Corona-Virus

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ich beobachte seit Tagen, das zwar die Infektionen in den USA seit Wochen steigen, die täglichen Todesfälle aber nicht. ich hätte zumindest langsam einen leichten Anstieg erwartet, aber bisher sehe ich das nicht.
Das ist doch schon bekannt: Die Leute fallen nicht sofort tot um, es dauert ungefähr 3 Wochen, bis sich erkannte Infektionen in den Todesfalldaten zeigen. Hier z.B. mal Arizona anschauen: Dort stiegen vor 35 Tagen die bekannten Infektionen und vor 10 Tagen stiegen passend die Todesfälle an.
In Florida war der erste Knick in den Infektionen vor 30 Tagen und seit 2 Tagen steigt die Todesrate.
In Kalifornien steigen die Infektionen seit 13 Tagen, da kann sich noch nichts zeigen.


Bei schlechtem Gesundheitssystem sind Teile der gefährdete Gruppen vermutlich bereits ohne Corona verstorben.
Aus den bekannten Sterberaten folgt direkt, daß Länder mit jüngerer Bevölkerung eine geringere Sterberate haben werden. Ob das durch hohe Geburtenraten oder schlechte Gesundheitsversorgung kommt, macht im Ergebnis keinen Unterschied.

Trotzdem finde ich es merkwürdig, wie "langsam" die Fallzahlen in Ländern mit fast keinen Maßnahmen steigen.

Splange die Bevölkerung Vorsicht walten lässt, steigen die Fälle langsam an. Auch in Deutschland gab es doch die ersten Erfolge in der Eindämmung durch die öffentlichen Warnungen.

Gruß,

Tim
 
Wenn weitere Erkrankungen danach auch leichter verlaufen, ist es bei Kindern nur eine Erkältung, weil sie in dem Alter nicht schwer krank werden, und bei Älteren auch nur eine Erkältung, weil durch frühere Kontakte mit dem Virus eine schnellere Antwort des Immunsystems erfolgt.
Und das Virus kann sich nicht mehr explosionsartig verbreiten, das alles zusammen nennt sich dann Herdenimmunität.

Gruß,

Tim
 
Wie schätzt Du die Meldungen ein, daß der nun vorherrschende Stamm D614G in vitro eine höhere Infektiösität gezeigt hat?
Grundsätzlich hoffnungsvoll. Das Ding vermehrt sich schneller im oberen Respirationstrakt, und löst dort (vermutlich) eine stärkere Immunantwort aus, bevor es den "Etagenwechsel" in die Lunge vollzieht. Und der ist ja mit den schwereren Krankheitsverläufen assoziiert.
In infected individuals G614 is associated with lower RT-PCR cycle thresholds, suggestive of higher upper respiratory tract viral loads, although not with increased disease severity.
Es sieht so aus*, als ob diese Mutation einer Klade angehört, die früh in Europa war (die US-Westküste hatte initial eine andere abbekommen).
1594038767480.png
Auch gut:
Die "Spike"-Proteine sind das Hauptantigen des Virus; man wird schauen müssen, ob die Mutation die Affinität der gebildeten Antikörper verändert:
Hoch-affine sind ja häufig neutralisierende Antikörper, während niedrig-affine das Virus bestenfalls schlecht neutralisieren, schlimmstenfalls Infektionsverstärkend wirken können (antibody-dependent enhancement (ADE) of infection)
Auf den ersten Blick scheint die Virus-Neutralisation :
demonstrate equivalent or better neutralization of G614-bearing pseudovirus compared to D614-bearing pseudovirus

*ich bin da mit dem Paper nicht sicher, und habe mir die "frühen" Europäischen Sequenzen hier geschaut:

