Das Trike "Mary PI" von @OldMax unplugged (vom Wartezimmerthread)

Heute habe ich eine wunderschöne Runde gedreht, die leider nach 30 Kilometern nicht mehr ganz rund lief....

Angefangen hat es mit ziemlichen Geräuschen von hinten plus einem Knastern beim Schalten, als liefe die Kette nicht über Ritzel, sondern über eine Kettenzerstörungsreibe.
Angehalten, geschaut, nichts gefunden.
Wieder angefahren, nach wenigen Umdrehungen und einem einzigen Schaltversuch - genau das Gleiche.
In solchen Situationen trete ich stets ein kurzes Stück rückwärts, damit ich sehe, ob die Kette nicht frei läuft.
Tatsächlich: am Kettenblatt bildete sich sofort eine gefaltete Wurst.
Angehalten. Nichts entdeckt. Die Kette lief schwer. Die Umlenkrollen waren nicht fest, der Freilauf auch nicht, das Schaltwerk problemlos.
Nochmal probieren. Wieder das Gleiche.

Diesmal habe ich mein Werkzeug ausgepackt und die hintere Umlenkrolle abgeschraubt. Die Rolle drehte sich einwandfrei.
Erst beim zweiten Wiedereinbau sah ich den Fehler: das hintere Kettenschutzrohr hatte sich vorgeschoben und einen Teil seines Bauches zwischen Bügel, Kette und Umlenkrolle verloren. Es war eine ganz schön anstrengende Pfriemelei, das Rohr wieder ein Stück zurückzuschieben. Im Ohr das Krachen der Schulter, während sich die Fingenägel an den straffen Kabelbindern abarbeiteten.

Ilona wartete daheim auf ihren Typen, der doch nur mal kurz...., während an mir alle Boschantriebe vorbeisurrten, die ich während der letzten Viertelstunde noch locker überholt hatte.....

Da müsste es doch eine bessere Lösung geben? Mit einer Art Schuh wie bei den Bowdenzügen, in dem das Ende des Kettenschutzrohres fixiert steckt. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass mir die Kabelbinder reißen und ein Rohr in die Mechanik gelangt. Tagsüber kann man das noch erkennen (wenn man nicht so blind ist wie ich), aber nachts möchte ich so etwas nur ungern erleben.....
 
Ich habe den Halter zusätzlich mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt.Hält bis jetzt bombenfest
 
Hallo Martin,
Erst beim zweiten Wiedereinbau sah ich den Fehler: das hintere Kettenschutzrohr hatte sich vorgeschoben und einen Teil seines Bauches zwischen Bügel, Kette und Umlenkrolle verloren.
sowas! Und einer oder beide der Kabelbinder waren gebrochen?

.. mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt.
Das ist sicherlich die einfachste Lösung. (y)

Viele Grüße
Wolf
 
sowas! Und einer oder beide der Kabelbinder waren gebrochen?
...eben nicht! Das war ja so komisch.
Beim letzten Lösen am vorderen Kettenschutzrohr hatten tatsächlich beide Kabelbinder aufgegeben. Hinten aber muss die Kette schon seit längerem permanent am Rohr genagt haben, bis die Spannung der Kabelbinder zu gering wurde und das Rohr in einem Happs nach vorne rutschte.
Ich werde den Tipp
Ich habe den Halter zusätzlich mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt.Hält bis jetzt bombenfest
beim Ersatzrohr umsetzen (danke) und die Metallführung leicht nach unten biegen, damit die Kette zukünftig mittig einläuft.

So richtig klagen darf ich nach irgendwas um die 15.000 km ja nicht. Und ein paar Minuten für eine Komplettkontrolle, nachdem sich das vordere Schutzrohr gelöst hatte, wäre wohl auch sinnvoll gewesen. Aber wer gibt schon wertvolle Fahrzeit her, wenn das Prachtmädel ungeduldig mit den Hufen scharrt?...
 
