Brevet Brevet-Berichte 2025

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Ich find es toll auch später noch von den vergangenen Brevets lesen zu können, deshalb können hier die Erlebnisse von 2025 hin.

Am 5.4. stand der 200er von ARA Niederrhein an.
Die Strecke war von letztem Jahr noch halbwegs present. Zumindest wusste ich noch, dass es Hügel, Heide, Flüsse, Städte gibt. Also wirklich von allem etwas. Verdrängt hatte ich wohl die Wegebeschaffenheit, letztes Jahr sind wir "einfach gefahren", dieses Jahr war es irgendwie ein Rodeo auf nem bockigen Pferd.
Am Start waren noch 3 Liegeradler, @Schneelche und ich.
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Es lief von Anfang an recht flüssig, ich hatte nach dem Winter schlimmeres befürchtet. Von hinten hole ich ein paar Startgruppen ein, das ist immer wieder faszinierend. Auf den freien Strecken steht gerne auch mal ne 4 vorne auf dem Display, meistens fahre ich aber um die 36km/h. Recht früh haut es mir an den besonders fiesen Drempeln die Kette vorne runter. Danach gucke ich, dass ich immer trete wenn ich einen Hubbel überfahre, zur Not halt treten und Bremsen, bei gespannter Kette passiert nichts.

Unterwegs erkenne ich einige Orte wieder, wir fahren für einige Kilometer den Track des Hanse-Brevets rückwärts.

Nach 100km die erste Kontrolle: Radlercafe Proloog in Amerongen.
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Es ist mir zu voll am Tresen, da esse ich dann doch meine mitgebrachten Snacks. Auf einmal spricht uns ein völlig aufgelöster Radler an: sein Rad ist weg. Hektisch sucht er zwischen den rund 150Rädern, bis er es endlich findet, es wurde vermutlich von Anwohnern weggeschoben...

Unterwegs fällt mir einer der Liegeradler auf. Das ganze Rad erzittert beim Treten so stark, dass er kaum die Spur hält. Das kann sich doch unmöglich gut anfühlen, und dann 200km...

Danach wird es hügelig, hübsch. Man kann aber fast nie Schwung mitnehmen, im Tal kommen Querstraßen, die Übergänge sind immer verschwenkt. Und Straße fahren geht überhaupt nicht: um eine Gruppe Rennradler zu überholen ziehe ich für 100m auf die Fahrbahn und werde durchgängig weggehupt. Überhaupt merke ich wieder, wie komfortabel der Umgang mit den Autofahrern in Deutschland geworden ist, so eng oder rücksichtslos wie auf der Tour wird man bei uns fast nie überholt.
@Schneelche muss mit technischen Problemen leider abbrechen, wählt eine flache Rückfahrt. Und wieder haut es mir auf einem Gefälle die Kette an Schlaglöchern runter, nerv.
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Die zweite Kontrolle ist in einem Restaurant. Die Leute sind total herzlich und versorgen die Radler hervorragend: ich kriege für einen wirklich kleinen Obulus ein paar Wurstbrote geschmiert (hervorragend!).
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Nach den Steigungen geht es in die Heide. Die Spaziergänger stehen am Rand und gucken in die gleiche Richtung, es riecht nach Feuer. Und weit weg fährt auch die Feuerwehr. Ich unterdrücke den Willen auch zu gucken, denn wenn es stärker brennt (es ist knochentrocken) würden sicher die Zugänge gesperrt.
Und so laufen die letzten Kilometer recht gut und ich komme problemlos wieder nach Twisteden. Dort wird jeder Ankommende herzlich beklatscht, nur auf die Suppe muss ich verzichten und starte umgehend zu einer abendlichen Sitzung, die ich leicht verspätet erreiche.

Der Tag hatte sehr früh begonnen und endet extrem spät mit Geschichten rund um Rettungswagen und Krankenhaus im familiären Umfeld, ein Wermutstropfen.

Fazit: vielseitige und schöne Tour bei besten Bedingungen. Fürs Velomobil teilweise eher eine Tortur. Ich bin doch nicht so unfit wie befürchtet.
 
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Also ich hab 4 incl. mir gezählt.
@peterwelk mit CHR, dann noch ein Schlitter Freestyle Fahrer (Name nicht bekannt, Asche auf mein Haupt) und am Start hab ich noch ein schwarzes ZR gesehen.

