Das Konzept des Milan MK 7

Schön wären ein paar müde Worte wie den jetzt der MK6 zu einer ordentlichen Hinterradfederung kommen kann. Aus Rumänien kam nur die Mail sie melden sich wenn es was fertiges gibt.
Scheinbar gibt es nichts, oder Velomobile World hat das Geld bekommen und interessiert sich nicht mehr für den Kunden.
Die Ansage war ja, wendet euch an euren Händler oder direkt an Rumänien.
Direkt an Rumänien wenden war keine gute Idee, mit Versprechen nimmt man es da nicht so genau.
Meine Bremszuggeschichte hat ja auch einen längeren Schriftwechsel benötigt bis denn mal tatsächlich die bei der Montage eingesparten Teile nachgeliefert wurden.
Fazit: kein empfehlendswerter Vertragspartner.
 
@RobertS ich kann den Frust gut nachvollziehen! Das hier ist aber sicherlich nicht der richtige Faden dafür. Kann denn nicht mal ein Händler Druck in die Sache reinbringen? Wenn man die MK 5 und 6 Kunden nicht verlieren möchte, dann sollte man doch unbedingt zeitnah handeln und die Nachbesseurngen auf die Spur bringen. Dass ihr euch mit allen Diskussionen um ein neues Modell verarscht fühlt, ist sehr verständlich!
 
ordentlichen Hinterradfederung
Es gibt doch das DF Federbein zum Nachrüsten. Jan hatte uns es vor einiger Zeit geschickt, aber wir hatten soviel zu tun, dass ich es erst im neuen Jahr verbaut habe. Ich habe es die Woche bei einem Kunden von uns nachgerüstet. Es funktioniert nach seiner Aussage sehr gut. Wobei ich gerne die Stahlfeder gegen Elastomere tauschen würde, weil die vielleicht noch ein wenig härter sind und eine bessere Dämpfung versprechen....
Ansonsten vielleicht wirklich im anderen Thread....
Viele Grüße
Der Lutz
 
genug gehuldigt, Jens :cool:. Wir lechzen nach Infos zum MK 7 und sind mega gespannt:)
Ja, ehem, die Sachen sind ja schon gepostet worden von Henning, aber ich gehe sie hier gerne nochmal durch. Ist zwar doppelt, aber nach so langer Abstinenz wird es wohl nicht aufdringlich erscheinen.
Ich fang mit dem Holmsystem an, das ich grundlegend erneuert habe. Beim MK5 und 6 schlossen die Längsholme noch nicht richtig an den vorderen Radhäusern an. Das habe ich geändert und hier gleichzeitig 2 Flächen geschaffen, auf denen später die Sitzhalter verschraubt werden. Die wandern etwa 8 cm weiter nach vorne. Erstens liegen sie dann in einem stabileren Bereich und zweitens liegt der Sitz satter. Vorher waren die Sitzhalter etwa da, wo der Drehpunkt des Sitzes liegt. Das hatte zur Folge, dass beim Aussteigen oder beim Treten auf den Sitz der Sitz nach vorne gewippt ist. Beim Einsteigen manchmal auch aus der Halterung gepflogen ist und man musst neu einfädeln. Außerdem lagen die Sitzhalter beim MK5 und 6 innen unter dem Sitz und ließen nicht zu, dass der Sitz wirklich auf seiner tiefsten Position lag. Das ist jetzt abgestellt, also satterer Sitz des Sitzes.
Banal, aber im täglichen Gebrauch wichtig.
Dann lag der alte Querholm etwas zu weit vorne, so dass der Sitz nicht weit genug zurückgestellt werden konnte und mit dem Querholm kollidierte. So habe ich den Querholm jetzt weit zurückgesetzt , richtig fett gemacht und nutze ihn gleichzeitig als Fundament für den neuen Umlenkrollenkasten, der huckepack formschlüssig draufgeklebt wird. Davon verspreche ich mir eine deutlich stabilere hintere Sitzabstützung.

