BRouter, ein konfigurierbarer Offline-Streckenrouter [Web + Android]

Hallo,

ich habe eine Frage zum vmforum liegerad schnell Profil. Ich hätte gerne, dass ich auch über Fußwege geroutet werde, die als Bicycle=yes getaggt sind. Hintergrund ist der dass es hier in der Nähe den Berliner Mauerweg gibt, 5 Meter breit perfekt asphaltiert und komplett gerade, klassische Rennradler Ausfallstrecke.
Ich könnte jetzt in dem Profil den Penalty für Fußwege einfach senken, besteht da Gefahr dass ich über Wege geleitet werde die mit dem Rad nicht befahren werden dürfen oder über schlechte Wege? Oder wird das in dem Profil anderweitig verhindert?

Danke!

Grüße Tobias
 
Und ich wüsste gerne, wie zuverlässig brouter Asphaltwege zum Nordkapp via Baltikum erkennt... Es gibt wohl Landkarten, auf denen baltische Asphaltrouten farbig markiert sind. Sind diese Daten möglicherweise eingearbeitet? Müsste ich Velomobil routen?
Danke, Gruß Krischan
 
Sind diese Daten möglicherweise eingearbeitet?
Brouter nutzt ausschließlich die Daten von Openstreetmap.
Deinen Fragen müssten daher lauten:
1. Wie gut ist Openstreetmap im Baltikum gepflegt.
2. Wie stark unterscheiden sich die dort verwendeten Eintragungen von Deutschen Einträgen.

Diese Fragen können im Openstreetmap-Forum sicher besser beantwortet werden.

3. Wie viel Erfahrung hast du schon in der Anwendung von BRouter?

BRouter ist zwar sehr gut, kann einen aber wie jedes Navigationsprogramm manchmal überraschen.
So bin ich mal Richtung Küste gefahren und habe mich über die schlechten Wege und die lange Strecke gewundert. Auf dem Rückweg wurde ich von einem Ortskundigen geführt und kam auf besseren Strecken nach 100 km statt nach 140 km ans Ziel.
Ursache war, dass die Einträge im friesischem Gebiet anders aussehen, als in den meisten deutschen Gebieten. So waren alle Straßen, welche einen begleitenden Radweg besitzen als Bicycle=no getaggt.
Diese sehr "grenzwertige" Auslegung der Möglichkeiten von Openstreetmap führt dazu, dass ich im friesischen Bereich mit dem Profil Liegerad wesentlich geeigneter Strecken finde, als mit dem Profil Velomobil.
Inzwischen kann man solche Schalter in BRouter recht schnell anpassen, um nicht das Profil wechseln zu müssen. Dazu muss man aber Erfahrungen sammeln, um zu wissen, mit welchen Schaltern man gelegentlich spielen muss, um die Besonderheiten der regionalen Auslegung von Tags in Openstreetmap zu erkennen.

Ich würde mich außerhalb deutschsprachiger Gebiete nicht auf BRouter verlassen. Ich gehe davon aus, dass alleine schon aufgrund der sprachlichen Trennung andere Auslegungen der Tags in Openstreetmap etabliert wurden.

Gruß
Bernd
 
Ich hätte gerne, dass ich auch über Fußwege geroutet werde, die als Bicycle=yes getaggt sind.
Was ist es denn? Ein Fußweg mit „Radfahrer frei“, wo man mit Schrittgeschwindigkeit fahren muss? Oder ein Radweg, der nur falsch in Openstreetmap eingetragen ist?
Und ich wüsste gerne, wie zuverlässig brouter Asphaltwege zum Nordkapp via Baltikum erkennt...
Ich kann nur etwas zu Norwegen/Schweden sagen: Dort ist die Openstreetmap-Erfassung deutlich schlechter als in Deutschland, große Straßen sind drin, aber z.B. viele Feldwege und Zufahrtsstraßen fehlen komplett. Ich habe den Eindruck: Während in Mitteleuropa viele Straßen per Handarbeit gemappt wurden und jedes winzige Detail eingetragen wurde, ist im ländlichen Skandinavien bestenfalls jemand mit dem Auto durchgefahren, so dass alles fehlt, wo man nicht mit dem Auto hinkommt. (Und das, obwohl es in Skandinavien schon deutlich weniger Straßen als in D gibt.)

=> Soll heißen: Asphaltstraßen sind wohl weitgehend drin, aber man muss damit rechnen, dass viele Details fehlen. Je ländlicher, desto mehr.
 
Der Weg ist Klasse und man kann da autofrei durch Berlin rasen
Für Openstreetmap gilt aber, was dort zulässig (ausgeschildert) ist.
Mit Ortskenntnis wird man immer "Wege" finden, welche man in Kartenwerken so nicht findet.
Und da ist "Wege" sowohl eindeutig wie auch zweideutig gemeint.
 
