Carbon-Rahmen fertigen

Interessant, die Videos des Italieners, die kannte ich noch nicht. Wenn ich das richtig erkannt habe, schneidet er Alurahmen in passende Stücke, verklebt sie erst stumpf mit Harz und ummantelt dann alles mit Carbon. Ich dachte, Carbon solle wegen Korrosionsgefahr nicht direkt mit Alu in Kontakt? Wie ist die Bauweise wohl gewichtsmäßig einzuschätzen gegenüber einem Styrodurkern?

Gruß

Fetzer
 
- bei CFK natürlich nicht ohne eine Entkopplungsschicht aus Glas.
Danke für den Hinweis.
An einem 2-jährigen Carbon-Strada hier bei mir in der Wohnzimmer-Werkstatt liegen jede Menge Korrosionsspuren an den berührenden Aluteilen vor... Obwohl es quasi immer wettergeschützt untergestellt würde.
 
Um Steuerrohr und Tretlagerbuchse auf einer Rahmenlehre zu befestigen, braucht man eine Drehbank zum anfertigen von Rohren mit dem passenden Durchmesser..
Zum Befestigen würde man -- am universellsten -- Konen verwenden, keine Rohre. Da hier nix heiß wird (außer vielleicht der Harzbecher auf der Werkbank), könnte man notfalls Plastikteile vom 3D-Drucker verwenden. Alternativ hält beispielsweise ein Tretlagergehäuse mit Gewinde auch prima auf dafür vorgesehenen Lagerschalen. Rohre kann man von innen auch mit Rohraufweitern klemmen.

Mit ganz wenig Kreativität lassen sich jede Menge Alternativen im Rahmen (hihi) der eigenen Möglichkeiten finden, die weit besser als krummes Gefrickel sind.
 
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Bei mir sieht das aktuell so aus. Die aluplatten sind 25mm stark, die Sperrholzteile sind cnc gefräst mit einem Falz oder Absatz dran. So konnte ich sie mit Anschlagwinkel perfekt ausrichten, verbohren, Gewinde in die Aluplatte, festgeschraubt.
Die Gabel steht im korrekten Winkel fest fixiert, Steuerrohr ist mit Steuerlager eingebaut. Der Hinterbau ist auch fest fixiert auf der Gewindestange, die als Achse fungiert. So dient der Styrodurkern tatsächlich nur als Form fürs carbon.
Offene Frage ist bei mir ist allerdings, wie ich die festen Teile nach dem Einpassen des Styrodurs ankleben oder ins carbon integriere?
Und das größte Problem ist, ich habe eigentlich keine Zeit dafür...
 
Sieht doch super aus, darf ich mein nächstes Rad auf Deiner Lehre bauen?
Ich habe das Steuerrohr (aus Carbon) stumpf in eine sauber geschliffene Gehrung eingeklebt und dann mit angedicktem Harz (mit Carbonpulver bzw. Faserschnipseln) einen schönen Übergang modelliert. Dann einige Lagen Gewebe und Gelege drüberlaminiert.
Hintere Ausfallenden waren an den Carbongabeln dran, die habe ich belassen. Vordere Ausfallenden aus 8mm Carbonplatte (Reststück vom Carbonverarbeiter), flächig einseitig an die schräg abgeschnittenen Gabelholme geklebt, Übergänge gespachtelt und drüberlaminiert.
 
Falls ein Schwingenlager benötigt wird,
hatte @Jack-Lee eine gute Kombination
aus IGUS-Buchsen und anodisierten Aluteilen.
Die sollen sich gut verbauen lassen...

Bei eBay gibt es für 50€ BMX-Gabeln aus CFK.
Entweder in 406 mit Bremsscheibenaufnahme
oder in 451 für Rennradbremsen.

Die Verarbeitung im Video aus Italien ist interessant.
Er macht Prepregs und legt sie einfach auf.
Ganz ohne Pinsel und tupfen.
Den Sinn des Klebebands unter dem CFk verstehe ich nicht.
Vielleicht kann jemand italienisch und übersetzt die Passage oder den Sinn dahinter.