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch schon bekannt: Die Leute fallen nicht sofort tot um, es dauert ungefähr 3 Wochen, bis sich erkannte Infektionen in den Todesfalldaten zeigen. Hier z.B. mal Arizona anschauen: Dort stiegen vor 35 Tagen die bekannten Infektionen und vor 10 Tagen stiegen passend die Todesfälle an.
In Florida war der erste Knick in den Infektionen vor 30 Tagen und seit 2 Tagen steigt die Todesrate.
In Kalifornien steigen die Infektionen seit 13 Tagen, da kann sich noch nichts zeigen.
Tim

ja, die 3 Wochen kenne ich, und gerade deshalb werde ich unsicher. Florida sind z. Bsp schon 4 Wochen. kann natürlich Meldeverzug einspielen. Wie gesagt, ich verstehe die Daten nicht vollständig. Gesamt Worldometer geht auch Richtung 4 Wochen, ma sehen. ich bin mir derzeit einfach unsicher. Rwd
 
Den Hammer haben wir ja hinter uns, das war teuer genug (Geld, Arbeitslosigkeit, Emotionale Kosten...)... Jetzt ist die Phase des Tanzens angesagt, mit stufenweisen Lockerungen und unter Beobachtung der Reproduktionsrate R und anderer Faktoren...

--Rainaari
 
Das ist doch schon bekannt von den erkrankten Tauchern.
Wieviel von den beobachteten Schatten in den Lungen ist denn bleibender Schaden?
Alle Schatten sind momentan noch bestehender Schaden, da nicht belüftet. Ob sich das regeneriert über längere Zeit ist noch nicht bekannt.

Das paper sagt jetzt, daß CT-Untersuchungen ein wichtiges mittel seien, um asymptomatsiche Fälle mit negativem Test auf Sars-CoV-2 zu identifizieren - warum das so wichtig sein soll, verstehe ich jedoch nicht. Wenn die Lungenschäden sichtbar sind, ist die infektiöse Phase schon lange vorbei, eine Kontaktverfolgung müsste meines Verständnis' nach dann schon zu spät kommen.

Gruß,

Tim
 
Selbst wenn man davon ausgeht, dass es alles nicht richtig funktioniert – es wäre blöd es nicht trotzdem auszuprobieren, zu testen, eventuell zu scheitern und daraus zu lernen.

Zustimmung. Aber ich finde es nicht mehr lustig wenn Arbeitgeber die sehr fehleranfällige Warn-App zur Grundlage von Maßnahmen machen und die erlaubte Entscheidungsfreiheit der Arbeitnehmer einschränken.
 
... nicht mehr lustig wenn Arbeitgeber die sehr fehleranfällige Warn-App zur Grundlage von Maßnahmen machen ...
Die Bedenken teile ich, nur fällt mir nix besseres ein.
Mir fällt zumindest eine gangbare Alternative ein: Die App nicht zur Grundlage von Maßnahmen machen.
Zu der Diskussion, wie weit die Mitwirkungs- oder Auskunftspflichten des Arbeitnehmers reichen, kann ich nicht beitragen. Aber ich verstehe nicht, warum man die Pflichten bei der App weiter dehnen sollte als bei anderen Informationsquellen - nur weil ein Blick auf's Handy "objektiv" ist, während man bei der Auskunft darüber, ob man anderweitig Kenntnis von Risikokontakten hat, auch lügen könnte?
 
Selbstverständlich sollte eine App - gleich welcher Natur auch immer - nicht zur Grundlage von Maßnahmen oder Berechtigungen werden.

In Unternehmen kann solch eine Lösung genutzt werden, um eigenverantwortlich Risiken zu bewerten und minimieren, doch Vorschriften sowie Zwang zur Nutzung gehen am Ziel vorbei. Meilenweit vorbei. Dann muss die gesamte Existenz der App und ähnlicher Entwürfe in Frage gestellt werden.

Und nein: sie ist nicht, in keiner Weise, mit RFID-Zugangskarten o.Ä. vergleichbar.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Mir fällt zumindest eine gangbare Alternative ein: Die App nicht zur Grundlage von Maßnahmen machen.
Ok, sorum gedacht. Ich hatte mehr die technischen Aspekte im Kopf.
Die Aussage der App ist ja nur daß eine gewisse Zeit lang eine erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit zu vermuten ist. Also genauso wie wenn man beim Gesundheitsamt in der Liste der möglichen Kontaktspersonen eines Infizierten auftaucht.
 
Was hat Tschechien alles gelockert? Hier steht nur Reisefreiheit, hat das schon ausgereicht, daß die Infektionen so stark steigen?

Gruß,

Tim
 
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