Das Konzept des Milan MK 7

...Mir berichteten auch schon Kunden, die auf die Seite gepflogen sind, dass das Modul sie offenbar vor dem Durchkentern geschützt hat...

haben andere Kunden denn davon berichtet, das sie sich (ohne Modul) tatsächlich überschlagen haben ? Davon habe ich hier zumindest noch nichts lesen können...
 
Die Torsion kann mit der Verlängerung gut abgefangen werden, gegen das "Abtauchen" des Masts bei hohen Leistungen hilft dann doch eher eine gößere Bauhöhe des Masts (z.B. 40 mm x 60 mm im Querschnitt) oder eine Abstützung nach unten (wenn der Boden dort Kräfte aufnehmen kann).
Ja, die Diagonalstrebe nach unten gibt es ja schon seit K5; Abtauchen nach unten ist damit erledigt. Die Torsionskräfte benötigen eine steifere Brücke; da wird durch mehr UD-Gewebe nachgebessert. Für Extremisten gibt es optional die Vertikalstrebe.
 
Der Aufwand um auf diese Plattform zu kommen wäre aber imens hoch
Ja, Plattform ist was für Autoindustrie. Aber: Teile wie Fahrwerk, Laufräder, Federbeine, Tillerlenker, U-Rollen, Monoschwinge, Naben und Beleuchtungsanlage erschlagen ja schon mal einen riesigen Anteil der für Velomobile notwendigen Technik. Und: damit sind praktisch auch alle sicherheitsrelevanten Teile inbegriffen, ein riesiger Vorteil für alle.
Die großen Unterschieden in Sachen Aerodynamik, Sicherheitskonzept, Sitzneigung und Alltagsoptionen bleiben ja und das erhält die Unverwechselbarkeit der Produkte und, viel wichtiger: den verbleibenden Bereich für Innovationen
 
Die Luftpumpe bleibt drin, mir geht es um die Dämpfung.
Ja, das ist schlau, die Luftfederung drin zu lassen, denn deren Ansprechverhalten ist immer noch das Beste. Auch der erzielbare Federweg. Wenn man die Stahlfedern aus dem DF-Dämpfer herausnimmt und ihn zusätzlich zur Luftfeder als reinen Dämpfer einbaut, ist beides zusammen immer noch merklich leichter als das DF-Federbein mit Federn drin alleine. Und: die Anlenkpunkte für den DF-Dämpfer als reinen Dämpfer müssen nicht so stabil sein.
 
Nach Betrachtung der lose zusammengelegten Bodengruppe bin ich etwas verwirrt, weil:
Warum sitzt die HR-Schwinge auf der Ritzelseite und nicht auf der anderen, wie zb. bei der Windcheetah?

Karl
 
Er ist auch meines Wissens nach der Einzige der hard core Zerstörungs Tests anstellt und vor allem veröffentlicht.

Ich mußte auf DD's drängen mal einen Nylon Stab solange biegen, bis erste Fasern sich lösten. 1 Sekunde bevor das geschah sagte Er Sopp. Er saß einen Meter vor mir. Respekt, wer seine Produkte augenscheinlich so im Griff hat.
Lieber Uwe,
das kann ich so nicht stehen lassen. Ich habe etliche Zerstörungstests gemacht mit schwerem Gerät (großem Wagenheber, Pressen mit langen Hebelarmen und Messuhr u.s.w.) . Aber nicht davon berichtet.
Ich vermute, du solltest nicht den Nylonstab (A7-Heckfederung) biegen sondern den Glasfaserstab des vorderen Querlenkers des A7. Ja, dieser Glasfaserstab ist mehrfach stabil genug für seinen Einsatz und als sicherheitsrelevantes Bauteil quasi unkaputtbar. Aber: Jedes Bauteil ist nur so sicher wie seine schwächste Stelle: Die Verklebung/Verschraubung des Gelenkkopfes mit dem Glasfaserstab ist ungeeignet. Egal, ob hier ein Gewinde aufgeschnitten ist oder nicht oder /und ein Verklebung die Kräfte halten soll: das kann nicht dauerfest sein. Der Stab besteht ja aus unidirektionalen Fasern , die nur in Faserrichtung stabil sind. Die Verbindung untereinander über die Matrix ist schwach. Das Aufschneiden eines Gewindes würde die obere Schicht der Fasern zerschneiden und dann hängt alles nur noch an der Verbindung über die Matrix. Eine reine Verklebung wäre auch nicht dauerfest, da hohe Biege-Zug-und Druckkräfte im Betrieb auftreten. Zudem ist diese Verklebung nicht prozess-sicher herzustellen wie eine einfache Verschraubung von Stahlgewinde und Gelenkkopf. Wenn sich diese Verbindung bei sagen wir mal 100 km/h löst, kommt es zu einem richtigen wow-effekt, dann hilft nur noch beten.
Was ich an dieser Technik auch nicht verstehe, ist, wie ein Händler hier für den Kunden einen Wechsel der Gelenkköpfe machen soll, ohne die dauerhafte Haftung dafür zu übernehmen. Aber vielleicht kann mich hier jemand aufklären.
Beim Milan MK7 möchte ich eine solche Situation für den Händler vermeiden und setze deshalb lieber auf 1000fach bewährtes und durchschaubares, auch wenn es etwas schwerer ist. Auch wenn das diese Teile betreffend erstmal langweilig ist.
 
