Grundsätzlich finde ich das eine gute Idee. Ich bin mir allerdings unsicher, ob 2 nahe zusammenstehende Lichter nicht als "seeehr weit entferntes KFZ" wahrgenommen/eingeordnet werden. Das wäre kontraproduktiv.
Ich wuerde NICHT zwei Lichter nebeneinander montieren. Vielleicht drei wie bei ner Lok
Wie es der Zufall so will, hatte ich heute Morgen Überlegungen zu genau diesem Thema.
Gestern Abend fuhr ich meine kleine Trainingsrunde und war gerade auf einer schnurgeraden und auf weite Sicht ebene Landstraße im Dunkeln durch den Wald unterwegs, auf der viele Kfz-Führer deutlich zu schnell unterwegs sind. Ich fahre dort gerne,
weil es so übersichtlich ist, unterwegs nur wenige Ampeln gibt und vor allem, weil der Straßenbelag für hiesige Verhältnisse top ist.
Da bis vor kurzem erkältet fuhr ich dennoch nur ca. 50 km/h. Mein Rücklicht ist nachts sehr gut zu sehen (siehe
hier). Im Rückspiegel beobachtete ich einen sich recht schnell nähernden PKW. Von vorne kam Gegenverkehr. Ehe ich mich versah, war der von hinten schon direkt hinter mir und schaltete die Lichthupe ein (vielleicht automatisch wgn. nahezu Vollbremsung? - keine Ahnung). Quietschende Reifen waren nicht zu vernehmen, aber rechtzeitig bremsen geschweige denn rechtzeitig vom Gas gehen war das definitiv nicht. Schon möglich, daß der Fahrer mich einschüchtern wollte, nach dem Motto: "Du hast hier auf
meiner Straße nichts verloren mit Deiner lahmen Kiste". Für eine solche Interpretation war sein weiteres Fahrverhalten aber zu anständig: erstens hat er (oder natürlich auch sie) hinter mir gebremst, statt trotz Gegenverkehr eng zu überholen. Zweitens hat er (sie), nach Passierenlassen des Gegenverkehrs, mit weitem Seitenabstand überholt.
Heute morgen, wie gesagt, gingen mir dann so einige Gedanken durch den Kopf:
Wenn eine zweite Leuchte garnicht vorhanden ist, was bleibt dem Wahrnehmenden dann zur Einschätzung des Abstands übrig, wenn er außer der einen Lichtquelle nichts weiter sehen kann (weil alles dunkel ist)? Ich denke, das einzige was bleibt, ist eine Einordnung in bekannte Muster, sprich: einzelne rote Lichtquelle auf meiner Seite der Fahrbahn = wird wohl ein Fahrrad oder ein motorisiertes sein. In meinem Fall fällt die Annahme wohl eher auf Motorrad (siehe Lichtquelle im Link oben).
Wie muß dann weiter die eher unbewußte Interpretation aussehen? Nun, wenn es ein motorisiertes Zweirad ist, und das Licht so tief über der Fahrbahn, muß das Zweirad wohl noch ziemlich weit weg sein, denn sonst würde man es ja in größerer Höhe zur Fahrbahn warhnehmen. Zudem wird es wohl zügig unterwegs sein, wenn es motorisiert ist.
Ich gehe also davon aus, daß nicht bloß die horizontale Distanz zwischen, wo gegeben,
zwei Frontscheinwerfern oder zwei Rücklichtern eine entscheidende Rolle für eine mögliche Fehleinschätzung der tatsächlichen Distanz spielt, sondern auch die vertikale Position einer
einzelnen Lichtquelle zur Fahrbahnoberfläche zu einer Fehleinschätzung führen kann: tief = noch weit weg.
Da fiel mir dann ganz spontan wieder die
Hutzenleuchte — mit Scheinwerfer
und Rücklicht-LED — als zweite Lichtquelle nach vorne sowie nach hinten ein, die i.d.R. auch nicht mit den zwei horizontalen Lichtquellen eines Kfz verwechselt werden wird.