Brevet-Berichte 2019

Konrad hatte ein Systemgewicht von 55kg, meines liegt bei ca. 100kg. Die Silhouette ist ungefähr gleich groß. Da bin ich bergab einfach schneller. Mit nem Tandem rollt man anderen Ups auch davon.

Ich bin auch sehr stolz auf Konrad. Der ist vorher alleine nie mehr als 40km am Stück gefahren. Wir haben in Burg schon die ersten vollendeten 100 km gefeiert. Bei km 170 fing er dann dauernd an mich zu ärgern indem er am Berg mit 30 vorbeizog und auf Ebenen Sprints mit über 40 hinlegte. Wenn der 16 ist kann ich garantiert nicht mehr mithalten. Der ist ja jetzt grade erst 13 geworden.

Spaß gemacht hat es uns beiden. Wir wären heute wieder gefahren, bei dem klasse Wetter.
 
200er Bodensee+ von Audax Suisse

Gewohnt leckeres, nahrhaftes und schön angerichtetes Zmorge.

@Jürg Birkenstock & @Delta Johan sind mit ihren Velomobilen am Start. Möglicherweise werde ich auf der Strecke auf sie stossen.

150 Starter ist absoluter Rekord für ein Audax Suisse Brevet. Eigentlich will ich ja etwas helfen, doch stehe ich dem eingespielten und hocheffizienten Audax-Suisse-Team wohl mehr im Weg rum. Einmal mehr staune ich über die Herzlichkeit, wie jeder Teilnehmer persönlich begrüsst und mit aller Zeit der Welt in die Brevet-Welt eingeführt wird.

Als das Feld um 8 Uhr rollt, setze ich mich nochmals hin um das eine oder andere zukünftige Projekt zu besprechen. Merci für die Zeit und das konstruktive Gespräch!

Um 09:40 schliesslich rollt das Wäschpi den Gelbwesten hinterher und die Organisatoren haben ihre Ruhe.

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Kurz nach dem Start

CP 1 erreiche ich nur knapp vor (virtuellem) Kontrollschluss und vor Ort ist tatsächlich noch ein Randonneur. Er wird den knappen Zeitvorsprung bis ins Ziel retten.

Es ist ganz schön frisch. Auf den Radwegen entsprechend oft freie Fahrt. Und die Nebelstimmung um Meersburg gefällt mir sehr!

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In Kressbronn wartet @TimB auf mich. Er nimmt nicht am Brevet teil, lotst mich aber mit seinem Lokalwissen über mir bisher teilweise unbekannte Pfade bis zu einem hübschen Restaurant in Bregenz...

...wo es eine grosse Portion Käsespätzle für mich gibt. Alleine unterwegs wäre ich wahrscheinlich auf den Pfänder gefahren (optionale Route), aber so sitzen wir stattdessen im Restaurant - besser investierte Brevet-Zeit ;) . Vielen Dank für die Begleitung!

Das Zmittag liegt mir im Roschacherberg-Aufstieg nicht so schlimm im Magen, wie ich es bei der Bestellung noch befürchtet habe. Mittlerweile sind vermehrt andere Brevet-Teilnehmer in meinem Zeitfenster unterwegs. Viele von ihnen haben den (optionalen) Aufstieg zum Pfänder genommen.

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Aussicht vom Dach des Brevets

Die Route ins Ziel ist baustellenbedingt nicht wie in den Vorjahren via Radolfzell, sondern führt wie beim 1000er am Südufer entlang. Ein paar Randonneure und Randonneursgrüppchen überhole ich, die Auswertung wird zwischen Tägerwilen* und Stein a.R. eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 44.4 anzeigen.
*wo ich unbemerkt, trotz mehreren hundert Meter direkt dahinter, den Up-Fahrenden @velolieger überholt habe.

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Entlang vom Untersee

Kurz vor Stein a.R. rolle ich bergab auch an S vorbei, welcher bei der nächsten Ampel wieder aufschliesst. Wir rollen gemeinsam ins Ziel und ich erfahre von seinen aktuellen Beinkrämpfen und dass heute seine erste Outdoor-Velorunde ist - gleich >200km! 2.5h vor Sonnenuntergang erreichen wir das Ziel, nur wenig nach Johan und Jürg, welche gemäss eigenen Angaben ein paar Mal falsch abgebogen sind.

