Continental Contact Urban in 406

wenn man hart aufpumpt, habe man weniger Pannen, da Steine & Splitter dann zur Seite "geflitscht" werden.
Steine und Sachen, die wegflitschen sind aber meist nicht das Problem. Das sind eher sehr spitze Sachen und die stechen leichter durch einen hart aufgepumpten Reifen, als einen der sich leichter verformt. Wieviel das jetzt ausmacht? Keine Ahnung. Jedenfalls glaub ich nicht, dass hart aufpumpen gegen Reifenpannen hilft.
 
Ich werde einfach mal auf meiner "Standardrunde" ein wenig "rumprobieren". In dem Video heißt es ja sinngemäß: "senke den Druck schrittweise ab, bis es nicht mehr "schnell sirrt", sondern "leise" klingt. Wenn es schwammig in den Kurven wird, dann bist Du zu weit runter gegangen. Dann wieder etwas härter aufpumpen.
Setzt dich aufs Rad, mess die Auflast deiner Reifen mit ner Personenwaage und bleib bei schmalen Reifen eher ein Bar über den Werten dieser Grafik:
bertopresschart.jpg


Wie breit sind deine Felgen? Auf (im Vergleich zur Reifenbreite) breiten Felgen kannst du etwas geringeren Druck fahren als auf schmalen Felgen, ohne das der Reifen sich schwammig anfühlt.

Mit den 23-622 GP5000 auf 22-622 Felgen bin ich sogar bis auf 5,5bar Reifendruck runtergegangen. Das entspricht bei ca 35kg Auflast dem empfohlenen Reifendruck in der Grafik. Dank der vergleichsweise breiten Felge fuhr sich das Trike auch in hart gefahrenen Kurven nicht schwammig, aber fühlte sich sehr bequem wenn auch etwas langsamer an.

Bei nem kurzen Ausflug auf einen Waldweg hats dann aber bei 5,5bar die Seitenwand eines GP5000 an nem Steinchen geschrottet. :rolleyes:

Bisher hatte ich immer gehört bzw. gelesen: wenn man hart aufpumpt, habe man weniger Pannen, da Steine & Splitter dann zur Seite "geflitscht" werden. Pannen will ich natürlich vermeiden, da das dann der maximale "Geschwindigkeitsverlust" wäre :sneaky:. Im Video sagt der "Reifendruck - Meister", dass die Gewebestränge bei hohem Druck eher verletzt werden. Niedrigerer Druck sei also weniger pannenträchtig.
Was denn nun?
Ich würd den Aussagen eines Mannes der $500 für ein genaues Manometer ausgibt und $50.000 Meßequipment an ein Rennrad schraubt, ein klein wenig mehr vertrauen...
 
Wieder ein Punkt, den man mal mit Ausrollversuchen systematisch klären kann. Diesmal wäre dann eben eine Ausrollstrecke mit Geschwindigkeiten unter 30 km/h gefragt.
 
Ich würd den Aussagen eines Mannes der $500 für ein genaues Manometer ausgibt und $50.000 Meßequipment an ein Rennrad schraubt, ein klein wenig mehr vertrauen...
Oh, in Sachen Rollverluste vertraue ich seinen Aussagen. Deswegen werde ich niedrigere Drücke ja auch ausprobieren und seine Erkenntnisse nicht einfach "bei Seite wischen".

So, meine Personenwaage sagt:
im "normalen Tourentrimm" (also ohne Campingausrüstung, aber mit Getränken, Werkzeug, Akkus, Flickzeug etc.), lasten auf den Reifen zwischen 36 und 37kg.
Felgenbreite? Wie misst man die? Innenkante zu Innenkante? Das sind knapp 22mm. Jedenfalls sind es die in meinen Augen schmalen "Serienfelgen" des Alpha 7, die alle mit 28mm breiten Reifen ausgeliefert werden.
Nun habe ich nur eine "Topeak Joe Blow Sport" Standpumpe von anno Zwieback, die bei 8 bar schonmal um ca. 0,6bar von der "Topeak Turbo Morph" abweicht. Mir fehlt also das Wissen über den tatsächlichen Reifendruck.

Da ich keine 500$ ausgeben möchte und die Latexschläuche über den Tag ja auch ca 0,5 bar verlieren, werde ich es mal mit 5,5 bis 6 bar probieren, auch wenn ich laut Diagramm auf 5,2bar gehen müsste.