Ich habe lange überlegt, ob ich hier meinen Senf dazugebe, weil ich ein wenig Randgruppe in der Randgruppe bin, aber es kann mich ja jeder ignorieren, der will ;).

Ich mag das Extreme am Milan, daß zugunsten der Geschwindigkeit auch Praktikabilität geopfert wird (keine Fußlöcher, Riesenwendekreis, eng, laut, etc.). Selbst wenn er irgendwann nicht mehr das schnellste Velomobil sein sollte (oder ist, um Diskussionen zu vermeiden), hat das immer noch seinen Reiz. Ja, geschlossene und so kleine Radkästen sind unpraktisch, machen aber schnell. Ja, eine fehlende Wartungsluke vorn ist unpraktisch, macht aber schnell. Außerdem mag ich die liegende Position sehr. Ich fahre mittlerweile ohne Aufdoppelung der Sitzhalterung und liege somit so flach es geht.

Ich vergleiche den Milan gern mit einem Sportwagen mit quer eingebautem Mittelmotor. Es gibt nichts unpraktischeres, aber es hat unbestreitbare Vorteile. Natürlich fluche ich, wenn ich zum Zündkerzenwechsel die Hinterräder demontieren muß, genauso wie ich fluche, wenn ich ohne vordere Wartungsluke in der Milan-Nase schrauben muß. Aber das ist es wert. So sehr sogar, daß wenn ich mal keine Lust zum Fluchen habe, ich jemanden bezahle, der dann für mich flucht :LOL:.

Ich gebe zu, daß ich meinen Milan ein wenig verwässert habe, da ich ihn nicht nur als Sportgerät nutze. Er hat Licht, eine Lichtkanone und einen Außenspiegel. Aber dennoch schaffe ich mit 235W einen 60er Schnitt über 90km. Dafür bin ich bereit zu leiden.

Wenn ich also in Zukunft einen Milan ohne vordere Wartungsluke bekommen könnte, würde ich den nehmen. Und wenn ich dazu auf die Mastversteifung verzichten müßte, wäre das glaube ich okay (kann ich aber erst wirklich sagen, wenn ich den Unterschied kenne). Das Sicherheitsmodul käme für mich nicht in Frage, da es mir die Optik zu sehr stört. Das Auge isst halt mit. Sicher, eine bessere Beleuchtung ist eine bessere Beleuchtung ist eine bessere Beleuchtung, aber wirklich schlimm fand ich das bisher nicht. Möglicherweise sehe ich das anders, wenn die Augen nachlassen, aber im Moment ists okay.

Mir ist selbstverständlich klar, daß eine vordere Wartungsluke mehr Milane verkauft, aber es wäre schön, trotzdem noch einen "konzeptionell reinen" Milan kaufen zu können, gerne auch gegen mehr Geld. Wäre für mich auch eine gewisse Imagesache.