Hab´s gebappt. Hatte doch tatsächlich eine Restrolle (von Tesa - Baumarkt Toom oder OBI) im wohlsortierten Sortiment des Mary-Garagennotarztausstattungkoffers. Der Helikopter konnte diesmal also am Boden bleiben...:cool:
 
Die ersten Fäden der Verpuppung hat HiMary (Steffen ist für MaryGi) endlich durchgebissen:

2019-01-17 Mary-Gi im Aufbau.jpg

Neue Komponenten:

GTI-Rahmen
Neuer Tiller mit Lenkerendschalthebeln
Ventisit (die alte ist komplett durch - an den Schulterblättern und im Steißbeinbereich nur noch Millimeter Restdicke)
Tiefer Gepäckträger

Die komplette Vorderachse wird von MaryPi übernommen, die Elektronik bleibt bis auf Vorder- und Rücklicht erst einmal in der Schublade, da die Auslieferung sonst bis mindestens Ende Mai dauern würde, ich aber mit meinen Schultern dringend den breiteren Tiller benötige. Das Leihtrike von Kai hat nämlich nur 21 cm Tillerbreite, normal sind 24 cm, mit schrägen Barends kommt man sogar auf 27-28 cm.

Mal sehen, wie und wann ich die Elektronik nachrüsten kann. Die Bremshebel jedenfalls haben entsprechende Vorrichtungen für Bremssensoren.....
 
es kommt nämlich netter Besuch, der sich Hilight und Velogical mal in natura ansehen möchte. Gibt also eine kleine Session am Set...
Also die Velogical-Lösung interessiert mich ebenfalls brennend und ich kündige mich schon mal als nächster netter Besuch an :love:
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ein Filmchen zwischenlagern
Die Radrouten meiner Jugend! (Ich komme aus Litzelstetten :D)
 
Also die Velogical-Lösung interessiert mich ebenfalls brennend und ich kündige mich schon mal als nächster netter Besuch an
Diese ist momentan nur am VeLoni verbaut, dort allerdings mit Haupt"spender"Akkus (handmade by @TitanWolf) des Bafangantriebs und Velogical Fußantriebsnotbehelf, falls mein Mädel aus Versehen mehr als 1000 Kilometer ohne Nachladen gefahren ist...:D

Mein HiTrike-Nachfolger wird demnächst kommen und dann wahrscheinlich erst einmal nur die "nackte" Velogical-HiLight-Lösung aufweisen, da Wolf vor der Spezi keine Zeit mehr hat und ich den HiMaryTiller dringend benötige.

Irgendwann soll ich wohl in eine REHA, so dass ich mit Wolfs Hilfe und hoffentlich ausreichendem Planungsvorlauf die vereinbarte (aus Zeitgründen aber verschobene) Nachrüstung bei ihm in Auftrag geben kann.

Dann werden wir zusammen schauen, wo sich die Jugend heute so herumtreibt....:cool:
 
Mit dem Bafang 1000km ? wieviel AH hat denn da der Akku. Meiner macht ca. 100km bei 14,5 Ah.
Oder,komm ich da gerade beim lesen mit deinen vielen Rädern durcheinander.
LG
 
Hallo zusammen,

momentan befindet sich "Mary PI", wie @OldMax zwischenzeitlich schon im "Zeig dein Trike"-Thread erwähnte, bei uns zur einer Änderung, welche ihren Ursprung im Wechsel von Monoschwinge auf Fachwerkschwinge hat: Mary PI erhält einen neuen Hauptrahmen!

Nach der Verpuppung wird aus "Mary PI" ein Schmetterling noch nicht vollständig klassifizierter Namensgebung :ROFLMAO: auf Basis eines HiTrike GTI mit Fachwerkschwinge. Dies ist - in Anbetracht der hier im Thread beschriebenen (auch rahmeninternen) Elektronik ein Unterfangen, welches mir wahrlich nicht leicht anzunehmen war..

Allerdings kristallisierte sich zwischenzeitlich heraus, dass die Elektronikänderungen und -ergänzungen "im Rahmen" bleiben können. Nein, nicht ganz - einige Aspekte betreffen natürlich auch die externen Komponenten. (Mir graust es jetzt bereits.. :coffee:) Hier möchte ich somit die Änderungen kurzgefasst und zur Nachvollziehbarkeit geordnet dokumentieren, um - nicht zuletzt @OldMax , welcher bislang nichts von dieser Dokustory weiß :ROFLMAO: - auf dem aktuellen Stand zu halten.