Im Gegensatz zur letztjährigen Austragung ist der Zielbereich schon gut mit Velos gefüllt und in der Schlange vor der (einen) Dusche wird über das gerade erradelte und andere Brevets sinniert. Egal ob Neo-Randonneur oder mehrfacher PBP-Finisher: Man lacht, das Mindset stimmt überein und einen privilegierten Warteschlangenplatz gibts für niemanden.

Znacht: Lecker!

Erstaunlich schnell leert sich die Turnhalle und ich krieche abermals in den Schlafsack.

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Die 200-km Hinfahrt und die 270-km Rückfahrt sind hier bebildert: vollständiger Brevetbericht. "M": @on-a.bike
 
Zuletzt bearbeitet:
400er Brevet "Westfalenland" am 13.04. von Wuppertal aus

400er kenne ich bis eine Ausnahme (@leines_jk, @Velomobilfuzzi und @RaptoRacer erinner sich?) nur in warm und sonnig. Der jetzt war anders. Den ganzen Vormittag im Bergischen und Sauerland immer wieder Schneeschauer aber dann 200 km von zu Hause weg vor Paderborn bzw. Büren schien die Welt im Schneesturm zu versinken, der Himmel rundum tiefgrau ohne Aussicht auf Besserung, ich kam mit dem Brille freiwischen nicht hinterher und die Eis/Schneeschicht auf der Stirn war schwer erträglich.
Nee war das schön, als es nach dem Kontrollstopp in Büren wieder aufklarte ;-)

Einen Bericht und Bilder im Nachbarforum: hier
Dort auch tolle Bilder von Roman der wohl die erste Rennradgruppe durchgezogen hat: hier
Er betitelt mich zwar "Godfather of Velomobil" und lobt die Leistung, schaut man sich die aber auf Strava mal an, hat er bei dem Wetter auf dem Rennrad 25%(!) mehr auf die Pedale gebracht und brauchte gewiss aus thermischen Gründen noch ein paar Körner mehr. Da möchte man als VM-Mimose doch im Schnee versinken ...

@norfiets, @Sturmvogel und @IS-MS waren auch velomobil unterwegs, @norfiets hat sich nebenan ja schon gemeldet, seine Heimatrunde überstanden zu haben. Ich habe bei den rumpeligen Strecken auch an Dich gedacht.
 
das Schneebrevet
Bilder gelangen mir dies mal keine, weil das Handy auch im VM zu viel mimimi machte.
Die von @jostein verlinkten sind wirklich sehr schön und treffend (für ein paar Minuten hatte meine runden B&M-Spiegel aerodynamische, coole Vorsätze ;):rolleyes:
 
@Sturmvogel s Missgeschick von LEL 2017 hat es in die Analen von Youtube geschafft!
Hier mal aus der Sicht der Volunteers erzählt.
There was this big german guy...:D
 
300er in Berlin-Brandenburg am 6.4.2019 - ganz kurzer Bericht
Am Start noch ein weiterer Liegeradfahrer zu sehen, den ich aber nur am Anfang gesehen habe, da er nach dem Start wie viele andere auch mal am Waldrand halten musste.
[...]
2. Ich weiß jetzt, dass deutsche Autofahrer vergleichsweise behutsam sind. In Polen kennen die meisten die 1,50-m-Regel nicht und vom Gas gehen ist dort auch nicht drin, wenn man einen Radfahrer vor sich sieht. Ist alles etwas zügiger als bei uns.
3. Die polnischen Straßen sind zu 50% toll, zu 50% eine Herausforderung für Fahrer auf ungefederten Liegerädern. Wenn es Fahrradwege gibt, sind sie ein Traum: neu, breit, glatt, sauber.
Mit Rückenwind ging es dann über Bad Freienwalde und einigen Schlenkern zurück nach Erkner, wo ich nach 319 km um 21:50 Uhr wieder ankam.
Das war ich ;-) Ich war leider nicht gut in Form und war daher erst um 0h wieder in Erkner. Ich bin wohl etwas später als du durch Polen gefahren, da war super wenig Verkehr und die wenigen Autofahrer waren sehr entspannt. Habe zwar eine Hinterradfederung aber bei mir sind es die kleinen 20 Zoll Räder die auf solchen Strecken unangenehm sind.
Lesson learnt ist auf jeden Fall: Ein Umwerfer muss ran. Nur mit dem 70er Kettenblatt und einer 11-36 Kassette sind die Steigungen im Oderbruch schon ordentlich anstrengend. Habe noch ein 44er Blatt im Keller das kommt da ran.
 