...Mike
 
Ja, hast schon Recht. Das Kaufargument für den Milan ist die herausragende Aerodynamik, und so sollte es zumindest immer die Möglichkeit geben, kompromisslos aerodynamisch zu bestellen. Besseres Gewicht, Antriebseffizienz, Kurvenstabilität und Interface zum Fahrer dürften höchstens kleine Abstriche bei der Aerodynamik ergeben. Alles, was unweigerlich die Aerodynamik verschlechtert, müsste optional sein. Es könnte auch zwei klare Ausstattungsreihen geben: Eine komplett geschlossene, aerodynamisch kompromisslose und eine "alltagsfähige".
Als Hersteller muss man auch aufpassen, nicht verlorenen Kunden hinterher zu laufen und dabei treue Kunden zu verlieren. Aber ob man sich jetzt da hin orientiert, wo die meisten Kunden sind oder wo die wenigste Konkurrenz ist: Die Zugänglichkeit und Leistungsoutput des Alpha7 ziehen zur Zeit viele Kunden an und bei der Aerodynamik kommt der Angriff durch das schlanke Snoek - Allerdings (erstmal?) nur für etwas kleinere Fahrer. Es ist also auch richtig, die Marktposition des Milan neu zu bewerten - Und wenn der genannte Preis von 8000€ für's Snoek stimmt, die Fertigungskosten unter die Lupe zu nehmen! Dabei sind auch SL und GT einzeln zu betrachten. Der GT soll ja mit seinen größeren Radkästen schon den Vorteil haben, dass man das Rad abnehmen kann, ohne das Federbein auszubauen. Ist es ähnlich beim Wendekreis mit mehr Platz zum Einlenken? Höher liegt er standardmäßig auch, inklusive der dadurch höheren Lampenposition? Vielleicht müsste man die "Alltagsvariante" nur auf Basis des GT aufbauen mit Wartungsluke vorne, Luken für die Achsschrauben, höherer, weicherer Federung, engem Wendekreis und viel Stauraum (und eben Platz für den Fahrer) und SL und GT eher tief, hart und aerodynamisch, nur eben mit dem SL für die, die rein passen und dadurch weniger Frontfläche ertragen müssen. Oder wenn das Snoek eine große Gefahr ist, kann man den kleinen SL (erstmal) auf Eis legen und nur die zwei Varianten vom Großen anbieten. Zwei Varianten einer Größe anzubieten könnte in Herstellung und Entwicklung noch effizienter sein, als wenn die zwei Varianten so verschieden sind wie jetzt.
 
es wäre schön, trotzdem noch einen "konzeptionell reinen" Milan kaufen zu können, gerne auch gegen mehr Geld. Wäre für mich auch eine gewisse Imagesache.
Einen hinteren Radkasten ohne Federung, mit einem 42 mm breiten Reifen und einer "Kettenstrebe" ,wie von @ludwig de groot oder mir eingebaut.
Solange die Einarmschwinge noch am mutieren ist, sollte auch der ungefederte, bewährte Radkasten noch verfügbar sein.

duck und weg :giggle:
 
Moin
Alle meine vorherigen Velomobile, Mango, Quest und Milan GT waren vollgefedert. Mein SL von 2017 nicht. Trotzdem vermisse ich die Heckfederung nicht.
Auch auf schlechten Straßen nicht!
Tempo auf den Geraden ist super.
Mein Nachbar, der Dietmar hat sich jetzt auch einen SL 4 von 2017 zugelegt, ungefedert im Heck.
Auch er ist begeistert.
Dieser SL ist ein Genuss
Gruß Ludwig der Ostfriese
 
Nach Betrachtung der lose zusammengelegten Bodengruppe bin ich etwas verwirrt, weil:
Warum sitzt die HR-Schwinge auf der Ritzelseite und nicht auf der anderen, wie zb. bei der Windcheetah?

