Cit-Kar

Ja, aber selbst wenn wir uns im Velomobilforum für die Diskussion von Lastenrädern oder Moped-Cars erwärmen, macht es irgendwie Sinn, das nicht weiter als singuläre Erzählung voranzutreiben, als hätte Citkar gerade das Rad erfunden und allein gegen die Autowelt einerseits und nerdige HPV-Ritter andererseits gestellt. Mit der Implikation, dass es unbedingt 180kg Masse und 2,5kw-Antriebsleistung bräuchte, um 0,5m³ Fracht aufzunehmen... während alles unterhalb dessen ja zusammenbrechen oder untauglich sein würde, um Autos zu ersetzen (z.B. Mochets).

Das Citkar ist kein "VeloCar". Es ist ein großes Lastenrad in einem Markt verschiedener anderer großer Lastenräder (und Klein-KFZ) - mit oder ohne Dach, als Sessel- oder Upright, mit 3 oder 4 Rädern, von 30-200kg, neben Cargo-Anhängern, anderen Micro-LKW-Produkten der L6e, und ganz oldschool sogar unmotorisierten Lastenrädern.

Selbstvermarktung check. Aber mit ein bissl Distanz: Was zeichnet denn das Citkar konzeptionell aus gegen Kollegen wie die hier:
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Das ist die peer-group des Citkars. Die sind zur Einordnung der Gewichte, Nutzlasten, Haltbarkeit, Motorleistungen, Preise usw. zu diskutieren...
 
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Hallo Ihr Lieben, freut mich, dass Ihr so fleißig über uns diskutiert.

Auf ein paar Sachen würde ich gerne eingehen:

Zulassung: Wir haben denn Loadster auf mehrere Prüfstände gegeben, können die Anforderungen nachweisen, die der Gesetzgeber verlangt. Mit dem KBA standen wir im Kontakt, ebenso mit dem Verkehrsministerium.

Leere Akkus beim Versand: Die leeren Akkus beim Versand haben ebenfalls einen rechtlichen Hintergrund. Wäre die Akkus voll, zählen Sie (egal ob verbaut oder unverbaut) unter die Gefahrenstoffverordnung und müssten anders transportiert werden. Die würde auch höhere Kosten bedeuten.

Steigfähigkeit ivm Wattleistung: Der Loadster ist für den gewerblichen Einsatz in Städten gebaut worden. Durch die aktuelle Gesetzgebung (250 Watt Nenndauerleistung) ist der Loadster nicht geeignet große Steigungen zu bewältigen. Es ist eine Version für bergische Regionen geplant mit dem aktuellen Motorkonzept.

Gewerblicher Einsatz: In der Entwicklung haben wir sehr früh den Schritt gewagt, denn Loadster öffentlich zu zeigen. So haben wir viel Feedback bekommen. Logisch ist, dass in der Entwicklung von 2016 bis 2020 immer wieder Modelle zu sehen waren, welche technisch und optisch nicht ausgereicht waren. In der Entwicklung haben wir massiv mit TransGourment (einem Essenslieferanten für B2B) zusammengearbeitet. TransGourment hat alle unsere Versionen getestet und Feedback geben bis wir ein Modell hatten, welches für den Einsatz passend ist. Dies wird jetzt in München und Hannover eingesetzt: https://citkar.com/de/transgourmet-rumford/

Gerne beantworte ich hier alle eure Fragen rund um den Loadster und die Entwicklung.

Liebe Grüße

Jonas Kremer
Gründer citkar
 
Durch die aktuelle Gesetzgebung (250 Watt Nenndauerleistung) ist der Loadster nicht geeignet große Steigungen zu bewältigen
Wenn ihr das alles vom KBA habt absegnen lassen, drängt sich natürlich die allgemeine Dauerbrennerfrage auf, wie viel Spitzenleistung sich euer Motor letztendlich genehmigen darf (Watt bzw. Spannung * Maximalströme). Von dem Parameter hängt ja letztlich ab, ob ein 400kg System noch "spritzig" fahrbar ist... oder genauso träge endet wie ein übliches VeloTaxi (~1kw Spitze).
 
