Das beste Reise-Velomobil?

Hallo Keller,

ich gebe auch mal meine Meinung dazu ab, da ich doch schon ein paar kleinere Reisen mit dem A4 gemacht habe.
Solltest du ein schnelles VM suchen, ist dies aber sicher nicht das richtige- außer bergab:D.

Vorteile:
- großer, von Antriebseinheit getrennter, wasserdichter Kofferraum
- vorderer Kofferraum für kleinere Gegenstände wie Tarp, etc.
- seitliche Stauräume für Isomatte, etc.
- robust
- Man kann wunderbar ein Tarp darüberspannen (siehe hier: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/kaufberatung-tarp.39054/page-2#post-594803)
- Dank abnehmbarer bzw. faltbarer "Spritzdecke" sowohl bei Minusgraden, als auch an heißen Sommertagen aushaltbar
- wegen Aluauweise leicht umzubauen bzw. vermutlich auch einfacher zu reparieren als Kunststoff

Nachteile:
- bergauf langsam und träge
- kurvengeschwindigkeit nicht so hoch wie am Trike
- ohne Gepäck sehr frontlastig (Gefälle >15% und Bremsen nicht gerade toll), Schotter und >10% auch nicht gut, ebenso Schnee
- Schlatwerk tief am Boden
- orig. Hinterradbremse firert bei Minusgraden gerne ein, außerdem schleift sie manchmal etwas
- offiziell 2cm zu breit für österr. Radwege (82cm)- gesetzlich; ich hatte aber noch nie Beschwerden bekommen:D
- Tiller (ich wäre mit seitlichen Lenkgriffen glücklicher, denke ich)

Die Geschwindigkeit sehe ich nicht so wichtig beim Reisen, denn wenn ich, wie jemand geschrieben hat, 5km/h langsamer bin und in 10h dann 50km weniger fahre,
dann verlänger ich die Fahrzeit halt auf 12h und plane einen Tag mehr ein- aber es darf einem halt nicht stören, wenn man immer überholt wird:eek:.
... aber mehr wie 120km muss ich am Tag eh nicht haben- und das schafft man in 10h auch noch bei 12km/h Schnitt.


Beste Grüße
Franz

PS: Reiseberichte vom A4 findest du auf meiner Homepage
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschwindigkeit sehe ich nicht so wichtig beim Reisen, denn wenn ich, wie jemand geschrieben hat, 5km/h langsamer bin und in 10h dann 50km weniger fahre, dann verlänger ich die Fahrzeit halt auf 12h und plane einen Tag mehr ein- aber es darf einem halt nicht stören, wenn man immer überholt wird:eek:.

Ich hatte diesen Punkt gemacht, nur mit der gegenteiligen Aussage. Wenn bei einer VM-Tour Tagesetappen von 200-250 km anstehen, ist ein 3-5 km/h Unterschied eine Menge, denn es bedeutet eine oder anderthalb Stunden mehr Fahrzeit, in denen man nicht das Zelt aufschlagen, die Wäsche waschen, das Bier beschaffen, und sonst was machen kann. Wohlgemerkt, es geht auch mit 90 Minuten weniger Erholungszeit, nur fehlen sie. Eng wird es nur wenn die Etappen noch länger sind, oder Plattfüße aufhalten, lästige Steigungen die Ankunft verzögern. Aus diesen Gründen heraus finde ich Geschwindigkeit als Kriterium wichtig.
 
ich finde, dass man es auch nicht so einfach an "nur" 5km/h oder "ganze" 5km/h festmachen kann

der positive Geschwindigkeitseffekt lässt sich nicht so einfach in Zahlen gießen

z.b.: ich schätze mal den Geschwindigkeitsunterschied auf längeren Strecken zw. meinem Trike und meinem Liegerad mit ~7km/h ein
klingt jetzt nicht nach sooo viel..

ABER: es ist doch so, dass ich lieber 100km mit dem Lieger fahre, als 60km mit dem Trike

der "echte" Unterschied ist tatsächlich gefühlt viel größer, als nur diese 20-25% die rein mathematisch rauskommen würden
 
Auch auf die Gefahr hin für einen Allewederhasser gehalten zu werden, was ich definitiv nicht bin, möchte ich doch etwas relativieren

- großer, von Antriebseinheit getrennter, wasserdichter Kofferraum
Wie bei Strada, Quest, DF usw.

