Brevet-Berichte 2019

BRM 300 Boekelo: Oostvaardersplassen, DNF

Ich gebe auch mal meinen Senf dazu ab. Also geplant war der 300er. Aufgrund meiner weiteren Jahresplanung habe ich frühe Brevets gewählt und @Landradler hatte beschlossen sich dort anzuschließen. Vor Ort bin ich angekommen und habe mein Rad ausgepackt, noch die letzten Dinge erledigt (Kette + Luft), Tasche gepackt und etwas gefrühstückt. @tomacino war auch schon am Start und hat mir dann direkt auch meine Brevetkarte mitgebracht. :)
Dann wurde noch mit @I-S-MS und @Fritz gequatscht, kurz Wasser beim Coop gekauft und die letzten Brownies an andere Fahrer verschenkt. :D

Es ging dann auch los, gemütlich die Beine warm fahren und einfach was rollen lassen. Der Wind war windig und die ersten Kilometer waren gut. Es ging weiter nach Westen, immer mit Wind. Aber das war noch Okay. In der Veluwe war dann nur: Ich glaube ich ziehe Regenzeug an und beim anziehen wurde es dann richtig nass von oben. Also einfach weiter fahren.
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Bis dahin war auch noch alles gut. Wir haben dann vor dem Knardijk an einem Restaurant lecker gegessen. Mit das beste essen, was ich auf einem Brevet jemals hatte.
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Dann zu den Rädern. Es fing an zu Hageln, wir haben dann mal die Kurve bekommen und ich habe mich noch am Kamin im inneren aufgewärmt. :D Und es ging 10 Minuten später los Richtung Knardijk.
Ivo ist uns entgegen gekommen, er fand es auf dem Deich zu kritisch für ihn und meinte das er abbricht. Anfangs lief es für uns noch ganz Ok. An einem geschützten Ort, wurde das Regenzeug bei Sonne ausgezogen (besser für die Aerodynamik :D). Und es ging los. Ich glaube so langsam bin ich selten in der Ebene gefahren. Häufig unter 10km/h... Puuuuhhhh. Der Druck den der Wind so gemacht hat war nicht ohne, mein Asthma meldete sich leicht. Das passiert aber schon mal bei so einer Belastung.
Durch den tiefen Schwerpunkt meiner ZRs hatte ich kein Problem mit Wind in den Rädern oder das ich weggeweht wurde. Aber manchmal wurde ich so langsam, dass ich stehen blieb und nicht mehr gut weg kam. Irgendwie schon etwas grenzwertig. :whistle: Michael ist mehrfach im grünen gefahren...
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Man achte hier auf Horizont - Lenker, und das mit beiden Füßen auf dem Boden.
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Hier ging es wieder, der Zeitplan war dort aber schon mehr als dahin.
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An der ersten Kontrolle war Schluss um 17.12, ich habe um 17.35 eine Chocomel gekauft, also schon dahinter. Wir sind nach nur kurzer Pause weiter gefahren.
Auf dem Deich am Markermeer hatten wir "gegen". Was böse "w" Wort durfte ich nicht mehr sagen. Nach einem kleinen Stück habe ich dann doch mal ein paar Medis eingeworfen um ein bisschen besser Luft zu bekommen. :confused: Wirkte dann auch (für ganze 60 Minuten...). o_O:sick:
Also schon mal das erste mal überlegt vielleicht nicht zu ende zu fahren. Vom Deich aus ging es nach Links ab. "Rücken" W.... . Das Tempo verhielt sich aber doch sehr verhalten. So um die 20. Zwischendurch hatte @madeba noch eine Nachricht geschickt das es in Putten eine Frittenbude geben soll, im Zentrum. Wir haben uns also nach Putten durchgeschlagen.
Ich sagte sowas wie: "Ich habe keinen Bock mehr. Warum fährt man 300km im Kreis? Das ist total SINNLOS!!! Ich will nicht mehr fahren! Ich brauche ein anderes Hobby?! Waaaaruuuuum?"
Es war einfach total anstrengend, mein Körper hat mir ganz klar gesagt das es irgendwie nicht passt. Wir haben dann hin und her überlegt:
Direkt nach Boekelo fahren? (ca. 100km)
Zu ende fahren? (ca. 110km)
Bahn fahren?

