Corona-Virus

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Wenn nun die Immunantwort aktiv wird, bevor die Viruslast stark ansteigen kann, werden die befallenen Zellen vielleicht schon zerstört, während noch nicht viel RNA vorliegt - und der Anteil des Hüllenproteins steigt überproportional an im Vergleich immunologisch nativen Infizierten. Damit würde die effektive Empfindlichkeit der Schelltests gesteigert werden - Schnelltest ist positiv, obwohl der PCR-Test nur geringe RNA-Mengen detektiert.
Zunächst ist bei Geimpften der Antigen-Schnelltest weniger sensitiv als bei ungeimpften.
D.h., die Immunantwort reduziert die Virusvermehrung so, dass die Menge des in den Schleim abgegebenen Hüllproteins unterhalb der Nachweisgrenze des (Ag) Tests liegen kann, aber die hochsensitive PCR noch RNA nachweist.


Aber wir reden von Geimpften mit nachweisbaren Mengen an Hüll-/N-Protein:

Hier kann ich mir im Verlauf der Immunantwort durchaus ein Szenario vorstellen, in dem noch nachweisbare Bruchstücke des viralen N Proteins in ausreichender Menge vorliegen (eine Kette aus 6-8 Aminosäuren kann ausreichen), während die RNA im Schleim schon so degradiert ist, dass die Primer der PCR nicht mehr binden.
Proteine sind ja wesentlich stabiler als RNA.
Ist aber reine Spekulation.
 
Zur Erklärung, Kinder machen gerne andere für ihre Gefühle verantwortlich.
Erwachsene wissen das sie selbst, für ihre Gefühle verantwortlich sind.

In meiner (zwar sehr begrenzten) Erfahrung ist es eher andersrum. "Du hast mich wütend gemacht" ist eine rhetorische Verdrehung der Tatsachen, die Kinder erst lernen müssen. Ein Kind würde eher mit dem Fuß stampfen und sagen "aber ich will!"
 
geringeren Viruslast der Geimpften/Genesenen(yes)
höhere Viruslast (10^8 vs. 10^7 Kopien im Median) bei den Geimpften oder habe ich Dich jetzt vollkommen missverstanden?

Hier ein Nature Artikel, in dem die Autoren aus Trends in Südafrika Hinweise auf zukünftige SARS-CoV-2 Wellen abzuleiten versuchen:
'Are COVID surges becoming more predictable? New Omicron variants offer a hint.'
In SA folgen die BA.2-Varianten BA.4 und BA.5 einer "frischen" BA.2-Welle. Sie haben Mutationen erworben, die es ihnen ermöglicht, der gegen BA.2 erworbenen Immunität "ein bisschen" auszuweichen.

Folgt man der Argumentation, so werden bei einer immunologisch nicht mehr naïven Bevölkerung eher Subvarianten einer bereits zirkulierenden Variante, die der Immunantwort ausweichen (immune-evasion) auftreten als eine vollkommen neue "immune-escape" Variante:
If SARS-CoV-2 continues along this path, its evolution could come to resemble that of other respiratory infections, such as influenza. In this scenario, immune-evading mutations in circulating variants, such as Omicron, could combine with dips in population-wide immunity to become the key drivers of periodic waves of infection. “It is probably what we should expect to see more and more of in the future,” says Moore.
 
höhere Viruslast (10^8 vs. 10^7 Kopien im Median) bei den Geimpften oder habe ich Dich jetzt vollkommen missverstanden?
Nein, hab ich übersehen, daß das in der Grafik so aussieht. Ist seltsam, im Artikel stehts nämlich erst andersrum drin:
A strong positive correlation between viral load and Ag-RDT sensitivity was seen for
samples from both immune naive and immunized employees with mean effect sizes
of 2·60 and 2·54 and 94% HPDIs ranging from 1·94 to 3·29 and from 1·95 to 3·14,
respectively (Figure 4). Testing later than two days after symptom onset was
positively associated with Ag-RDT sensitivity, irrespective of immunization status
(means: 1·08 and 1·27; 94% HPDIs: [0·01, 2·21] and [0·04, 2·53]) (Figures 4 and
5A). Being immunized at least twice correlated negatively with Ag-RDT sensitivity
(mean: -2·07; 94% HPDI: [-3·78, -0·44]) (Figures 4 and 5B).
Aber das gilt wohl nur innerhalb der jeweiligen Gruppe. Unter Abbildung 4 stehts dann besser:
Being immunized, i.e. vaccinated/recovered
at least twice, has a negative effect on Ag-RDT outcome, while viral load
(standardized) and sampling on day 2-7 post symptom onset have a positive effect in
both immune naive and immunized employees.