- vorderer Kofferraum für kleinere Gegenstände wie Tarp, etc.
Wie bei Milan, Strada, Quest, Df usw.

- seitliche Stauräume für Isomatte, etc.
Wie bei allen anderen Velomobilen auch, mit leichter Einschränkung bei Panzerlenkung.

Wie alle anderen Velomobile auch, mit Ausnahme von Kratzern im Gelcoat, da hat das Alleweder mangels Gelcoat wirklich die beulfeste Nase vorn.

Das kann man ja nun wirklich bei allen Velomobilen.

- Dank abnehmbarer bzw. faltbarer "Spritzdecke" sowohl bei Minusgraden, als auch an heißen Sommertagen aushaltbar
Das gilt für alle Velomobile mit Schaumdeckel wie Strada, Quest, DF usw., aber auch für die Milane mit ihrem abnehmbaren Faserkunststoffdeckel.

- wegen Aluauweise leicht umzubauen bzw. vermutlich auch einfacher zu reparieren als Kunststoff
Umbauten sind beim Alleweder am einfachsten, aber Reparaturen gehen bei Faserkunststoffen besser weil man nur einen kleinen Flicken zum einkleben braucht und kein komplettes Blech.

- bergauf langsam und träge
Im Gegensatz zu DF, Evo K(s) usw. Die gehen trotz höherem Gewicht bergauf besser als viele Trikes.

- Schlatwerk tief am Boden
Kein Problem bei Strada, Quest, DF, Milan, Evo K(s) und natürlich Mango.

der "echte" Unterschied ist tatsächlich gefühlt viel größer, als nur diese 20-25% die rein mathematisch rauskommen würden
Es ist halt der Unterschied ob man entspannt bei Tageslicht ankommt oder ziemlich platt im Dunklen.
 
Es ist halt der Unterschied ob man entspannt bei Tageslicht ankommt oder ziemlich platt im Dunklen.
das ist der Effekt den ich am Ende des Tages, nach der Tour sehe..
den ich nach der tour am Tach/Uhr sehe

wie gesagt wurde: kann man die Tagesettappen ja auch kürzer halten, oder einen TAg anhänge etc...

was ich meine, spürt man ständig beim Fahren...
also auch um 10:00 Morgen, wo der Abend (und eventuell einbrechende Dunkelheit) noch in weiter Ferne liegen..

ein langsameres Velomobil (weil schlechtere Aerodynamik, weil schwerer, weil weniger steiff):
das spürt man ja fast immer beim Fahren

entweder man spürt beim schnellen Fahren die schlechtere Aerodynamik
oder am Berg den weicheren Antriebsstrang und das höhere Gewicht

hat das Teil dann auch noch deutlich mehr Stauraum (den bracht man ja, drum hat man sich ja für das langsamere entschieden), passt mehr rein und das wird auch genutzt -> also nochmals mehr Gewicht

und das ganze tritt dann in Kombination auf..

kommt z.b. ein Hügel auf einen zu,
kann man
a) wegen schlechtere Aerodynamik nicht auf so so hohes Tempo vorm Berg hochbeschleunigen
b) wegen höherem Gewicht dauert das Beschleunigen auch länger und kostet mehr kraft
c) kommt dann der Berg muss man früher mit Runterschalten anfangen weil man schneller wieder bei niedrigen Geschwindigkeiten angelangt ist..
d) und weil das Teil weicher ist und schwerer beladen wird's nochmal anstrengender

für mich sind das die entscheidenen Elemente

ist wie beim Pendeln mit dem UP...
ob ich mit dem MTB oder dem Rennrad Pendle ist - wenn ich nur auf die Zeit schaue - nicht soooo relevant..
das einemal bin ich halt 2-3min schneller als das andere mal..
ohne Uhr würde ich das gar ned mit Bestimmtheit sagen können
aber: am leichten Rennrad spürt man einfach an jeder Ampel, bei jeder Brückenüberfahrt, und in der Ebene dass es einfach leichter dahingeht
was schlussendlich am Tacho rauskommt, ist nur noch Hirnwixxerei, das Gefühl vom Fahren zeigt sich auch ohne Tacho, was mehr spaß macht
 
Das ist auch wieder wahr, mit dem K fahre ich zur Arbeit, mit dem Quest hab ich das nie gemacht. 3km bergauf mit 4-5% Steigung, da hatte ich keine Lust zu. Mit dem K find ichs nicht mehr schlimm.
 
