Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

Shimano 9-fach hatte schon Ketten bei denen der Bolzen nicht mehr über die Aussenlaschen ragte. Damit hast du dann kein Material mehr welches noch aufgeweitet werden könnte. Sowas nieten kann halten, kann aber auch einfach so aufgehen. Ich würde es nicht riskieren.
Ich niete meine 8-fach und 9-fach Ketten auch nur noch. Und da meine Nachbarn alle keine Kettennieter haben, mache ich das (wenn sie freundlich fragen) für dich ebenfalls so. Mache ich inzwischen sogar lieber als mit Kettenschlössern. Bislang alles ohne Probleme - unabhängig von Hersteller und Preiskategorie.
 
Shimano 9-fach hatte schon Ketten bei denen der Bolzen nicht mehr über die Aussenlaschen ragte. Damit hast du dann kein Material mehr welches noch aufgeweitet werden könnte. Sowas nieten kann halten, kann aber auch einfach so aufgehen. Ich würde es nicht riskieren.
Gibt es vielleicht verschieden gebaute Shimano-Ketten? Die, die ich in der Hand hatte, hatten alle die Bolzen vorstehen.

Lg!
georg
 
Habe jetzt mal ein paar Ketten durchgesehen. Bei einer CN-HG53 messe ich am Bolzen 6,25mm, die Breite der Aussenlasche am Auge 6,1mm. Ähnliche Werte bei der CN-HG93. Lediglich bei einer CN-HG73 sieht man optisch einen Überstand.
Der Grund dafür eine solche Kette nicht mit dem alten Bolzen wiederzuvernieten ist in Bild 3 zu erkennen. Das Loch der Aussenlasche ist angefast. In diesem Bereich hat der Bolzen eine entsprechende Aufweitung. Wenn man eine solche Kette öffnet platzt dieses Material auf der Seite wo der Bolzen durch die Lasche gedrückt wird in Form eines kleinen ringformigen Grates vom Bolzen ab. Die sammeln sich häufig auf dem Dorn vom Nietdrücker. Die Aussenlasche ist damit nicht mehr gesichert und kann jederzeit aufgehen. Ein Nachteil aber man kann die Kette so schmaler bauen.
 

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Ich fahre auf dem Upright mit der Rohloff praktisch seit 20 Jahren diese vernickelten SRAM-Ketten, ist wohl 8-fach, welcher Typ müsste ich nachsehen, die hat mein Händler halt immer da - für Nabenschaltungsräder.
Mit der hatte ich noch nie Probleme, und ich habe schon viel kaputtbekommen und fahre auch immer mal 20% Steigung damit.
Die fahre ich übrigens auch im Sekundärkettentrieb vom Mango.
Und ich niete die normalerweise auch immer, auch damit hatte ich nie Probleme - bei einer 10-fach KNC habe ich das nur einmal probiert :whistle: ...
 
Ich niete meine 8-fach und 9-fach Ketten auch nur noch.
Weshalb soll man 10-fach Ketten nicht nieten? Ich fahre jetzt schon sein sicher ca. 10'000 km eine voll vernietete Shimano Kmc E10 auf meinem Strada und hatte trotz Hilfsmotor und Rohloff-Zwischengetriebe keine Probleme mehr.
Auch 11-fach Ketten von Shimano für mein MTB habe ich schon erfolgreich und nachhaltig genietet.

Wichtig ist: Nach dem genauen Lesen der Betriebsanleitung, Originalnieten und vernünftigen Nieter benutzen!

Zugegeben, die Originalnieten sind schweineteuer. Wenn man jedoch in eine grössere Menge auf einmal investiert reduziert sich der Einzelpreis drastisch. Es gibt ja auch noch Kollegen und Freunde als Abnehmer und wenn das Geld mal ausgegeben und abgeschrieben ist, setze ich die Nieten viel unbeschwerter ein.
 
Weshalb soll man 10-fach Ketten nicht nieten? Ich fahre jetzt schon sein sicher ca. 10'000 km eine voll vernietete Shimano Kmc E10 auf meinem Strada und hatte trotz Hilfsmotor und Rohloff-Zwischengetriebe keine Probleme mehr.
Auch 11-fach Ketten von Shimano für mein MTB habe ich schon erfolgreich und nachhaltig genietet.