Mit Ortskenntnis wird man immer "Wege" finden, welche man in Kartenwerken so nicht findet.
Der Weg ist als gemeinsamer Fuß- und Radweg beschildert. In OSM ist er teilweise Radweg und teilweise Fußweg mit bicycle=yes. Klar, man könnte das jetzt in OSM korrigieren und ich hab auch ne Note gemacht, aber ich denke das ist vielleicht kein Einzelfall. Es könnte ja sein, dass gute gemischte Fuß- und Radwege über Land oder Gehweg Radfahrer frei (ohne Straße daneben) evtl. auch als Fußweg hinterlegt sind und dann umfahren werden, obwohl man vom Ausbau her deutlich schneller als Schrittgeschwindigkeit dort fahren kann (Haftung bei Unfall mal außen vor).
Wenn ich den Penalty für Fußweg im Liegerad Brouter Profil testweise senke, routet er mich auch über den fraglichen Weg. Meine Frage jetzt, da ich das Profil nicht so gut kenne, gehe ich dabei das Risiko ein, über sehr enge oder unebene Wege geführt zu werden oder wird das durch das Profil ohnehin noch woanders zusätzlich berücksichtigt?
Im fastbike Profil routet er über diesen Weg aber das Profil gefällt mir mit der Liege nicht so gut.
 
Hallo,

ich habe das VM- und das Liegeradprofil aktualisiert. Folgende Änderungen habe ich gemacht:
- es werden wieder Betonspurplatten und Betonplatten erkannt (seit 1.4.9 wieder möglich)
- Busshutle können zusammen mit bicycle=no geroutet oder gesperrt werden
- es werden Rad- und Fußwege besser erkannt
- für speicherschwache Geräte und/oder lange Strecken können sehr selten verwendete Wege aus der Berechnung genommen werden

Die Profile im Anhang entpacken und mal testen ob es so passt. Wenn es so passt leite ich sie an Arndt weiter um sie bei brouter-web hochzuladen.

Gruß Volker
 

Anhänge

  • VM+LR-Profil.zip
    8,5 KB · Aufrufe: 65
Danke für das Update Volker. Ich habe das Liegeradprofil jetzt mal für meine täglichen Strecken angeschaut und nichts Auffälliges entdecken können. Der fragliche Weg wird jetzt genutzt, super! Eine andere Sache ist mir allerdings aufgefallen: Es gibt ja keinen penalty für surface=paved. Nun ist surface=paved laut OSM Wiki ein allgemeiner Platzhalter für eine irgendwie befestigte Oberfläche. Es könnte Asphalt sein oder Kopfsteinplaster oder Betonplatten. Hier in der Gegend gibt es sehr unebene Fußwege aus so 20x20cm Betonplatten, die als surface=paved hinterlegt sind. Da ist jetzt die Frage ob sowas häufig vorkommt oder ob surface=paved in der Regel sehr gute Wege sind? Vielleicht sollte man in Betracht ziehen, für surface=paved, ähnlich wie für Straßen mit unbekannter Oberfläche, einen Penalty hinzuzufügen.
 
Mit overpass-turbo.eu kann man tags herausfiltern und auf der Karte anzeigen. Bei mir in der Umgebung ist surface=paved meist bei Teerstraßen gesetzt. Man müsste dann auch alle Wege ohne Oberflächenangabe noch stärker bestrafen (das geschieht jetzt nur bei einem Teil von highway=path). Diese alle zu bestrafen würde meiner Meinung nach das Ergebniss zu stark verfälschen.

Die bessere Lösung ist es die Oberfläche in OSM genauer zu beschreiben. Wenn der Weg eine einheitliche Oberfläche hat ist es auch ohne große OSM-Kenntnisse einfach zu ändern.
 
Hm ja das leuchtet ein, bei Straßen wird das wohl keinen Sinn ergeben. Bei mir in der Gegend habe ich jetzt mit overpass-turbo.eu gesehen, dass es größtenteils Nebenstraßen sind die teilweise aber auch geteert sind. Eventuell wäre es sinnvoll, zumindest bei Fußwegen einen Penalty bei surface=paved zu vergeben? Aber wahrscheinlich sollte man es so lassen wie es ist, ist halt der Datenlage geschuldet. Man kann ja dann im Zweifelsfall den Track mit overpass-turbo überprüfen.
 
Hallo,

das VM und das Liegeradprofil wurde jetzt auch bei brouter-web aktualisiert.

Beim nächsten BRouter Release für Android sind die Profile bei der App mit dabei und müssen nicht mehr manuell hinzugefügt werden.