Auf der linken Seite flacht der Querholm stark ab, damit man weiterhin lange Gepäckstücke verstauen kann und mit Taschen gut vorbeikommt.
Holmsystem auf Gras.jpg

Systemkasten von oben.jpg


Hier sieht man, wie der spätere Umlenkrollenkasten ( hier sehen wir die noch nicht gefinishte Version, ist ein Probeabzug aus der provisorischen Form) auf dem Querholm aufsitzt: entscheidend für die Steifheit ist, dass der Querholm durchgängig läuft und der Kasten als Extramodul aufgeklebt wird. Die Klebekanten sind hier noch nicht beschnitten.

Auf der linken Seite flacht der Querholm stark ab, damit man weiterhin lange Gepäckstücke verstauen kann und mit Taschen gut vorbeikommt.

Holmsystem von nah.jpg
 
Schön wären ein paar müde Worte wie den jetzt der MK6 zu einer ordentlichen Hinterradfederung kommen kann.
Hallo Robert,
ich weiß jetzt nicht, bei welchem Händler du den Milan gekauft hast. Beim MK5 war das Räderwerk noch verantwortlich, d.h. da war Jan Wijnen noch nicht Lizenznehmer. Beim Räderwerk kann man den Milan auf den DF-Dämpfer umrüsten lassen. Der Luftfeder-Rollbalg sollte auf jeden Fall mit den Polyurethankügelchen gefüllt sein, das kannst du nachprüfen, indem du das Ventil herausschraubst und nachschaust. Das Ansprechverhalten der Luftfederung ist allemal super, nur bei hoher Geschwindigkeit und schlechter Straße ist die Bodenhaftung nicht ausreichend, insbesondere in Kurven. Manche Fahrer fanden das aber ausreichend, wie Sven Kröll (habe ich jedenfalls so verstanden). Letztlich muss Sicherheit aber vorgehen und MK5-Kunden, die nur die Luftfeder haben, sollten sich mit ihrem Händler für eine Umrüstung in Verbindung setzen.
MK6 sollten schon ab Werk den DF-Dämpfer haben.
Wer einen MK6 bestellt hat und dieser noch nicht produziert ist (das müsste eigentlich für alle MK6 gelten), der bekommt natürlich dann einen MK7.
Ohne DF-Dämpfer werden jedenfalls keine Milane mehr ausgeliefert.
 
Ja, ehem, die Sachen sind ja schon gepostet worden von Henning, aber ich gehe sie hier gerne nochmal durch. Ist zwar doppelt, aber nach so langer Abstinenz wird es wohl nicht aufdringlich erscheinen.
Der Threadtitel heißt "Das Konzept des Milan MK7"
Da hatten sich doch einige erhofft, mehr als nur die Verbesserungen, die Henning bereits beschrieben hatte, sehen zu können.
In Summe sind die Änderungen ja sicher eine runde Sache, aber ist das schon ein neues Konzept?
Soll keine Kritik sein, ich wollte nur fragen, ob da noch mehr kommt... Ist schwer, bei den vielen Milanthreads den Überblick zu behalten.
 
So, nun zum neuen Umlenkrollenkasten:


Problemkurzbeschreibung:



  • Der alte Umlenkrollenkasten ist durch seine Formgebung nicht optimal steif für die Sitzabstützung und auch nicht als Versteifung der Schwingenbasis. Er flext, wenn man seitlich zieht und auch die Schwinge ist nicht optimal steif gelagert.
  • Die Schwingenlager (insbesondere das linke) ist nicht frei zugänglich und Montage bzw. Justage sind für viele Händler eine Überforderung.
  • Das aufgeschraubte Alu-Profil auf dem Systemkasten ist schwer, aufwendig und kompliziert zu montieren.
  • Die Sitzabstützung mit dem Aluprofil und aufgeklebtem Moosgummi ermöglicht keine nachhaltige Einstellung der Sitzneigung. Das Moosgummi komprimiert mit der Zeit auf 0

Verbesserungen für den MK7 :