Gruß,

Tim
 
Es gab ja immer die Befürchtung, daß die psychische Belastung der nicht medizinischen Maßnahmen zu vermehrten Suiziden führen könnte und daher das Argument, lieber weniger Schutz vor Ansteckung anzusetzen.

Eine aktuelle Untersuchung zeigt jetzt keine signifikanten Änderungen in der Suizidrate, die ein einheitliches Muster aufweisen. Einzig Männer über 90 Jahren hatten einen deutlichen Anstieg an Selbstmorden zu verzeichnen. Bei Kindern konnte keine Steigerung festgestellt werden, allerdings können wegen der sehr geringen Suizidrate nur große Abweichungen nachgewiesen werden.


Gruß,

Tim
 
War absehbar, dass von Seite der Psychiatrie hauptsächlich Panikmache und Wichtigtuerei kam. Wissenschaftlich fundiert waren diese Prognosen und Warnungen kein Stück.

Könnte natürlich auch sein, dass sich die Suizide und die Gründe dafür verschoben haben. Z.B. mehr Suizide wegen sozialen und psychischen Belastungen durch Covid-19, dafür weniger Suizide, da die psychiatrische/psychotherapeutische Versorgung (und die damit verbundenen negativen Nebenwirkungen) die Bürger schlechter erreicht hat. (keine Ahnung, ob das so war, reine Spekulation)
 
War absehbar, dass von Seite der Psychiatrie hauptsächlich Panikmache und Wichtigtuerei kam. Wissenschaftlich fundiert waren diese Prognosen und Warnungen kein Stück.

Könnte natürlich auch sein, dass sich die Suizide und die Gründe dafür verschoben haben. Z.B. mehr Suizide wegen sozialen und psychischen Belastungen durch Covid-19, dafür weniger Suizide, da die psychiatrische/psychotherapeutische Versorgung (und die damit verbundenen negativen Nebenwirkungen) die Bürger schlechter erreicht hat. (keine Ahnung, ob das so war, reine Spekulation)

Toll, wie hier abgewogen und differenziert wird ... :sick:

BTW: wo sind Deine hier im Faden verlangten Quellen dafür, dass von Seiten der Psychiatrie diese Prognosen und Warnungen kamen? Und dafür, dass a) psychiatrische und b) psychotherapeutische Versorgung (du wirfst es zusammen, ich trenne es) Suizide erhöht?
 
Das läßt doch die Schlußfolgerung zu, daß bereits ein erheblich höherer Bevölkerungsanteil eine Infektion hinter sich hat als die offiziellen Zahlen widerspiegeln, oder?
in UK (die haben zwischendurch wenigstens versucht, das Geschehen nachzuverfolgen) sind bei nahezu der gesamten erwachsene Bevölkerung Antikörper nachweisbar (durch Impfung und Infektion):

Für Deutschland gibt es immerhin eine Schätzung:


Nach Omikron schätzen die Ersteller des Preprints den Prozentsatz noch gänzlich Ungeschützter auf 7%, 3,5% für 18-59 Jährige und 4,3% für über 60-Jährige.
In den Bundesländern fallen Hessen, Brandenburg und Sachsen mit 10% oder mehr auf; Bremen, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt dagegen mit etwa 5% und darunter (Sachsen-Anhalt!).
Besonders viele Ungeschützte in der Risikogruppe >60 gibt es in Hamburg, Hessen, Bayern, Brandenburg und Sachsen mit etwa 5% oder mehr (Brandenburg!)

Trüber werden die Aussichten, wenn man den Schutz vor den Varianten vor Omikron betrachtet, dann steigen die Anteile bei den Alten teils auf 10%.

Gruß,

Tim
 
Danke. Für mich die "take home message" dieses Papers:
having been in contact with a variant of SARS-CoV-2 is not a robust equivalent of immunity
...denn der Grad an durch eine Infektion erworbene Immunität schwankt:
and may range from mild infection followed by rapid waning of antibodies and a highly uncertain degree of immunity, to a fully vaccinated status including a booster and a breakthrough infection, which confers a more long-lasting and robust degree of protection againstsevere disease.
Auch die ungeimpften Omikron-Infizierten könnten der Herbstwelle noch mal Schwung geben:
At the lower end of this spectrum of presumed immunity, our analyses show that one in six persons was never vaccinated but infected once or more, in the majority of cases with Omicron. This group faces higher uncertainties for the upcoming fall and winter since protection against severe disease may be more short-lived and too narrowly targeted to this variant.
 
Aus den letzten beiden Beiträgen schließe ich, dass den Ungeimpften irgendwie ein Simulat einer Infektion verabreicht werden sollte, um schwere Verläufe bei einer richtigen Infektion zu verhindern. Ach so, das gibt es schon? Wird schlicht Impfung genannt? Dann mal los zur nächsten Infektionssimulationsstoffverabreichungsstelle!
 