Wir waren ungefähr 1 Stunde hinter dem Zeitplan, bei dem Tempo was wir so hinbekommen haben wären wir vielleicht gegen 5/6 Uhr im Ziel.
Ich wollte am nächsten Tag noch fürs Frühstück zu Freunden, also eher nicht so die super Option.
Bei einer Cola habe ich dann nach Bahnhöfen geschaut und Verbindungen nach Enschede.
Und Taaadaaaaa: Putten - Zwolle - Enschede. 2,8 km bis zum Bahnhof und 7 km vom Bahnhof nach Boekelo.
Also zum Bahnhof rollern, Tickets ziehen und in den Zug. Im ersten Zug war es auch recht ruhig. In Zwolle haben wir kurz gefrohren und dann kam der nächste Zug. Dort saßen 4 jüngere leicht angetrunkene Herren die von einer Party kamen und ihre Deutschkenntnisse an uns ausprobiert haben. Aber dieser Blick wenn man sagt das man um die 190km gefahren ist.o_O:D

Um 1.20 sind wir dann ins Café und haben uns abgemeldet. 38 Fahrer waren zu dem Zeitpunkt noch auf der Strecke.
Es war eine schöne und anstrengende Runde, man lernt sich selber immer nur besser kennen.

Jana
 
Brm 200 Niederrhein.
War die erwartet harte Runde die ersten 100km Regen. Und ca 80km Rückenwind mit um die nassen Kurven rutschen.
War wegen ungenannten Gründen komplett allein unterwegs.
Dann 120km Gegenwind... ächz...fahrspeed so bei 20kmh..-
Hinter Stadtlohn gabs noch 5km Querfeldeineinlage.
Erster war wohl ein Questfahrer den ich nicht kannte/erkannt habe. Hat mich bei km 110 überholt.
War ja auch richtiges VM-Wetter.
Der Seitenwind war auch immer schön böig.
Die Abfahrt von der Brücke in Emmerich fand ich jedenfalls recht unangenehm.
Fahrzeit brutto ca 9:20h.

Kann glatt dem legendären 200er von 2007 Konkurrenz machen.
 
War SL-Wetter gewesen, war Deiner noch nicht einsatzbereit? Oder brauchtest Du den Kick der anderen Art?
Alleine unterwegs, ich dachte da starten heuer an die 200 Mann?
 
BRM 200 Km Hamburg: "Seen und Alleen" am 09.03.'19

Eigentlich hatte ich vorgehabt, erst an dem 2. von Claus angebotenen Termin zu starten. Da ich aber, in Folge von PBP in diesem Jahr, mit einem ziemlichen Ansturm bei den Teilnehmern für Hamburg gerechnet hatte, habe ich Claus angeboten, alternativ an seinem 1. Termin zu starten. Diese Option hat er dann kurzfristig wahrgenommen und so kurvte ich letzten Samstag gegen halb Acht Uhr in "Beulchen" auf der Suche nach dem Startort durch die Hafencity. Hätte ich dabei nicht zufällig @UliR15 auf seinem orangenen Zox gesichtet, so hätte ich diesen wohl nicht gefunden. Denn der Start befand sich in einem Café, welches in die Kaimauer oberhalb des Magdeburger Hafens eingebaut ist, was man aber vom normalen Strassenniveau aus nicht sehen kann.
So konnte ich doch noch rechtzeitig meine Kontrollkarte abholen und mir von dem Garmin eines Mitfahrers die einzelnen Teil-Tracks des Brevets überspielen. Um kurz vor Acht hielt Claus vor den etwas über 60 Randonneuren/innen eine kurze Ansprache, von der mir lediglich die Aussage, dass wir "nur Rückenwind" haben würden, im Gedächts haften blieb. Naja, dachte ich so bei mir, wir werden sehen. Claus selbst fuhr übrigens nicht mit.