Ich habe gestern auch meinen erstebn diyBrevet gefahren.
Struwen essen bei Schwiegermutter im Münsterland, 104km hin, vier Stunden futtern, 104 km zurück. Leider die letzen 40 km der Hinfahrt und die ersten 40 km der Rückfahrt kräftiger Gegenwind (ich hatte mich während der Pause auf einen flotten Start gefreut...). Ansonsten strahlender Sonnenschein, steigende Temperaturen, weite Sicht, erblühende Landschaft, kurz: Traumatisch schön.
Genervt haben nur die frisch erwachten Organspender mit ihrem Getöse und aberwitzig viele seltsame Fliegeviecher, die mir ständig ins Gesicht flogen... ob sie vor landwirtlichen Spritzmittelattaken flüchteten ;)
Auf dem Rückweg hat ich seltsames Kniezwicken, allerdings nur beim Ziehen des Fußes. Beim Drücken war nix, das war leicht, und nach knapp 35km war der Schmerz vorbei, uff...
Am Abend standen dann 208km auf der Uhr, 7:40h, 28er Schnitt. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Mit 50 :LOL:
Gruß Krischan
 
400 km "Westfalenland" oder
Winter(alb)träume auf Heimatkurs
Am 13. April stand das erste Milan Brevet für dieses Jahr auf dem Programm. Im Laufe der Woche habe ich dem Milan noch schnell einen neuen Satz Pro One gegönnt. Aber ein Blick auf die Wetter Prognose zum Wochenende sah düster aus. Wintereinbruch oh je.

Egal, Abwarten ist angesagt.

5 Uhr am Samstag morgen ging es per Auto mit Milan auf dem Hänger gen Wuppertal. Das Thermometer zeigte 0°C. Wohlwissend, dass es mir im Milan schon warm werden wird, herrsche die Freude vor, meine alte Heimat, Ostwestfalen zu besuchen und dann in meine heutige Heimat Nottuln zu kommen. Die Strecke kenne ich im Schlaf. Die zu überwindenden Höhenmeter auf dem ersten Drittel der Strecke wollte ich wie immer mit aller Ruhe angehen.

Neben @jostein @Sturmvogel und @I-S-MS war ich der vierte VM Fahrer.

Pünktlich um 7.30 Uhr starteten wir vier als erste. Und sofort mussten die ersten hm nach Lennep angegangen werden. Während Sturmvogel, IS_MS und ich es genügsam angehen ließen, zog Jostein in bekannter Manier an uns vorbei und entschwand schnell aus unserem Blickfeld. Immer wieder faszinierend anzuschauen, welch eine Performance Jostein gerade am Berg auf den Asphalt zaubert.

Am Bahnhof in Lennep ging es dann auf den Bahnradweg, wo auch wir den VM´s die Sporen geben konnten. Sehr zum Leidwesen einiger Vierbeiner mit ihrem zweibeinigen Anhang. Ja, ok, wir waren vielleicht ein wenig zu schnell. Die fast 30 km bis Ohl gehen dann viel zu schnell zu Ende. Kontrolle 1 mit Frage in Ohl. Ob ich die wohl richtig beantwortet habe?

Gerade ausgestiegen ließ der Himmel das erste weisliche Etwas herabfallen. Hoffentlich wird es nicht auf der Straße liegen bleiben. Meine Schneeketten hatte ich nicht eingepackt.

Am Ortsausgang von Ohl folgte auch schnell das beginnende Höhentraining. Der Himmel zog sich zu. Diesig und feucht wurde es. Rauf und runter, Sauerland halt, bis Altena sollten mich nun begleiten. Sturmvogel und IS_MS habe ich aus dem Blick verloren. Die RR blieben mir erhalten. Beim Rauf zogen sie an mir vorbei, bei runter drehte ich den Spieß jeweils um.