Wichtig ist: Nach dem genauen Lesen der Betriebsanleitung, Originalnieten und vernünftigen Nieter benutzen!

Zugegeben, die Originalnieten sind schweineteuer. Wenn man jedoch in eine grössere Menge auf einmal investiert reduziert sich der Einzelpreis drastisch. Es gibt ja auch noch Kollegen und Freunde als Abnehmer und wenn das Geld mal ausgegeben und abgeschrieben ist, setze ich die Nieten viel unbeschwerter ein.
Meine Aussage bezog sich deswegen auf 8- und 9-fach, weil ich nur diese auf meinen Rädern habe. Mit 10-fach habe ich keinerlei Erfahrung, daher will ich auch keine Aussage dazu machen.

Und noch eine Zusatzinformation (bezieht sich logischerweise auf nur auf meine Erfahrung mit jenen 8- und 9-fach Ketten): Ich nutze ein Billigwerkzeug, welches an einem günstigen "Alles-in-einem-Werkzeug-für-unterwegs" dran ist zum Trennen, Verbinden und Wiederverschließen meiner Ketten (und der Fahrradketten meiner Nachbarn, weil sie mit ihren Fahrradwehwehchen immer zu mir kommen). Ich verwende auch keine besonderen Nieten, sondern ich drücke die originalen Bolzen beim Trennen nicht ganz raus und schließe die Kette mit ihnen wieder. Das mach ich jetzt seit vielen Jahren so und eigentlich wollte ich mir immer mal was Hochwertiges kaufen, aber bislang funktioniert das mit dem Billigding einfach zu gut, als dass ich da Handlungsbedarf sähe. Mir ist natürlich bewusst, dass es anspruchsvollere Zeitgenossen mit anspruchsvollerem Equipment gibt, die ihre Gründe habe, das anders zu machen als ich.
 
Das mach ich jetzt seit vielen Jahren so und eigentlich wollte ich mir immer mal was Hochwertiges kaufen, aber bislang funktioniert das mit dem Billigding einfach zu gut, als dass ich da Handlungsbedarf sähe. Mir ist natürlich bewusst, dass es anspruchsvollere Zeitgenossen mit anspruchsvollerem Equipment gibt, die ihre Gründe habe, das anders zu machen als ich.
Solange du das nur bei deinen eigenen Rädern machst ist das ja ok. Sobald es sich um jemanden anders handelt hast du den Hut auf. Hier mal ein Moment wo einem im Sprint nur die Kette abspringt, die ist nicht gerissen.
 
Solange du das nur bei deinen eigenen Rädern machst ist das ja ok. Sobald es sich um jemanden anders handelt hast du den Hut auf. Hier mal ein Moment wo einem im Sprint nur die Kette abspringt, die ist nicht gerissen.
Vielen Dank für die Belehrung. Doch nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Aber der Reihe nach:

Ich mache das nicht gewerblich, sondern als nette Geste für meine Nachbarn und nur für jene, die mich freundlich darum bitten.

Obwohl ich kein Profirennradfahrer bin, fahre ich mit meinen Rädern (u.a. auch ein Rennrad) zuweilen auch schnell - aber ehrlichgesagt fahre ich die meiste Zeit doch eher gemächlich. Meine Nachbarn hingegen fahren allesamt seeeehr gemächlich. (Würden sie noch einen Hauch langsamer fahren, hätte ich Angst, dass sie umfallen.) Da wirken keine großen Kräfte an der Kette. Hätten sie in mir keinen Ansprechpartner für Kleinreparaturen, würden sie gar nicht mehr fahrradfahren, denn hier gibt es schon lange weit und breiten keinen Fahrradladen mehr. Und die in den umliegenden Städten verkaufen dir liebend gerne neue E-Bikes, aber wenn du mit einer Kleinreparatur dort ankommst, wirst du schlicht abgelehnt. Vermutlich fahren meine Nachbarn sicherer mit einer von mir unfachmännisch getauschten Kette als mit ihrer ausgenudelten alten weiter.

