besseres Foto versuch ich morgen.
würde ich hier ausschließen, Abscherung genau an der Schweißnaht

Interessanter weise war an der Achse schon letztens ein Bruch am Verbindungsrohr zwischen dem Ritzelstummel und diesem Achsstummel. Der Radstachsstummel ist ca 145mm lang und der Bruch war genau hinter dem Klemmring. Das Rohr ist ein 20/1,5 einseitig geschlitzt, damit der Klemmring wirken kann. Hier ein Foto vom Aufbau.
PS ich bau das aktuell anders ohne schweißen, mir geht es hier mehr ums verstehen und es laufen ja auch noch 2 weitere Räder mit den Teilen . Frage mich ob ich da nicht präventiv eingreife wegen Sicherheit

20190820_100748.jpg
 
du meinst die eliptischen Linien?, ja da sind so ca 10 stk, besseres Foto versuch ich morgen.
Das jetzige Foto ist zwar nicht wirklich gut, aber aus meiner Sicht dennoch ausreichend für einen Eindruck von der Lage.
Ob ein besseres Bild weitere Hintergründe klar macht, bezweifle ich ein wenig.

es laufen ja auch noch 2 weitere Räder mit den Teilen . Frage mich ob ich da nicht präventiv eingreife wegen Sicherheit
Das würde ich sehr empfehlen.
Je nach Gebrauch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du dort auch bereits Anrisse finden wirst.
 
Solche Verbindungen werden häufig mit Passfedern hergestellt.
Die Verwindungsenergie innerhalb der Achse bleibt ja auch irgendwo.
Ich hab was gefunden:
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?t=27460 :
"Re: Warum brechen Schweißnähte vorzugsweise NEBEN der Naht?
Beitrag 2. Sep 2011, 01:53

Hallo kar,
entscheidend ist die Kerbwirkung der Schweißnaht bei schwellender oder dynamischer Belastung.
Die Kerbwirkung muss z.B. bei Berechnungen im Stahlbau nach der neuen Eurocode-Norm durch sogenannte Kerbfall-Einstufungen (aus Wöhlerlinien) berücksichtigt werden. Nach der alten DIN (die hat man uns seinerzeit im Studium beigebracht)
wurde die Kerbwirkung von Schweißnähten durch sogenannte Kerbwirkungszahlen (Alpha) berücksichtigt, indem man die Tragfähigkeitsminderung infolge der Schweißnaht mit einem äquivalenten gekerbten Stab verglichen hat.
Weitgehend unabhängig von der Beanspruchungsart (Torsion, Biegung, Zug/Druck) beginnt der Anriss und damit die Zerstörung in der Regel am Übergang Schweißnaht/Grundwerkstoff. Der Riss kann dabei parallel zur Schweißnaht oder aber auch in die Schweißnaht hinein verlaufen. Großen Einfluß auf die Rissbildung hat m.E. die beim Schweißen immer vorhandene martensitische Versprödung in der Wärmeeinflußzone.
Interessante Untersuchungen zu diesem Thema wurden u.a. an der TU Darmstadt durchgeführt.
------
hütte
"

Gruß Krischan
 
wie schätzt ihr den die Schnelligkeit, mit der so ein Bruch sich entwickelt ein. Das Teil lag ja vor 4 Wochen noch auf meinem OP-Tisch und da hatte dieses Rad definitiv keinen Schlag ergo doch auch noch keinen Bruch. Der müßte sich ja auf die Bremsscheibe übertragen, aber das lief nach Einbau alles fluchtig.
auch bereits Anrisse finden wirst
blöderweise liegen die, wenn sie so wie hier geschehen ja nicht sichtbar .
 
Es gibt verschiedene Prüfverfahren um Risse zu suchen, aber ich sehe nicht viel Sinn darin, dies zu tun.

Diesen Teil konstruktiv zu ändern, wäre wohl sinnvoller investierte Zeit.
Wenn ich's richtig verstanden habe, hast Du diesen Schritt sowieso schon gemacht?
 
du meinst die eliptischen Linien?, ja da sind so ca 10 stk, besseres Foto versuch ich morgen.
Für die Ursachenforschung spar dir den Aufwand, dass das ein Schwingungsbruch ist, ist auch so klar.
Die Zahl der Linien könnte - mit diversen Annahmen und entsprechenden Unsicherheiten - etwas über den Zeitablauf sagen, aber das hilft auch dann nicht weiter, wenn herauskommt, dass der Riss vielleicht von Beginn an da war. Jedenfalls beantwortet es keine praktisch wichtigen Fragen.
wie schätzt ihr den die Schnelligkeit, mit der so ein Bruch sich entwickelt ein. Das Teil lag ja vor 4 Wochen noch auf meinem OP-Tisch und da hatte dieses Rad definitiv keinen Schlag ergo doch auch noch keinen Bruch.
Erst bei den letzten paar Zyklen oder bei einem Gewaltbruch gibt es plastische Verformungen. Vorher geht der Riss nur unter Last etwas auf und danach wieder zu. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass Du bei sporadischen Kontrollen das Teil in dieser Phase erwischst.
 
Kommt aber auch aufs Material an was ihr/du genommen habt .
Bei solchen Teilen die belastungen aushalten müssen würde ich kein kein st52 chromo v2a/v4a nehmen .
Federstahl rundmaterial drehen/fräsen (was gefräst werden muss ) härten anlassen bei 300° 1 Stunde ca 51 hrc oder bei 400 ° bitte bei ca 46-48 hrc hast dann ultrazähes material .
Beim schweißen müsste man wirklich sehr acht geben wurzel decknaht ,Ultraschall oder röntgen auf risse danach wärme Behandlung normalisieren eventuell auch härten anlassen und fertig .
Wenn man natürlich die Möglichkeit hatt
 
Toll, dass es auch einen Thread gibt, wo ich den selbst produzierten Schrott abladen kann.
Da - bitteschön:
IMG_4567.jpegIMG_4558.jpeg

Morgends zur Arbeit gependelt, abends keine 700 m aus dem Büro beim Anfahren an der Ampel dann "knack" und die linke Kurbel lose.
Freundin angerufen, per Anhänger heimgeschleppt...
Rotor Aldhu ist schon auf dem Postweg. :cool:
 
Wo rohe Kräfte sinnlos walten...
Kann es sein, dass der ein wenig locker eingestellt war? (Wie kann er sich sonst so weit verdrehen?)
Vielleicht wurde er recht leicht locker, weil das Gewinde sehr leichtgängig war?

Dann würd ich darin eigentlich nur mehr einen weichen Backen sehen, mich aber nicht groß wundern.
Ein wenig glattfeilen, dann sollte der in Zukunft wieder ganz normal funktionieren...

Unbenannt.jpg
 
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