Das UPS-VC fährt in Frankfurt in der Innenstadt. Damit liefert UPS in der Fussgängerzone und Umgebung aus.
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Ich bin erst heute auf den Faden gestoßen. Prima, das es ein weiteres Konzept auf den Markt geschafft hat. @BuS velomo , wo findest Du diese „ich gegen die autowelt/ hpv Welt„ position auf der Webseite? Das Rad wird als E bike beworben Link, was es lt legaldefinition ja wohl auch ist, und soll eine Zitat “positive“ Mobilitätslösung sein. Im urbanen Umfeld sehe ich da durchaus Potential, und die VM haben doch vom Wettbewerb zwischen Quest, Milan, DF etc profitiert. Daumen hoch von mir!
 
Wenn ihr das alles vom KBA habt absegnen lassen, drängt sich natürlich die allgemeine Dauerbrennerfrage auf, wie viel Spitzenleistung sich euer Motor letztendlich genehmigen darf (Watt bzw. Spannung * Maximalströme). Von dem Parameter hängt ja letztlich ab, ob ein 400kg System noch "spritzig" fahrbar ist... oder genauso träge endet wie ein übliches VeloTaxi (~1kw Spitze).
Die Frage ist nicht, was wir genehmigt bekomme haben, sondern was der Gesetzgeber vorschreibt. Dieser schreibt 250 Watt Nenndauerleistung vor. An der Spitze hat der Loadster 1300 Watt.
 
Danke für die Antwort und die konkrete Zahl... auch wenn sie natürlich nicht die Komplexität der vorangegangenen Diskussion rund um den Gesetzestext (250W Nennung) vs. CE-Prüfnorm-Auslegung (unlimitierte Spitzenleistung und 400-600 reale Dauernutzleistung bei den meisten Premium-Systemen) widerspiegelt. Aber 1300W (~25A Maximalstrom-Begrenzung) klingt zumindest nach dem üblichen Bereich der Hersteller-Übertreibung eines "250W-Labels", nicht dass ihr tatsächlich nochmal eine Dimension drauf gepackt habt... Das beruhigt in gewisser Weise das Vertrauen in eine resistente Gesetzgebung.
 
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Gerne beantworte ich hier alle eure Fragen rund um den Loadster und die Entwicklung.
Mich würde eher die Erfahrungen der Fahrer im Straßenverkehr interessieren.
Fahren diese mehr auf der Fahrbahn oder eher Radweg?
Gibt es da Konflikte weil den Autofahrern das Gefährt zu langsam ist
oder Fußgänger, die sich über dem 'LKW' auf dem Bürgerteig aufregen?

Wo seht ihr den Benefit gegen über zb einem normalen Pedelec mit einer TransportKiste auf dem Heck,
wie zb bei den Pizzaboten?
 
Warum ist das Produkt blödsinnig? Ich sehe durchaus Bedarf für Transportlösungen, die z. Bsp innerstädtisch Waren verteilen, weniger Platz verbrauchen als z. Bsp ein „klassischer„ Transporter, und z. Bsp im Hamburger Innenstadtbereich habe ich auch solche Fahrzeuge schon gesehen.

Das sind natürlich keine Fahrräder die überwiegend von Muskelkraft angetrieben werden (sehe ich auch so bei diversen Rikschas in Berlin und München ) sondern eine E Motor gestützte Mobilität die sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Radverkehrs zu Nutze macht.

Muss man ja nicht mögen, und ich sehe durchaus Konflikte mit dem „normalen“ Radverkehr, an den Dingern kommt man natürlich auf der aktuellen Radinfrastruktur nicht vorbei... Aber Blödsinn?

und das Normen interpretiert werden können und müssen, weis jeder der schon mal mit so etwas zu tun hatte. Gerade bei Innovationen muss erst geklärt werden, was der Gesetzgeber meint. Die ganzen Pedelec Diskussionein hier im Forum sind ein beredendes Zeugnis. Gut für Citkar und auch andere, die auf Generatoren setzten.
 
Das Citcar und sonstige "Big-pedelecs" stoßen schon durch ihren Markthochlauf neue Überlegungen zur künftigen Flächenaufteilung im Straßenraum an.
Ob man sie mag und notwendig findet oder nicht. Leichtfahrzeuge a la Citkar sind einfach im Kommen.
 
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