Heute geht es zwar nicht, da der Wald vermutlich von Spaziergängern, Bollerwagen ziehenden Vätern usw. geflutet ist, aber eventuell während der Woche mal: im Kottenforst gibt es leicht abfallende Stücke mit unterschiedlicher Asphalt- bzw. Schotterqualität. Dort werde ich mal mit unterschiedlichen Drücken Rolltests machen. Vielleicht treffe ich ja @Felix oder andere, aus der Rhein - Sieg - Gang ;-).

EDIT: das Diagramm habe ich mir natürlich direkt mal auf meinen Desktop kopiert!
 
So, erste kleine Runde gefahren mit vorn CCU auf 6bar (statt vorher 7) und hinten GP 5000 mit 7bar (statt vorher 8). Bin leider wegen Feiertags - Waldbesucherhorden von meiner Standardrunde stark abgewichen.
Hm, tja, was soll ich sagen? Ganz ehrlich: ich habe keinen Unterschied zum höheren Druck gespürt. Also: nächstes Mal nochmal 0,5bar weniger rundum (nach meiner Pumpe).
Werde weiter berichten.
 
So, inzwischen bin ich ein paar hundert Kilometer mit dem CCU gefahren und beschreibe mal meinen ersten Eindruck:

Der "sinnvolle" Reifendruck vorn hängt ziemlich von der Güte des Untergrundes ab: bei sehr rauem Asphalt scheinen ca. 4,8bar (laut meinem Pumpenmanometer) ideal zu sein. Bei glatterem Asphalt bevorzuge ich 5,8bar.
Der CCU beschleunigt sich träger und es fällt mir auf dem überwiegend glatten Asphalt der Landstrassen hier schwerer, dauerhaft über 50km/h zu fahren, als mit dem Schwalbe One.
Dafür punktet der CCU sofort, wenn der Untergrund ruppiger wird. Auch kurze Schotterstücke fahre ich viel lieber mit dem komfortabler abrollenden CCU 32-406. Der Nassgripp ist ebenfalls prima. Im "normalen Alltag", wie z.B. bei Einkäufen in der Stadt oder kurzen "Feierabendrunden" ist er ein guter Kompromiss aus Speed, Komfort und - bisher - Pannensicherheit. (Wobei ich mit dem Schwalbe One auf 8000km auch nur einen Platten hatte - und da war das Ventil der Grund).
Unter'm Strich: ein solider Alltags - und Reisereifen!

Wieviel Leistung der CCU mehr "schluckt", als der Schwalbe One kann ich mangels Leistungsmesspedalen nicht sagen. Auch einen Ausrolltest konnte ich noch nicht machen: entweder war es viel zu stürmisch & nass für aussagekräftige Versuche, oder die Wege hier waren geflutet mit Spaziergängern, Pedelec - Rentnern und Hundeleinen ;).
 
vorn CCU auf 6bar (statt vorher 7) und hinten GP 5000 mit 7bar (statt vorher 8).
Nur mal so nebenbei:
Ohne die Reifenbreite und Auflast* anzugeben, sind diese Druckangaben nicht aussagekräftig und bieten daher für andere VM-Fahrer keine Vergleichsmöglichkeit.

*kommt IMO nicht auf das letzte Kilogramm Genauigkeit an. Alternativ geht auch das Systemgewicht
 
Ohne die Reifenbreite und Auflast* anzugeben
Hatte ich doch weiter oben geschrieben: auf den Reifen lasten zwischen 36 und 37kg. Die Badezimmerwaage hat keine besonders gute Wiederholgenauigkeit.

Vorn CCU 32-406 statt 28-406 Schwalbe One, hinten GP 5000 28x584, alles jeweils mit Latexschläuchen.
 
Hallo zusammen,
heute habe ich es geschafft, einen Rolltest zu machen. Ich habe extra eine Stelle ausgewählt, wo der Strassenbelag auf dem ersten Drittel (leicht bergab) sehr rau & holprig ist. Das mittlere Drittel ist nahezu eben und ebenfalls holprig. Das letzte Drittel geht sanft bergauf und der Asphalt ist - aus meiner Sicht - schön glatt.
Die Strecke ist insgesamt ca. 100m lang. Maximale Rollgeschwindigkeit laut Tacho 13,2 km/h.
Ich habe Tests mit 4,6 bar, 6,0 bar und 8,0 bar "rundum" gemacht. Inzwischen wieder vorn 28x406 Schwalbe One Drahtreifen und hinten Conti GP5000 28x584 Faltreifen - alle mit Latexschläuchen.
Auflast rundum bei ca. 35kg pro Rad. Wetter sonnig, ca. 20 Grad Celsius, leicht windig / böig.

