Corona-Virus

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Servus,
habe gerade das aktuelle NDR Corona Virus Update #97 durch (Leider noch kein Link aufs Script verfügbar). Christian Drosten referiert hier einmal über die aktuelle Situation und den Unterschied zu England. Letztere haben uns eine teuer erkaufte hohe Seroprävalenz voraus. In der letzten halben Stunde geht es um Strategien für den Herbst und wie es an den Schulen weiter gehen kann. Mehr Details hoffentlich morgen, nach dem zweiten Hören...

--Rainaari
 
Wenn man "Forschende" als genderneutralen Begriff wählt, muss es dann nicht auch "Expertende" heißen?
Forschys und Expertys. Das Leben kann so einfach sein.
Das "Modified-Vaccinia-Ankara-Virus" mit dem der Forschy arbeitet (als Pockenimpfstoff, 1975 entwickelt) kann wegen der starken Vektorimmunität (klar, Vaccinia-Virus) nur einmalig als Vektor angewendet werden. Also Prime oder Booster.
Zur Pressemeldung der MHH
Klingt nur mäßig gut
 
Sorry aber das geht zu weit.

Zu sagen "Ungeimpfte dürfen nicht mehr mitspielen" ist die eine Sache (bin ich für), "Ungeimpfte lassen wir verrecken" ist aber eine ganz andere Haus-Nr (bin ich dagegen).

Gruß Jörg
 
"Ungeimpfte lassen wir verrecken" ist aber eine ganz andere Haus-Nr (bin ich dagegen).

nun, vielleicht sollte man sich erst mal informieren was da genau (und warum) diskutiert wird. Der Hintergrund ist ja nicht, dass irgendwer in der Schweiz Triage anwenden und Ungeimpftys verrecken lassen will - es geht darum, dass in der Schweiz die Intensivstationen mittlerweile schon so voll sind, dass befürchtet wird dass es bald zu Triage-situationen kommen könnte. Wenn es tatsächlich so weit kommen sollte (und es keine alternativen Behandlungsorte für die Betroffenen gibt), dann bleibt den Ärztys gar nichts anderes übrig als solche Entscheidungen zu fällen. Und da spielt der Impfstatus natürlich eine Rolle - und zwar nicht aus Gründen irgendeiner persönlichen Befindlichkeit, sondern weil Ungeimpftys auch mit Intensivbehandlung wohl deutlich schlechtere Überlebenschancen als Geimpftys haben. Wenn also ein Arzty unausweichlich vor der Wahl steht einen von zwei Patientys mangels Behandlungsmöglichkeit sterben zu lassen, dann wird er das Patienty behandeln bei dem es die besseren Chancen sieht, dass dieses durch die Behandlung mit höherer Wahrscheinlichkeit überlebt.

Der Chef des Berner Impfprogramms, Gregor Kaczala, äußerte im "Blick", es würden bald nicht mehr nur über 65-Jährige der Erkrankung erliegen. "Ich hoffe, wir müssen nicht Triage-Entscheidungen treffen. Sollte es so sein, befürchte ich schlechtere Karten für Ungeimpfte."

Die Logik dahinter: Selbst wenn Geimpfte an Covid-19 erkranken, haben sie meist leichtere Verläufe und sterben fast nie an der Erkrankung. Triage bedeutet in der Medizin auch, diejenigen zuerst zu behandeln, die die besten Chancen haben zu überleben. Bei den aktuellen Covid-Patienten auf den Intensivstationen seien nicht nur Alter und Gebrechlichkeit wesentliche Triage-Kriterien, sagte Kaczala. Schließlich seien sie häufig erst zwischen 20 und 50 Jahre alt. Der Impfstatus müsste dann als weiteres Kriterium berücksichtigt werden.
Quelle Berliner Morgenpost
 
nun, vielleicht sollte man sich erst mal informieren was da genau (und warum) diskutiert wird. Der Hintergrund ist ja nicht, dass irgendwer in der Schweiz Triage anwenden und Ungeimpftys verrecken lassen will - es geht darum, dass in der Schweiz die Intensivstationen mittlerweile schon so voll sind, dass befürchtet wird dass es bald zu Triage-situationen kommen könnte.
Dann muss man vorher halt wieder in den Lockdown gehen.
Die Triage ist unter Einsatz aller Mittel zu verhindern, das ist unverhandelbar.

Gründe hin oder her, der Staat hat alle Bürger zu schützen und nicht nur die Wirtschaft.

