Corona-Virus

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Das die allg. Empfehlungen definitiv nicht gesetzt ist und zwischen Zulassung und Empfehlung Jahre (vgl. Impfung Rotavirus) liegen können, verschweigt er.
Er spricht nicht von allgemeiner Empfehlung:

Der Minister wies zugleich darauf hin, zwischen der Zulassung und einer Impfempfehlung durch die Stiko könne dann noch einmal Zeit vergehen. »Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen«, sagte Spahn.

Mit der Impfung gegen das Rotavirus hätte ich wohl deutlich früher laufen gelernt, ich konnte gerade stehen, als mich eine Durchfallerkrankung so schwer erwischt hat, daß meine Eltern fast zu spät zur Kinderärztin kamen. Dann dauerte es noch fast anderthalb Jahre, bis ich dann lief.

Gruß,

Tim
 
Ich finde die Versuche der politischen Einflussnahme dreist. Eine StIKo-Empfehlung ist ja keineswegs ein Automatismus nach Zulassung.
Das lese ich da jetzt nicht heraus.
Mich hatte gewundert, daß die Empfehlung trotz der gut gesicherten Verträglichkeit bei den 12-17 Jährigen so lange dauerte, aber da hat die Stiko wohl solange gewartet, bis die Inzidenz in der Altersgruppe durch die Decke ging. Bei der allgemeinen Empfehlung bei Schwangeren ging es dann ganz schnell.
Entsprechend wird es wohl darauf ankommen, ob sich genügend Erwachsene und Jugendliche haben immunisieren können(impfen)/müssen(anstecken), wenn die Zulassung da ist, ob das allgemein oder nur für gefährdete Kinder empfohlen werden wird - wenn keine weitere Welle mehr zu erwarten sein dürfte, wird sicher keine allgemeine Empfehlung kommen von der Stiko.

Gruß,

Tim
 
Ich schätze die StIKo in dieser Hinsicht als etwas integerer ein.
Darum geht es doch. Je jünger, desto unkritischer ist die Erkrankung dank der dauerhaft aktiven unspezifischen Virenabwehr, wie wir gelernt haben.
Und da die STIKO abwägt, ob die Impfung einen größeren Nutzen als Schaden hat, wird sie bei wenig Krankheitslast keine allgemeine Empfehlung aussprechen, auch wenn uns das beim Erreichen einer Herdenimmunität nicht weiterbringt. Genau diese Argumentation kam bereits bei der Empfehlung für die 12-17Jährigen:
Vor dem Hintergrund der in Modellierungen prognostizierten gesteigerten COVID-19-Krankheitslast von Jugendlichen überwiegen nach gegenwärtigem
Wissenstand die Vorteile der Impfung deutlich die möglichen, sehr seltenen Impfnebenwirkungen

Wenn also keine weitere große Welle an Erkrankungen zu erwarten sein wird, wird die STIKO selbst bei sehr guten und gesicherten Ergebnissen der Studien und Zulassung durch die EMA die Impfung nur für Kinder mit den risikobehafteten Vorerkrankungen empfehlen.

Gruß,

Tim
 
Vorausgesetzt, das die durch die Impfung erreichte Immunität eine sterile ist. Nur dann kann sie nämlich zur Herdenimmunität beitragen.
 
Vorausgesetzt, das die durch die Impfung erreichte Immunität eine sterile ist. Nur dann kann sie nämlich zur Herdenimmunität beitragen.
Nein, bereits eine verringerte Ansteckungsrate wie momentan aus den Daten des rki nachweisbar trägt zur Herdenimmunität bei.
Wer sich 6.x mal seltener mit Symptomen ansteckt als Ungeimpfte, kann auch nur ein Sechstel der Zeit andere anstecken. Ich wüsste nicht, daß sich der Anteil der asymptomatischen Infektionen auf nahe 100% erhöht hätte, es werden sich wirklich weniger anstecken.

