... den Atem des Teufels gespürt ...

"seeehr weit entferntes KFZ"
Ja!!! Das ist mir passiert - da war ploetzlich ein Minitraktor direkt vor mir statt eines PKW in 100 m...... Ich habe den keineswegs uebersehen aber falsch eingeschaetzt. Ich war aus irgendeinem Grund aber irritiert und misstrauisch und deshalb bremsbereit. Leere naechtliche Landstrasse... daher keine Ablenkung.

Ich wuerde NICHT zwei Lichter nebeneinander montieren. Vielleicht drei wie bei ner Lok :)
 
Grundsätzlich finde ich das eine gute Idee. Ich bin mir allerdings unsicher, ob 2 nahe zusammenstehende Lichter nicht als "seeehr weit entferntes KFZ" wahrgenommen/eingeordnet werden. Das wäre kontraproduktiv.
Ich wuerde NICHT zwei Lichter nebeneinander montieren. Vielleicht drei wie bei ner Lok
Wie es der Zufall so will, hatte ich heute Morgen Überlegungen zu genau diesem Thema.
Gestern Abend fuhr ich meine kleine Trainingsrunde und war gerade auf einer schnurgeraden und auf weite Sicht ebene Landstraße im Dunkeln durch den Wald unterwegs, auf der viele Kfz-Führer deutlich zu schnell unterwegs sind. Ich fahre dort gerne, weil es so übersichtlich ist, unterwegs nur wenige Ampeln gibt und vor allem, weil der Straßenbelag für hiesige Verhältnisse top ist.
Da bis vor kurzem erkältet fuhr ich dennoch nur ca. 50 km/h. Mein Rücklicht ist nachts sehr gut zu sehen (siehe hier). Im Rückspiegel beobachtete ich einen sich recht schnell nähernden PKW. Von vorne kam Gegenverkehr. Ehe ich mich versah, war der von hinten schon direkt hinter mir und schaltete die Lichthupe ein (vielleicht automatisch wgn. nahezu Vollbremsung? - keine Ahnung). Quietschende Reifen waren nicht zu vernehmen, aber rechtzeitig bremsen geschweige denn rechtzeitig vom Gas gehen war das definitiv nicht. Schon möglich, daß der Fahrer mich einschüchtern wollte, nach dem Motto: "Du hast hier auf meiner Straße nichts verloren mit Deiner lahmen Kiste". Für eine solche Interpretation war sein weiteres Fahrverhalten aber zu anständig: erstens hat er (oder natürlich auch sie) hinter mir gebremst, statt trotz Gegenverkehr eng zu überholen. Zweitens hat er (sie), nach Passierenlassen des Gegenverkehrs, mit weitem Seitenabstand überholt.

Heute morgen, wie gesagt, gingen mir dann so einige Gedanken durch den Kopf:
Wenn eine zweite Leuchte garnicht vorhanden ist, was bleibt dem Wahrnehmenden dann zur Einschätzung des Abstands übrig, wenn er außer der einen Lichtquelle nichts weiter sehen kann (weil alles dunkel ist)? Ich denke, das einzige was bleibt, ist eine Einordnung in bekannte Muster, sprich: einzelne rote Lichtquelle auf meiner Seite der Fahrbahn = wird wohl ein Fahrrad oder ein motorisiertes sein. In meinem Fall fällt die Annahme wohl eher auf Motorrad (siehe Lichtquelle im Link oben).
Wie muß dann weiter die eher unbewußte Interpretation aussehen? Nun, wenn es ein motorisiertes Zweirad ist, und das Licht so tief über der Fahrbahn, muß das Zweirad wohl noch ziemlich weit weg sein, denn sonst würde man es ja in größerer Höhe zur Fahrbahn warhnehmen. Zudem wird es wohl zügig unterwegs sein, wenn es motorisiert ist.

Ich gehe also davon aus, daß nicht bloß die horizontale Distanz zwischen, wo gegeben, zwei Frontscheinwerfern oder zwei Rücklichtern eine entscheidende Rolle für eine mögliche Fehleinschätzung der tatsächlichen Distanz spielt, sondern auch die vertikale Position einer einzelnen Lichtquelle zur Fahrbahnoberfläche zu einer Fehleinschätzung führen kann: tief = noch weit weg.

Da fiel mir dann ganz spontan wieder die Hutzenleuchte — mit Scheinwerfer und Rücklicht-LED — als zweite Lichtquelle nach vorne sowie nach hinten ein, die i.d.R. auch nicht mit den zwei horizontalen Lichtquellen eines Kfz verwechselt werden wird.
 
Meine Überlegungen gingen, nachdem ich den Beitrag geschrieben hatte, auch in die Richtung der möglichen Fehlinterpretation. Ich beabsichtige, mir nach langer Zeit der Überlegung endlich eine Wildcat-Verkleidung für mein Steini zu holen und die hat nun einmal 2 Lichtaustrittsöffnungen. Übereinander wäre in diesem Zusammenhang sicher besser, da eine eher ungewöhnliche Anordnung und obenaufgesetzt auch als Lichthupe brauchbar. Mich würden Erfahrungen von Quattrovelo Fahrern interessieren, das ja auch 2 Lichter nebeneinander hat.