Heute der Beginn mit: Tasterarmaturen des Grauens - oder: Nach "fest" kommt "ab".

Diese Tasterarmatur von MaryPI war vergossen, um ihre Funktion auch in intensivsten, belastendsten und vibrierendsten Einsatzszenarien dauerhaft zu gewährleisten. Leider erwies sich dieses Vorgehen für das notwendige Recycling als ungünstig (wer hätte das gedacht!).

Aus diesem Grund war es leider nicht möglich, die eigentlichen Taster zu recyclen, denn sie überlebten die Demontage nicht:

img_20190227_112014vsj6o.jpg

Immerhin: Es gibt kaum etwas, was sich nicht irgendwie demontieren lässt.

Zwecks Instandsetzung und Recycling der eigentlichen Tasterarmatur (des Gehäuses) wurden diese entkernt, gesäubert, von Epoxidharz befreit und erleichtert:

img_20190227_1120359sjq5.jpg

Anschließend erfolgte die Bestückung mit neuen wasserdichten Industrietastern aus meinem Lager:

img_20190227_162504cfkya.jpg
img_20190227_162544g1jdr.jpg

.. und natürlich ein leichtes Lackdoktor-Finish mittels Sprühdose, um Nutzungsspuren effektiv zu unterbinden. :D

Die Fortsetzung folgt.. vermutlich morgen.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Wolf,

als ich die Bilder heute Nacht um die Geisterstunde herum sah, dachte ich spontan: "Welche Mühe". Und, dass es vielleicht einfacher gewesen wäre, einen neuen Taster zu bestellen. Wenn ich mir Deine von Lösungsmitteln und Werkzeugspuren malträtierten Finger vorstelle, reicht der Ausdruck einfacher Körperverletzung zur Beschreibung wahrscheinlich nicht mehr aus.

...wird aus "Mary PI" ein Schmetterling noch nicht vollständig klassifizierter Namensgebung....
Selbst (sprach-)wissenschaftliche Bewertungen wurden zur Namensfindung schon bemüht. Melodische Auf- und Ab´s, Versmaße, Taktmaße und dichterische Freiheiten.
Ich halte es eher mit den Freiheiten, die vom Leser ein Mindestmaß an Einfühlungsvermögen verlangen. Längst erhalten wir viel zu viel Einheitsbrei zur Vermeidung eigener Leistungsansprüche in sämtlichen Lebensbereichen bis zum Erbrechen - und konsumieren ihn auch noch unreflektiert.
Bei solch zentralen Lebensfragen, die über unsere Zukunft entscheiden, wie die Namensgebung für ein herausragendes Jahrtausendwerk, sollte uns dagegen keine Mühe zu groß erscheinen.

Meine Idee war "Hi Mary". Dieser Name verlangt eine Sprechpause wie: "Hi, Mary", um melodisch stimmig zu wirken.
Im Gegensatz dazu steht Steffens Vorschlag "MaryGi", der phonetisch perfekt und automatisch eingängig daherkommt.

....dass die Elektronikänderungen und -ergänzungen "im Rahmen" bleiben können. Nein, nicht ganz - einige Aspekte betreffen natürlich auch die externen Komponenten. (Mir graust es jetzt bereits.. :coffee:)....
Da MaryPi mit ihrer Ausstatung dank Deinen Ideen und Deiner Umsetzung perfekt war, gibt es ab diesem :confused: Empfinden keinen Anlass, die Ausführungen bis zu diesem :coffee: Gefühl in die Spitze zu treiben. Schließlich soll es noch befriedigende Freude machen und nicht nur Masochisten zur Erbauung dienen. Also lieber MaryPi´s Spitzenbasis mit natürlichem Strahlen statt Brillanten auf Schmetterlingsgold mit Schmerzen!


Einen erwartungsvollen Gruß
Martin


P.S.:
Gestern musste ich dringend Medikamente besorgen und war deshalb trotz Fasnacht in der Stadt (hätte mir denken können, dass die Apotheken zum Schutz vor närrischen Narren mit Grütze und Bier im Kopf geschlossen haben - manche Geschäfte sind sogar mit Holztafeln vor den Fenstern geschützt wie die Häuser in Amerika bei einem herannahenden Hurrikan). Auf dem gesamten Weg riefen mir die Narren ein "Honarro" nach dem anderen zu, wei sie dachten, das KaiTrike sei ein extra für Fasnacht gebautes Gefährt und ich hätte mich als Trikefahrer verkleidet....
 