Im Sauerland muss man sich nie fragen, wann erreiche ich Altena. Man kann es am Hintern ablesen. Die Straßen rund um Altena sind für ein VM einfach unerträglich. Was haben die Menschen in Altena nur verbrochen, dass sie sich mit derart maroden Straßen abfinden müssen.

Die Kontrolle in Altena habe ich schnell erledigt. Es ist kalt. Also schnell wieder in die mobile Sauna einsteigen und weiter geht’s. Das nächste Auf wartet schon. Über Hemer und Menden auf einer Bahntrasse geht es schnell nach Fröndenberg zur 3. Kontrolle. Als ich die Touristeninfo in kurze Hose betrete, fröstelt mein Anblick die Dame am Empfang. Stempel und weiter geht es. Hinauf auf den Haarstrang. Es beginnt mal wieder zu schneien. Den Weg auf dem Haarstrang kenne ich und freue mich auf das Milansegeln. Aber der Track führt auf eine Schotterpiste; „... oh, Andreas, was tust Du mir da an...“ Nun ja, so ist es mit Prüfungen. Und dann kurz vor Anröchte setzt ein richtig heftiges Schneeschauer ein. Die weiße Seuche kommt selbst durch den kleinsten Schlitz ins VM. Was tue ich hier? Während ich diese Sätze schreibe, herrschen draußen 5 Tage später 25°C. So ist es im April. Das macht aber auch den Reiz am Brevet-Fahren aus. Dorothee Sölle hat es im Gedicht „Weisheit der Indianer“ so beschrieben:

„… Wissen ein Tag ohne die Schwester Wasser und Bruder Feuer Mutter Erde und Vater Himmel ist ein verrotteter Tag ...“

In Büren werde ich wieder von der Sonne begrüßt. Herrlich. Stempel gibt es an der Tankstelle. Und jetzt schnell Richtung Paderborn. Durch meine alte Heimat Wewer geht es nach Elsen zur Kontrolle und zu meinem Bruder. Kleidung wechseln, Kaffee und Nudeln und ein wenig quatschen. Aus einer kurzen geplanten Pause werden schnell zwei Stunden.

Mit der Sonne voraus geht es auf Kurs West in meine Heimat Nottuln. Die Strecke kenne ich im Schlaf. Der Milan rollt richtig gut. Auf dem Tacho steht häufig die 5 vorn. Ich könnte mal wieder versuchen, Nottuln in unter drei Stunden zu erreichen. Schaun wir mal. Unterwegs überhole ich nur vereinzelt RR. Dann kommt vor Gütersloh IS-MS in das Blickfeld. Ich mache kurz den Deckel auf und frage nach dem Befinden. Alles ok. Aber ich fahre weiter, es läuft gerade gut. Dies ist Milan Gelände. Er läuft und läuft. Vor Clarholz sehe ich Sturmvogel am Seitenrand stehen. Auch hier frage ich kurz nach dem Befinden. Heiner telefoniert. So fahre ich weiter. Vor Westkirchen zwickt plötzlich mein rechtes Knie. Ich halte kurz an, steige aus und mache ein paar kleine gymnastische Übungen. Jetzt bloß nicht schlapp machen. Dann kommt auch schon Heiner vorbei. Alles gut, fahr weiter. Nach 10 min fahre auch ich weiter. Es geht wieder gut. Vor Freckenhorst fahre ich dann auf Heiner auf. Ich beschließe, Heiner einfach zu folgen. Mit 110 Puls folge ich Heiner in einen fantastischen Sonnenuntergang. Gemeinsam erreichen wir meine Heimat Nottuln. Ich beschließe, mit Heiner die Pause zu verbringen und mit Ihm den Rest des Weges nach Wuppertal zu fahren.

Ja, ich hatte im Kopf, Wuppertal gegen 1 Uhr zu erreichen. Aber auch die westliche Umfahrung von Dortmund ließ dies dann doch nicht zu. Vor Dortmund erwischte uns mal wieder eins dieser fiesen Schneeschauer. Viele Ampeln, der kleine Crash von Heiner und eine nicht unbedingt VM geeignete Wegführung fordern ihren Tribut. Da ich Heiner´s Bergauf Performance kenne, habe ich mich am Witten abgesetzt, um meinen eigenen Modus zu fahren. Gegen 2.15 Uhr lief ich dann in Wuppertal ein.