Das ganze Rad erzittert beim Treten so stark, dass er kaum die Spur hält.
Uh, wer war das denn? Ist mir gar nicht aufgefallen. Eier ich so durch die Gegend?
In Kenntnis der NL Radwege und Michaels Angewohnheit, auch gerne mal kleine Pättchchen einzubauen, bin ich schön vollgefedert mit der SpM unterwegs gewesen.
An der Maas lang noch mit Peter gefahren und geschnackt, war schön.
Nach der ersten P-Pause den CHR wieder einzuholen war natürlich nicht möglich.
Gab trotzdem noch genug Randonneurskontakte :LOL:

Das Wetter war super, ich war etwas überrascht, dass kaum jemand draußen unterwegs zu sein schien.
Nur viele Autos unterwegs. Und Rennradler, vor allen bei Berg en Dal, aber das ist da immer so.

War ein schöner Tag auf dem Rad.
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Der Zitteraal war ein Cruzbike, wenn ich richtig liege. Fahrername unbekannt. Der Lenker hat so gewackelt, da könnte ich das Navi garnicht ablesen. Aber er kommt wohl klar damit und langsam war er auch nicht. Nach kurzem Hallo war er nicht mehr gesehen.
Ansonsten top Wetter und eine Strecke, die ich schon kannte ( vielleicht nächstes Mal einen anderen ARA Stützpunkt für den 200er ausprobieren). Landschaftlich sehr schön, leider auch mal Drängler und Rappel-Abschnitte.
Allein oder einen Abschnitt mit tomacino, Spass war garantiert.
In der Heide hatte es offenbar gebrannt, ich sah einen abgegrenzten schwarz verkohlten Teil und Schneisen, die wohl gezogen wurden.
Schön, dass ich tags vorher das kleingedruckte gelesen habe, u.a., dass Startzeit 8h war und nicht 9h wie sonst...
War gestern nicht so hinüber wie letztes Jahr, Tempo war auch akzeptabel.
Aber n 200er geht ja immer :)
 
Der Zitteraal war ein Cruzbike, wenn ich richtig liege. Fahrername unbekannt. Der Lenker hat so gewackelt, da könnte ich das Navi garnicht ablesen. Aber er kommt wohl klar damit und langsam war er auch nicht. Nach kurzem Hallo war er nicht mehr gesehen.:)
Das war ich. Konstruktionsbedingt sieht das Cruzbike von hinten betrachtet beim Fahren etwas unruhig aus. Als Fahrer bekomme ich davon allerdings nichts mit. Mein Bericht folgt noch...
 
Am 5.4. war auch der 200er von ARA Nordbayern, und zum 3. Mal nach 2022 und 2024 konnte ich mitfahren, wieder mit dem Rennrad. Karl baut gerne fiese Rampen ein und letztes Jahr war auch eine richtig schlechte Wegstrecke dabei, so dass ich den Milan lieber zuhause gelassen habe. @tonio war aber mit seinem DF am Start, und noch ein zweites, rot-weißes DF. Beide haben mich unterwegs mehrfach mühelos überholt, mussten mich an den Steilstücken aber auch mehrfach passieren lassen. Die fieseste Rampe aus Beilngries nach Hirschberg hätte ich mit dem Milan garantiert umfahren müssen. Die hatte so etwa 20% auf ganz schlechtem Asphalt und war mit meiner Übersetzung (34/32) und mit 135km in den Beinen gerade so eben im Wiegetritt fahrbar.

Ich wollte das Ganze dieses Mal wie eine Trainingsfahrt für eine noch längere Strecke angehen, komplett mit allmählichem Aufwärmen und Leistung im unteren Grundlagenbereich, wo immer möglich. Das ging an den Anstiegen natürlich nicht, da war mehr als 200W gefordert, aber ansonsten war es eher Kopfsache. Die eigene Startgruppe ziehen lassen, die Fahrer aus den hinteren Startgruppen vorbeifliegen sehen... 4h lang wurde ich nur überholt. Das war schon etwas ungewohnt.

