Der neue Koalitionsvertrag (zum Thema Radfahren und Umwelt)

@runwithdog : Nö, mach ich nicht mehr. Warum muss ich genau den Menschen maximales Verständnis gegenüber bringen, welche selber zu rein garnichts außer ihrer eigenen Position Verständnis erwidern? Warum sollte ich gerade die mit Samthandschuhen anfassen, die selber auf alle Anderen treten? Da hab ich mittlerweile einfach keine Lust mehr drauf, weil es auch 0,0 fruchtet. Als würde man einen Petrolhead vom Rad überzeugen weil man ein paar Argumente aufzählt und nett ist. Die lachen dich aus und freuen sich dann, dich in ihrer Abgaswolke stehen zu lassen, du Baumknutscher ;) Ich mach mein Ding, zeige was "halbwegs öko" so möglich ist und wer es interessant findet, mit dem führe ich auch ein freundliches Gespräch. Wer meint, mir aber unbedingt aufzuzeigen, dass er meine Lebensweise schei** findet, den kuschel ich dafür nicht auch noch.
Aber schön das du dir noch ein bisschen jungfräuliche Naivität erhalten hast und denkst, mit ein bisschen Angebot wird sich das schon regeln.

@duncan : 30er Zonen sind nicht dafür da, PKW fahren noch schöner zu machen, sondern Alternativen attraktiver zu machen und PKW fahren möglichst unangenehm. Denn ohne den Druck eine Alternative zu benötigen, wird auch keiner eine suchen. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier... Gespart wird auch nur, wenn das Geld zu knapp wird (Vorher wird aber auf den Linksgrünen Ökofaschismus geschimpft und das man sich ja autofahren und heizen kaaaaum noch leisten kann)

@all : Was ist überhaupt aus der "Fahrradinitative" in Berlin geworden? Da war doch n riesen Volksbegehren mit hunderttausenden Unterschriften und echt Geld dahinter? Wenn nicht dort, wo dann soll es zu größeren Änderungen kommen in Sachen Radverkehr (Dort liegt der MIV Anteil unter 35% am Gesamtverkehr, bekommt aber über 60% der Flächen und einen noch größeren Anteil der Infrakstrukturgeldmittel...)

PS. die 1,5°C Grenze ist schon vor Jahren "durch" gewesen. Das schaffen wir selbst mit Diktatorischen Maßnahmen nicht mehr hin. Ich gehe eher davon aus, dass ab ca. 2-3°C die ersten härteren und weltweiten Gesetzesänderungen durch gesetzt werden und erst ab 4-5°C wirklich eine Reduktion des CO2 Ausstoßes gegen 0 erreicht wird. Nur sind dann schon die Lebensräume von aktuell etwa 600000000 Menschen unbewohnbar und die aufkeimenden Verteilungskriege und Flüchtlingswellen werden das Thema "Umweltschutz", mal wieder, zur Nebensache werden (der Flugzeugträger fährt ja nicht mit Luft und Liebe ;) )
 
30er Zonen sind nicht dafür da, PKW fahren noch schöner zu machen, sondern Alternativen attraktiver zu machen und PKW fahren möglichst unangenehm.
Um ehrlich zu sein nerven mich Tempo 30 Zonen mit dem Rad deutlich mehr als mit dem Auto. Aus dem Grund bin ich auch gegen generelles Tempo 30 in Ortschaften. Sorry.

...Mike
 
Du bist mit dem Milan SL aber seltener, als der Jungreiche mit seinem Porsche Panamera. Klar würde es mich auch etwas stören, nicht "laufen lassen" zu können im VM, aber man ist innerorts unterwegs und nicht auf der Rennstrecke. Der Verkehrsraum ist für alle da und muss es auch. Daher 30 und viel mehr Menschen inkludieren (und nicht nur die harten 1%, die eh immer und überall fahren)
 
Inkludieren? Niemand hindert einen daran, langsamer zu fahren als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Weder mit Auto noch mit Fahrrad.

...Mike
 
Genau... Niemand. Außer jeder andere Verkehrsteilnehmer, der bestenfalls nur hupt oder schreit, schlimmstenfalls einfach über einen drüber fährt... Fahr einfach mal in dichtem Verkehr auf der Landstraße nur 80 im KFZ. Viel Spaß
 
Zugegeben, in dem Fall kann das schon stressig werden, aber wir waren argumentativ ja eigentlich innerorts unterwegs. Mit dem Milan werde ich aber auch auf Bundesstraßen im Berufsverkehr gut akzeptiert. Vielleicht ist man hier auch einfach entspannter, weil ländlich.