  • Ein ganz neuer Umlenkrollenkasten (für U-Rolle und gleichzeitig Sitzabstützung ) basierend auf dem neuen Querholm
  • huckepack formschlüssig auf dem neuen Querholm aufgeklebt
  • Keine Verschraubung mit dem Unterboden mehr notwendig, da sicherer Sitz
  • Die Auflagefläche des Sitzes (also die hintere Sitzabstützung )wird so weit erhöht, dass das ehemals aufgeschraubte Aluprofil komplett entfällt (weniger Gewicht und Herstellungsaufwand )
  • Als Sitzneigungsverstellung kommen PVC-Hartschaumplatten mit Klettsystem zum Einsatz. Diese Platten (jeweils 8 mm dick + Klettdicke) können beliebig auf der Carbonfläche gestapelt werden und eignen sich hervorragen als schnelle Sitzverstellung ohne Werkzeug.
  • Dieser Hartschaum-Stapel fungiert auch bei einem Auffahrunfall von hinten als absorbierender Puffer
  • Die Neue Sitzabstützung lässt Platz zwischen Radhaus und Querholm, um bequem an das Schwingenlager zu kommen (Montage und Justage)
Systemkasten in Arbeit.jpg
 

MK6 sollten schon ab Werk den DF-Dämpfer haben.
Es geht um den Milan GT MK6 No.41. Anfang Mitte Juni vom Werk nach Dronten geliefert. Dort hat mein Händler den dann mitgenommen und ich hab ihn Mitte/Ende Juni abgeholt.
Ausgerüstet mit Luftfederbalg samt schiefen Schott. Daß das Schott schief ist sieht man aber nur aus bestimmten Winkeln, oder wenn man den Federbalg in der Hand hat, der hat sich an den Versatz gewöhnt. Schaut man einfach so durch die Like nach dem Schott fällt der schiefe Einbau ersteinmal nicht auf.
Milan aufladen, zum Händler, selber wieder heim, irgendwann wieder abholen ergeben ~600 km. Zum Räderwerk sinds einfach schon ~500km, ergäben dann 2tkm.
Nachdem ich schon die Bremsanlage selber ausgebessert habe und auch die serienmäßigen Elektrikfehler, falsche Spannungsregler, in Eigenregie behoben hab möchte ich den Milan selber auf einen brauchbaren Stand bringen.
Aber ich werd Rumänien noch mal anschreiben was jetzt aus dem versprochenen Umrüstkit geworden ist, und ob sie, im Fall daß der Milan zum Händler muß, die Transportkosten übernehmen. Dann müßte ich ihn eben auf einer Palette verpacken und von einer Spedition abholen lassen.
 
Soll keine Kritik sein, ich wollte nur fragen, ob da noch mehr kommt...
Hallo Peter,
das eine sind die Neuerungen und Verbesserungen, die ich für den MK7 im einzelnen erarbeitet habe . Das sind technische und funktionale Verbesserungen und die könten aufgestückelt und im Detail beschrieben werden.