Am 3. Anstieg, von Essing im Altmühltal hoch zur Burg Randeck, begann sich die Zurückhaltung aber auszuzahlen. Am Ende der Steigung konnte ich die ersten Fahrer wieder einsammeln. Die Steigungen erschienen mir leichter als sonst (bis auf die ganz steile). Und die gesamte Strecke war mit nur ganz kurzen Pausen (5+5+10min) an den Kontrollstellen problemlos zu bewältigen. Meine Leistung war auch viel konstanter, fiel kaum ab; am Ende war ich schneller im Ziel als bei beiden Durchgängen davor, und trotzdem noch frischer. Wieder was gelernt. Gehört habe ich es schon oft, dass man sich anfangs zurückhalten soll, umgesetzt hatte ich es noch nie. Funktioniert wirklich!
Mal sehen, wie das bei längeren Strecken wird. Ich muss noch kräftig trainieren, damit ich mich an die LEL-Startlinie trauen darf...

Das Wetter war übrigens super in diesem Jahr. Sonnig, nicht zu kalt und nicht zu warm. Ein bisschen windig vielleicht, aber oft von der Seite und manchmal sogar von hinten. Ich glaube, es hat den meisten Spaß gemacht.

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Blick von Hirschberg auf Beilngries, am Ende der steilsten Rampe (nein, den Schotterweg sind wir nicht gefahren :-))
 
Auch ich war beim 200er von ARA Niederrhein dabei, um den Beginn der Saison mit einer leichten flachen Strecke anzugehen. Am Start traf ich @Flachzwilling mit seinem schwarzen Toxy ZR. Ich kannte ihn zwar noch nicht, aber er kannte mich schon von meinen Beiträgen hier aus dem Forum.
Am Start mussten wir eine ganze Weile warten bis die zweite Gruppe losdurfte, und so waren wir ziemlich durchgefroren als es dann endlich soweit war. Deshalb preschte Flachzwilling auch mit hohem Tempo vorraus um wieder warm zu werden. Ich ging es etwas gemütlicher an und zog mir deshalb erstmal noch alles an, was ich mithatte. Irgendwann kam dann aber im Verlauf des Tages auch die Sonne raus, und es war insgesamt sehr angenehm, und kein Vergleich zu den Brevets am Anfang der letzten Saison, wo ich noch mit Hagel und Eisregen zu kämpfen hatte. Aber das war auch in der Eifel. Heute waren wir ja im Flachland.

Landschaftlich war die Strecke deshalb auch eher unspektakulär, aber hatte auch ein paar schöne Stellen an Flüssen entlang, durch die Heidelandschaft, und durch Nimwegen.
Schön fand ich auch die kleinen Nebenstrassen von denen z.T. nur ein kleiner Radweg befestigt war. Allerdings war es dort sehr eng, man konnte nicht überholen, und ich frage mich, wie die beiden VM Fahrer da langgekommen sind.
Berge gab es ausser einem leichten Anstieg nach Nimwegen wie erwartet nicht, dafür gab es am Nachmittag manchmal etwas Wind, aber insgesamt war es eine sehr einfach zu fahrende und angenehme Tour.

Bei meiner Ausrüstung hab ich zwei neue Sachen probiert. Das erste ist ein Sonnenvisier, welches sich extrem gut bewährt hat. Beim Fahren gegen die Sonne musste ich bislang immer die Hand so halten dass ich nicht geblendet werde. Das hat sich mit diesem Visier erledigt, und ist viel besser. Ob das Visier auch vor Regen schützt wird sich noch zeigen, aber das war bei diesem Brevet zum Glück kein Thema.

Der andere neue Ausrüstungsgegenstand ist eine 360 Grad Kamera am Lenker, so dass ich während der Fahrt Bilder machen kann ohne anzuhalten. Mal schaun ob sich das langfristig so bewährt.
Hier ist meine kleine Videozusammenfassung der Tour. Darin sind auch alle der hier erwähnten Liegeradler und VM-Fahrer zu sehen:
 
wie die beiden VM Fahrer da langgekommen sind
Erstaunlich gut. Es kam mir nur 2x jemand entgegen. Einmal davon bin ich rechts auf die Wiese geraten, dies war jedoch unproblematisch. Beim zweiten Mal hab ich bis fast zum Stillstand runtergebremst. Aber es geht dort eh nur langsam, was zum Teil die Rennradler hinter mir genervt hat. Ist halt so.

