keiner von uns hier ist als Model tätig
am Ende zählt die empfundene Lebensqualität, nicht das Display der Waage.
Das könnte ich prinzipiell sofort unterschreiben. Aaaaaber:
Die Gefahr dabei ist, dass man sich mit seinem empfundenen "Wohlfühlgewicht" jahrelang selbst in die Tasche lügt. Einfach, indem man seine Aktivitäten 'runterschraubt, bis sie wieder zur Leistungsfähigkeit passen. Das sehe ich im Kollegenkreis sehr häufig. Irgendwann fühlt man sich dann nur noch am Biertisch wohl...
Ich hab's da relativ einfach:
Zum logischerweise recht weit gefassten BMI-Fenster kann ich als zusätzliche Bewertungsgröße meine "natürliche Auslegung" hinzuziehen. Und die ist nunmal so, dass ich bis Mitte 30 bei 67/68 Kilo mit 1,84 Größe lag. Und da konnte ich essen (und trinken) was und wieviel ich wollte. Ich hatte aber auch die entsprechenden Aktivitäten im Tagesablauf integriert. Zusätzlich zum manchmal doch recht zehrenden Arbeitsleben kamen Aktivitäten mit der Famile, viel Sport (Kampf- und Kraftsport, beides sehr moderat!) und mein (möglichst) "tägliches Ritual" - 50 km Radfahren - hinzu. Damals haben mich besonders meine älteren Kollegen für die Bewältigung dieses Pensums bewundert - für mich war's selbstverständlich.
Heute - +20 Jahre später - bewundere und beneide ich meine jüngeren Kollegen, natürlich besonders die Sport-Freaks, von denen wir einige haben. Was ist passiert?
Durch gesundheitliche Einschränkungen (Erkrankungen, Unfälle, degenerative Geschichten, die das Altern und das Leben so mit sich bringen) ist/war bei mir "die Luft 'raus". Kinder 'raus, gut 25 Kilo schwerer. Die sportliche Seite ist ggü. der beruflich-/fachlichen komplett ins Hintertreffen geraten. Mit allen für den Körper unguten Folgen.
Dazu kommt, dass die gewohnte "Fehlernährung" schwer zu ändern ist. Und wenn ich mich unter gleichaltrigen Kollegen umschaue, bin ich trotzdem immer noch ganz gut dabei. Da gibt's nur wenige, die nicht zumindest partiell (Blutdruck, Gelenke, Gewicht, Leistungsfähigkeit etc.) schlechter dastehen als ich.
Aber durch Beschäftigung mit der Materie in Kombination mit den Aussagen meines Internisten habe ich festgestellt, dass ich die "Komfortzone" verlassen muss!
Ganz einfach, weil die "Zivilisationskrankheiten" sich deutlich anmelden.
Beispiel Entzündungsgeschehen "unklarer Ursache", ob im Knie oder sonstwo -
Möglicher Übeltäter: Bauchfett. Passt, weil ich tatsächlich "nur" um den Äquator fett bin.
Mir persönlich bringt es gar nix, wenn ich mich - und so ist es tatsächlich - über weite Strecken schone und mich "wohl fühle" und eine tatsächliche Lebensqualität habe, um die mich sicher große Teile der Weltbevölkerung beneiden würden, nur weil ich mittlerweile vergessen habe, wie es sich eigentlich anfühlt, gesund und wirklich leistungsfähig zu sein.
Und jetzt kommt's: die eigentlich lächerliche Gewichtsreduktion von 93 auf knapp unter 90 Kilo habe ich "gemerkt". Weil's recht schnell ging und ich auch Aktivitäten hatte, wo ich gut vergleichen kann. Das wird weiterverfolgt.
Natürlich ist es unbequem (besonders für den Kopf!), die falschen Ernährungsgewohnheiten zu ändern und ich muss aufpassen, mein angeschlagenes Knie nicht mit zu viel Sport zu überfordern - aber letztlich tue ich das mit 25Kilo Übergewicht ja auch schon beim Treppensteigen. Mein Motto also:
Raus aus der Komfortzone und 'ran an den Speck. Und dazu ist ein solcher Faden echt hilfreich, weil sich hier einige Leute mit Ergebnissen präsentieren, die echt beeindruckend sind. Das will ich auch so hinkriegen...
LG Holger
PS: wichtiger Schritt ist die Verringerung der "Forumszeit". Stattdessen bei diesem Wetter lieber mehr aufs Rad...