Gruezi mitenand', einen ruhigen Freitag wünsche ich allen Lesern,
halloli Martin,

heute folgt die angekündigte Fortsetzung des Um-/Aufbauprozesses der Bordelektronik. :whistle: Und ein kurzer(!) Kommentar zu Deinem Einwurf:
.. keinen Anlass, die Ausführungen bis zu diesem :coffee: Gefühl in die Spitze zu treiben.
Doch, Martin! Zwangsläufig, denn sonst wäre es inkomplett! Danke für die Nachsicht. :D

Sechs Taster werden es übrigens, zwei davon benötigst Du nur selten, demnach keine Überlastung des Captains. (y)

Soo, der Fortschritt in Bilderform:

Eine "Lackdoktor"-affine (die Halterung war arg zerkratzt) WolfHiLight inkl. modifizierter Halterung, um ausreichend Neigewinkel für diesen neuen Winkel des Umwerferaufnahmerohrs zu generieren:

img_20190301_140654dbk29.jpg

.. und, wie zu sehen ist, bereits mit neuer, gewinkelter Zuleitung - natürlich gesleevt!

Das andere Ende vom Rohr zeigt nach Fädeleikunststückchen folgendes Bild:

img_20190301_14064116jnf.jpg

.. und in Gesamtübersicht schaut es so aus - P(o/u)tz-Blitz, der Tretausleger ist bereits einsatzbereit!

img_20190301_140626rpkhq.jpg

Der zweite, intakt zu recyclende Tasterarmaturaufsatz wurde modifiziert, um a) den alten Kabelaustritt seitlich zu legen (statt quer durch Tiller und Armaturrückseite) und b) optisch ansprechender bei gleichzeitig reduziertem Gewicht aufzufallen:

img_20190301_143052xrj44.jpg

Auch gut zu erkennen: die Symmetrie der späteren Status-LED-Umhausung (rechts im Bild):

img_20190301_1430586hjla.jpg

Weiter schritt es zum Kernstück der Herzarbeit - gerne auch invertiert:

img_20190301_1409454ijns.jpg

Da die Demontage aufgrund der Verklebung der Steckverbinder mit den Buchsen (mit etwas zu viel Klebstoff! Klebstoffabhängige Elektronikboxen?!) zu Schadensstellen an Letzteren führte, wurden diese teils ersetzt, überarbeitet, aufbereitet und neu (diesmal sogar mechanisch, statt lediglich adhäsiv) montiert:

img_20190301_141112a1jli.jpg
img_20190301_140952ynk24.jpg

.. und die Hupe erhielt ebenfalls ein optisches Finish als Refresh von ihren hart umkämpften Nutzungsspuren:

img_20190301_1412077dkpk.jpg

Viele Grüße
Wolf
 
...riesig....!

Guten Abend Wolf.

Tja, die Gebrauchsspuren! Wie beim Fahrer selbst. Heißt es doch: "Wie´s Herrle, so s`Gscherrle."!
Gerade die Hupe hatte einmal unbemerkt Ausgehambitionen, die ich einige Kilometer lang nicht mitbekam und mich nicht fragte, was scheppert, da sie damals an der Box befestigt war und diese - bekanntermaßen - am Ort von @crummel´s Hundebegegnungen inmitten tiefen Schnees ein folgenreiches Eigenleben entwickelt hatte.

....Sechs Taster werden es übrigens, zwei davon benötigst Du nur selten...
Schleudersitz, Wasserwerfer, Blaulicht, Festbrennstoffbooster, Sauerstoffmaske, Automatischer Windelwechsel. Das wären schon mal sechs. Mir fällt aber partout nicht ein, welche davon ich selten benötigen könnte....


Kurz und gut: ich freue mich auf meine Mary. Mit Hi oder Gi oder Heitschi (Bumbeitschi bumbum). Ich glaube, den richtigen Namen findet man erst, wenn das Kind geboren ist, wenn man es leibhaftig im Arm hält.



Ein leidenschaftlicher Gruß
Martin
 
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