Mal schaun ob sich das langfristig so bewährt.
Ja, bitte. Das Video ist doch super geworden, vielen Dank für die Mühe!
 
schönes Video und da wackelt doch so gut wie nix.... aber wohl gleiche "Krankheit" wie die Aufrecht RR: keine Klingel nur humanakustische.... Gewichtsersparnis oder Frust, weil auf die dingding Klingel eh keiner hört? undso n blutrache mbb muss wohl schnell sein, überholt ja sogar n VM
das tiefe HintenGrün geht aber auch ordentlich ab : )
 
schönes Video und da wackelt doch so gut wie nix.... aber wohl gleiche "Krankheit" wie die Aufrecht RR: keine Klingel nur humanakustische.... Gewichtsersparnis oder Frust, weil auf die dingding Klingel eh keiner hört?
Ich hatte vergessen dass ich eine Klingel hab. Wegen der Kamera ist die an einer anderen Stelle als vorher, deshalb ist das Klingeln damit noch ungewohnt. An anderen Stellen im Video hört man die auch.
 
211 km von Twisteden nach Twisteden über den Mittelpunkt der Niederlande, fesche Kontrollpunkte mit Herz für Radler, Frühstückskuchen, Kaffee, Cola, Gulasch- und Tomatensuppe im Vereinsheim, mit der Routine absoluter Profis organisiert, nur 70 km für An- und Abreise, 10,5 h radeln, 13,5 h draußen sein, alles bei Sonnenschein und frischer Luft, was kann man sich da noch mehr Wünschen?

Ich gar nichts, denn das war ein perfekter Tag.

Danke @Karl42 für das Video, klasse! Und danke für die größtenteils gemeinsame Fahrt. Ich hatte viel Freude unterwegs, konnte tolle Erfahrung sammeln bzw. lernen, die Auswirkung der Ernährung spüren, ausgiebig traininieren und mein Tempo finden, meistens jedenfalls :sneaky:.
Die ARA Niederrhein Randonneure haben da eine tolle Fahrt organisiert und ich bin ihnen sehr dankbar für dieses Engangement. Für mich sah es so aus, als ob es den 150+ anderen Teilhnehmern aus einem ganz ordentlichen Umkreis auch so erging. Viel Freude über einen so tollen Tag. Ich freue mich auf den 300er Anfang Mai.
 
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BRM 200 ANGEL RIDE BODENSEE

Wieder einmal ein 200er um den Bodensee (hab ich schon deren 10?) und immer noch gibt es neues und anderes!

Vorwochenende: Velo in Startnähe fahren.

Vorabend: 50km zum Start bummeln, den Abend mit leckerer Pasta und den Magen mit interessanten Gesprächen füllen – oder umgekehrt ;) . Im Geräteraum scheitert der Versuch, erholsamen Schlaf zu finden.

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Via Buch TG nach Buch SH. Die Routenführung am Hasen- und Nussbaumersee vorbei gefällt mir ganz gut.

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Mücken! Um die gleiche Tageszeit könnten wir auch morgen hier durchkommen.



Neben der liegenden Fraktion inkl. 1xPelso(?) freut es mich insbesondere, T und S zu sehen und ihnen eine gute Tour zu wünschen. Das gemeinsame Zmittag am Rohrspitz wird aber nicht stattfinden – sie werden bei meiner Durchfahrt schon weiter sein.

Sieben(!) Velomobile starten zuhinterst in die schöne Morgensonne und wir schaffen es tatsächlich, die ersten ca. 20 Kilometer zusammenzubleiben. Wir erfüllen das Chaotenklischee der "Liegevelofahrer" doch ganz gut, was auch immer wieder zu einer Zerstückelung der Gruppe führt: Die einen haben keinen Track, die anderen keinen Handyempfang, einige keine "schnellen" Pneus, einigen fehlt gem. eigenen Angaben das nötige Training und andere möchten unbedingt Umwege fahren, wobei immerhin die Schnittmenge der letzten beiden Kategorien 0 ist. In welche dieser Kategorien ich mich selbst freiwillig(!) einteile, wird hier geflissentlich verschwiegen.

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Bodenseeradweg. Noch ist nicht viel los.

Der erste CP wartet kurz nach Meersburg:
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Velomobilparade am CP 1. Danke für das gemeinsame Abenteuer, @Daniel @Paff @AndHi @Murks @veloeler :sneaky: @on-a.bike @Delta Johan

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Keines der "Ostereier" wurde im Rebberg versteckt.

