Corona-Virus

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Schweden hat keine Intensivbetten. Wenn man wenig machen kann ist die ganze Sache tief aufzuhängen und laufen zu lassen leider eine Option.
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Was ich sehr spannend finde: Portugal hat zwar die wenigsten Intensiv-Betten, steht von den Fall- und Todeszahlen her aber gut da, trotz der Nähe zum sehr stark betroffenen Spanien. Kennt jemand die Gründe dafür?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dankeschön, ich habe bisher auch nur die Zusammenfassung gelesen aber heute ist ja Sonntag...
Der Artikel behandelt eine Influenza Pandemie. Influenza hat eine Inkubationszeit von ein bis zwei Tagen, es gibt daher weder präsomatische noch asymptomatische Überträger. Aber im übrigen sollten die Empfehlungen ja übertragbar sein.
In Tabelle 1 (S9) werden ausdrücklich
"Face masks for symptomatic individuals" empfohlen.

Die Begründung steht auf Seite 27:

Although there is no evidence that this is effective in reducing transmission, there is mechanistic plausibility for the potential effectiveness of this measure.

Auf Seite 26 steht:

OVERALL RESULT OF EVIDENCE ON FACE MASKS
1. Ten RCTs were included in the meta-analysis, and there was no evidence that face masks are effective in reducing transmission of laboratory-confirmed influenza.
[...]
Reusable cloth face masks are not recommended. Medical face masks are generally not reusable, and an adequate supply would be essential if the use of face masks was recommended. If worn by a symptomatic case, that person might require multiple masks per day for multiple days of illness.

Es fehlt an Wissen, Seite 28:

Additional high-quality RCTs of the efficacy of face masks against laboratory-confirmed influenza would be valuable.
 
Die haben wohl erst spät mit testen angefangen, deswegen wohl die geringen Fallzahlen wie in Schweden oder Japan. Klick
Und es wurden wohl früh maßnahmen angeordnet, die gut befolgt werden: klick Da viele Patienten zu Hause telefonisch betreut werden, wird es eine hohe Dunkelziffer an Covid19-Toten geben.

Gruß,

Tim
 
Und nochmal zur App.

Executive Summary
This document presents the results of first measurements of close contacts between
smartphones. The measurement approach is based on evaluating Bluetooth Low Energy (BLE)
signals between smartphones. Received Signal Strength (RSS) is used for distance estimation
as this can be obtained on a wide number of smartphones. Two approaches have been
tested. One for distance measurements and the other approach is a classification method
distances above/below 1.5/2/2.5 meters.
The results show that distance estimation and classification is possible on a wide range of
phones. The accuracy is also influenced by the holding position of the phone. For all these
cases, the results show that classification rates >80% for a classification within or without a
2m circle over a 2 minute time interval is possible


Jetzt bedauere ich gerade, Statistik geschwänzt zu haben :whistle:

Wenn euch jemand mit Smartphone an ausgestrecktem Arm entgegenkommt, hat er das gelesen ;)
 
Es ist mehr als ein Gefühl das einem förmlich anspringt wenn ich mir mit Kollegen/Bekannten/Verwandten unterhalte.

A propos Meinung und Gefühle: wo bleibt eigentlich deine Quelle für
Aber wenn mehrere Professoren vom Universitätskrankenhaus Eppendorf mir im ruhigen Ton erklären das man aus diesen oder jenen Gründen mal
drei Gänge runterschalten sollte, hör ich mir das schon sehr aufmerksam an.
? oder habe ich die überlesen?
 
