Das Anthrotech, ein Aschenbrödel?

Ich habe keinen Vergleich zu HP, aber das Anthrotech Pedelec funzt einfach und tut, was es soll. Draufsetzen, Motor einschalten und losfahren (und auch ankommen). Nur wenn man scharf bremsen muss (Autotür vor der Nase aufgemacht) neigt es hinten zum ausbrechen. Aber beherrschbar.
Ob Anthra (als Totalumbau von Ex-Nutzer themexican, der heute eher an E-Leibas arbeitet) schon OT ist, weiss ich nicht, aber ich kann die Erfahrungen des Androiden bestätigen.

Als Schwachpunkt hat sich allerdings die Schwinge herausgestellt - zumindest nach ca. nem Vierteljahrhundert gammeln lassen und nach einem Totalumbau regelmäßig Systemgewichte (mit Hänger) um die 250kg mit Vollgas (laut LCD dann mit ca. 300W bei 25 km/h) fahren. Also nix mit Traktor. :sneaky:

Dass sich bergab 50 km/h gut anfühlen, kann ich bestätigen. In der Ebene bin ich nicht über 40 Vmax hinausgekommen, bei vergleichbarer Bereifung und Systemgewicht (50 kg leer) wird das A3 aber auch nur 5-10 km/h schneller.

Der Schnabel bei Anthra erfüllt beim Bremsen eine (seltenst gebrauchte) Zweitfunktion: Das Aufsetzen beendet eventuelle Heckabheber sehr effektiv. Nur das Runterkommen danach ist eher unangenehm (und hat mich auch schonmal ein Schutzblech gekostet).
 
Was heißt das? - Robust, gutmütig, belastbar, aber nichts für schnelle Fahrten???

So ähnlich würde ich meine Anthrotech-Erfahrungen zusammenfassen.
Das Ding wiegt (Rohloff) sicher 25kg.
Ich bin spürbar langsamer als mit dem Flevo, das ja auch keine Rennmaschine ist. Liegt vielleicht teilweise an den uralten, harten Reifen, die bei meinem Anthrotech drauf sind.
Robust ist es, auch von der Handhabung und vom Fahren her gut konstruiert.
Man kann es umwerfen, besonders wenn man in einer Kurve bremst. Für Dreirad-Anfänger ist das ungewohnt.
Es ist vorne nicht gefedert, schlechte Wege sind nichts für das Anthrotech. Schon Rasengitter kann grenzwertig sein.
Den Plattformgepäckträger finde ich nur eingeschränkt brauchbar, aber es gibt ja auch einen für Fahrradtaschen.

bergauf

Ich möchte mein Anthrotech diesen Sommer irgendwann loswerden, dann werde ich eine Annonce im "Verkaufe Trike"-Unterforum plazieren. Stay tuned :)
 
Es ist hier so ziemlich alles schon geschrieben worden. Von hinterer Parkbremse bis zum Gbäckträger. Feldwege funktionieren mit richtigen Reifen auch ( Ballonreifen mit so 2 bar). Trotzdem kann man mit den richtigen Reifen auch schneller fahren (Shredda, Tracer o.ä. ) Wird nicht zum Hi Trike, aber schnell genug für mich und meine Frau. Meine max. Geschwindigkeit Bergab waren 74 km/h und ich fühlte mich sicher. Die gekoppelten Trommelbremsen vorne beißen bei mir sehr beherzt zu und lassen keine Wünsche offen. Ich kann das Anthrotech blind empfehlen...... :cool:
 
Sieht aus wie ein fliegender Rollstuhl
Sehr gute Beschreibung
(y)
Fehlt nur noch die, wie sich das Rad fährt ... mMn auch so sicher wie ein Rollstuhl.
Einfach mal damit in den Kurven bis an die Grenze gehen ... danach sieht das Anthrotech fast so aus wie ein Rennwagen.
;)

Gruß Jörg
 
NöNö ich ertrage schon klaglos die Blicke auf dem Kettwiesel.
Auf nem Anthrotech kann man sich ja nur noch schämen so wie das Teil aussieht.

Beim Kettwiesel fehlt aber die hinreichende Schubkraft für steile bergauf Touren. Wenn man es nicht mehr schafft, die Pedale rund zu kurbeln, kommt da nix mehr. Da müsste man noch auf eine weitere oder neue Motorversion mit etwas mehr Unterstützung warten (, jedenfalls, wenn man kein Selbstschrauber ist).
Das Anthro gibt es auch mit Schalensitz. Sollte der zum eignen Rücken passen, sieht der fliegende Rollstuhl schon wieder etwas flotter aus. Ich hätte da eher Bedenken, ob die Federung bei dem Anthro bei etwas ruppigen Wegen ausreichend ist.
 