Nordkorea meldet die angeblich ersten Covid19-Erkrankungen:


Gruß,

Tim
Angeblich niemand geimpft… (da wird sicher die eine oder andere Ausnahme, schätze ich mal) und jetzt die ansteckendere Variante… das wird nicht gut gehen...
In einem Land wo schon die Nahrungsversorgung schlecht ist… (OK, zumindest ein Risikofaktor fällt fast gänzlich aus, Diabetes bzw. Übergewicht)
 
Wissing sieht bzgl. der Maskenpflicht Bedarf sich an die europäischen Nachbarn anzupassen:

"Nachdem das verpflichtende Tragen von Masken in Flughäfen und an Bord von Flugzeugen von den europäischen Behörden nicht mehr empfohlen wird, besteht in Deutschland dringender Anpassungsbedarf. Wir sollten hier europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr. Denselben Anpassungsbedarf sehe ich auch für die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen."

Vor kurzem ging ja in der Presse rum, dass nach einer RKI-Abschätzung 7 Prozent weder geimpft noch genesen sind.
Also ein nur noch sehr kleiner Teil der Bevölkerung, der eigentlich m.E. keine Maßnahmen mehr wirklich rechtfertigt.
Allerdings wisse man nicht so genau, wie stark der Immunschutz bei denen der 93 % sei, die nur genesen sind, weil ein schwacher Verlauf o.ä. nicht so gut wirke bzgl. Intensität und Dauer des Schutzes.
Diesen Teil muss man also dringend vorm Herbst nachboostern ...
... für 3x 9,- wäre das kostengünstig zu haben ...
;-)

Europäisch einheitlicher Anpassungsbedarf bestünde auch beim Tempolimit, Herr Wissing!
Noch besser: Mit 100 - 70 - 30 dem Putin den Stinkefinger zeigen! ;-)
ÖV und Fahrrad lohnt sich dann auch zeitlich schnell für viele ... ;-)
 
Nordkorea meldet die angeblich ersten Covid19-Erkrankungen:
Angeblich niemand geimpft… (da wird sicher die eine oder andere Ausnahme, schätze ich mal) und jetzt die ansteckendere Variante… das wird nicht gut gehen...
Heute gibts den ersten Covid-Toten, 350.000 haben ein "unbekanntes Fieber" und 6 sind daran gestorben (aber nur einer wurde mit Covid19 diagnostiziert) und Lockdowns wurden angeordnet.

In Nordkorea gingen die Uhren schon länger anders...


Gruß,

Tim
 
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Neues vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI):
Gibt es weitere vielversprechende Impfstoffkandidaten, die gerade in der Entwicklung sind?
Ja, zum Beispiel der Impfstoff VLA2001, der sich derzeit im Zulassungsprozess befindet. Das ist ein sogenannter inaktivierter Ganzvirus-Impfstoff. Kern des Impfstoffs ist ein komplettes, inaktiviertes SARS-CoV-2-Virus, das durch seine vielfältigen Angriffsflächen eine breitere Immunantwort auslösen sollte. Weiterhin gibt es eine interessante Studie aus den USA zu einem Impfstoff, der Spike-Proteine mehrerer Virusvarianten enthält und so den Aufbau eines breiteren Immunschutzes gegenüber verschiedenen Varianten von SARS-CoV-2 bewirken könnte.
Quelle:
Peggy Riese: „Die Coronaimpfstoffe sollten vor schwerer Erkrankung schützen. Und das tun sie“
 
Universale -oder zumindest multivalente- Vakzine gegen mehrere Virusstämme sind auch bei Influenza erklärtes Ziel. Wir haben jetzt die Technologie.

interessantes Paper aus Israel:
'Managing an evolving pandemic: Cryptic circulation of the Delta variant during the Omicron rise'
Abwasser - Untersuchungen zeigen, dass die Delta Variante offenbar im Hintergrund weiter zirkuliert:

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According to the developed model, it can be expected that the Omicron levels will decrease until eliminated, while Delta variant will maintain its cryptic circulation. If this comes to pass, the mentioned cryptic circulation may result in the reemergence of a Delta morbidity wave or in the possible generation of a new threatening variant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ECDC hat BA.4 und BA.5 zu VoCs hochgestuft
The Portuguese National Institute of Health estimated that BA.5 already accounted for ~37% of the positive cases as of 8 May 2022. The estimated daily growth advantage for BA.5 over BA.2 is 13%, which is similar to the 12% daily growth advantage previously reported by South Africa. Assuming such growth rate, BA.5 will become the dominant variant in Portugal by 22 May 2022.
Taken together, this indicates that the presence of these variants could cause a significant overall increase in COVID-19 cases in the EU/EEA in the coming weeks and months.
 
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