Das Trike der lahme Esel - kann man so etwas kaufen?

AW: Das Trike der lahme Esel - kann man so etwas kaufen?

Man fährt mit dem Rad am schnellsten auf dem man sich am wohlsten fühlt.
Rein technisch liegen Vergleichbare Räder eh ziemlich Dicht beieinander also in der Endgeschwindigkeit evt. 3-5 km/h...das wirkt sich dann im Schnitt um 1-2 km/h aus. Solche Unterschiede können mal leicht in der unterschiedlichen tagesform untergehen.
Man sollte nur beim Vergleich beachten:
Renntrike mit Rennrad mit Rennliege etc.
Die Tuningmaßnahmen (Reifen, Gewicht etc.) sind ähnlich bis gleich.
Wenn jemand also ein Skorpion mit Big-Apples (=Bremsreifen) mit einem Rennrad mit 23mm-Dackelschneidern vergleicht ist der Unterschied gewaltig...
Ein ICE mit Dackelschneidern im Vergleich zum triathlonrad ist da nicht so gewaltig...32 statt 35 km/h watt solls.
Mehr ins Gewicht fällt da z.B. die Strecke. Ich z.B. habe im Moment auf dem Weg einen laangen schlecht gesäuberten Radweg mit viel nasses Laub. Da traue ich mich nicht mit dem Liegerad schneller als 20-25 km/h zu fahren. Mit dem Trike hätte ich da keine Probleme über 30 zu fahren.
Auch spielt der Gadjetpush eine große Rolle...wenn man nun so ein exotisches teures Teil hat, dann will man es auch gerne fahren...es gibt hier viele im Forum die Fahren mit ihren trikes deutlich höhere Schnitte als es technisch eigentlich möglich ist...ist wohl wie mit dem Hummelflug :)
 
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Ich kann meinen Tacho währen der Fahrt ohne Verrenkungen nicht ablesen - Wozu auch? Vielleicht werde ich mal in einer 30er Zone geblitzt?
Nur am Ende der Tour lese ich mal die Kilometer ab und gehe zufrieden unter die Dusche. Nicht schnell gewesen, aber happy.
 
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Ich denke, man kann auch Einspur-Lieger mit Up's vergleichen. Hier meine Erfahrungen:

Mit der SPM (aktuelles Modell mit Alltags- und Reiseausrüstung - also ziemlich schwer) bin ich genauso schnell auf meinem täglichen Arbeitsweg (16 km hin & 16 km zurück) wie zuvor mit meinem alten Single-Trek 970.

Aber: Mit sehr viel weniger Kraftaufwand wie zuvor mit dem MTB. Ich könnte viel schneller sein, wenn ich kontinuierlich genauso reintreten würde wie am Trek-Up. Mache ich aber nicht (nur gelegentlich, um es einem RR'ler mal zu zeigen), weil für mich meine Liege ein Transportfahrzeug (um vor allem mich zu transportieren) ist und kein Fitnessgerät. Seitdem ich liegend zur Arbeit & zurück fahre, bin ich nach einem Arbeitstag bei weitem nicht mehr so ausgepowert wie zuvor mit dem Up. Und das, obwohl die Arbeitsanforderungen gestiegen und ich 3 Jahre älter geworden bin in der Zeit. Ich könnte also mit der Liege bei gleichem Kraftaufwand 2x10 Minuten täglich an Fahrzeit herausholen. Für was? Um genauso kaputt zu sein wie zuvor? Dann hätte ich mir die (nicht gerade geringe) Geldausgabe auch sparen können.

Ich will damit nur sagen: Wenn das Liegerad/Trike entsprechend gute Werte hat (Tretlagerüberhöhung, Leichtlauf, bequemer Sitz etc. etc.), ist es auf jeden Fall besser als ein Up. Und in diesem Sinne nicht jedes Trike ein lahmer Esel.
 
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Ich denke, man kann auch Einspur-Lieger mit Up's vergleichen. Hier meine Erfahrungen:

Mit der SPM (aktuelles Modell mit Alltags- und Reiseausrüstung - also ziemlich schwer) bin ich genauso schnell auf meinem täglichen Arbeitsweg (16 km hin & 16 km zurück) wie zuvor mit meinem alten Single-Trek 970.

Aber: Mit sehr viel weniger Kraftaufwand wie zuvor mit dem MTB. Ich könnte viel schneller sein, wenn ich kontinuierlich genauso reintreten würde wie am Trek-Up.

Hmm, dann mal meine beiden: Hornet II mit und ein T600-Rahmen der Fahrradmanufaktur von ca. 2000, mit einem bunten Komponentenmix behängt. Beide mit Nabendynamo, Schutzblechen, Gepäckträgern, Lowridern...

Die Strecke geht 17km durch Münchener Stadtgebiet etwa zum Deutschen Museum, ich fahre zügig und zieh mich auf der Arbeit um. Die beiden Räder nehmen sich nichts, der Start-Ziel-Schnitt ist typisch 23-24, der Tacho-Schnitt (also ohne Standzeiten) 26-27 km/h, und auch die Geschwindigkeiten auf gerader Strecke sind ähnlich. Die tägliche Streuung ist in diesen Punkten größer als der Unterschied zwischen den Rädern. Nur in einem Sprint-Test auf der Geraden hinter dem Botanischen Garten gibt's tendenziell erkennbare Unterschiede - mit dem Lieger bis 43 km/h, mit dem Up bis 46 und meistens über 43. Ich bin also mit dem Lieger weder schneller noch mit weniger Kraftaufwand unterwegs.

Der Grund liegt wohl vor allem darin, dass ich auf dem Up in Tria-ähnlicher Position mit den Unterarmen hinten auf dem Lenker liege und die Hände vor den vorderen Bremsgriffen runterhängen lasse. Damit bin ich da ziemlich strömungsgünstig. Der Kreuzotter-Rechner meint auch, dass sich die beiden Räder so kaum etwas nehmen. Wenn ich da ein Triathlon-Rad mit 17kg und breiten Reifen einstelle, kommt gegenüber einem Alltagslieger mit 21kg und ebenfalls breiten Reifen sogar fast der im Sprint beobachtete Unterschied raus (den Rest können die Taschen erklären, die bei der Hornet am Lowrider und damit zu 50% im Fahrtwind hängen). Ich dachte zuerst, dass ich auf dem Up mehr Leistung lockermache und deswegen schneller bin, denn ich weiß, dass ich da Atmung und Puls schneller hochjagen kann als auf dem Lieger. Aber das braucht's offenbar gar nicht als Erklärung.
Die flache Position auf dem Up ist übrigens auch spürbar. Beim Anfahren greife ich zuerst hinten, und nach dem letzten Schaltvorgang klappe ich dann runter auf den Lenker. Dabei gibt's nochmal einen leichten Schub und der Gang, der in der aufrechteren Anfahr-Position noch etwas zu lang erschien, wird dann genau richtig.


Viele Grüße,
Stefan
 
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