Corona-Virus

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[BILD hält Studie von Drosten für falsch]
Die im BZ/Bild Artikel als Kritiker benannten und zitierten Wissenschaftler distanziereten sich mehr oder weniger in Echtzeit von dem Artikel und ihren aus dem Zusammenhang gerissenen und offenbar sogar teilweise falschen Zitaten:

Andere Meinung:

Zitate wurden von „Bild“ im Übrigen nicht aus dem Kontext gerissen, sondern weitgehend korrekt wiedergegeben. Die Tatsache, dass sich nahezu alle wissenschaftlichen Kritiker:innen von der „Bild“-Berichterstattung distanzieren, liegt jedenfalls nicht darin begründet, dass sie ihre Kritik zurückziehen, sondern darin, dass sie nicht Teil einer Boulevard-Kampagne sein wollen, die Wissenschaftlichkeit insgesamt zu diskreditieren droht.

Quelle:
Von der fehlenden journalistischen Distanz zu Christian Drosten

Über die Studie von Streeck wurde kritischer berichtet als über die Kinder-Studie von Drosten.

Vergleicht man den Umgang mit Streeck und mit Drosten, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ein erheblicher journalistischer Bias vorliegt, der die öffentliche Debatte insgesamt verzerrt.
[...]
Man stelle sich Christian Drosten als Pressesprecher der Deutschen Bahn vor: Das permanente Journalisten-Gejammer über verspätete Züge hätte wohl bald ein Ende.
 
Das wurde so in der Presse wiedergegeben.…
Je nach Presseorgan das man konsumiert ist Drosten auch Schuld an den Schließungen der Kitas und Schulen.
Ist zwar Blödsinn, die Studie wurde gemacht als die Schulen und Kitas schon dicht waren, aber egal. Schöne Schlagzeile und den Leuten bleibt es, wie man sieht, im Gedächtnis.
 
Das relevante ist, daß die Gruppe sofort in die Isolation geht und dann erst getestet
Aber sofort und nicht innerhalb von 5 Tagen.

Wir reden hier übrigens von der Situation, dass die Krankheit irgend wo frisch wieder ausbricht - da kann und muss man sogar fordern, dass das schnell abläuft, um vermeidbare Härten zu vermeiden. Undd as bedeutet eben auch, dass sowas auch mal am WE laufen muss.
 
… Über die Studie von Streeck wurde kritischer berichtet als über die Kinder-Studie von Drosten.
Wobei Streeck unter tätiger Mithilfe vom ehemaligen Bild Chefredakteur den passenden Hintergrund für Entscheidungen geliefert hat. Drosten hat,zumindest im Podcast, die Schwächen seiner Daten und die Unsicherheiten der Auswertung klar angesprochen.
Streeck hat sich vor einen fremden Karren spannen lassen, das ist bedauerlich. Aber die Entscheidung hat er sich selber zuzuschreiben.
 
Ist Dir bewusst, dass Beiträge mit "ich weiß nicht" Quellenangaben in diesem Thread im Sinn einer Qualitätssicherung nicht erwünscht sind?
.... die Quelle war genannt: n-tv, und wurde qualifiziert als Sekundärquelle. Die Primärquelle -- s'war schon Arbeit -- ließe sich vllt. auch noch recherchieren .... :cool:. Noch mehr Arbeit ... :sleep::cautious::coffee:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie die Ämter vor Ort dann hinterherkommen ist eine andere Frage und hat mit Seuchenschutz erst einmal wenig zu tun.
Wenn die Gesundheitsämter nicht ausreichend ausgestattet sind, klappt schon die rechtzeitige Erkennung eines Clusters nicht.

Ist Dir bewusst, dass Beiträge mit "ich weiß nicht" Quellenangaben in diesem Thread im Sinn einer Qualitätssicherung nicht erwünscht sind?
Deswegen kamen auch unsere Reaktionen - verfälschende journalistische Verkürzungen waren doch der Grund, daß Christian Drosten dem Podcastmodell überhaupt zugestimmt hat. Die Leute merken sich die Zuspitzungen, BILDen sich ihre (falsche) Meinung und tragen das dann so weiter.
Der Podcast ist inzwischen auch bei einer Länge angelangt, daß ich ihn nicht immer am gleichen Tag höre. Gut, daß die Skripte vorliegen und @beate nachlesen kann.