Aus der Hafencity führte uns die Strecke auf Schleichwegen immer am Wasser entlang bis Rothenburgsort. Weiter ging es über das Sperrwerk an der Öffnung der Billwerder Bucht nach Kaltehofe. Hier sah ich bereits die ersten RR am Seitenrand stehen und flicken bzw. einen Teilnehmer gar sein Rad schieben.
Der feuchten Witterung sollten noch mehr Mitfahrer Tribut zollen, so auch ich. Aber davon später mehr.
Nach der Brücke über die Tatenberger Schleuse bogen wir anschliessend links in die Vier- und Marschlande ab. Diese mir von unzähligen Trainingstouren vertrauten kleinen und kurvigen Sträßchen eignen sich nicht wirklich, um mit einem VM Tempo zu machen. Daher schloß ich erstmal nur zu dem voraus fahrenden @UliR15 auf, um mit diesem zu klönen. Nach erreichen des oberen Endes der Regattastrecke in Allermöhe meinte Uli aber, das ich ruhig schneller fahren könnte, was ich mir nicht zweimal sagen ließ. Leider war meine Aufholjagd auf das Teilnehmerfeld dann auf Höhe des Kreisverkehrs zwischen Schleusendamm u. Neuengammer Hausdeich schon wieder zu Ende, da auch bei mir der Pannenteufel vorne links zugeschlagen hatte. Also erstmal eine halbwegs ebene Hauseinfahrt gesucht, die Isomatte ausgerollt u. das Quest auf die Seite gelegt. Ein kleiner Flintsteinsplitter hatte sich durch den nicht mehr ganz taufrischen "Shredda"Reifen gebohrt, was halb so wild war, da ich noch genug Ersatzschläuche dabei hatte. Trotzdem kostete mich die Aktion 15-20 Min., die ich eigentlich lieber mit fahren verbracht hätte. Der Track führte immer parallel zur Dove-Elbe, um kurz vor erreichen der Elbe auf den Marschenbahndamm abzubiegen. Ausser einigen Spaziergängern mit Hunden war keiner der Randonneure mehr in Sicht.

Bei Fahrendorf ging es mit 12% den Geesthang hoch und ich konnte mich mal wieder über das 3. KB an meinem Quest freuen, welches mir nun gute Dienste leistete. Die Strecke verlief über die Dörfer der hohen Geest und durch Schwarzenbek weiter nach Grabau und Groß-Pampau zur ersten Kontrolle im Gasthaus beim Schloss Wotersen, wo Claus für uns eine Kontrollzange angebunden hatte. Ich fand dort auch endlich wieder Anschluss an das Feld und konnte, nach einem schnellen Foto meines VMs für die Wirtin, meine Aufholjagd fortsetzen. Der Stopp beim Schloss war eine kleine Hommage von Claus an die bei PBP in Frankreich ebenfalls zu erwartenden Châteaus und die nun folgende mit Bäumen bestandene Allee sollte ebenfalls noch häufiger auf diesem Brevet wiederkehren.