In Friedrichshafen weichen wir vom Track ab, um in der Altstadt einen Kafistop einzulegen. Weil ich etwas anders fahren möchte, starte ich was sich für mich als "1-2 Minuten früher" anfühlt. Um wieder nach "wo ich den Track verlassen habe" zurückzukehren, fahre ich ein Stück auf dem Track zurück und ernte verwunderte Blicke von K&C, die mir entgegen kommen. Die anderen müssten gleich da sein, verpasst habe ich sie sicher nicht. Die Aufzeichnung verrät, dass ich 31 Minuten gewartet habe, bevor ich mich abermals alleine aufmache Richtung CP2 – die anderen sind schon fast dort. Warum wir uns verpasst haben? Kommunikation oder so. Auf meiner nicht so seriösen "Aufholjagd" baue ich gleich nochmal eine freiwillige Schlaufe ein.

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Frühling

In Lindau bekomme ich von K&C zwei Meatballs aus ihrem Zmittag und lasse das "So ohne Federung wäre mir das [Velomobil] zu unbequem" einer Passantin in der Frühlingssonne stehen. Selfie und weiter, wieder alleine, weil mir inzwischen das Wasser ausgegangen ist. @Daniel warte beim Bad vor Bregenz.

Beide Trinkwasserhahnen vor und beim besagten Bad sind noch(?) im Winterschlaf. Durstig und ganz schön langsam fahren wir im mittlerweile beträchtlichen Velofahrerstrom durch Bregenz.

Kurzer Stopp auf der schönen Brücke über die Bregenzer Ach (nicht der Rhein ;)) und ab in die von Audax Suisse empfohlene Eisdiele in Hard. Ob es nur die Tageszeit ist, oder ziehen die herumstehenden Velomobile wirklich so viele Leute an, dass die Ansteh-Schlange bei unserer Wegfahrt deutlich länger ist, als bei unserer Ankunft? Das Glacé war gut, danke @AndHi und @Paff fürs Eurobargelddabeihaben.

In der für heute autofreiesten Umgebung auf dem Rheindelta kommen wir schon am zweiten Unfall mit Velobeteiligung vorbei. Ein Auto scheint diesmal involviert gewesen zu sein.

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Mein ehemaliges Velomobil "Wäschpi" mit neuer Lackierung am Aussichtspunkt nach CP 3 fährt schon länger mit @AndHi und heute stattliche 370km inkl. An- und Heimfahrt.

Immer noch zu viert erreichen wir Egnach, wo ein optionaler Track "Seerücken" beginnt. Fest entschlossen, diesen zu fahren trotz +9km +450Hm, trennen sich wiederum Wege: Drei Velomobile fahren nach links, eines (+3 später folgende) geradeaus. Mit dem Abbieger ist sofort Schluss mit "voller Bodenseeveloweg", die Strecke steigt langsamer an als meine Freude.

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Beschrieben habe ich es schon oft, hier der Bildbeweis: Ich stosse mein Velo. Foto von @Murks

Zwei weitere freiwillige und ein unfreiwilliger Umweg später befahren wir...

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... Champagnergravel. Mit den Velomobilen trotzdem unangenehm.

Für einen Besuch auf dem Napoleonturm sind wir schon wieder zu spät, diesmal nur gaaanz knapp: Um 17:57 passieren wir die Zufahrt – geöffnet ist der Turm bis 18h.

Eine letzte Pause 23km vor Schluss und ich gebe auch gerne die Führung und damit die Navigation ab, mit der Konsequenz, dass...

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... @AndHi und @Murks nun nicht mehr bergab durch mich ausgebremst werden und mich bergauf abhängen. Danke fürs wieder warten.

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Abendsonne auf einem der breitesten Radwege der Schweiz (Hemishofen-Ramsen). Kurz darauf kommen K&C ins Blickfeld, mit welchen ich bis ins Ziel rolle. Foto von @Murks

In Buch geht gerade das Znacht zur Neige und die Dusche hat kein warmes Wasser mehr: Der Entscheid, erst morgen bei Tageslicht heimzufahren, ist schnell getroffen und ich erfahre im Verlauf des Abends noch allerhand Interessantes vom "Audax Papi".



Die Heimfahrt bietet: Kaum Verkehr ausser am Westufer des Klingnauer Stausees, wo sich gefühlt alle Ornithologen der Region versammeln, wolkenloser Himmel und starker Rückenwind, HELL YEAH!

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Zwischen Kestenholz...
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...und Holzhäusern.
 