NöNö ich ertrage schon klaglos die Blicke auf dem Kettwiesel.
Das heißt, Du bist da ziemlich abgebrüht ... ;-)
Auf nem Anthrotech kann man sich ja nur noch schämen so wie das Teil aussieht.
So unterschiedlich ist das Erleben:
Ich finde, daß ein Kettwiesel mehr nach Kinderdreirad aussieht und ein Anthrotech nach richtigem Trike (auch wenn mir der Sitz zu hoch wäre).
Schämen würde ich mich aber nur, wenn ich eine so einseitige Sicht hätte wie Du ...
 
Zuletzt bearbeitet:
ob die Federung bei dem Anthro bei etwas ruppigen Wegen ausreichend ist.
Der alte Gummipuffer, der ja im Originaleinsatz nur ein Schwingungsdämpfer war, hatte sicher seine Schwächen. Die Feder/Öldruckdämpfer - die ja auch schon seit vielen Jahren verbaut werden - sind mir zumindest immer ausreichend. (Die Umrüstung war wieder ein Eingriff in den Hauptrahmen, aber da habe ich ja schon häufiger dran gearbeitet - d.h. den örtlichen Schmied arbeiten lassen.)
C.
 
Da wir regelmäßig Waldwege fahren:
Das geht schon (rundum 47-406, hinten auch mal 55er BB+, hat aber nicht den Unterschied gemacht), vielleicht hilft bei mir aber auch die Masse und der zusätzliche Holzrahmen. Irgendwann wolte ich mal vorne 62-406er aufziehen, aber dann müssten die Bleche getauscht werden... Nee.

Der olle Puffer hinten tut klaglos seine Dienst und vorne wirken die Stoßkräfte ja mehr quer als direkt von unten (ihr wisst, glaube ich, was ich meine). Ich persönlich fahre das E-Anthro sehr gerne offroad, das macht teils mehr Spaß als zB mitm E-Fully oder AW (wobei das auch lustig ist). Sehr spaßig: Den Upradlern auf den 5cm-Treibsand-Wegen wild hin und her driftend davonheizen.
Ohne ordentlichen E-Antrieb (bei mir kastrierter KT 09P und SWXH) ist Anthra offroad/bergauf aber tatsächlich nicht optimal. Aber das ist ja nix Neues.

Die relativ hohe Sitzposition war für mich (erstes Trike) i.Ü. auch ausschlaggebend, von den relativ kleinen Gebrauchtpreisen mal abgesehen.
 
Ich habe mal gehört, das Anthrotech sei in seiner Geometrie eine Kopie des Leitratrikes und das scheint im direkten Vergleich auch plausibel. Kann das jemand mit zuverlässigen Angaben bestätigen, oder ist es nur eine Vermutung, die in den Stand einer vermeintlichen Tatsache erhoben wurde?
 
It depends how steep it is, in my view a rear hub motor is better because you have more control over the torque.
Aye. Da ich tendenziell schon mit der Kettenschaltung überfordert bin ("wie, ich hätte jetzt runterschalten müssen...?") und eh meist 25 fahre, wäre das Mitdenken für den Mittelmotor wohl zu viel. Außerdem bin ich ein großer Freund davon, volle Kontrolle über das Motorsystem zu haben (Gasgriff mit PAS-Freischaltung/6km/h usw.).

Die Berliner Definition für offroad/bergauf mag aber auch subjektiv gefärbt sein.
Ernsthaft: tiefer Sand ist hier ein bedeutend größeres Problem als irgendwelche Erhebungen, die anderswo nichtmal als Hügel durchgehen. Und da ist nach meiner Erfahrung vor allem eines relevant: Immer Drehmoment aufm Rad!
 
Ich habe mal gehört, das Anthrotech sei in seiner Geometrie eine Kopie des Leitratrikes und das scheint im direkten Vergleich auch plausibel.
So gesehen ist dann jedes Trike eine Leitra Kopie.

Kontruktiv haben die beiden Fz aber so nichts miteinander zu tun und ob es in den frühen 90ern eine Leitra nach Russland geschafft hat, wage ich zu bezweifeln.
Ich denke mal, zwei kluge Köpfe fanden eine ähnliche Lösung.

Gruß Jörg
 
Definiere "optimal" ...
Als nicht optimal würde ich beschreiben, wenn ich bergauf fahre (und zwar egal ob Straße oder offroad) und es selbst im kleinsten Gang nicht mehr schaffe, die Pedalkurbel zügig rund zu drehen und vom Motor dann keine Unterstützung mehr kommt, z.B. beim Kettwiesel.
Optimal wäre es, diesen Anstieg zu schaffen, ohne das Gefühl zu haben, jeden Moment absteigen zu müssen und zu schieben.
 
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