Brevet Brevet-Berichte 2025

Nun denn:
BRM 600 Boekelo: Sauerland
stand schon lang im Kalender. Noch 1 Monat vor LEL: wo stehen wir, der Sturmvogel und ich?
Der Vogel:
Elektrik (bis aufs Bremslicht) gut
Bremsen neu.
Schaltung noch einmal eingestellt: geht's jetzt endlich auch im 1. Auf dem kleinen KB?

Der Hinterreifen hat tubeless die Luft jetzt gut gehalten! Wenn ich das Rad jetzt schone bleibt der drauf für LEL.

Der Fahrer:
kein systematisches Training seit der Ablation am Herzen im August.
Korsika ist schon lange her.
Hektisch-chaotisches Jahr bisher.
Der flache 600er Ende Mai hat ja gut geklappt.
Und jetzt mit Höhenmetern?!

Der Kumpel:
@P. de Rond laboriert noch an seinem Knöchel und war kurzfristig raus.
Also alleine mit der Freiheit auch mal etwas
Thema 'Immer mit Motor - jetzt ohne? Geht das?'
auszuprobieren:
 
Und nun hab ich "Bearbeiten" Modus zu lange andee Sachen gemacht und die Fortsetzung ist wech, Pech!

Ich hatte aus dem Bauch heraus beschlossen, HF 110 sei niedrig und auf der Fahrt zum Start gesehen, dass das bei mir gut mit 150W korreliert. Das also erst einmal so beschlossen.

In Boekelo hatte ich schon wieder Hunger, es gab aber nur Kaffee, also die erste Stulle ausgepackt.

Auf den ersten km war dann die Brotdose schon halb leer- und ich hatte immer noch Hunger.
In Vreden lag eine Bäckerei günstig am Track, war herzhaftes, einkaufen Kaffee , Toilette und ein Nachfüllpack für die Brotdose und schon konnte ich sicher sein, ganz hinten zu fahren.

Es kamen die ersten Wellen. So früh runterzuschalten macht echt langsam. Trotzdem wurde 115 das neue 110.

Ein langes Stück ohne Verkehr durch die Borkenberge bei Haltern, sehr schönes Fahren. Unter der Schranke an der azufahrt habe ich gut drunter durchgepasst :ROFLMAO:

In der Mühle in Kokelsum vor Olfen gibt's.ein Museum und ein herrlich altmodisches Ausflugslokal:

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Der steilste Anstieg war wohl der aus Dortmund heraus, der Test für die Einstellung des 1. Gangs.

Failed: Kettenabwurf, diesmal hinten und nach innen. Trotz frisch gereinigter Kette ein schmierig/schwieriges Unterfangen. Anschließend mit geknickten Ego den Test der Rampe bis zur Autobahnbrücke hochgeschoben :confused:

Nach der genialen Abfahrt von Syburg runter folgte ein langes Stück auf dem Überweisung die Lenne entlang mit minimaler Steigung aufwärts, bis

Ja bis der Abzweig zu dem genialen Bahnradweg in Bremke, der bis Schmallenberg einfach genial zu fahren ist! Diese Schilder: Fledermaustunnel in 5,2,1km! Ein Schwarzstorch flog ein Stück neben mir her!
Dann kam das letzte Stück mit Nieder- Mittel- und Obersorpe, es dämmerte, die Glühwürmchen funkelten und dann kam in Altastenberg vertrautes Terrain (Danke dafür @Fritz )

Schnell das Beweisfoto gemacht und runter...

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Wobei runter: Richtung Korbach kommen ja immer wieder Gegenanstiege und das macht nicht den ungetrübten Spaß.

Als ich gegen 1:00h müde wurde (nach 18h unterwegs darf das ja mal sein) bin ich in den nächsten Waldweg abgebogen und hab Schalf- und Biwaksack ausgepackt.

Um 4 wieder wach und mit den allerersten warmen Tropfen alles wieder verstaut.

Herrliche Frühstimmung!

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Von Korbach nach Fritzlar gab es schon wieder einen genialen Bahnradweg!