...Mike
 
Innerorts würde man die Anzahl der tödlichen Unfälle auf nahe 0 senken, den gesamten Energieverbrauch der KFZ deutlich senken (besonders bei E-Fahrzeugen. Es muss halt 2,5x weniger Energie nach jedem Stop aufgebracht werden um auf die erlaubte Geschwindigkeit zu beschleunigen. Die Bremswege werden erheblich kürzer, da wo man mit 50km/h ungebremst reingefahren wäre, berührt man bei 30 nicht mal (also wenn man ein Hindernis sieht, bei dem man mit 30 noch vorher stehen bleiben kann, würde man bei gleicher gesehener Entfernung mit 50 ungebremst rein fahren)
 
Da geht es aber weniger um Komfort,
sondern eben um die sog. Effizienz. Es gibt nämlich VM, die kein Heizvisier benötigen, aber die sind halt nicht so schnell.
Gehört aber nicht in diesen Faden (außer ich schlage irgendwie die Brücke, daß bei generellem Tempo 30 innerorts auch für Fahrräder die stadtoptimierten VM vielleicht wieder mehr in Mode kommen). :cool:
 
Hi,

@Jack-Lee : Ich habe bewusst den LKW als Beispiel gebracht - die Strecke durch Freiburg ist die Hauptversorgungsader für den gesamten südlichen Schwarzwald. Seit der Kappeler Tunnel fertig ist, wäre bei der gleichen Ampelschaltung wie "damals" der gesamte LKW-Versorgungsverkehr innerhalb von fünf Minuten praktisch aus der Stadt raus und effizient am rollen. In den Bergen wird dann noch genug Diesel verbrannt, das braucht man nicht noch unnötigerweise, aber politisch gewollt, in der Stadt.....
...dass ich Freiburg praktisch ausschliesslich mit Fahrrad im Zug besuche ist hoffentlich klar ;-) ....im Sommer auch mal ausschliesslich mit'm Radl

Grüsse, duncan
 
@Jack-Lee , es gibt einen Unterschied zwischen „maximalem Verständnis„ und pauschalen Ausgrenzungen. “Normalo“ vs (das besser Seiende) Ich. Ich sehe und solchem Denken den Vorboten eines möglichen Totalitarismus.

Der Koalitionsvertrag ist ein gesellschaftlicher Kompromiss, und reflektiert das im Moment erreichte,

Es geht doch darum Alle aufs Rad zu bekommen…aber ich sehe durchaus Gründe warum es schwer ist, Zum Glück gibts Pedelecs
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, vor x Jahren war auch Hexenverbrennung gesellschaftler Konsens. Und so wie damals ist der heutige Konsens murks. Früher mussten da "nur" ein paar Menschen dran glauben, heute geht es um die Existenz unserer Zivilisation. Aber hey, man hat ja mal in zwei Nebensätzen erwähnt das man den Radverkehr "fördern" will. Ich kann mir auch vorstellen wie das aussieht, nämlich so wie bisher : Rad Weg!e durch aufstellen von blauen Lollis auf Gehwegen, neue Strecken für den Radtourismus (und nicht für Pendler). Mehr Werbungen mit Helm und eben Radwegen, wodurch die Autofahrer noch aggressiver reagieren, wenn man sich anmaßt ohne Helm auf der Fahrbahn zu fahren. Also alles bleibt beim Alten, Autofahren und fliegen ist spottbillig, Anreize für nachhaltiges Handeln liegen irgendwo bei 0 bis negativ und ein "weiter so" für mind. weitere vier Jahre.
 
Um ehrlich zu sein nerven mich Tempo 30 Zonen mit dem Rad
Warum? Ist es die Rechts-vor-links-Regel an jeder Einmündung oder würdest Du in der Spitze lieber schneller als 30 fahren? Letzeres wäre mir in den Straßen, die bisher zu Tempo-30-Zonen erklärt wurden, schlicht zu gefährlich. In Gewerbegebieten durften bisher keine Zonenbeschränkungen stehen, auch da wäre mir schnelleres Fahren wegen der vielen Grundstücksausfahren aber zu riskant. Wenn nun noch die übrigen innerörtlichen Straßen auf 30 reduziert werden, ändert sich in den Hauptverkehrszeiten praktisch nichts.