Was ich mit Konzept meine, ist etwas übergeordnetes. Das Konzept soll zukünftig ausgerichtet sein auf mehr Kunden-und Händlerfreundlichkeit. Damit meine ich z.B. dass Neuerungen in der Produktion auch leichter und prozess-stabiler umgesetzt werden können und damit die Qualität und Zuverlässigkeit wächst. Ich aber auch die Vereinfachung und Standardisierung, die dadurch ermöglicht wird, dass bewährte Bauteile anderer Velomobilprodukte verwendet werden. Je mehr verschiedene Bauteile im Werk produziert werden müssen, desto höher ist die Gefahr von Fehlern. Im Werk sind momentan etwa 45 Mitarbeiter beschäftigt, demnächst werden es über 60 sein. Diese müssen sich gegenseitig anlernen und Fluktuation gibt es noch obendrein. Da ist es ein enormer Vorteil, wenn nur noch eine Carbonschwinge verwendet wird oder ein bewährter Federdämpfer.
Es werden jetzt z.B. schon seit fast 20 Jahren die quasi identischen vorderen Federbeine für Quest, Milan, Strada, DF, DFXL u.a. verwendet. Identisch von der Konstruktion. Man weiß, dass die in allen sicherheitsrelevanten Bereichen unkaputtbar sind und sehr prozess-sicher produziert werden können. Das ist ein gutes Beispiel für so eine Standardisierung und die Vorteile dieses Konzeptes sollen immer mehr Eingang finden.
Ein anderes Beispiel ist die Lichtanlage: hier kommt beim MK7 dann auch die Lichtanlage des DF zum Einsatz. Das bedeutet viel weniger Bauteile fürs Werk, viel weniger Anlernen des Personales und natürlich auch geringere Produktionskosten.
Das ist aber nicht das Entscheidende, viel entscheidender ist, dass die Händler in den verschiedenen Velomobilprodukten möglichst wenig verschiedene Bauteile haben. Kommt z.B. ein Kunden mit einer defekten Lichtanlage zum Händler: da ist es schon kompliziert genug, wenn es nur eine Lichtanlage gibt. Ich weiß das aus Erfahrung.
Händler können so logistisch und fachlich viel besser und einfacher Service machen.
Und der Kunde kann schneller wieder fahren.
Zum Konzept gehört dann auch noch, dass auch die Kunden mehr in die Lage versetzt werden sollen, eigenständig Service zu machen. Selbst ein Ausbau der Hinterschwinge sollte kein Problem mehr sein. Beim MK7 kommt man leicht an die Verschraubung der Schwinge und sie ist in wenigen Minuten ausgebaut etwa zum Tausch der Lagerbuchsen. Was die ersten 5 Jahre nicht notwendig sein sollte
Im weitesten Sinne gehört zu dieser konzeptionellen Ausrichtung auch, dass Jan Wijnen plant, in Deutschland 2 Logistik-Zentren aufzubauen für schnelleren Zugriff auf Ersatz-und Verschleißteile. Da ist es einfach ein riesiger Vorteil, wenn möglichst wenig verschiedene Bauteile benötigt werden.
Die Velomobile bleiben dennoch verschieden genug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer einen MK6 bestellt hat und dieser noch nicht produziert ist (das müsste eigentlich für alle MK6 gelten), der bekommt natürlich dann einen MK7.
Ohne DF-Dämpfer werden jedenfalls keine Milane mehr ausgeliefert.
was ich vergaß: wenn die früheren MK5 oder 6 dann entsprechend umgerüstet und nachgebessert sind, sollte es auch keine Probleme damit geben- diese Fahrzeuge sind ja nicht veraltet oder schlecht. Der Fahrspaß ist gleich wie im MK7 und verschiedene Optionen, die ich für die Alltagstauglichkeit auf den Weg gebracht habe, sind natürlich alle kompatibel.
 
Manche Fahrer fanden das aber ausreichend, wie Sven Kröll
Ganz genauso war es. Zu Beginn habe ich nicht verstanden warum so viele Fahrer Probleme damit hatten. Mein "Eigenaufbau" SL hatte dieses Problem nicht. Ungefüllter, falsch montierter Luftbalg, schief eingeklebtes Schott etc. Im Nachhinein, nachdem ich einige MK5 zu Gesicht bekam, wurde mir aber klar warum so viele Fahrer nicht glücklich waren. Konsequenz daraus war, dass ich alle Interessenten auf diese Mängel hingewiesen habe. Das ist meine Verpflichtung gegenüber dem Kunden.
Aus diesem Grund habe ich über viele Monate nicht ein einziges Velomobil verkauft.
Ich hoffe, dass die "Leidgeplagten" zügig ihren Umbau erhalten.
Es gibt eine Lösung seitens des Herstellers die von den Händlern umzusetzen ist.

So.... jetzt aber weiter mit dem MK7.
Es gibt nämlich noch einiges mehr in Zukunft. Die Optionsliste des Milan wird um einige Features wachsen. Das wird suuuuper! Freuen wir uns auf ein tolles, "neues" Fahrzeug!!!
 
@Jens Buckbesch
Was hast du noch vor für das Entwicklung des Milans? Sachen die du gerne entwickeln/verbessen willst; auch wenn es nicht zeitnah kommt. Mir interessiert deine “Wunschliste“.

Und hier ist meine ;-)
- Lippen am deckel wie das BM Haube
- Ein lösung um die vorderäder schnell ausbauen wie am After7
- Ein lösung um starke Lampen vorne integrieren wie lupine sl af/ax. Vielleicht ins das neue front wartungsdeckel

Auf jedenfalls, weiter so mit der Entwicklung =-)
 
Zurück
Oben Unten