Dann fällt mir noch ein:
Im "Schwarzen Blitz" war der 44mm-Steuersatz direkt im Rahmen ohne Alurohr eingelassen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie am Besten die Sitzbefestigung
oder einen verschiebbaren Ausleger realisieren?
Weil das, glaube ich, noch nicht beantwortet wurde; der Ausleger meines Liegerads wurde folgendermaßen gebaut:
  • Rahmenrohr und Auslegerrohr jeweils einzeln gebaut (Negativbauweise, zwei verschiedene Formen)
  • Ausleger mit Trennwachs eingeschmiert
  • Ausleger vollständig in den Rahmen gesteckt
  • in den Rahmen kleine Löcher gebohrt
  • durch diese ein Gemisch aus Epoxy und Microballs gespritzt
  • wenn fest, Ausleger rausziehen
  • unten ins Rahmenrohr einen breiten Längsschlitz sägen, für die Klemmung
  • Klemmung machen: bei mir aus Schnellpanner + Alu-Drehteilen, von Carbon-Rovings um das Rahmenrohr gehalten
  • alternativ könnte man auch diese Edelstahl-Spannschellen nehmen, die bei manchen Liegerädern verwendet werden
 
Ich hab die teile wie das steuerrohr und kettenrollenbefestigungschraubenrohr immer mit eingedicktes epoxid mit dem styrodur verklebt. Damit hat mann eine grosse leimoberflache. Ausserdem formen sich so rillen an beide seiten vom styrodur und intern im rahmen. Auch ergibt sich so fur die ausseren carbonlagen, vom ausleger eine grossere halte flache. Wurde mann in einen zweiten arbeitsgang ein fertigen ausleger durchbohren und ein rohr durchstecken, hatt dieses eine viel kleinere klebeflache.

Ich hab mir ein steuerohr gemacht in dem ich zwei lagerschalen adapter von 1 zoll auf 1 1/8 zoll um einen 30mm rohr gesteckt habe und darum das rohr aus carbon tuch gewickelt.

@Micha13 So beim anblick wurde ich vermuten das dein lenkwinkel schon sehr flach liegt. Stimmt das?

Fur denn sitz konnte mann befestigungen wie die vom Zox, Raptobike oder Optima nutzen. Dann braucht mann nur zwei rohrchen durch denn rahmen. Ich hab an zwei rader die sitze wie beim Razzfazz einfach dran laminiert. Spater verstellen geht dann nicht.

Jetzt im velomobil hab ich ein runden ausleger mit runden tretlagerhalter. Das verdreht sich gerne, nur mit ausreichend carbonpaste halt es. Fur ein verstellbaren ausleger wurde ich versuchen ein rohrform zu bauen die sich nicht verdrehen lasst. Rechteckig oder oval.

Die bauweise von denn Italianer wurde ich nicht immitieren. Es gibt andere, leichtere und bessere weisen einen grundform fur ein rohr zu machen. Der finale durch messer ist grosszugig fur ein diamantrahmen aber winzig fur ein Carbonlieger. Vergrossern der rohrdiameter ist sehr effektif, verkleinern eher contra produtiv. Weiter verwendet er viele sehr kurze carbon stuckchen was auch nicht so effectiv ist. Die mussen sich uberlappen, bieten aber nur die starke von der dunnste stelle.

Grusse, Jeroen
 
Frohes neues Jahr ;)
Hab noch ein bisschen gesucht...
Dabei bin ich auf Unidirektionales Gewebeband gestoßen.
Gewebeband
Damit könnte man den Rahmen und die Schwinge
oben und unten enorm verstärken, ohne viel zu schnibbeln.
Einfach auf ganzer Länge in 2 Lagen durchziehen...
Trocknen lassen...
Dann die restlichen Lagen aufbringen.

Hat jemand eine Quelle für Tretlagerbuchsen
und Steuerrohre aus Alu?
Oder auch für schraubbare Ausfallenden mit IS2000?
 
möchte Micha13 nicht enttäuschen, von meiner praktisch erfahrenen Eindrücke aber folgendes mitteilen:
Die Gabel ist mit fast 100% Sicherheit zu breit, das wird bei jedem treten an der Innenseite der Oberschenkel scheuern,
der Sitzwinkel ist für den Alltagsgebrauch zu flach, da die Geometrie mir ähnlich erscheint wie ein M-Racer, wird er auch Probleme
mit der Kettenführung bekommen wenn HR-Antrieb geplant ist. Und der Radstand könnte dann auch kürzer, der erscheint mir bei der
Lehre unnötig lang. Wenn MBB dann schon eher, da bei längerem Radstand dann mehr Last aufs angetriebene Vorderrad kommt...
 
Quelle für Tretlagerbuchsen
und Steuerrohre aus Alu?
Steuerrohr würde ich in dem Fall auch aus Carbon machen. Alternativ könnte man "mittelfestes" Alu-Extrusionsprofil nehmen und mit einem Steuerrohrfräser auf Maß bringen, aber dann hat man eine vermeidbare CFK-Metall-Verbindung* mehr und außerdem ein wahrscheinlich unnötig dickwandiges** Rohr mit entsprechendem Gewicht in den Carbonrahmen hineingezimmert.

* Alu und Carbon zu verkleben, ist zumindest mit Hausmitteln nicht trivial.
** Falls Zugang zu einer Drehbank besteht, wäre die ganze Frage hinfällig.