Zurück zu den wirkenden Kräften:

Ich fahre ja nicht nur Fahrrad, sondern auch Motorrad. Da wirken dann doch ganz andere Kräfte. Demzufolge sind Motorradketten auch entsprechend dimensioniert. Am liebsten fahre ich Motorradkettensätze von DID; da liegt immer ein passendes Nietschloss dabei. Bei anderen Herstellern ist das nicht immer der Fall, und weil ich keine Lust habe, zum Kettensatzwechsel die Schwinge auszubauen, öffne ich die Kette und verschließe sie wieder mit dem eigenen Bolzen. (Allerdings verwende ich einen professionellen Kettentrenner, schon allein deswegen, weil es im Motorradbereich kein All-in-one-Werkzeug für unterwegs gibt.)

Und nun zu dem Vergleich:

1998 habe ich in Frankreich bei einem Mitfahrer miterleben dürfen, was es heißt, wenn beim Motorrad die Kette abspringt und sich mit dem Kettenrad verkeilt: Hinterrad blockiert sofort; Sturz ist mit vollbepacktem Motorrad bei Landstraßentempo (nahezu) unausweichlich. Da ist dir wirklich lieber, die Kette reißt und nichts blockiert - vorausgestzt, die gerissene Kette peitscht dir nicht ans Bein, aber diese Thema hast du nicht beim Fahrrad.

Bei Fahrrädern mit Kettenschaltung (und bei manchen Nabenschaltungen) wirkt bei verklemmter Kette der Freilauf und das Hinterrad blockiert nicht. Der Rennradfahrer aus dem Video fährt im betreffenden Zeitpunkt im Stehen mit Wiegetritt und kommt aus dem Rhythmus, weil von jetzt auf gleich die Belastung weg ist und er das Gleichgewicht verliert. Ich bin meistens Liegeradfahrer, aber auch auf meinem Roadbike fahre ich nie im Stehen (und nein: meine Nachbarn erst recht nicht). Sollte mir oder meinen Nachbarn doch eines fernen Tages widererwarten mal eine von mir getauschte Kette reißen, dann sind die Folgen höchstwahrscheinlich sehr viel ungefährlicher als jeder bis dahin entgegengekommene Autofahrer oder sonstige Verkehrsteilnehmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausgedrückte und wiedervernietete Kettenstifte habe ich früher bei einfachen Ketten auch angewendet (Beim VM nutze ich aber nicht einmal mehr Kettenschlösser länger als norwendig). Der Pressitz des Kettenstifts in der Lasche ist dermassen kurz (oder schmal), dass die Kraft, die er dem Herausrutschen bei einem Verschalter o.ä. entgegensetzen kann nicht zwingend reicht. Neue gehärtete Reparaturstifte weisen kleine nutenartige Wellen in der Oberfläche auf, die die Lasche wieder genau dort halten, wo sie idealerweise sein soll. Der "Führungsdorn" hat eine Sollbruchstelle, die präzise bündig an der Aussenlasche bricht. Dadurch verhält sich der gehärtete Stift quasi wie eine Niete, abwohl er sich nicht verformen lässt. Er nutzt einfach die Elastizität des Materials der Kettenlaschen.
Bei meinem Strada können am Berg - bedingt durch das Rohloff Zwischengetriebe und den Tretlagermotor - eher noch grössere Kräfte wirken als bei den gezeigten Sprintern.
Ich bin zwar durchaus für Sparsamkeit, aber seit ich bei Ketten keine halben Sachen mehr verbaue, hatte ich auch nie wieder einen Kettenriss. Vorher kam das schon hin und wieder mal vor, einmal beim Langlieger und eine Zeit lang recht häufig beim VM.

Wer mit dem UP nur im Flachland rumgurkt und nicht zu stark beschleunigt wird auch weniger Gefahr laufen, die Kette zu zerreissen. Wenn du aber an einem steilen Anstieg aus den Pedalen gehst und die Kette im falschen Moment reisst, kannt du froh sein, wenn du nur das Steissbein am Sattel angeschlagen hast. o_O
 
Gestern halte ich kurz an, um mit meiner Nachbarin ein Schwätzchen zu halten, und seitdem zeigen auf dem Garmin-Display sowohl das Leistungs- als auch das Trittfrequenzfeld nur "---" an. Das sind beides Sensoren aus der Power2Max-Leistungsmessnabe. Batterie vor 3 Wochen ausgetauscht. Alter der Nabe: 3,5 Jahre. Puh...
 
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