Der neue Koalitionsvertrag (zum Thema Radfahren und Umwelt)

... Das Thema Vegetarier ist ebenso ein Luftschloss. Scheinbar sind alle der Meinung, dass wir fleischlose Ernährung brauchen, der Fleischkonsum (siehe Verbrauchszahlen) geht jedoch weiter nach oben. Vielleicht doch nicht des Volkes Wille? Vielleicht nur das Instrumentalisieren der Medien, um eine eigene Meinung gesellschaftlich zu etablieren? Leider scheint es mir beim Fahrrad ebenso. Alle Bürger sollen, doch wir können das nicht. Warum nur….

Dass der Anteil von Tierprodukten an der Klimaerwärmung mit ca. 30 - 40% geschätzt wird (Beispielquelle: https://albert-schweitzer-stiftung.de/themen/umwelt/tierprodukte-befeuern-erderhitzung) ist m. E. unstrittig, auch wenn einige im Forum dies wegen dem guten Geschmack gerne erfolgreich verdrängen. Dass der Wille des Volkes nicht zwingend das Beste für den Fortbestand des Planeten ist, muss auch nicht weiter erläutert werden. Unpopuläre Entscheidungen umzusetzen ist allerdings eine respektvolle Aufgabe der Regierung.
Eine solche Entscheidung wird aber definitiv die eine oder andere Wählerstimme kosten, darum hängt das neue Regierungsfähnchen auch im Wind - meine ich zumindest.
 
Politikdiskussionen sind hier nur solange ok, wie es ums Radfahren geht ... also bitte darauf beschränken.
 
Leider haben sich die jungen Leute von Lindner blenden lassen.
Ich fürchte, das ist ein wenig anders: hier in der Nachbarschaft sehe ich eine Reihe junger Leute, die stolz ihren BMW Z3 / Z4 / 3er Cabrio etc. mit Sportauspuffanlage durch das Wohngebiet treiben. Irgendwie habe ich auch beim sonstigen Verhalten (Stichwort: 2-Takt Laubbläser) nicht den Eindruck, dass die gerne Rad fahren (Zitat 14-jähriger Schülerin: "das ist zu anstrengend") und von der FDP die Bevorzugung des Radverkehrs erwarten.
"Die" jungen Leute scheinen in mehr Gruppierungen zu existieren, als die Medien gerne darstellen. Vollends seltsam wird es, wenn einige der oben erwähnten hin- und wieder bei FFF - Demos auftauchen :unsure:.
 
Wieso ist man nur überascht, das die Jugend doch nicht so grün ist? Tagesschau oder auch Jugend und FDP

Meine Kinder fahren zwar alle Fahrrad, aber die rechte Begeisterung kommt nicht auf. Und für VM und Liegeräder hat keines Interesse. Vielleicht noch ein schickes RR, gerne Vintage.

Und auch als Liberaler kann man sich um den Klimawandel sorgen, aber vielleicht eher technologie offen denken?
 
Politikdiskussionen sind hier nur solange ok, wie es ums Radfahren geht ... also bitte darauf beschränken.
Guter Punkt... dann dürfte die Diskussion hier allerdings aufgrund des dürftigen Contents des Koa-Vertrags zum Thema Fahrradverkehr relativ kurz ausfallen...
 
Ich persönlich finde es nur schade, das der Radverkehr faktisch kaum eine Rolle spielt. Und viele Kommentare und Analysen deuten darauf hin, das damit das 1,5 Grad Ziel nicht erreichbar ist. Schon Interessant, da wird ein Vertrag unterschrieben und dann hält man sich nicht daran und will den aber auch nicht kündigen. Letzteres wäre wenigstens ehrlich.

Und wenn ich mir dann anschaue, was alleine in Paris oder Spanien geplant und schon gemacht wird, alleine für den Fußverkehr oder Radverkehr, da frage ich mich manchmal schon, ist es wirklich so, das so viele dagegen sind? Fragen über fragen.
 
Hierzulande ist die Bevölkerung nicht so stark auf die großen Städte konzentriert, sondern eher verteilt. Da VMs doch recht unbekannt sind, gibt es viel mehr Menschen, die so weite Strecken eben nicht mit dem Rad zurücklegen wollen.
 
50% aller Fahrten sind kürzer als 7km. Dafür bräuchte ich nicht mal n Fahrrad, da reicht n Tretroller... Aber die meisten fahren selbst 500m mit dem Auto. Weils so einfach, Hindernisfrei, günstig und sicher ist. Warum sollte man da ne Alternative nutzen, wenn fast alle nur Nachteile gegenüber der Dose haben?
 
wenn fast alle nur Nachteile gegenüber der Dose haben
und die Vorteile (umweltschonend, billiger, gesünder) nicht wirklich wahrgenommen werden, da es doch viel einfacher ist, die Kosten auf den Spritpreis zu beschränken, und Bequemlichkeit mit den höchsten Stellenwert hat.
 