Nächster Kontrollhalt war Mölln, welches wir, nach Querung des Elbe-Lübeck-Kanals, in südlicher Richtung wieder verliessen. So langsam wurden die Strassen offener und die geraden Streckenabschnitte länger, so dass ich in meinem Quest auch endlich mal auf ein höheres Tempo beschleunigen konnte.
Vor Göttin konnte ich so zwei RR an der kurzen Steigung in den Ort hinauf stehen lassen. Hinter Gudow traf ich dann auf weitere Grüppchen von RRlern unseres Brevets, die ich zügig passierte um danach mal so richtig aufdrehen zu können und diese mit >50 Sachen schnell hinter mir zu lassen. Den Abzweig
in Testorf nahm ich dann auf 2 Rädern, was den mir entgegenkommenden Autofahrer zu irritieren schien und zum Hupen veranlasste. Ich mässigte mein Tempo daher etwas und fuhr nun gesitteter weiter. Kurz vor erreichen der B195, welche uns zur nächsten Kontrolle bei Zarrentin führen würde, überholte ich noch ein Duo schneller RR, welches sich nach meinen Geschwindigkeiten erkundigte. Die genannte Spanne von 50-60 Km/h nötigte auch diesen Respekt ab.
Aber Tempo allein ist nicht alles. Sich die vorhandenen Kräfte vernünftig einzuteilen und das Brevet zu Ende fahren zu können sind IMHO wichtigere Kompetenzen.

Es folgte der für mich schönste Streckenabschnitt westlich des Schaalsees Richtung Norden. Von den Höhen der sanft rollenden Hügel aus konnten wir ab Gross Zecher immer wieder einen Blick auf selbigen und den Küchensee werfen. Auf und ab führte der Track am Hofsee vorbei nach Kittlitz, wo in dem dortigen Dielencafé der nächste Kontrollstempel abzuholen war. Die meisten der dort einfallenden RRler genehmigten sich erstmal ein Stück der angebotenen leckeren Torten und ein Heißgetränk. Bei dem nieselig kalten Wetter keine schlechte Idee, ich liess mir aus Zeitgründen lediglich ein Stück Marmorkuchen in meine Marschverpflegung packen, um dieses später unterwegs zu verputzen. Denn an Kontrollen kann man echt viel Zeit verlieren.
Was mir im Gegensatz zum Lieger beim VM auffiel war, dass ich diese Erholungspausen auch nicht wirklich brauchte, denn dieses schonte meine Kräfte in erheblichen Maße. Vom Witterungsschutz mal völlig abgesehen, um den mich sicher viele der TNs beneideten... .

Von Kittlitz verlief der Track ein Stück auf gleicher Strecke retour, um dann nach Salem zu unserem nächsten See abzubiegen. Der L203 folgend gelangten wir nach einer tollen Abfahrt hinein nach Ratzeburg, wo Claus nach 140 Km seine "Bergwertung" für uns in Pettto hatte, denn es ging anschliessend wieder vom Seeniveau aus der Stadt hinauf auf die umliegenden Hügel. Den eigentlichen Abzweig auf die Lübecker Str. verpasste ich wegen eines Foto-Halts, aber die Aussicht auf die im Sonnenlicht schön daliegende Stadt war mir der kleine Umweg wert. Nach etwas rangieren erreichte ich auch die auf dem Track vor Einhaus eingezeichnete Unterführung, um die doch recht stark befahrene B207 bei einer Ampel queren zu können. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war die auf der anderen Seite befindliche Umlaufsperre. So ein Mist:mad:! Also aussteigen und das Quest durch selbge zirkeln, was knapp gelang.
Das nächste mal sollte man im VM aber besser einfach dem Strassenverlauf folgen u. die B207 direkt an der Kreuzung queren. Hatten wir uns nach dem Weg aus der Stadt warmgefahren, so ging es nun munter weiter aufwärts zum höchsten Punkt unserer Tour bei Gross Disnack.
Das Duo RR, welches kurz nach mir kam und welches mich, in Folge eines Navigationsfehlers (wie, es geht nicht ganz hinauf??), überholte, konnte ich kurz vor der nächsten Kuppe wieder einholen. Doch wird das Quest wohl leider niemals eine Bergziege werden;).

