Rheuma und Impfen: ich habe eine (genaugenommen sogar zwei) Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis und bin immunsuppressiert. GERADE dann ist die Covid19-Impfung und insbes. die mRNA-Impfung dringend angesagt!
Beruflich unterliege ich übrigens der Massern-Impfpflicht, weil das aber eine Lebendstoff-Impfung ist, soll/darf ich die nicht bekommen. Wird ärztlich bestätigt, gut ist, bedeutet also kein Berufsverbot für mich. (Aber umso mehr sind Menschen wie ich darauf angewiesen, dass andere sich z.B. gegen Masern impfen lassen.)
Gegen die Covid19-Impfung gibt es nur sehr, sehr wenige Kontraindikationen. (Diagnostizierte Ängste/Phobien mit Krankheitswert würden für mich übriges auch dazu gehören.)
Ganz besonders für die meisten Menschen mit geschwächten Immunsystem oder mit vielen Vorerkrankungen ist die Impfung wirklich wichtig!
Sollte man zu dem Promillebereich gehören, bei dem tatsächlich keine Covid19-Impfung möglich ist, dann ist man erst recht auf die Impfwilligkeit anderer angewiesen. Und da regt es mich immens auf, wenn Impfungen aufgrund von Falschinfos oder z.B. aufgrund übergeneralisierter schlechter Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht erfolgen. Darf/kann man tatsächlich nicht aus medizinischen oder psych. Gründen (z.B. Angsterkrankung) geimpft werden, findet man sicherlich eine Fachkraft, die das bestätigen kann. (Jeder der davon betroffen ist, hat mein größtes Mitgefühl.)
WILL einem das aber niemand bestätigen, sollte man IMO scharf darüber nachdenken, ob es vllt. gar keinen tragfähigen Hinderungsgrund gibt? Nervosität vor der Impfung kann ich verstehen, ist aber keine Angsterkrankung. Dass man z.B. meint unter Immunsuppression dürfe man nicht geimpft werden, ist falsch. Dass ich z.B. auf ein Antibiotikum allergisch reagiere, spricht nicht gegen die Corona-Impfung usw. Dass man bei entsprechenden Vorerfahrungen erst einmal zögert, verstehe ich. Aber dennoch denke ich: Entscheidet man sich obwohl keine Gegenanzeige vorliegt gegen die Impfung, muss man halt die Konsequenzen tragen. Mein Mitgefühl hält sich dann in Grenzen. Man hat wissentlich eine Entscheidung getroffen, die spezifische Folgen nach sich zieht. (btw: ich denke, nächstes Jahr ab Frühjahr werden auch diese Konsequenzen wegfallen. Falls uns keine noch unangenehmere Mutation als Delta in die Quere kommt... Aber - Überraschung! - je höher die Impfquote, desto geringer die Mutationswahrscheinlichkeit.)