In Fritzlar ein paar Mitstreiter getroffen, die ich bie Oelde immer wieder einmal sah. Es ging ja grob Richtung Willebadessen, auch wenn der Hexenmeister sich derzeit mit @Stokerin an der Küste entlanghangelt ;)

An Tag zwei fühlten sich die 150W ziemlich gut an und ich war damit auf einmal auch nicht mehr langsam. Der Puls blieb eher unter 110, reagierte aber angemessen auf Anstiegen, oder beim Ausprobieren mit (kleinen!) Zwischensprints. Deutlich besser, als ich erwartet hätte!

Schaffe ich es bis 19h ins Ziel? Und somit im Hellen nach Hause?

Food &drink Management klappte auch gut.

In Oelde in der immer gleichen Kontrolltanke erst einmal ein Schläfchen gemacht, in der Zeit brachen die beiden Holländer wieder auf.

Es ging wellig weiter und auch das Münsterland machte den Buckel krumm,.Aber eigentlich lief es gut!
Um 16:00h in Buldern bei einsetzenden Regen nur das Ortschild fotografiert und auf der Hauptstraße 5 oder 6 Randonneure oder ihre Räder gesehen, aber, Vorteil Velomobil, das bißchen Regen hielt mich von nichts mehr ab.

Die Ankunft um.19:00h nur um 6 Minuten gerissen.
Ein Stündchen.mit Gert Beumer nett unterhalten (Fährst Du die Varusschlacht?) Ja warum eigentlich nicht (Abendstart am Samstag: andere Länder, andere Sitten)
Das (alkoholfreie) Ankuntsbier und ein Süppchen genossen und dann wieder aufgebrochen.

Gerade rechtzeitig den Platz geräumt für den deutschen Aufrechten, der gegen 20:00h aufschlug.

Auf demHeimweg fielen mir, nach der Pause, dann die 150W doch etwas schwer und die HF blieb meist unter 100. Auf allem.Rollerstück sah ich die Anzeige unter 60 :eek:.

Fazit!
Bei dem.1. Gangs.muss ich noch mal bei. Doch die Kette wechseln?
Die LIT Strategie hat zwar am.Anfang Tempo rausgenommen, das aber an Tag zwei eher überkompensiert! Und heute geht's.ä mir ziemlich gut!

Danke an Gert Beumer für die wirklich starke, vielseitige und auf langen Strecken verkehrsfreir Route!

@ManniF, wie warst bei Dir?
 
Zuletzt bearbeitet:
diese süße Brühe ist auch mit Alkohol nicht mehr als Bier zu bezeichnen, nur Warsteiner und Bitburger sind noch süßer, bah.
Jever und Flens, das ist noch nicht ganz so plörrig wie Cola, aber das wird noch.
Auf nach Rostock, da gibts Bier mit Charakter: Störtebeker!!
Gibts Mc-Pom- Brevets?
Toller Reisebericht, @Sturmvogel, danke!
Gruß Krischan
 
HWBH: Hamburg-Wasserkuppe-Brocken-Hamburg (1000km)

ARA Hamburg hat eine neue Strecke etwickelt. Da ich schon immer einmal der Wiege des Segelfluges auf der Wasserkuppe einen Besuch abstatten wollte hatte ich mich zur Première angemeldet.

map.png
Strecke

Es gab einen Abend- und einen Morgenstart. Ich starte am 04.07. morgens, in der Hoffnung die letzte Nacht des 75 Stunden-limits nicht zu brauchen und einen normalen Schlafrhythmus zu behalten. Freitag Morgen um 7h geht es los bei der Bäckerei Caglar in Hamburg Rothenburgsort mit einer Handvoll Randonneure. Hier bin ich der einzige Liegeradfahrer - @Radwunschmeister ist am Abend gestartet und hat zu diesem Zeitpunkt schon 12h in den Beinen.