Nachdem ich 2017 die gesamte Serie mit dem Milan gefahren bin, in 2018 nur Hexe und RR, war dies seit langer Zeit mal wieder ein Milan Brevet. An vier Stellen hätte ich die Planung besser machen können und die für VM´s schlechten Strecken umfahren können.

Aber insgesamt hat es trotz widriger Wetterbedingungen Spaß gemacht mit dem Milan. Respekt an die RR´ler, die sich diesen Wetterbedingungen ausgesetzt haben.

Wie immer an dieser Stelle, gilt Andreas der besondere Dank, der uns dieses Erlebnis/ diese Prüfung hat erleben lassen.
 

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Die weiße Seuche kommt selbst durch den kleinsten Schlitz ins VM. Was tue ich hier? Während ich diese Sätze schreibe, herrschen draußen 5 Tage später 25°C. So ist es im April. Das macht aber auch den Reiz am Brevet-Fahren a
Das war auch der Punkt an dem ich daran gezweifelt habe, ob es richtig war den Schaumdeckel der nicht so geliebten Haube vorzuziehen... Gratis Peeling....
[DOUBLEPOST=1556005182][/DOUBLEPOST]Ich habe in Büren eine längere Aufwärmpause gemacht und in Paderborn nur was getrunken,
Nachdem ich wehmütig dem Milan hinterhergeguckt habe, wie er der Sonne entgegenflog, bin ich dann bis Nottuln weiter ohne weitere Randonneure zu sichten, habe dort im McD länger pausiert ohne dass ich wenn gesichtet hätte und bin dann ebenfalls über die Wetroute Richtung Wupp, da ich keine Lust auf Besoffene Fussballfans in der Dortmunder Innenstadt hatte.
Bis in die südliche Regionen von Dortmund fand ich streckentechnisch nicht so schlecht, dann..... ich hatte einiges von 200er verdrängt !
Um so schöner die anderen an Ziel wiederzutreffen...
Vielen Dank an Andreas für die Orga und die Verpflegung ... und alle die Fotos gemacht haben, ich nämlich quasi nicht !
Ich fang dann mal schnell mit verdrängen wieder an, ich will ja noch den 600 er in Wupp fahren ( Vielleicht nicht anderer Haube / oder endlich nichtig offen,

Sonnige Grüsse,

Ingo
 
Bei mir stand gestern der 300er am Niederrhein auf dem Programm.
Die Strecke bot das Altbekannte: nach Süden über Vaals und Roetgen nach Simonskall.
Vor Roetgen in Be war ein neuer Teil eingebaut, den ich aber nicht ansprechender als die frühere Strecke über den Staudamm fand.

Der Wettergott war uns nicht gesonnen 100km Regen und Gegenwind.
Die von Michael so geliebten Feldwege fand ich recht rutschig.
In Belgien gabs dann Hagel und von Roetgen die Vennbahn hoch nochmal.
In Simonskall kam ich gegen 17Uhr an. So spät war ich hier noch nie.
Statt Kuchen und Weizen war diesmal Erbsensuppe und Kaffee angesagt.
Die 10km Abfahrt war feucht also mit angezogener Handbremse runter.
Daher musste ich 3 Begleiter ziehen lassen.
Vor Eschweiler bogen sie rechts ab und ich fuhr wie üblich geradeaus durch.
Obwohl beide Strecken ziemlich gleich lang sind, scheint die Ortsdurchfahrt deutlich schneller zu sein.
Die Mitstreiter holten mich erst nach 20km wieder ein. Streckenwahl von Michael at its best...immer noch ein langsamer Umweg mehr...
Dann noch einmal Regen und mit leichten Sonnenschein verabschiedete sich der Tag.
Ich hab mir dann auf den Feldwegen noch einen Snakebite eingefangen.
Im Dunkeln find ich diese Wege echt problematisch.
Um halb eins war ich dann wieder im Ziel.
Thomas im Quest dürfte wohl ne Stunde früher zurück gewesen sein.
Im Ziel habe ich Ihn nicht mehr gesehen.
Vor dem Start habe ich noch erfahren das letzte Woche in Spich ein Teilnehmer von einem Auto getötet wurde.
Genaues weiss ich aber nicht. Also immer schön in den Rückspiegel gucken!
 