Karl
Nicht dein ernst diese Frage oder?
Mach den ritzel auf due andere Seite bei einer einarmschwinge und schwups, alle Vorteile sind weg.
Über die Steifheit mal nicht zu sprechen
 
Einen hinteren Radkasten ohne Federung, [...] duck und weg :giggle:
Das ist eigentlich ein valides Argument und veranschaulicht die Problematik ganz gut. Es gibt meine Meinung, Deine, und 20 Meinungen der nächsten 15 Leute. Wo zieht man die Grenze (deswegen auch "kozeptionell rein" in Anführungsstrichen)? Würde ich den Milan nur auf einer Rundstrecke fahren, hätte ich nie die Heckfederung bestellt. Aber so hab ich mich ohne einfach nicht getraut. Dennoch ist mein Milan so nah am Rekordfahrzeug, wie es für mich vertretbar ist. Ich weiß, das ist so irrational wie Porsche fahren, aber nie auf einer Rennstrecke. Was will man machen, der Milan hat ganz offensichtlich einen guten, funktionierenden Ruf.

Jens Aufgabe ist es auch nicht, herauszufinden, was wir wollen, sondern was wir brauchen. Letzteres kann man selbst manchmal gar nicht erkennen, weil man halt seine eigenen Scheuklappen auf hat. Das eigene Problem X ist halt manchmal nur ein Teilaspekt eines übergeordneten Problems Y. Und wenn man unternehmerisch handeln muß, kann man nur zwei, vielleicht drei Standardabweichungen um den Erwartungswert der Zielgruppe berücksichtigen. Natürlich hoffe ich, daß ich da mit drin bin :sneaky:.

...Mike
 
Zuletzt bearbeitet:
as kann ich so nicht stehen lassen. Ich habe etliche Zerstörungstests gemacht mit schwerem Gerät (großem Wagenheber, Pressen mit langen Hebelarmen und Messuhr u.s.w.) . Aber nicht davon berichtet.
Lieber Jens, ;)

Ich glaube Dir, dass Du Dir ausreichend Gedanken machst und auch Testest. (y)

Ich wollte Dich auch nicht angreifen.
Wenn das als Angriff bei Dir ankam, möchte ich mich in aller Öffentlichkeit dafür entschuldigen.

Ich reflektierte auf das Veröffentlichen, das ich wahrnehmen kann. Aber es kann ja auch schlau sein nicht zu offenherzig mit seinen Ideen zu hausieren. :cool:

Mach weiter mit den Verbesserungen am Milan. Das ist subjektiv eben aus meiner Sicht, das schönste VM der Welt. :love:

Deshalb habe ich einen Bestellt und einen weiteren gekauft! :whistle:
 
Aber: Jedes Bauteil ist nur so sicher wie seine schwächste Stelle: Die Verklebung/Verschraubung des Gelenkkopfes mit dem Glasfaserstab ist ungeeignet. Egal, ob hier ein Gewinde aufgeschnitten ist oder nicht oder /und ein Verklebung die Kräfte halten soll: das kann nicht dauerfest sein. Der Stab besteht ja aus unidirektionalen Fasern , die nur in Faserrichtung stabil sind. Die Verbindung untereinander über die Matrix ist schwach. Das Aufschneiden eines Gewindes würde die obere Schicht der Fasern zerschneiden und dann hängt alles nur noch an der Verbindung über die Matrix. Eine reine Verklebung wäre auch nicht dauerfest, da hohe Biege-Zug-und Druckkräfte im Betrieb auftreten. Zudem ist diese Verklebung nicht prozess-sicher herzustellen wie eine einfache Verschraubung von Stahlgewinde und Gelenkkopf. Wenn sich diese Verbindung bei sagen wir mal 100 km/h löst, kommt es zu einem richtigen wow-effekt, dann hilft nur noch beten.
Quatsch was du da schreibst, der ist gut geklebt, ohne Gewinde.
Auch ein Händler, welche handwerklich geschickt ist, kann diese Teile leicht ersetzten, ich hab live gesehen wie der komplette Stab inklusive gelenkköpfe innerhalb 10-15 Minuten getauscht wurde. Die Verklebung vertraue ich.
Kleben im allgemein ist immer Sache der gute Vorbereitung und die richtige Komponente. Flugzeuge sind ja auch großteils verklebt, aber die fliegen ja derzeit eh wenig.
 
Ich hab nicht mit angefangen, aber die Stelle war einer der Gründe warum ich im Alpha nicht einmal Probe gesessen bin.
Obwohl ich zu @Elmi nur hin gefahren bin, um mich zwischen DF-XL und Alpha7 zu entscheiden.
So bin ich zum Milan gekommen.
 
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