Gemütlich geht es über leichte Wellen durch die Nordheide zu ersten Kontrolle in Eschede (Km 121). Dann flach ansteigend nach Westerlinde (km 209). Es läuft. Ab jetzt kommt mir die Strecke bekannt vor und hat einen magischen Flow: sie folgt sie bis auf Details dem Ostfalener 400er. In Gieboldehausen (km 282) ist Abendessenszeit. Gieboldehausen ist klein, aber gastfreundlich: Im als 'Pizzeria' ausgewiesenen Auftau-Service bestelle ich Pasta und eine Apfelsaftschorle. Die Pasta kommt lauwarm in der Aluschale, schmeckt mir aber in dieser Situation. Als die Apfelschorle nicht kommen will stellt sich heraus, dass die Bedienung den Kollegen extra zum Supermarkt losgeschickt hat um mir diesen Wunsch zu erfüllen! Florian ein weiterer Randonneur gesellt sich zu mir. Als es beim Bezahlen Probleme mit dem Wechselgeld gibt, wollen sie mir die Mahlzeit schenken! Mit Florians Hilfe finden wir eine bessere Lösung.

Als die Ostfalener 400er Strecke in Kerstingerode nach Osten abzweigt, fahren wir weiter nach Süden. Jetzt kommen die Kasseler Berge vor denen uns der Organisator gewarnt hat. Mehrere Rücken und Täler quer zur Fahrtichtung sind vor der Kontrolle Rotenburg an der Fulda (km 389) zu queren. Tatsächchlich wahrscheinlich der anspruchsvollste Abschnitt des Brevets. "Rotenburg feiert" - "Strandfest Disco" - "Die legendärste und größte Zeltdisco der Region ist zurück". Mit Florian pflüge ich mich durch Betrunkene zur Kontrolle die dort wie wir und doch anders an der Tankstelle "auffüllen". Ab jetzt ist das Motto für lange Zeit "Radweg". Zunächst geht es auf dem Fuldaradweg von der Navigation her sehr kleinteilig nach Bad Hersfeld. Hier habe ich ein Hotel gebucht und finde 5 Stunden leichten Schlafs und ein fantastisches Frühstücksbüffet. Weiter auf dem Radweg nach Fulda (km 462). Von dort bringt uns der wunderbar, schattige Milseburg-Bahntrassenradweg mit konstanter Steigung und einem langen, kühlen, Tunnel effizient über 20km zum Endanstieg auf der Strasse zur Wasserkuppe. Hier treffe ich @Olo97 , der (auf dem Rennrad) schon auf der Abfahrt ist. Jetzt brennt die Sonne, es gibt kaum noch Schatten, dafür Abschnitte mit 10% Steigung, und ich brauche knapp 7km/h und entsprechende Leistung um nicht vom Velomo HiFly zu kippen. Entsprechend erleichtert bin ich als ich auf der Wasserkuppe (km 494) am Segelflugplatz ankomme. Stunden war ich auf das Radom zugefahren und habe doch Mühe es im Gewirr der Gebäude am Gipfel für das Kontrollfoto zu finden.

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Segelfugplatz Wasserkuppe

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Radom

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Blick von der Wasserkuppe

Dann geht es 35km abwärts. Wieder muss ich am Anfang höllisch aufpassen nicht vom rechten (Rad-) Weg abzukommen. Zunächst sind kleine Details wohl eher Planungs-Ostereier, denn jetzt sehe ich auf der Karte, dass man auch auf der Milseburg-Bahntrasse bleiben könnte, dann umschlängelt die Route etwas Detailverliebt die B278. Ein Zwischenanstieg bei Oberbreitzbach bring mich nach Heimboldshausen (km 546). An der Tankstelle entdecke ich Stracke als Brotbelag. Gar nicht einfach für die Tankwartin zu erklären was das ist im Hessisch-, Thüringisch-, Schwäbischen (ich) Begriffsgewirr für Fleischerzeugnisse. Jetzt folgt die Strecke weiterhin überwiegend abwärts der Werra die wir bei Mihla verlassen um über eine Haarnadelkurve, ein paar Höhenmeter, und eine schöne Abfahrt Mühlhausen (km 622) zu erreichen. Hier wollte ich zu Abend essen, aber einmal an der Kontrolle ist man an der Innen- und Altstadt schon vorbei, und die Tankwartin weiss nur, dass es zwei Mc Donalds gibt, aber nicht wie weit sie für einen Radfahrer entfernt sind. Also ein Sandwich fürs Abendbrot und vorsorglich zwei Croissants fürs Frühstück eingesteckt und gleich weiter.