Und das passiert jetzt das erste Mal, nachdem die Lockerungen seit über einer Woche öffentlich diskutiert werden und immer mehr Leute der Meinung sind, die Maßnahmen seien zu lockern. Davor hatten wir einen Monat Kontaktsperre und das passierte nicht.
Für mich ein klares Indiz, daß es mit der geänderten Meinung durch die Lockerungsdiskussion zusammenhängt.
Wir werden ja sehen, wie oft das in nächster Zeit vorkommt. Ich hoffe, ich habe unrecht.
Mir würde "Lagerkoller" als Erklärung auch reichen. Ich kann auch nicht in die Köpfe derer schauen, für die sich Pleiten oder Kündigungen zunehmend klarer abzeichnen. Deshalb würde ich da keine Kausalbeziehung zu den Diskussionen herstellen. Es gibt einfach immer mehr Druck im Kessel, der raus will.
M.E. wird mit dieser Lockerungsdiskussion gerade trotzdem einiges Porzellan zerschlagen, beispielsweise bei den 800 Quadratmetern. Klar kann man die Grenze als willkürlich bezeichnen, aber das kann man mit jeder Zahl, und wenn mit der Grenze große Menschenansammlungen vermieden werden sollen, ist die Frage, warum 800 und nicht 500 oder 1000, für mich keine stichhaltige Kritik. Aber wenn auch Alternativvorschläge, die sich stärker an den eigentlichen Zielen orientieren, mit Totschlagargumenten abgebügelt werden, dann kostet das viel Glaubwürdigkeit. Das kann sich später rächen.

(Zu Portugal)
Da viele Patienten zu Hause telefonisch betreut werden, wird es eine hohe Dunkelziffer an Covid19-Toten geben.
Bei der Übersterblichkeit müsste sich das aber trotzdem zeigen. Portugal macht beim Euromomo mit und ist da bisher weniger auffällig als Schweden.
 
Es ist mehr als ein Gefühl das einem förmlich anspringt wenn ich mir mit Kollegen/Bekannten/Verwandten unterhalte.
Das ist übrigens auch so ein Problem: Die Argumentation hier im Thread ist rational, mit Argumenten und Belegen. Die Argumentation der Kritiker ist in weiten Teilen emotional oder zumindest emotionalisiert. Die beiden Welten können nicht zusammen kommen, weil sie auf zwei völlig unterschiedlichen Ebenen stattfinden. Emotionen haben ihre Berechtigung, sind aber schlechte Ratgeber in Entscheidungen wie denen zu einer Pandemie. Und weil Emotionen logischerweise ohne Argumente auskommen ignorieren die Kritiker der Maßnahmen gerne sowohl Existenz wie Relevanz von Belegen und Sachaussagen und finden nichts dabei.

Ein Freund brachte es heute auf den Punkt, er stellt sich nicht einer durchgedrehten Büffelherde in den Weg.
Die Frage ist, wo ist die Büffelherde und wer ist Teil davon? Dieses Bild auf Twitter gibt mir ein wenig eine Idee davon:

38392022cn.png


Das war gestern. Ähnliche Bilder gibt es zuhauf und ich habe, als ich am vergangenen Wochenende ein wenig geradelt bin reichlich ähnliche Situationen gesehen. Zu den Kritiken an den Maßnahmen fand ich diesen kommetar böse, aber lustig und passend:

38392023sk.png


Und zu guter letzt: Manchmal gibt es ja sogar auf Twitter was Intelligentes. Diesen Thread z.B., in dem Jemand den Umgang mit der Pandemie mit dem klassischen "Heldenreise-Schema" von Joseph Campbell

winning-story-wars-hero-journey.png


vergleicht und verblüffende Parallelen findet, die das Verhalten erklären. Lesenswert:
 
A propos Meinung und Gefühle: wo bleibt eigentlich deine Quelle für

? oder habe ich die überlesen?

Jeder von uns wird zur Zeit glaub ich mit Links zugeballert. Erst mal wiederfinden, nicht ganz einfach.
Ein Video eines Professors der Virologie fand ich besonders gut und ausgewogen, leider nicht mehr verfügbar.


Ein anderer ruhiger Vertreter ist denke ich auch Professor Püschel

Gruß
Andreas
 
Das Missverständnis vom schwedischen Sonderweg
Vergleicht noch einmal gut die Maßnahmen mit beispielhaften, anderen Ländern.
Noch scheint das Gesundheitssystem dadurch nicht überlastet zu werden.
Wenn die Patienten, die eine Versorgung am nötigsten hätten nicht behandelt werden, wundert das nicht so sehr.
Andererseits finde ich es schon als Anzeichen, wenn schon Narkosemittel aus der Tiermedizin für Menschen verwendet werden müssen. Normalerweise geht das in die andere Richtung.
Und wenn ungetestete und nicht untersuchte sterben, aber nicht in die Statistik aufgenommen werden, kommt es eben zu solchen Kennzeichen:
Tatsächlich sterben in Schweden derzeit ungewöhnlich viele Menschen, Experten sprechen von Übersterblichkeit.
Nur in Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich ist die Todesrate noch stärker gestiegen.
Schweden steht also von der Sterberate knapp hinter diesen Ländern. Belgien wird übrigens nicht erwähnt, die zählen ja auch eher mehr Tote als es letztendlich sind.