Gruß,

Tim
 
Vorausgesetzt, das die durch die Impfung erreichte Immunität eine sterile ist. Nur dann kann sie nämlich zur Herdenimmunität beitragen.
Muss nicht perfekt sein, um den R-Wert zu senken und damit beizutragen. Wie bei allen anderen Maßnahmen auch. Und wenn durch Impfungen R gesenkt wird, kann im Gegenzug Stück für Stück auf andere Maßnahmen verzichtet werden ohne dass R wieder über 1 kommt.

Dirk Paessler hat mal wieder ein paar Szenarien gerechnet, wie die nächsten Wochen verlaufen könnten.
 
Dirk Paessler hat mal wieder ein paar Szenarien gerechnet, wie die nächsten Wochen verlaufen könnten.
Hat der einen Hintergrund, daß er eine Ahnung haben könnte, von was er spricht? Seine "About"-Seite finde ich nicht vertrauenserweckender als die Informationen über den Steve Kirsch von gestern. :cautious:

Gruß,

Tim
 
Was ein "Freedom Day" hier anrichten kann, sieht man aktuell in Florida. Die haben mehr Tote am Tag als jemals zuvor in der Pandemie. Aktuell knapp 450 pro Tag. Das sind 20% der Todesfälle der gesamten USA. Und das trotz durchschnittlich hoher Impfquote. Wenn alle sonstigen Vorsichtsmaßnahmen fallen gelassen werden, gehts wieder ab...
Aber mittlerweile bin ich auch an dem Punkt, an dem ich sage : Wer unbedingt meint, "Freiheit" sei, sich selbst zu gefährden, dann soll er die Chance dazu haben. Ich hau mir den Booster rein, sobald verfügbar, mir kanns egal sein.
 
olafg schrieb:
Dirk Paessler hat mal wieder ein paar Szenarien gerechnet, wie die nächsten Wochen verlaufen könnten.
Hat der einen Hintergrund, daß er eine Ahnung haben könnte, von was er spricht? Seine "About"-Seite finde ich nicht vertrauenserweckender als die Informationen über den Steve Kirsch von gestern.
Taugt der Simulator der Uni Saarland?

(Ich kann damit nicht umgehen.)
 
Aber die StIKo als unabhängige Institution schwächt er schon:
»Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen«, sagte Spahn.
Ich finde die Versuche der politischen Einflussnahme dreist.
Ich sehe da keine politische Einflussnahme über das Normalmaß hinaus, die Mitglieder der Kommission werden ja vom vom Bundesministerium für Gesundheit im Benehmen mit den obersten Landesgesundheitsbehörden berufen. Da die Arbeitsziele im Infektionsschutzgesetz vorgegeben werden und auch die Vireneindämmung beinhalten, handelt es sich bei der Impfkommission um ein politisches Gremium.
 
Taugt der Simulator der Uni Saarland?
Wenn Du mich fragst - ich kenne mich nicht aus damit, deswegen habe ich Olaf gefragt. Also muss ich hier auch passen.
Aber eine Vielzahl an Autoren, die passend in der Materie arbeiten und vor allem 19 Seiten Einleitung im Bericht, die die Modellierungsdaten mit Quellen, Grundlagen und Vorgehensweise erläutert sind Gründe für mich, das für eine seriöse Angelegenheit zu halten, so lange ich nichts Gegenteiliges lese.

Gruß,

Tim
 
:cry:
 
Ja, wenn Bewegungen im Untergang begriffen sind, radikalisieren sie sich:
Eine datenjournalistische Recherche der Süddeutschen Zeitung vom Mai 2021 belegt die rasante verbale Radikalisierung der Bewegung: In den 967 untersuchten Telegram-Gruppen und Kanälen wurden innerhalb eines Jahres über zwei Millionen Nachrichten versendet, die „hetzerisch, radikal oder hasserfüllt“ waren, beinahe ein Fünftel aller ausgewerteten Nachrichten.
Das hatte Walulis ja schon vor über 2 Monaten gebracht. In seinem Video mit dem Antisemitismusbeauftragten BaWü Michael Blume ab Minute 12.