Hallo,

Kurzbericht vom 300er in Berlin (Amstelhouse Runde):

Am Samstag stand bei mir der 300er in Berlin auf dem Programm. Da ich die Woche nach Ostern Urlaub hatte, reiste ich Freitag zeitig an und nutzte den Nachmittag noch für etwas Kulturprogramm und das Burgebuffet im Hostel (die Jalapenos waren aber keine gute Idee).

Samstag früh ging es dann los. Am Start war von der liegenden Fraktion außer mir nur ein Quattrovelo.
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Da die Gruppe aus Berlin sehr zügig aus der Stadt fuhr, ließ ich am Stadtrand abreißen und fuhr alleine weiter.

Es ging dann bei leichtem Westwind an der Havel entlang.
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Nach der ersten Kontrolle in Zehdenick mit zweitem Frühstück ging es gegen den Wind in die Hügel Mecklenburg-Vorpommerns.

Die Strecke war ziemlich kräftezehrend, und Mittag hatte ich einen starken Einbruch. Ein Bauernfrühstück und eine Cola an einem örtlichen Imbiss halfen und es ging ohne besondere Vorkommnisse weiter zur zweiten Kontrolle in Mirow. Dort gab es nur schnell eine Cola und ein Auffüllen der Flasche, da ich ja schon eine Mittagspause hatte. Auf ruhigen Wegen ging es ohne Gegenwind und deutlich flacher weiter am Müritznationalpark entlang.
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Kurz nach der Hälfte der Strecke kam die dritte Kontrolle in Penzlin mit Kaffee, Kuchen und Auffüllen der Vorräte. Die nächste Etappe war mit 70 km recht lang, daher wollte ich zum Abendessen noch schnell in einen Imbiss einkehren. Leider war dort schon zu, also gab es Milchbrötchen und Müsliriegel aus dem Koffer, Jacke&Warnweste und Batterietausch im Navi.Die Strecke war wieder ordentlich hügelig und die Beine langsam müde. Aber die vierte Kontrolle in Templin kam und an der Tanke gab es noch Kaffee und einen Snack als Stärkung für die letzten 80 km.

Im Dunklen ging es dann Richtung Berlin, ab Zehdenick fuhr ich entgegen des Tracks wieder an der Havel (analog der Hinrunde) entlang, da die Strecke autofrei war. Mit einer kurzen Pause ging es dann zum Ziel, wo ich kurz nach 1 Uhr mit 2 h zum Zeitlimit ankam.

viele Grüße

Christoph
 
Niederrhein 300 - Die Eifelschleife
Gestern unter dem Motto: kranke VM-Schneckerei
oder
ENO_Drielandenpunt - ENO_Simonskall - E_StomachPain - Wetter war auch.

Ok, ich bin schlecht in Form, das ist bekannt. Daher war auch klar, dass die 300 km Eifel-Schleife kein reines Vergnügen werden würde. Aber so wie es dann kam, war es denn doch nicht angedacht.

Die Wettervorhersage hatte "Klassiker-Wetter" vorausgesagt, das sich von Belgien (ist klar ...) ausgehend bis OWL ausbreiten sollte. Na toll. Ich war mit der Rappelkiste am Start (und hatte mir von @Jedrik die notwendigen VM-spezifischen Kleinigkeiten in den Track gebaut. Danke nochmal. :)), so dass mich das nicht allzu sehr beeindrucken konnte. Trotzdem ist es bei Sonne schöner.

Wie üblich startete ich von hinten und fuhr mich erstmal locker warm. Und locker (außer an gewissen Steigungen, die einem nur wenig Auswahl lassen) sollte es mit Rücksicht auf den Trainingsrückstand auch bleiben.
Auf den ersten zig km fuhr ich immer mal wieder mit Thomas in seinem gelben Quest zusammen bzw. hintereinander her, mal der eine voraus mal der andere. Ein anderes gelbes VM (DF oder DF XL) war auch noch da, aber ich hab keinen Schimmer, von wem es pilotiert wurde. Ansonsten waren aus dem liegenden Lager noch @RaptoRacer (CHR), @norfiets (Hexenbesen), die Speedmachine aus Köln (Namen vergesse ich eh immer) und der etwas sehr "kühl" bekleidete Peter, der auf den letzten Drücker in kurzen Klamotten zum Start gerast kam.