In Berkenthin wartete die 5. Kontrolle auf uns, wo ich nur kurz anhielt und gleich Richtung Duvensee weiterfuhr. Via Sirksfelde, Linau, Grönwohld und Trittau kamen wir nach Rausdorf. Leider war die Einfallstrasse in den Ort komplett dicht, da der Asphalt von Grund auf neu gemacht wurde. Zum Glück konnten wir uns auf dem strassenbegleitenden Radweg an der Baustelle vorbei mogeln. Gut war auch, dass mir dabei keiner entgegen kam. Ich hätte nicht gewusst, wie mich dieser jemand hätte passieren können. Eigentlich sollten wir dann hinter Willinghusen die A24 queren. Da Claus dort aber immer über eine Kopfsteinstrecke übelster Art fährt, was ich mir im VM nicht antun wollte, bin ich einen Abzweig früher Richtung Oststeinbek abgebogen. Auf der Möllner Landstrasse herrschte dichter Verkehr und ich war froh, als ich, vom Hügel kommend, die Ampel an der Kreuzung nach Havighorst auf grün stehen sah. Also rauschte ich gen Tale und vergaß dabei etwas wichtiges. Parallel zur B5 ging es weiter westwärts, allerdings bogen wir kurz hinter der A1 auf den Unteren Landweg ab und machten noch einen Abstecher gen Süden nach Moorfleet. Von dort folgten wir dem nördlichen Verlauf der Billwerder Bucht, um auf Höhe des Kraftwerk Tiefstacks in Richtung Rothenburgsort und Ziel abzubiegen. Im "Chaplin" angekommen gab mir Claus, nach einem kurzen Blick darauf, meine Kontrollkarte mit den Worten wieder "da fehlt was"! Upps, da hatte ich doch glatt übersehen, mir auch an der Tanke in Oststeinbek einen Stempel zu besorgen. Da ich noch über ausreichend Zeit, es war gerade mal 17 Uhr, bis Kontrollschluss verfügte, blieb mir Gelegenheit, den Fehler auszubügeln. Also machte ich mich auf die mir bekannte VM-Strecke Richtung Oststeinbek und war nach etwas über 1 h erneut im Ziel. Kurz die Karte abgegeben, noch ein kleines Spezi zur Stärkung getrunken und dann fuhr ich nach Willyburg, um auch Beulchen in seine Garage zu bringen.
Es war eine nette Strecke, recht fordernd und nicht wirklich VM-tauglich. Aber bei der Witterung in diesem zumindest erträglich. Allerdings denke ich mittlerweile, das man die Brevet-Saison nicht so früh im Jahr starten muss. Mal schauen, wie es bei den weiteren Brevets später im Jahr so wird. Man sieht sich!

Gruß,
Morten
 

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War SL-Wetter gewesen, war Deiner noch nicht einsatzbereit? Oder brauchtest Du den Kick der anderen Art?
Alleine unterwegs, ich dachte da starten heuer an die 200 Mann?
Läuft Noch nicht. Hinterrad ist zwar drin,
Ich möchte aber noch ein Fach über der Schwinge basteln. Das Fach über dem Antrieb ist schon drin.
Dann gibts mit der Kassette noch Probleme. Jens verwendet eine Spezialkassete von Sunrace.
Und für Longcage Schaltwerke muss wohl noch ne Ausbuchtung gebaut werden, wie ich kürzlich erfuhr.
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Merke: Mit 30+ kommt es nicht gut, von der Fahrbahn auf den siffigen Radweg zu fahren. Warum mache ich das auch...:rolleyes:
Boah ja, bin auch wegen Langsamkeit häufig auf dem RW gefahren, waren tierisch schmutzig wegen Baumresten wie Laub und Zweigen...(n)
Krönung war ein linksseitiger RW der nach der Kreuzung rechts weiter ging. Zu dem man aber nur duch 30m fahren im Gegenverkehr rüberkam. WTF?!
 