300km ARA Niederrhein: fietsen, fietsen, fietsen!
Die 300km am Niederrhein standen an. Im Vorfeld dachte ich, es sei die gleiche Strecke wie 2022, als wir den Geburtsort des "Kannibalen" besuchten. Einen Tag vorher realisiere ich, dass es eine ganz andere Streckenführung sein wird, ist aber auch egal.
Eine Handvoll Liegeradler und Velomobilisten sind am Start: @tomacino @Flachzwilling @speedastir @ChristianW und ich (falls ich jemanden vergessen habe: sorry, nicht böse gemeint).
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Ich starte also das Navi und lade prompt die falsche Strecke, muss dies nach dem Start kurz korrigieren und werde den Anschluss an die beiden VM nicht mehr erreichen, sie sind ohnehin schneller als ich.

Die Strecke ist wie eine Collage aus Bildern der letzten Jahre, es tauchen immer wieder bekannte Orte und Streckenabschnitte auf, das ist ganz amüsant. Teilweise etwas verwinkelt, die Unsitte der Niederländer die Radwege mit Hecken von der Straße zu trennen behagt mir auch nicht: wir verschwinden vollständig dahinter. Und so denke ich mir zu diesem Zeitpunkt, dass ich in Zukunft andere Gegenden befahren möchte, ohne Radwege aus Gehwegplatten, Klinkern und Drempeln. Ich träume von endlosen, gut asphaltierten Wegen wie man sie entlang von Kanälen oder Deichen findet...

Erste Kontrolle ist Maaseik, ein schneller Stempel in der Apotheke muss reichen, ein Müsliriegel und weiter.
Unterwegs steht auch schonmal was im Weg, aber grundsätzlich läuft es. Im Naturschutzgebiet de Meinweg sogar sehr komfortabel mit langen bergab-Passagen. Ich treffe immer wieder auf @Flachzwilling , eine sehr angenehme Bekanntschaft.
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Die zweite Kontrolle ist ein Restaurant, so richtig passt es nicht zu 100 stinkenden, geschwitzten Radlern und die dazugehörige Eisdiele ist zwar geöffnet aber irgendwie ohne Personal, sodass ich nichts kaufen kann. Dies hole ich nach ein paar Kilometern an einer äußerst freundlichen Frittenschmiede nach.
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Mittlerweile hat sich die Wegführung auch drastisch geändert: es geht viel über lange Bahntrassenradwege, das läuft...
Schön auch die Highlights mit Radfahren im Wasser und in den Baumwipfeln.
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Irgendwann kommt ein Kanal in Sicht. Die Strecke geht nun viele Kilometer lang auf gut bis perfektem Asphalt gradeaus (...wovon hatte ich nochmal geträumt...?), nur kurz unterbrochen von der letzten Kontrolle, bei der ein Kind großzügiger Herrscher über die Kontroll-Aufkleber war (find ich super!).

Auf den letzten 100km kämpfe ich etwas mit aufkommender Übelkeit und esse nichts mehr, die letzten 20km werden somit ein wenig zäh, ich werde am Ende fast 13Stunden unterwegs gewesen sein. Aber 100km gehen ja bekanntlich immer...

Bei der abschließenden Gulaschsuppe von Moni (danke!!!) treffe ich noch bekannte Gesichter und wir erzählen von vergangenen Touren, ein schöner Abschluss einer überraschend VM-tauglichen Strecke.

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Die VM-Gruppe war etwas knapp im Vergleich zu den Vorjahren, wo @Jupp, @jostein und @batfink noch den Weg an den Niederrhein gefunden haben.
Ein gut gelaunter @RaptoRacer am Checkin neben Moni und Michael sind ein Garant für einen hervorragenden Tag. Leider fährt er selbst nicht mehr, aber hilft den beiden bei der Orga. So sieht man sich immerhin mal wieder.

Zuerst die klassische Leiter-Ansprache:
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Der Start war wie immer "von hinten raus" also diesmal am Ende von Gruppe 3 und der Start rollte ganz gut, so dass man nach und nach erst die eigene Gruppe, dann die Gruppe 2 und schließlich sehr viel später (wenn auch nur kurz) die Gruppe 1 eingeholt hat, die aber ziemlich deftige Typen waren.
Masseik war schnell erreicht, da auch Foto erlaubt war, habe ich mir Aussteigen gespart und einfach ein Selfie mit der Statue gemacht und bin direkt weiter gerollt
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Irgendwo bei km 94 war dann mein rechter ProOne platt, also schnell Reserverrad (auch ProOne) drauf und nach 2 min weiter rollen.
30 km später und nach K2 war auch der Reservereifen platt, also in einem Waldstück gehalten und dann beide ProOnes abmontiert, ent-milcht und die Felgen mit One + Butyl bestückt - falls es noch einen Platten gibt. Dafür habe ich mir dann 20 min genommen. Also 10 pro Reifen.
Die Pumpe war leider undicht am Manometer, daher musste ich etwas mehr pumpen als nötig. Muss ich noch mal nach schauen demnächst.