Ich habe aber beschlossen, dass Geschwindigkeit in jedem Fall Stauraum sticht, ganz einfach weil Riesengepaeck nichts bringt, wenn man dann nicht vom Fleck kommt.
Da es Keller durchaus um Geschwindigkeit geht ist das AW die falsche Adresse auch wenn ich mein AW gerne fahre und gerne weiterempfehle wenn ähnliche Rahmenbedingungen herrschen wie ich sie habe.

Tom
 
falls für Keller Geschwindigkeit relativ ist und Geld auch, aber das Teil echt was aushalten soll: Nen 'Frameset' für Rotovelo holen. Nicht super schnell, aber fast unkaputtbar. Ohne Federung!
 

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Man kann es auch von der anderen Seite sehen: Fährt man mit einem schnellen VM eine Geschwindigkeit, die man mit einem langsameren gerade so schafft, ist das wesentlich weniger anstrengend und somit entspannter und man spart Energie für noch mehr Kilometer. Gewinnen wird man immer, egal ob man schnell oder langsam fährt.
 
Gehts eigentlich nur ums Kilometerfressen? Dann kann ich mir das gut vorstellen, dass man mit einem entsprechendem Modell die Vorteile der Geschwindigkeit genießen kann, gute Fitness vorausgesetzt.
Ich für mich kann nur sagen, dass meine Tagesform viel entscheidender ist. An einem Tag bin ich flott auf meiner Strecke unterwegs und verspüre kaum Ermüdungserscheinungen, was am nächsten Tag aber komplett anders aussehen kann, nicht muss, aber kann. Erlebe ich selbst gelegentlich. Daran würde auch so ein flottes VM nichts ändern.
 
flott heisst leicht, das kann dann, muss aber nicht, eher weniger stabil sein. Weniger Stirnfläche, kann, muss aber nicht, weniger Stauraum bieten, und ein straffes Fahrwerk könnte u.U. als weniger komfortabel empfunden werden.
 
Gehts eigentlich nur ums Kilometerfressen? Dann kann ich mir das gut vorstellen, dass man mit einem entsprechendem Modell die Vorteile der Geschwindigkeit genießen kann, gute Fitness vorausgesetzt.
Ich für mich kann nur sagen, dass meine Tagesform viel entscheidender ist. An einem Tag bin ich flott auf meiner Strecke unterwegs und verspüre kaum Ermüdungserscheinungen, was am nächsten Tag aber komplett anders aussehen kann, nicht muss, aber kann. Erlebe ich selbst gelegentlich. Daran würde auch so ein flottes VM nichts ändern.
Hallo AxelK,
gerade an "schwachen" Tagen wird man das schnellere VM besonders schätzen! Dann tut es nämlich nicht ganz so weh ;-)!

Gruß,
Wolf
 
b) wegen höherem Gewicht dauert das Beschleunigen auch länger und kostet mehr kraft
...Die Erfahrung mache ich am AW natürlich auch.
Man gewöhnt sich aber dran, aber anstrengend ist's natürlich schon und ab und zu etwas nervig, wenn man's doch mal eilig hat.

Man kommt sich halt vor wie ein Schwer-LKW. Mal mit der Ersten oder Zweiten hochfrequenter beschleunigen bis 4km/h, dann schön langsam hochsachlten bis 12km/h, dann kann man mit der Trittfrequenz etwas zurückgehen und dafür mehr Drehmoment aufbringen und noch ein bisschen raufschalten und dann koomot das Tempo halten, bis es wieder bergab geht, was dann dafür umso lustiger ist, denn da ist bei Wind das hohe Gewicht doch öfter von Vorteil, auch wenn's nach Schlaglöchern ganz schön schaukeln kann:D.