O.k., inzwischen komme ich in der eben kaum über 30 km/h, insofern kann es mir sowieso egal sein - außer wenn meine ehemalige vorfahrt wegen Rechts-vor-links fällt. Allerdings gibt es eine Art von Tempo-30-Zone, in der die Vorfahrt durch Schilder geregelt werden darf, nämlich die Fahrradstraße / Fahrradzone. So etwas mag ich dann.
heute geht es um die Existenz unserer Zivilisation.
Wenn es nur um die ginge, dann her damit, der Erde würde es gut tun, wenn die Menschheit auf Jäger und Sammler in ökosystemverträglicher Anzahl reduziert würde. Aber wir werden ja alle Ökosysteme mit ins Verderben reißen.
 
Wenn es nur um die ginge, dann her damit, der Erde würde es gut tun, wenn die Menschheit auf Jäger und Sammler in ökosystemverträglicher Anzahl reduziert würde. Aber wir werden ja alle Ökosysteme mit ins Verderben reißen.
Das ist weniger schlimm. Das wäre dann das 6.? Massenaussterben. In ein paar Millionen Jahren ist alles wieder beim Alten, oder vielleicht sogar noch Artenreicher.
 
Ist es die Rechts-vor-links-Regel an jeder Einmündung oder würdest Du in der Spitze lieber schneller als 30 fahren?
Hauptsächlich stört mich die rechts-vor-links Regel. Mit der Geschwindigkeitsbegrenzung habe ich aber auch so meine Probleme. Wenn erst überall 30 ist, kann man mit den Zonen den Verkehr nicht mehr lenken. Ist überall nervig, also nehme ich mit dem Auto halt wieder die kürzeste Strecke durch die Wohngebiete...

...Mike
 
Man könnte die Straßen zu Anliegerstraßen machen. Aber man ist ja zur Zeit vielerorts nicht einmal gewillt, das bei Fahrradstraßen umzusetzen, obwohl die VwV es eigentlich vorschreibt (Kfz-Verkehr darf in Fahrradstraßen nur ausnahmsweise zugelassen werden, das schließt die pauschale "Kfz frei"-Beschilderung aus).
 
In der Schweiz wurde die zwingende Kombi von 30km/h und rechts vor links zugunsten von Radrouten aufgehoben. Hat sich aber leider noch nicht herumgesprochen.

Rechts vor links und human powered widerspricht sich.
 
Was ist überhaupt aus der "Fahrradinitative" in Berlin geworden?
Stößenreuther ist jetzt CDU-Mitglied und so stellte der 'Tagesspiegel' die Frage:
Die Berliner CDU – gerade im Abgeordnetenhaus – steht eher für eine autozentrierte Verkehrspolitik. Sind Sie Feigenblatt für eine Politik, die es so in der CDU nicht gibt?
Stößenreuthers Antwort ist schwach.
Warum? Ist es die Rechts-vor-links-Regel an jeder Einmündung oder würdest Du in der Spitze lieber schneller als 30 fahren?
Ich vermute genau das als Grund für die Schaffung von Fahrradstraßen in meiner Heimatstadt. Mann möchte nicht in allen Tempo 30 Zonen die Regelung 'rechts vor links'.
Kfz-Verkehr darf in Fahrradstraßen nur ausnahmsweise zugelassen werden, das schließt die pauschale "Kfz frei"-Beschilderung aus).
Genau, daher gibt es zwei Arten von Fahrradstraßen: die "legalen" und die pauschal mit "KFZ frei" beschilderten.

Letztere richtet man gern auf Stadtteil-verbindenden Straßen mit wenig motorisiertem Durchgangserkehr ein, auf denen kein Platz für einen Rad_weg ist. Alle sind zufrieden:
- Die Stadt kann "wieder x km Radinfrastruktur geschaffen" schreiben und hat nur ein paar 100 € für zwei Schilder ausgegeben.
- die Anwohner freuen sich, dass man ihnen keine Tempo 30 Zone vor die Nase gesetzt hat (nicht alle Regeln sprechen sich schnell rum).
-die Verbände jubeln: "endlich mehr Radinfra"
- Kaum Einschränkungen für den motorisierten Verkehr.

Ich kann trotzdem gut mit dieser Regelung leben:
- der Hinweis, dass Radverkehr tatsächlich Verkehr ist, ist montiert. Gerade in Zeiten, in denen die Fahrbahn auch der letzten Kreisstraße durch Bau eines Radwegs als Nebenanlage "autobahnisiert" wird, ist dies nicht zu unterschätzen.
- es kann die erste Scheibe in einer "Salamitaktik" werden, das Primat des MIV -zumindest innerstädtisch- aufzuweichen.

Was das mit dem Thema "Radverkehr Koalitionsvertrag zu tun hat? Nun, für mich ist der einzige Punkt pro Radverkehr, dass den Kommunen mehr Freiheiten für derartige Regelungen gelassen werden. Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Guido Kühn an
 
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