Dabei rauschte dann wieder Gruppe 1 vorbei und danach habe ich sie erst am Ziel wieder gesehen - sie waren wohl 30 min schneller als ich.
Kurz vor K3 setzte Regen ein, die Bäume am Kanal davor boten etwas Schutz und an jeder Brücke tummelten sich Leute, die man teilweise erst mal weg-klingeln musste. Bei K3 selbst haben wir den Platzregen etwas abgewartet. Ich habe meinen leeren 2,5 Liter Kanister gefüllt, aber dann stellte sich heraus, dass der leck war - die Längslenkerstange hatte ihn wieder punktiert. Ich muss da unbedingt mal einen Schoner für machen - das ist schon der zweite defekte Kanister. Ich habe also weniger getrunken als gedacht.
Dafür gab es ein Bier, das es aber in sich hatte. über 7 % - leicht schummrig ging es dann im abnehmenden Niesel weiter die letzten 100 km zum Ziel.
Das mittlere Stück habe ich mit @speedastir gefahren, der dann aber einen Abzweig verpasst hat und mich danach nicht mehr eingeholt hat - kam dann 10 Minuten nach mir ins Ziel.

Insgesamt war die Strecke ganz schön und viel mehr VM-gerecht als dieses hakelige Mühlen-Brevet, wo man ständig Zickzack durch Käffer musste. Also gerade gegen Ende waren viele schnurgerade Stücke Kanal, Straße oder Trasse dabei, so dass mein Schnitt diesmal sogar über 31 km/h lag.

Heute erst mal müde Beine, dicke Knie. Der spontane Wechsel von 175 mm auf 165 mm (@H@rry) ging irgendwie, ob es jetzt besser oder schlechter war, kann ich schlecht sagen - immerhin war es rundum so "frei", dass ich selbst bei unrundem Treten nirgends anschlagen konnte - insofern eine ungewohnte "Freiheit". Das 60er Blatt habe ich gegen ein 66er getauscht - weil es ja überwiegend flach war.

Hier der Strava-Link: https://www.strava.com/activities/14367161865
 
Ich habe gestern länger gebraucht um Freude am Brevet zu entwickeln, aber wahrscheinlich gehört das auch dazu und ist eine gute Erfahrung. Auf der Anreise war ich mit mir schon unzufrieden, denn nach einer ruhigen Woche hatte ich mir erholtere Beine erwartet. Der Körper sah es anders und ich musste das hinnehmen.
Der Start in Twisteden war wieder super organisiert, da spürt man die Erfahrung und Gelassenheit der Organisatoren und Teilnehmer einfach. Von Kaffee und Kuchen konnte ich die Finger nicht lassen, dabei andere Randonneure, Liegeradler und Velomobilisten zu treffen war auch richtig schön und ließ die Zweifel der Anfahrt erstmal in den Hintergrund treten.

Nach 2/3 der ersten Hundert stand @Zapfo bei einer kleinen Pause und bot gleich Proviant an. Ich genoss den und den kurzen Plausch über sein Alpha 7 und merkte an einem meiner Kommentar ("wie doof ich das Wetter fände"), dass ich gerade viel zu negativ an die Sache gehe. Es war nicht sonderlich warm, nicht wirklich kalt aber trocken. Das kann man auch viel positiver auffassen, ja geradezu optimal. Mir war es wahrscheinlich einfach zu grau.