Gruß Volker
 
von mir gibt's auch mal was neues zum BRouter: bisher gab's ja schon runde Nogo-areas. Kann man im Web-gui recht einfach zeichnen und in der Android-app verwenden, indem man Favoriten mit der Namenskonvention 'nogo'+Radius_in_Metern erstellt. Ich habe das Konzept um Nogo-areas erweitert, die aus Linienzügen bestehen - entweder als geschlossenes Polygon, oder als offene Linie.

Komplett nutzbar bisher über QMapShack in Verbindung mit einem lokal installierten BRouter als Standalone-server (da mein diesbezüglicher Pull-request noch nicht im offiziellen BRouter aufgenommen ist gibt's die passende BRouter-version noch nicht über den in QMS-integrierten Download. Man installiert hier einfach die neueste Verfügbare und ersetzt anschließend das brouter.jar durch die Vorabversion von meiner persönlichen Owncloud: brouter-server-1.4.10-nogopolygons-26022018.jar)

Die Android-app habe ich auch erweitert: man kann tracks mit dem Präfix 'nogo' im Filenamen als (bisher nur offene) Nogo-linien verwenden (aktuell geht das nur mit OsmAnd - einfach weil das die Navi-app ist, die ich selber nutze). Im Prinzip geht da jeder Track, sinnvollerweise nimmt man aber nix mit tausenden aufgezeichneten Punkten (das geht dann doch etwas auf die Performance), sondern erstellt das geziehlt von Hand. Hier eine Vorabwersion der Android-app zur manuellen Installation (auch auf meiner persönlichen Owncloud): brouter-routing-app-26022018.apk

In der Android-app kann man das so wie es jetzt ist, ja leider nur jemand benutzen, der schon recht genau weis, was die App eigentlich macht. Gute Benutzerführung ist doch etwas anderes. Ich plane daher noch eine (deutliche) Überarbeitung des GUIs. Hängt aber stark davon ab, inwieweit Arndt Brenschede (der Initiator des BRouter-projekts) da Interesse dran hat.
 
appropos überarbeiten der Android-app. Auf was für eine Mindest-android-version kann ich da setzen? Bisher ging BRouter ja ab 2.3.3 (Frodo). Da z.B. OsmAnd mit Frodo eh nicht mehr läuft dachte ich mir man könnte die Ansprüche an die Version ein bisschen höher setzen, damit man wenigstens die Fragment-API benutzen kann. Also mindestens Android 3.0 (Honeycomb). Was meint Ihr, wie hoch kann man gehen ohne dass es einen Aufschrei unter den Nutzern gibt?
 
Ich hab zwar nur Bahnhof verstanden aber es hört sich gut an.
Geh nicht zuweit zurück in die Anfänge von Android. Das macht Dir nur unnötig Aufwand. Steck die Energie lieber in die Zukunft, das ist nachhaltiger.
Wer das nutzen will ist sicher auch bereit all Schaltjahr mal ein neues Smartphone anzuschaffen.
 
Was meint Ihr, wie hoch kann man gehen ohne dass es einen Aufschrei unter den Nutzern gibt?
Guck ma hier.
Ich glaub wenn Du bei JellyBean anfängst wird auch keiner meckern. Die Apps, die gebraucht werden, um BRouter überhaupt nutzen zu können, werden auch immer komplexer, so dass der Arbeitsspeicher solch alter Smartphones die noch mit Gingerbread oder IceCream laufen, kaum noch ausreicht. Auf ein neues Smartphone wird sich wohl keiner eine alte Android Version laden.

Gruß
Geli
 
Moin, BRouteraner,
hier ist kein Durchkommen, außer

Sperrwerksbrücke Wischhafen-Krautsand
Passierbar: 01. Mai bis 01. Oktober 2018
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen 10.00 – 12.00 Uhr, 17.00 – 19.00 Uhr
Nur für Fußgänger und Radfahrer.
Die Benutzung ist für Kraftfahrzeuge ausgeschlossen.
Extrazeiten 2018:
liegen noch nicht vor.

Brücke Süderelbe Wischhafen.jpg

Die Strecke dorthin ist traumhaft, der Umweg sehr lästig...
Wie man das einbinden kann, weiß ich nicht.
Ich dachte, ich schreibs mal hier rein :)
Gruß Krischan
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich Brouter am Laufen habe, vermisse ich die Option: "Lade GPX Track" o. ä.
Moin,
ich plane meine Tracks am Rechner und speichere sie als .gpx .
Jetzt war gerade alles fertig, jetz muss ich zwei der 10 Etappen umplanen. Aber nur auf den letzten 30 (von 200) Kilometern.
Kann ich die Tracks in bRouter öffnen und wenn ja, wie?
Die ForumsGoogleSuche hat mir den zitierten Eintrag srviert, aber ich habe im Anschluss keine Antwort gefunden...
Danke für Eure Hilfe,
Gruß Krischan
 
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