Bevor es in den Harz geht sind noch Hügel zu überqueren, eigentlich ein Spass - wäre nicht ein Kilometerlanger eigentlich gut rollender Abschnitt unserer Strecke gerade gesperrt, frisch, und sehr gründlich mit Split geschottert worden. Abfahrt, Querung der B243. Jetzt geht es endlich in den Harz! Ich geniesse den langen, gleichmässigen Anstieg auf zu dieser Uhrzeit angenehm einsamer Strasse in Vorfreude auf das Hotel in Elend. Hier bin ich wahrscheinlich der einzige Gast und werde trotz der späten Stunde freundlichst empfangen. "Rufen sie einfach an wenn sie da sind, egal wann" - Ich war selten so erleichtert, als mein Telefon hier Netz findet. Das Stockbad ist ein Kathedrale - und wieder sauber falle ich sofort in knapp 5 Stunden tiefen, erholsamen Schlafes. Schnell die zwei gebunkerten Croissants verdrückt und auf zum Brocken. Kurz nach Schierke kommt mir wieder @Olo97 auf der Abfahrt entgegen. Dann laufe ich langsam auf zwei Rennradfahrer auf, deren schlängelnde Gangart andeutet, dass ihnen vielleicht noch mehr Gänge fehlen als mir, obwohl sie mir später in der Ebene mehrmals locker davonfahren - wir werden uns auf den verbleibenden 300km an allen Kontrollen sehen . Am Brocken (km 715) ist es vor allem windig.

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Brocken

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Brocken

Auf der Abfahrt freue ich mich auf das Frühstück beim Brockenbäcker - in Erinnerung an die PBP Qualifikation 2023 - der nun aber leider Sonntags geschlossen hat. Beim Campingplatz bekomme ich wenigstens und nur einen Kaffee "Toilette haben wir keine" vor der weiteren Abfahrt nach Werningerode (km 744). Der "berühmt berüchtigte Elm" (Ara Hamburg) ist jetzt eher ein unterhaltsames Detail - insbesondere mit den Horden entgegenkommender grüssender Teilnehmer einer RTF oder eines Radrennens. Abwärts mit Rückenwind fährt es sich angenehm. In Weyhausen (km 829) ist die Bockwurst "noch nicht warm genug", "das können wir so nicht vertreten", also weiter über Hankensbüttel und die Wilde-Maus-Strecke der Bokeler Heide nach Uelzen (km 896). Eigentlich sind wir schon fast zu Hause - wo haben sie denn jetzt noch Hügel gefunden? Ab Scharnebek kurz vor der Kontrolle Hunden (km 962) wird das Land dann wirklich platt, und ich muss an ein Zitat aus Ostfalen denken: "manch einer wünscht sich die Berge zurück". Nach der Elbbrücke bei Geesthacht und dem gewohnten Endanflug erreiche ich das Ziel Bäckerei Caglar (km 1000) kurz vor Sonnenuntergang.

track_elevation.png
Höhenprofil

Was für eine Abwechslungsreiche Strecke bei bestem Wetter! Auf der Heimfahrt, ein paar Kilometer vor der Haustür fahre ich in einen heftigen Schauer, der mich gut durchnässt und daran erinnert dass es auch anders hätte kommen können.

"Nun gibt es den neuen Stern am Himmel der Brevets 1000+" schreibt ARA Hamburg auf der Webseite.

Sicher nicht ganz zu Unrecht!

Danke!

Cornelius
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi zusammen,

Danke an @loursblanc für den tollen Bericht zu dem 1000er Brevet. Auch mir hat dieser landschaftlich sehr gefallen. Ich möchte die Organisatoren des ARA Hamburg ausdrücklich dafür loben, welche Mühen sie sich damit gemacht haben, die An- und Abreise sowie die Transferstrecken zwischen den einzelnen größeren Steigungen so leicht wie irgendmöglich zu gestalten. Anbei auch noch ein paar Impressionen von unterwegs von mir. Die Strecke ist m.M. nach auf jeden Fall VM- und Liegerad-geeignet.
 

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