Ich wäre vor längerer Zeit beinahe mal nachts mit dem PKW auf einer von mir nur sehr selten befahrenen Straße, die im Ederbergland mehrere Hügelkämme quer schneidet, also in langen, hohen Wellen verläuft, einem Ligier o.ä. Microcar hinten hineingedengelt. Erste Sichtung: Auf dem nächsten Hügelkamm 2 recht helle Rücklichter nebeneinander. Aha, PKW o.ä., mit größter Wahrscheinlichkeit etwa gleichschnell wie ich unterwegs. Kein Grund, vom Gas zu gehen, da der Abstand sich kaum verringern sollte. Das andere "Auto" verschwand hinter dem Hügelkamm, ich tauchte in das Tal ab, zog die Steigung wieder hinauf und über den Kamm und erwartete die Rücklichter von vorhin im nahezu gleichen Abstand wie zuvor. Oh Mist, die andere Karre war ja kaum vorwärts gekommen und viel näher vor mir als extrapoliert! Ich hatte noch ausreichend Abstand, so dass ich gut bremsen konnte. Zu denken hatte mir das trotzdem gegeben, weil eben die in Jahrzehnten der Autofahrerei unbewusst ablaufende Gleichung: Perspektivisch verkürzter Abstand zu angenommener Entfernung zu vermuteter Geschwindigkeit durch dieses schmale, langsame Fahrzeug völlig außer Kraft gesetzt worden war.
Eine ähnliche Gefahr sehe ich bei 2 horizontal nebeneinanderstehenden Scheinwerfern am VM, das stimmt schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @keepsmiling ,

ich nutze meine "Hutzenleuchte" als Tagfahrlicht, lasse aber diese auch an, wenn ich meine Beleuchtung einschalte. Kann ja nicht schaden;)

Maik
 
Auf Basis der bisherigen Fahrten mit dem QV im Dunkeln kann ich die hier diskutierten Theorien der Wahrnehmung nicht bestätigen. Das widerlegt sie noch nicht, aber Fakt ist dass mich weder die nebeneinander angeordneten Frontlichter noch das Lichtdreieck der Rücklichter bisher in Gefahr gebracht hätten.

Ein gewisses Problem bereiten die Frontscheinwerfer auf dunklen Radwegen — so mancher Oberlehrer fühlt sich bemüßigt, mir entgegen zu brüllen, es sei hintereinander zu fahren ...
 
Ehe ich mich versah, war der von hinten schon direkt hinter mir und schaltete die Lichthupe ein (vielleicht automatisch wgn. nahezu Vollbremsung?...
Da hatte ich Wortsalat im Kopf:whistle:
Gemeint war natürlich nicht Lichthupe sondern Warnblinkanlage (was zum Geier sollte das auch für eine technische Einrichtung sein, welche die Lichthupe automatisch aktiviert:p).
Sorry, es gab Essen und ich mußte danach dringend los, keine Zeit für Korrekturlesen gehabt.
 
— so mancher Oberlehrer fühlt sich bemüßigt, mir entgegen zu brüllen, es sei hintereinander zu fahren ...
Dsa despektierliche "Oberlehrer" hättest Du Dir gern sparen dürfen. Wenn mir auf dem Radweg zwei Scheinwerfer nebeneinander entgegenleuchten, denke ich auch erstmal, dass da zwei Blindfüchse nebeneinander fahren und den Gegenverkehr nicht bemerken.

Gruß
Geli
 
... einen hin und her laufenden LED Lichtbalken zusätzlich ans VM dranbauen wie damals bei Knightrider...
 
Ich habe vor Jahren auch einmal so eine dumme Situation verursacht. Es war Nacht, vollkommen dunkel, ich komme an eine T-Kreuzung und aus beiden anderen Richtungen kommen ebenfalls Fahrzeuge. Der von rechts hat Vorfahrt, klar, aber der links muss meine Vorfahrt beachten. Also fuhr ich halb in die Kreuzung herein und wartete, bis der Roller von rechts (nur ein Licht) an mir vorbeifährt -- nur musste ich dann feststellen, dass das kein Roller war, sondern ein Auto mit defektem Scheinwerfer auf der Fahrerseite, der nun reichlich wenig Platz hatte, um an mir vorbeizukommen und berechtigterweise echauffiert war. :eek::oops:
 
Gemeint war natürlich nicht Lichthupe sondern Warnblinkanlage
Ok, das macht Sinn - viele neuere PKW haben in der Tat so eine Automatik, die bei scharfem Bremsen die Warnblinkanlage einschaltet. Da bin ich bei unserem "neuen" (= "nur" 11 Jahre alten...) Auto neulich auch hinter gekommen, als ich mich bei einem Stauende mal etwas verschätzt hatte. Ich bin ohne Gefährdung und ohne Quietschen (ABS-Leuchte blieb aus) zum Stehen gekommen, aber der Warnblinker war an. Ich vermute, dass die Idee dahinter gerade das Warnen vor Stauenden und sowas ist.
 
sondern ein Auto mit defektem Scheinwerfer auf der Fahrerseite, der nun reichlich wenig Platz hatte, um an mir vorbeizukommen und berechtigterweise echauffiert war. :eek::oops:
So ein Auto ist nicht verkehrssicher und der Fahrer handelt grob fahrlässig: Selbst wenn die Abblend- / Fernlichtbirne durchgebrannt ist, müsste die Standlichtbirne noch funktionieren und damit den anderen Verkehrsteilnehmern eine Abschätzung der Fahrzeugbreite ermöglichen. Wechselbirnchen gibt es in jeder etwas besser sortierten Tanke und dergleichen einzubauen, muss klar zum ganz kleinen Einmaleins jedes Autofahrers gehören. :mad: - So wie übrigens die Instandhaltung des Lichts beim Fahrrad.
 
Für mich ein ganz klarer Fall von "an der Praxis vorbeientwickelt"
Nein nein, hier wird in höchstem Maße zielsicher auf die gewünschte Praxis hin entwickelt. Unterm Strich dient solche Praxis nämlich nur einem Zweck: Gewinnoptimierung.
Das gehört gewissermaßen auch zum "Atem des Teufels", denn die Gier ist der größte Feind der Menschheit. Okay, O.T.-Ende meinerseits.
 
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