Außer den harten Racer-Zügen lag der Rest des Feldes da wohl bald hinter uns. Und genauso bald fing mein Verdauungstrakt an irgendwo blöde rumzuzicken. Ich erspare euch die nähere Beschreibung, aber es war schon unangenehm. In Hückelhoven - auf der Abfahrt in den Ort wollten mich erstmal noch zwei vorfahrtsmissachtende PKW abschießen - sah ich mich bemüßigt, vom Track abzuweichen und nach einer brauchbaren Sanitäranlage Ausschau zu halten. Ok, ... schonmal etwas besser. Jedenfalls für eine gewisse (zu kurze) Zeit.

In den Niederlanden herrschte angesichts des Königstags eher überschaubarer Verkehr. Das hatte ich bei anderen Touren auf dieser Route schon anders erlebt. Trotzdem wurde das Fahren dank meines Magens immer unangenehmer. Ich musste immer mehr Tempo rausnehmen und meine Motivation in dem Zustand durch Vaals zum Drielandenpunt zu fahren nahm mehr und mehr ab. In Kerkrade ging es mir dann so schlecht, dass ich mich entschloss abzubiegen und in Baesweiler (oder so) auf den Rückweg einzufahren. Für die paar km bis Baesweiler verbrauchte ich dann flockig etwas mehr als eine Stunde. Örrrks.

In Baesweiler gönnte ich mir eine lange Pause mit einem sehr vorsichtig getrunkenem Milchkaffee und einem Pfefferminztee. Puuh, danach ging es mir etwas besser und es lief für die nächsten 20 bis 30 km auch ganz gut. Danach ging das Magengrimmen wieder los und die Geschwindigkeit sank. Es ging aber noch. Im De Mainweg machen "wir" schon fast traditionell eine kleine Pause und die brauchte ich dann auch mal wieder. So richtig viel besser lief es danach nicht mehr. VM-Schnecke sei mein Name. In Niederkrüchten war es dann so schlimm, dass ich mich aus dem VM heraus über die Reeling lehnen musste. Puh, gerade noch rechtzeitig. Da 10 m weiter ein Buswartehäuschen stand genehmigte ich mir die nächste Pause. Und dann brach die schon länger heranziehende Hölle los. Sehr starke Wind und sehr heftiger Hagel. Ich war froh über meinen Unterstand. Aber es trieb heftig in die Haltestelle hinein. Ich fror. Und dann öffnete sich die gegenüber liegende Haustür und ein netter Mensch hüpfte durch den Hagel über die Straße und bot mir seine Garage als Unterschlupf an. Ich lehnte erst freundlich ab; ... aber da es mir immer kälter wurde nutzte ich eine kleine Abschwächung des Hagels fürs Übersetzen. Kaum war ich in der Garage kam der nette Mensch wieder hinzu und verfrachtete mich ins Haus :). Und dann gab es den nächsten Pfefferminztee, ... diesmal aus frisch geernteter Minze. :) Sehr nette Trail-Magie. :)
Irgendwann musste ich dann doch weiter und die letzten 60 oder so km in Angriff nehmen. Die folgende ersten zig km liefen wieder ganz gut (ist da etwa ein Muster erkennbar ;-)). Trotz des Schneckentempos habe ich noch ein aufrechte Reck:innen eingesammelt. Ich ahnte allerdings, dass sie mich gewiss wieder einholen würden. Und so kam es dann auch mit den meisten. Die letzten 30 km waren dann echt ein zähes Ding. Naja.
Auf die Ziel-Suppe hatte ich heute dann überhaupt keine Lust. Aber hey! Trotz $"§$§-Magen immerhin noch ein 200er im Brevet-Zeitlimit. Na sowas. Und das auf 1 Milchkaffee, 2 Pfefferminztee, 1/2 Scheibe Rosinenbrot (und Wasser natürlich; aber auch weniger als sonst).
 
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