U.a. bei Reset-Racing/Köhn bekommt man Rahmenbauteile problemlos als Endkunde (falls ich mich recht erinnere, zwar überwiegend Stahl, aber Alu auch). Ich glaube, hier im Forum gabs mal irgendwann eine umfangreichere Liste mit möglichen Bezugsquellen.
 
Mit hilfe von einen adapter hatt man doch einen ziemlich genauen form um dem mann laminieren kann.

Furs tretlager kann mann einen bsa-pressfit adapter nutzen.
 
Hallo zusammen,

am 22. Dezember durfte ich beginnen (mit Erlaubnis meiner Frau) aus übrig gebliebenen Teilen und Kohlefaserresten einen Roller für meine Tochter basteln. Der Plan, bis zu Weihnachten fertig zu werden, war verwegen. Am 24. war dann an Fahren auch nicht zu denken, aber immerhin konnte ein "Bausatz" eingepackt werden. Inzwischen fährt der Roller, aber er ist noch roh und die Oberfläche lässt zu wünschen übrig.
Nun bin ich unschlüssig, wie ich mit geringem Aufwand und den zur Verfügung stehenden Materialien eine möglichst gute Optik hinbekomme.
Im Keller befindet sich noch: 1 Gläschen mit grünen Pigmenten, Harz und Härter, Thixotropiermittel, Mikro-Glas-Kügelchen, Glas-Gewebe (Köper) und Feinspachtel aus dem KFZ-Bereich.
Variante 1, die mir vorschwebt: Anschleifen und spachteln mit KFZ-Spachtel. Dann eine Lage Glas drauf mit eingefärbtem Harz und abschließend Lebensmittelfolie.
Variante 2: Anschleifen, Harz einfärben und etwas andicken. Damit den Rahmen bestreichen und Lebensmittelfolie drüber.
Variante 3 (davon hab ich hier mal gelesen): Anschleifen, eingefärbtes Harz auftragen, Abreisgewebe drüber. Nach dem Aushärten und nochmaligem leichten Anschleifen mit verdünntem Harz nochmals bestreichen.
Habt Ihr noch andere, bessere Ideen? Der Rahmen wiegt aktuell knapp 1000 Gramm. Den Vorbau ändere ich noch, es musste erstmal dran, was da war ;) @frankw : Sorry, ich musste Dein kleines Vorderrad verbauen. Vielleicht können wir uns am Stammtisch einigen. Wenn nicht, kein Problem, es ist eh viel zu schwer :sneaky:

Viele Grüße
Uwe
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ich würds so lassen, so hats noch mehr besonderheitsfaktor, toller Roller, is 16/20 Radkombi oder?
 
Toll gemacht und tatsächlich ein "schneller" Roller. :) Habe ich mir auch schon überlegt, weil ich Roller für Kurzstrecke gerne verwende. Trittbrett hatte ich aber in Sandwich mit Sperrholz-CKF mehrschichtig überlegt, weil ich - zumindest im Verhältnis zu einem Kind - sicher schwerer bin und damit auch tief genug stehen könnte.

Hast Du speziell etwas gemacht, damit Vorder- und Hinterrad auch gerade stehen?
 
Ich würde nur anschleifen (ca. P 120 bis P180), mit ungefärbtem Harz gründlich abreiben, nicht unnötig viel davon drauflassen. (Keine Folie draufmachen, und das Harz nur evtl. etwas thixotropieren.) Nach dem Aushärten ggf. wiederholen, bis es ok aussieht. Gibt einen netten, sauberen und gleichzeitig rohen Eindruck. Man sieht dann, dass es selbstgemacht ist, was ja toll ist.

Mit eingefärbtem Harz verhunzt man sich das nur. Dann hat man Arbeit reingesteckt, nur um es am Ende besonders hässlich aussehen zu haben.

Wenn du es äußerlich perfekt deckend farbig haben willst und glatt, wird es viel Arbeit und schwer und klappt mit eingefärbtem Harz eh nicht.
 
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Ich würde es einfach farbig lackieren, es sei denn deine Tochter steht auf Sichtcarbon, dann halt dich an die Vorgehensweise von Kurbel.
 
am 22. Dezember durfte ich beginnen (mit Erlaubnis meiner Frau) aus übrig gebliebenen Teilen und Kohlefaserresten einen Roller für meine Tochter basteln. Der Plan, bis zu Weihnachten fertig zu werden, war verwegen. Am 24. war dann an Fahren auch nicht zu denken, aber immerhin konnte ein "Bausatz" eingepackt werden.
Nochmal für mich zum Verständnis: Du hast innerhalb von 2 Tagen aus Schaum eine Form geschnitzt, diese mit Carbon belegt und dann war in diesen 2 Tagen auch noch ein Tag übrig, um es aushärten zu lassen?
 
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