Was von einigen Experten als positiv herausgestellt wird, ist das geplante Empowerment der Kommunen in Verkehrsfragen.

So können die Kommunalparlamente, die mutig genug sind, womöglich bald allgemein Tempo 30 innerorts ausrufen oder vielleicht auch einfacher Radwege auf Kfz-Fahrbahnen ausweisen. Zumindest ersteres steht auf der Wunschliste einiger bedeutender Städte wie Leipzig, Aachen, Düsseldorf, Freiburg etc...
 
@wolfson : Wie sollen sie vom "Ottonormalo" auch wahrgenommen werden? Der schmerzende Rücken kann doch nicht mit mehr Belastung besser werden! Umweltschutz... die Chinesen sind doch viel schlimmer! Und was soll da billiger sein? Mein Gebrauchter kostet mich im Monat 60€!
Die Anreize zu wechseln sind lachhaft, zumindest wenn man das Thema "Umwelt" als ein unwichtiges unter vielen sieht, weil es keinerlei direkte Rückkopplung zwischen eigenem Verhalten und eben dem Umweltschutz gibt. Egal ob man asketisch lebt, kein Auto besitzt und ein Passivhaus bewohnt, man hat die gleichen Probleme mit dem Klimawandel wie der, der 3x im Jahr in die Karibik fliegt, Brötchen mit seinem Ford F150 holt und im Winter prinzipiell das Fenster auf kipp stehen hat. Also warum sollte Letzterer irgendwas ändern?
 
Und wenn ich mir dann anschaue, was alleine in Paris oder Spanien geplant und schon gemacht wird, alleine für den Fußverkehr oder Radverkehr, da frage ich mich manchmal schon, ist es wirklich so, das so viele dagegen sind? Fragen über fragen.
Vielleicht sollte man mal hinterfragen, ob es für irgendetwas eine Mehrheit gibt. Viele wollen vieles und wenige sind für einen Konsens bereit. Ziel: keine Veränderung.

Diese Schnapsidee mit den Fern Schnell Radwegen ist das beste Beispiel. Am Ende stellt sich die Frage, welcher und wo und im idiotischsten Fall hört er dann mitten im Grünen auf.
 
@Jack-Lee , wenn man den „Normalo“ nicht penetrant von oben herab beachimpft und unnötige Strohmänner („F150“) aufbaut, hätte man vielleicht mehr Chancen Radfahren und Umweltschutz positiver zu besetzen , und - diese Spitze muss jetzt mal sein- mehr als 4,9 % zu holen und trotzdem zu erwarten , seinen Willen zu bekommen. Wir brauchen mehr vielfältigen Radverkehr, darum bin ich auch noch in diesem Forum. Mir egal,ob VM, LR, Brompton oder Lastenrad.

Darum schaue ich neugierig auf die Velocars etc.

Aber mit besserwisserischem Gepolter überzeugst Du niemanden, im Gegenteil, zumindest ich bekomme dann Lust auf einen F150, nur aus Daffke, und weil ich einen großen V8 tatsächlich gerne höre.
 
Hi,

@Nils : Vor 20 Jahren, Freiburg: LKW fährt an der Kronenbrücke (Zubringer Mitte) los, schaltet durch bis 55km/h und ist nach ein paar Minuten, dank grüner Welle, komplett durch und aus der Stadt raus.
Heute: "Dank" 30er-Zonen, bescheuerter Fussgängerampelschaltungen u.dgl. dauert dieselbe Prozedur mittlerweile zwischen 15 und 20 Minuten, mit jeweils entsprechendem anfahren, abbremsen, anfahren.....äusserst umweltschonend.....

kopfschüttelnd, duncan
 
Vor über 40 Jahren hieß es schon "Alle wollen zurück zur Natur, aber niemand zu Fuß."
Heute können wir es erweitern "... und auch nicht mit dem Rad" (außer es ist motorisiert, und auch bitte nur bei schönem Wetter).
Und wenn ich feststelle, daß VM-Fahrer auch schon dringend Heizvisiere brauchen, sind viele von uns zwar auf einem niedrigeren Level unterwegs, aber genauso in unseren Denkmustern verfangen (maximale Effizienz aka möglichst schnell, egal welche Nachteile das sonst hat).

Wie war das mit dem ersten Stein? Ich kann ihn nicht werfen, ich kann nur versuchen, selber ein gutes Beispiel vorzuleben (na ja, zumindest in manchen Bereichen) und hoffen, daß die eine oder der andere nachmacht.
Das ist eben der Nachteil einer Demokratie: es setzen sich die Ideen durch, die der Mehrheit das meiste bringen, und das ist aktuell leider für die Mehrheit nicht der Umweltschutz, sondern eben die eigene Komfortzone

Und der aktuelle Koalitionsvertrag bestätigt das leider.
Um da was zu ändern, muß ich Leute außerhalb meiner Blase überzeugen, also nicht in diesem Forum.
 
Zurück
Oben Unten