Gruß,

Tim
 
Ein anderer ruhiger Vertreter ist denke ich auch Professor Püschel
ah, gut, dass Du eine Quelle nachreichtest. Also das "mit" vs. "an"-Covid-Sterben, welches schon mehrfach auseinandergenommen wurde. Püschel bedient sich also dieser Pseudologik. Ja, da kann man ruhig bleiben, wenn man sich alles schönredet.
Schade, dass von der Kommentatorin nicht nachgefragt worden ist, wieviele Menschen, die bspw. in 2018 oder 2019 seziert worden sind, zum Vergleich auch andere Vorerkrankungen gehabt haben ... in seinem Buch schreibt Nuland bspw., dass praktisch jeder Sterbende mehrere Vorerkrankungen hat. Oder lies dazu mal im schon mehrfach verlinkten Kommentar von Vogt.
Ich kann auch gerne noch einmal auf die massiv erhöhten Sterberaten von Älteren in betroffenen Pflegeheimen verweisen (ein Beispiel hatte ich schon einmal im thread verlinkt, bei Bedarf reiche ich den link nach). Reiner Zufall, dass jetzt alle sterben?
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, die wären halt eh irgendwann gestorben, so halt nur früher. Dann dürfte ich aber argumentieren, dass dieses Schicksal wohl jedem beschieden ist, man beim nächsten überfahrenen Liegeradfahrer sich daher nicht so anstellen solle ... ist halt nur ein bisschen früher tot :sick:
 
ist halt nur ein bisschen früher tot
Wo ist nochmal die Quelle für den Ausspruch?


Ich kann auch gerne noch einmal auf die massiv erhöhten Sterberaten von Älteren in betroffenen Pflegeheimen verweisen

Genau Die müssen geschützt werden Sie müssen sich selbst schützen.

Ich bin weder Alt (obgleich ü50) noch lebe ich in einem Pflegeheim.

Darüber Hinaus bin ich für mich selbst verantwortlich. Wenn ich in der Vergangenheit krank war, habe ich mich nicht in eine Kneipe Wirtschaft begeben. Der Grund war wohl weniger dass ich andere schützen wollte, war halt der Nebeneffekt.

Schützt die Schutzbedürftig sind ist absolut richtig. Der aktuelle Weg dies zu erreichen erscheint zwar Zielführend, ist meines Erachtens überzogen.

Wenn ich einen Waldbrand verhindern möchte, kann ich zuvor alle Bäume fällen und beseitigen, dadurch werde ich nachweislich den Waldbrand vermieden haben. Geschützt habe ich Ihn nicht.
 
Wo ist nochmal die Quelle für den Ausspruch?
Jetzt werd' mal nicht albern. Offensichtlich in dem Posting das Du zitierst. Die Quelle ist @heisseiliger
Wenn ich einen Waldbrand verhindern möchte, kann ich zuvor alle Bäume fällen und beseitigen, dadurch werde ich nachweislich den Waldbrand vermieden haben. Geschützt habe ich Ihn nicht.
Der Vergleich ist absurd. Zum einen, weil die Entsprechung wäre, die Leute zu erschiessen, damit sie nicht an Corona sterben (dass das absurd wäre merkst Du selbst, oder?) und zum zweiten, weil eine der bekanntesten Visualisierungen zum Thema Nutzen von Social Distancing/flatten the curve genau den Waldbrandeffekt referenziert:

iamge.png
 
Der Vergleich hinkt

Lass es mich anders sagen.

In den letzten Wochen und vermutlich kommenden Monaten werden die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen im schlimmsten Fall nachhaltig zerstört, zumindest verschlechtert.

Wenn diese Menschen aufgrund des Knicks in ihrer Biographie dann in 20-50 Jahren früher Sterben als sie es hätten müssen, wird sich keiner an diesen Faden in unserem Forum erinnern. Ich werde da wohl such schon verblichen vergessen sein.

Wer schützt diese Menschen?
 
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