Tja. Das Ergebnis hat mich nach der ausführlichen Diskussion hier doch überrascht. Kurz gesagt: "je höher der Druck, desto weiter das Rollen".

Die Streuung war recht gross. Ich vermute eine Kombination von Windstößen und der Schwierigkeit, wirklich immer exakt dieselbe Linie zu halten auf dem "Flickenteppich" der Fahrbahn. Trotzdem ist das Ergebniss eindeutig. Aber seht selbst:

Bild 1: Startposition, Überblick über die Rollstrecke & farbkodierte Kreidemarkierungen:
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Bild 2: der glatte Asphalt es letzten Drittels (den Kanaldeckel habe ich jeweils links liegen lassen)
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Bild 3: das Ausrollende mit den erzielten Weiten
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Die "lila" Markierungen der 4,6bar Tests liegen dicht beieinander und die Rollweite ist deutlich geringer.
Die "orangen" 6bar Rolltest streuen am weitesten.
Die "grünen" 8bar Rollversuche haben zwar nicht einzeln die Maximalweite erzielt, aber in der Summe die weitesten Ergebnisse gebracht.
 
Feiner Test und schon wieder bunte Pflastermalkreide.
Meinen letzten Rolltest machte ich mit den Conti Contact Sportvor ziemlich genau einem Jahr, der Rolltest mit den tubeless montierten Contact Urban steht noch aus. Mal sehen, wie sich das Wetter so entwickelt; vielleicht wird das die Tage noch was.
 
Tja. Das Ergebnis hat mich nach der ausführlichen Diskussion hier doch überrascht. Kurz gesagt: "je höher der Druck, desto weiter das Rollen".
Ja, das ist auch meine Erfahrung. Das das auch für schlechten Asphalt gilt überrascht mich, weil ich da noch keine Messungen angestellt habe und dem widerspricht, was in letzter Zeit oft im Forum behauptet wurde, nämlich schneller mit niedrigem Druck bei schlechter Wegstrecke (was ja auch nicht so ganz unlogisch wäre).
 
Sprichst Du vom One oder vom Pro One?
Die Rolltestst weiter oben habe ich mit Schwalbe One Drahtreifen 28-406 gemacht. Wenn ich mal wieder Langeweile habe, wiederhole ich das Spiel mit den CCUs.

Den Pro One habe ich nicht montiert bekommen und wieder verkauft. Genauer: ich habe 20 Minuten bei Sonnenschein zu Hause auf der Terrasse gebraucht, um wenigstens eine Reifenflanke auf die Fratelli - Felge zu würgen und mir dabei beinahe die Montierhebel ruiniert. Alles probiert: Babypuder, Spülilösung, lautes Fluchen, gutes Zureden...
Den One und auch den CCU bekomme ich mit blossen Händen in kürzester Zeit auf die Felge.
 
Das spricht nicht für ein nachvollziehbares Ergebnis.
Yep, hat mir auch nicht gefallen. Deswegen habe ich jede "Druckvariante" ja auch viermal wiederholt, um wenigstens Tendenzen erkennen zu können.
Statt einer "Holperstrecke" wäre eine Fahrbahn mit gleichmäßig rauem und eine mit gleichmäßig glattem Asphalt an einem windstillen, bewölkten Tag ideal. Habe ich aber noch nicht gefunden.
Die Holperstrecke ist halt anfällig für minimal unterschiedliche Fahrspuren - und schon erwischt man andere Unebenheiten. Dazu noch ein wenig Wind und mal pralle Sonne und mal Wolken - voila: Streuung.

Immerhin zeigt der Test eindeutig, dass ich mit 4,6 bar zwar komfortabler, aber schlechter rolle, als mit 6 bzw. 8 bar.
 
Glaube ich nicht. Das ist ein Faltreifen. Es sei denn, Jan lässt den als Drahtreifen produzieren. Aber da sind wohl die Stückzahlen eher zu gering.
 
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