Die erste Kontrolle nutzte ich nur für einen Stempel und zum Umpacken von Proviant "nach vorne", um während der Fahrt etwas zu knabbern zu haben. An der zweiten Kontrolle hatte ich dann den Eindruck, jedes belgische Neubaugebiet gesehen zu haben und fand das ziemlich öde. Häufiges Queren und Abbiegen auf Radwegen sowie mindestens eine Million Trempel (Übertreibung) machten mich nicht sonderlich froh, paradoxer Weise gingen mir dann die geraden Radwege oft viel zu eintönig geradeaus. Ja, da war viel Gemeckere im Kopf und auch hin und wieder die Frage, warum ich den Tag heute nicht besser nutze. Mir hätte auch auffallen können, wie verkehrsarm die Route gewählt ist, wie oft man von der Vegetation auch vor starker Sonne geschützt worden wäre (2 Tage früher war hier schon ein sehr sonniger, warmer Tag) usw. Radwege auf Bahntrassen mögen Vorteile haben, aber der äußerst geringe Anteil von Kurven, die vielen "Vorfahrt gewähren" Stellen mit Querung und generell die Eintönigkeit fallen mir auch oft auf.

In Wahrheit war die Strecke insgesamt abwechslungsreich, von Höhenmetern abgesehen, und nur auf den guten 50 km von der zweiten zur dritten Kontrolle hat es mich mal mit etwas Regen am Kanal erwischt. Richtig gut war auch das kurze Gespräch mit Udo, auf den ich an einer Ampel kurz vor Genk (2. Kontrolle) auflief. Mir fiel sein 2024er Hanze Brevet Trikot auf, und auf die Frage, welche Runde er denn gefahren sei, konnte er grinsend nur mit einer Gegenfrage antworten. Ich drückte meine Anerkennung aus und durfte ein paar Worten über seine Eindrücke von den 2100 km lauschen. Absolut genial! Überhaupt ist es richtig gut, die "Gelassenheit in der Leistung", schließlich gammelt ja keiner auf so einer Fahrt nur rum, zu sehen. Ich werde mir da hoffentlich auch Stück für Stück etwas von aneignen können.

Da es kommunikativ in Genk an der Kontrolle nicht klappte, für den Eisverkauf nur selten Personal zur Verfügung stand und ich den Eindruck hatte, das könnte ewig dauern, beließ ich es bei einer Cola und freute mich auf die dritte Kontrolle in Lommel. Ich würde mich setzen, runterfahren, in Ruhe etwas anderes als Nüsse, Bananen und Riegel essen und erfrischt die letzten 100 km wegbügeln.

Auf dem Abschnitt zur dritten Kontrolle gab es dann die zwei Highlights "Wasserdurchfahrt" und "Baumwipfelradweg". Sicherlich auch davon erbaut ist mir erstmal klar geworden, wie schön der Tag doch ist. Bspw. lief trotz geringer Leistung das Gerät erstaunlich zügig und dabei pannenfrei. Außerdem war man schon weit gekommen und längentechnisch ja gleich "schon" auf dem Rückweg. Dem Regen trotzte ich am Kanal entlang unter recht regelmäßigen Baumkronen etwas geschützt und erreichte so eine zu der Zeit von Radlern unbesuchte dritte Kontrolle in Lommel. Dort gab es eine ordentliche Pause mit Suppe, Brot und Süßgetränk. Von den freundlichen Betreibern, dem Essen und dem netten Service "Aufkleber für die Kontrollkarte" motiviert und gestärkt, ging es auf die letzte Etappe zurück nach Twisteden.

Am Kanal entlang lief es zunächst erstmal wieder recht zügig, wobei im weiteren Verlauf die Ermüdung immer deutlicher wurde. Seitenwind/Gegenwind den ich frisch auf der Liege wahrscheinlich kaum merke, nervte plötzlich. Aus den Beinen kam "freiwillig" nicht mehr als Dahinrollen raus und die ein oder andere Stelle am Körper signalisierte, dass ich jetzt lange genug rumgelegen und gekurbelt hatte. Ich stopfte regelmäßig ein paar Snacks nach, setzte mir als kleines Zwischenziel eine Banane zu verzehren und freute mich schließlich sehr über die Ankunft im Vereinsheim, die Geselligkeit und das heiße Essen dort.

Bilanz: 300 km, 11 3/4 h unterwegs, davon 10 3/4 h gefahren & 70 km An- und Abreise mit dem Rad auch hinbekommen = ziemlich zufrieden :)

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Strava
 
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Bilanz: 300 km, 11 3/4 h unterwegs, davon 10 3/4 h gefahren & 70 km An- und Abreise mit dem Rad auch hinbekommen = ziemlich zufrieden :)
Für das Gejammere wars aber dennoch ganz zügig.
Schlechte Stimmung liegt häufig an zuwenig Essen.
Und wenns es schwer läuft kann ein Wattmesser entspannen, der einem anzeigt, dass die Leistung stimmt…
 
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