Gruß,

Tim
 
Ein sofortiges testen kann aber zu einem falsch negativen Ergebnis führen.
Testen nach 3-5 Tagen macht das Ergebnis sicherer.
Sofort nach Infektion zu testen ist sinnlos, aber das bekommt man ja sowieso nicht hin. Realistisch ist "sofort nach Bekanntwerden der Infektion", aber wann genau ist denn das im Krankheitsverlauf?
Das Cluster in Frankfurt ist am 10.5. gestartet, berichtet wurde davon ab 22.5., das Gesundheitsamt mag etwas früher Bescheid gewusst haben. Die "sofortigen" Tests waren also ca. 10 Tage nach Ansteckung, da nimmt die Virenkonzentration im Rachen schon wieder ab. Die Betroffenen sind dann auch nicht mehr so ansteckend. Wichtig war Quarantäne zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht für diese Leute, sondern für deren Kontaktpersonen, denn wenn die sich 5 Tage nach dem Gottesdienst angesteckt haben, waren sie da gerade in der Phase der höchsten Infektiosität.
Ich nehme an, dass ist der Grund für den Vorschlag von Prof. Drosten, erstmal alle in Quarantäne zu stecken und sie anschließend wieder freizutesten.
 
Eigentlich wäre es nett, wenn mehr "alte" Meldungen nachverfolgt würden. Was ist zB aus der Idee geworden, dass Blutspenden von bereits die Infektion durchgemacht habenden Menschen Antikörperübertragung ermöglicht, sodass die Blutspendenempfänger immun würden?

Immerhin gibt es einen - positiven! - Nachschlag zur Frage der Reinfektion, hierzu einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Demnach waren es wohl Virenfragmente, die in Südkorea ein deutlich späteres zweites positives Testergebnis mit sich brachten. Die dbzgl. Annahmen von Drosten (hier: Skript seines Corona-Podcasts) erwiesen sich also als korrekt.

Wüsste man jetzt, dass man Antikörper im Blut hätte, könnte man sich nun also sehr frei bewegen ...
 
Doch noch ist nicht geklärt, ob diese wirklich bei allen Betroffenen in ausreichender Menge vorliegen, um sicheren Schutz vor einer neuen Ansteckung zu gewähren.
Auch, wie lange die Immunität nach überstandener Infektion anhält, ist derzeit noch offen. Geht man von den verwandten Coronaviren aus, die die Atemwegserkrankungen Sars und Mers auslösen, könnte der Schutz lediglich ein bis zwei Jahre andauern.
Nach völliger unbedarfter Bewegungsfreiheit hört sich das noch nicht an.
Abgesehen davon daß man dann ein nicht unerhebliches Verwechslungsrisiko mit Aluhüten eingeht.
 
Über die Studie von Streeck wurde kritischer berichtet als über die Kinder-Studie von Drosten.
Verständlich.
Herr Streeck hat seine Arbeit ja während einer Pressekonferenz ohne jegliche Daten vorgestellt. Herr Drosten hat alle Daten auf einen Preprint - Server gestellt, damit jeder der es kann (oder sich dazu berufen fühlt) nachvollziehen kann, was untersucht wurde.

Das Verhalten der Medien fand ich etwas enttäuschend: von der vollkommen unkritischen Hofberichterstattung ging es sofort zurück in die böse alte Attitüde "nur Kontroverse kann Quote"
Für unaufgeregte information muss man auf die Seite des Sani-Teams des CCC oder ins Velomobilforum schauen...
 
Herr Streeck hat seine Arbeit ja während einer Pressekonferenz ohne jegliche Daten vorgestellt

Das stimmt so nicht. Er hat die Methoden etc. vorab ausführlich erläutert und die Pressekonferenz ganz klar als Zwischenergebnis gekennzeichnet.

Streeck weist darauf hin, dass er aus Zeitgründen keinen Text zur Studie verfasst, aber ein Zoom-Meeting veranstaltet habe, in dem er seine Methodik dargestellt habe und auch genannt habe, welche Daten auf ganz Deutschland übertragbar sind und welche nicht. Außerdem habe er sich bei seiner Studie an das WHO-Protokoll gehalten und wie von Drosten gefordert, seine Antikörpertests (IgG und IgA) mit einem sogenannten Neutralisationstest gegengecheckt.
https://www.br.de/nachrichten/wisse...e-von-hendrik-streeck-kritisiert-wird,RwR0B77


viele Grüße

Christoph
 
Mitnichten. Ich habe mir die Pressekonferenz seinerzeit angeschaut.
Da ist nichts nachvollziehbar es wurden ein paar Ergebnisse genannt und es blieb eine Rätsel, wie sie darauf gekommen sind. Eine Stunde Langeweile mit Laschet.
 
Wobei Streeck unter tätiger Mithilfe vom ehemaligen Bild Chefredakteur den passenden Hintergrund für Entscheidungen geliefert hat.

"unter tätiger Mithilfe vom ehemaligen Bild Chefredakteur"? Das Team des ehemaligen Bild Chefredakteur hat einen Twitter- und einen Facebook-Account aufgemacht und in der Hauptsache nur kommentarlos den Link zum Abschlussbericht der Heinsberg-Studie gebracht. Ich sehe da keine Hintergrundlieferung.
 
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