Fürs Reisen auf der Ebene, wie z.B. am Donauradweg, wäre es mir sogar wurst, wenn das AW noch schwerer wäre- dort ist das AW gerde richtig. Da beschleunige ich einmal und dann geht's für die nächsten 20km mit nur ganz wenig Kraftaufwand weiter, außer es bremst mich jemand aus:( (natürlich nur, wo er asphaltiert ist, wie zw. Passau & Hainburg an der Donau).

Beste Grüße
Franz
 
Mal mit der Ersten oder Zweiten hochfrequenter beschleunigen bis 4km/h, dann schön langsam hochsachlten bis 12km/h, dann kann man mit der Trittfrequenz etwas zurückgehen und dafür mehr Drehmoment aufbringen und noch ein bisschen raufschalten und dann koomot das Tempo halten

habe Mühe, diese Schilderung mit Velomobil in Verbindung zu bringen :whistle: wenn ich mal im Ersten (56/32) "hochfrequenter beschleunige", bin ich ja schon deutlich jenseits 20 km/h bevor ich schalte, kann dafür aber gleich drei Gänge hochspringen -- was sollen dann erst die eher sportlichen Typen hier sagen?
 
kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Bin ja auch >30Mm AW4 gefahren, aber gar so schlimm (á la 'auf 4km/h beschleunigen') war das jetzt nicht. Schnitt auf Langstrecke zwischen 20 und 25km/h je nach Topographie. Bin öfter mal Tagesettappen von 250km (Maximum waren 320km) gefahren. War bergauf halt eine zähe Sache.
Das das nicht in der gleichen Liga wie DF und Konsorten spielt ist klar, damit fahre ich am Tag locker 50% weiter bei gleicher Anstrengung. Aber signifikant schneller als auf meinen vorher benutzten Reise-ups oder mein 20" Kurzlieger (Nazca Fiero) war ich eigentlich immer unterwegs (bei etwa gleicher Gepäckmenge) und wenn ich noch frisch war, hab ich die RR in der Regel auch einfach stehen gelassen.
 
Das gilt natrlich auch nicht fürs Wegfahren auf der Ebene;) ohne Gepäck. Da bin ich vorne auch am großen Kettenblatt und hinten nicht innerhalb des 3. oder 4. Ritzels und auch gleich mal auf 20km/h:D.
Aber wenn man gut beladen ist (z.B. 30kg Reisegepäck, Einkaufsgepäck) und man fährt bei 5-10% weg, dann trifft es zumindest bei mir schon zu (wobei es dann bald eben werden muss, sonst komme ich nicht über die 12-15km/h.

Auf Reisen fahre aber zugegebenermaßen so, dass ich i.d.R. keinen Muskelkater bekomme bzw. ins Schwitzen käme- Schnitt 12-17km/h:cool:.
max. Reisestrecke pro Tag: weiß ich nicht mehr genau, aber sicher nicht viel mehr als 140km, vornehmen tue ich mir i.d.R. 100km, anders ist zuwenig Zeit für andere Sachen wie Fotografieren, Kochen, Zeltstätte errichten, ...

Ist halt wie beim Autofahren/ Motorradfharen. Die einen lieben es "sportlich" beim Reisen, die anderen fahren mit dem Wohnmobil oder mit einer kleinen Maschine auf Nebenstraßen umher, ohne sich einen Stress zu machen.

Beste Grüße
Franz
 
Die einen lieben es "sportlich" beim Reisen, die anderen fahren mit dem Wohnmobil oder mit einer kleinen Maschine auf Nebenstraßen umher, ohne sich einen Stress zu machen.

Wollen wir mal festhalten, dass mit Spaß zügig und längere Strecken zu fahren, nichts damit zu tun hat, "sich einen Stress zu machen". Dies Argument gehört zu den Schutzbehauptungen derjenigen, die so nicht fahren. Ich gönne jedem seine Reisephilosophie, und wünsche mir das Gleiche von anderen.
 
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