Gruß Jörg
 
Gründe hin oder her, der Staat hat alle Bürger zu schützen und nicht nur die Wirtschaft.
Persönlich sehe ich das genauso. Und genau deshalb ist diese Diskussion äußerst wichtig - sie nicht zu führen hieße die möglichen (bzw. absehbaren) Konsequenzen der Nichtanordnung nichtpharmazeutischer Interventionen einfach zu ignorieren.
 
Dann muss man vorher halt wieder in den Lockdown gehen.
Das wird nach den Erfahrungen der letzten Monate eher nicht geschehen - vermute ich. Ansonsten sind sich die Verantwortlichen in der Schweiz durchaus der Situation bewusst, es dauert halt leider immer etwas länger, bevor auch gehandelt wird. Und dann oftmals eher zögerlich und abwartend.

Zur Frage der Triage steht hier bei srf:

Scheidegger sagt, im Grunde gebe es nur ein Kriterium bei der Entscheidung, wer das letzte Bett erhalte: «Die beste kurzfristige Überlebenschance, die die Patientin oder der Patient mit seiner Erkrankung hat.» Wer also die besten Überlebenschancen hat, soll zuerst behandelt werden.

[...]

Scheidegger, Vizepräsident der Akademie der Medizinischen Wissenschaften, betont, dass hoffentlich keine solchen Triage-Entscheide gefällt werden müssten: Denn die Schweizer Spitäler arbeiten zusammen und wollen für alle Patientinnen und Patienten einen Platz finden.

Ausserdem müsse es im Notfall oft sehr rasch gehen: «Wenn diese Leute notfallmässig auf eine Intensivstation kommen, ist der Impfstatus häufig noch gar nicht bekannt und man muss diese Entscheidung vorher treffen.»

Ob jemand gegen Covid-19 geimpft ist oder nicht, dürfte also nicht den Ausschlag geben über den Zugang zur Intensivbehandlung.
An der Pressekonferenz des BAG hiess es heute auch:
Auf weniger dringliche Eingriffe wird momentan verzichtet.
und
Die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK und die Kantonsregierungen haben sich für eine Ausweitung der Zertifikatspflicht ausgesprochen. Es liege nun am Bundesrat, wie er morgen an seiner wöchentlichen Sitzung darüber entscheide, sagt GDK-Generalsekretär Michael Jordi.
Die Situation im Spitalbereich ist wirklich nicht gut, denn da gibt es auch noch rund 80 Covid-Patienten im Ausland, die eine Rückführung in die Schweiz benötigen - 10 davon dringend.

An den Schulen gab es nach den Ferien auch eine starke Ansteckungswelle und die Impfbereitschaft steigt einfach nicht an. Seit Wochen liegt der Prozentsatz der vollständig Geimpften bei etwas über 50%.

Ich hoffe sehr, dass es eine Ausweitung der Zertifikatspflicht gibt, die dann auch kontrolliert wird. Reine Eigenverantwortung funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt, der meiner Meinung nach erreicht ist.
 
Während von 100.000 ungeimpften Menschen zwischen 18 und 59 Jahren in den vergangenen vier Wochen 326 erkrankten, waren es bei den Geimpften nur 42 – Ungeimpfte erkrankten also fast achtmal so häufig wie Geimpfte. Bei den über 60-Jährigen erkrankten bei Ungeimpften 77, bei den Geimpften 12. Und bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, von denen bisher nur ein kleinerer Teil geimpft ist, erkrankten von 100.000 Ungeimpften 285, von 100.000 Geimpften jedoch nur 18.
 
Gründe hin oder her, der Staat hat alle Bürger zu schützen und nicht nur die Wirtschaft.
Da die wohlstandsverwahrlosten Lemminge auch noch wählen gehen dürfen, wird es leider etwas schwierig. Wir haben hier in der Schweiz momentan eine Impfquote von beschämenden 52% (vollständig geimpfte). Bevor die Kacke nicht wirklich am dampfen ist, geht hier gar nichts.
 
Ich war 3 Tage weg um zu helfen, das ein paar Kisten für IAA fertig werden.
Diese 3 Tage werden die nächsten 41 Tage die Tabellen etwas "unruhig" machen, aber ich denke den Trend wird man weiter erkennen können.

Da die reinen Fallzahlen mit zunehmender Impfung an Bedeutung verlieren, wäre es besser wenn man auf die Belegung der Intensievbetten schauen würde (aber dafür habe ich keine Zeit, das müsste jemand anderes machen).

Gruß Jörg
 
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