Gruß,

Tim
 
Hat der einen Hintergrund, daß er eine Ahnung haben könnte, von was er spricht?
Meines Wissens nur einen technischen. Einfache epidemiologische Modelle sind allerdings wohl auch keine Raketenwissenschaft. Das Entscheidende ist die richtige Parametrisierung. Welchen R0 hat Delta zu Alpha zu Wildtyp? Welchen Einfluss hat die Saisonalität auf Rt? Welchen Effekt haben die aktuellen Maßnahmen, die sich ja auch ständig ändern? Ferien? Einträge von außen? Freiwillige Verhaltensänderungen der Menschen aka "Eigenverantwortung" u.v.m. Hast du zusätzlich noch Daten zum Anteil Intensivpflichtiger, Verweildauer sowie Impfquoten jeweils nach Altersgruppen aufgeschlüsselt, kannst du auch die ITS-Belegung mit C19-Patienten aus der Inzidenz berechnen. Genau das tut er.

Anfangs hat er sich noch mehr mit der Visualisierung beschäftigt und wir hatten ein paar mal über Twitter (auch per DM) Kontakt. Vor neuen Artikeln fragt er einige Leute nach deren Meinung und diskutiert. Da wird auch hinterfragt und angezweifelt. Bei den Modellierungsthemen hat er mich irgendwann nicht mehr gefragt – ich konnte aus Zeitmangel zu wenig und zu spät etwas beitragen.

Eine gute Zusammenfassung des aktuellen Blogposts hat Krisenmanager Marcus Ewald getwittert:
Wie klar zu erkennen ist, ist nichts klar zu erkennen. Alle, die behaupten, dass sie wissen, wie der Herbst wird, liegen nur durch Zufall richtig. Solche Lagebilder nennt die #Krisenmanagerin "unsicher", und sie bereitet sich auf Best Case, Worst Case und das dazwischen vor.
 
Jördis Frommhold ist Chefärztin der MEDIAN Klinik Heiligendamm und beschäftigt sich von Beginn an mit der Reha von COVID-19-Patienten. Hier erklärt sie, warum »Die Kinder erkranken ja nur mild« falsch ist: „Ich find' es schwierig, einfach zu sagen, wir lassen jetzt jegliche Hemmungen fallen, weil die Kinder wird's schon nicht so schwer treffen.“

Auch zum Thema Kinder: Karl Zwiauer, Mitglied des Impfgremiums in Österreich.
Kurzfassung: Kinder sind nicht mit Erwachsenen vergleichbar. Auch bei Krankheiten nicht. Wir müssen eine Krankheit bei Kindern mit anderen Kinderkrankheiten vergleichen: Keine ist so belastend wie COVID, keine führt zu mehr Hospitalisierung als COVID.
 
Kurzfassung: Kinder sind nicht mit Erwachsenen vergleichbar. Auch bei Krankheiten nicht. Wir müssen eine Krankheit bei Kindern mit anderen Kinderkrankheiten vergleichen: Keine ist so belastend wie COVID, keine führt zu mehr Hospitalisierung als COVID.
weswegen unsere Tochter sich sofort impfen lassen wird, sobald es möglich sein wird. Nebenbei noch einmal eine Irritation recherchiert: gilt Entschädigung bei Impfschäden wirklich nur, wenn eine Stiko-Empfehlung vorliegt? Nein, natürlich nicht (Mist, jetzt müsste mir nur noch einmal einfallen, wer das behauptet hat).
In der Schule meiner Tochter ist die Maskenpflicht im Unterricht entfallen, damit auch schön möglichst viele Kinder durchseucht werden :sick:. Gab ja auch erst 2 coronapositive Schüler in der Klasse ... :rolleyes:. Zum Glück ist sie nicht die einzige, die dennoch die (FFP-2)-Maske aufbehält.

Es ist wirklich ein heftigstes Experiment auf dem Rücken der Kinder, das alles mit "wird schon gutgehen" durchzuwinken.
 
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