300 km Sturmfahrt zum Drielandenpunt

Geplant war, mit dem Milan diese Sturmfahrt zu absolvieren. Aber leider hat er noch ein kleines Antriebsproblem am Hinterrad. Somit habe ich mich für mein RR Randonneur im Wintersetup mit Schwalbe Pro One TL entschieden.
Am Start habe ich dann außer @jostein und @Sturmvogel jeweils im Milan keinen weiteren Liegenden entdeckt.
Die Wetterprognose für diesen Tag war alles andere als erfreulich. Regen und Wind aus S/W 4-5 in Böen bis zu 8 Bf. Somit war die Modus Einstellung „Mentaltraining“ notwendig. Aber als Randonneur muss man mit diesen Bedingungen klar kommen.
Nach einer kurzen Ansprache begann der Ritt durch den Sturm. Gleich einige Höhenmeter zur Nordbahntrasse, die dann für die nächsten ca. 10 km gut für das Einfahren geeignet war.
Regen von oben gab es wenig; dafür aber mehr von vorn.
Ich musste mich schnell entscheiden, ob Windschatten und feuchter Dreck, oder aber kein Dreck im Gesicht und dafür mehr Wind von vorn. Ich entschied mich für die erste Variante. Das Problem bestand aber darin, einen Vordermann zu finden, der wenigstens ein halbwegs Schutzblech montiert hatte. Ich verstehe nicht, wie man bei dem Wetter ohne „Bleche“ fahren kann.
So ging es also im RR Zug Richtung Westen. Immer wieder auf der Suche nach dem passenden Vorderrad. Das Wetter gestaltete sich besser, als erwartet. Auf der Bahntrasse hielt sich der Wind auch noch in Grenzen.
Leider war die schöne Nordbahntrasse bei Sonnborn vorbei. Es folgten ein paar Höhenmeter bis auf 225 m in Gräfrath. Dann war der Blick frei ins Rheintal. Aber auch der Wind wurde plötzlich spürbarer. Auf leichten Südkurs ging es weiter runter ins Rheintal.
Auf dem Weg zu Rhein haben wir noch die Wupper überquert. Ziel war jetzt die Rheinfähre bei Hitdorf, km 46. Aber vor der Rheinfähre wurde ein großer Pulk von Radfahrern erkennbar. Und ein großer Sperrgitter blockierte die Zufahrt zu Fähre. Die Fähre hatte ihren Betrieb eingestellt. Was nun? Schnell habe ich mich einem Führungsfahrer angeschlossen, der sich wohl auskannte. Somit muss ich mich nicht weiter mit der Navigation beschäftigen. Kurz Süd zur Leverkusener Brücke.
Ein Teil der Gruppe fuhr direkt am Rhein. Ich hatte mich der Gruppe oben auf dem Deich angeschlossen. Auf der Fähre hatte ich eine kurze Verschnaufpause eingeplant. Diese war nun hinfällig. Also weiter bis zur ersten Kontrolle. Kurze Nahrungsaufnahme nebenbei.
Der kleine Umweg sollte uns ca. 15km extra bringen. Hinter der Leverkusener Brücke ging es Richtung Nord auf den Treck zu. Der Wind von der Seite (aus Westen) wurde immer stärker. Auf dem Treck angekommen und Richtungsänderung nach Westen.
In Oberaussem bei km 68/85 war die erste Kontrolle. 3 Std. 20 für 85 km waren bei den Bedingungen nicht schlecht. Jetzt aber schnell etwas Essen, Kaffee usw. Die Regenhose wurde nun ausgezogen. Das Wetter zeigte sich stabil ohne Regen. Aber nun folgte ein langer Ritt gen Westen.
Nach 15min nahm ich den Aufbruch einer Gruppe war. Es galt nun möglichst nicht allein zu fahren. Somit habe ich mich der Gruppe angeschlossen. Wie gut. Der Ortsausgang brachte dann eine Wand aus Westen. Der Wind hatte deutlich zugelegt. Trotzdem fuhren wir mit Tacho 28-30 gegen an. Respekt an die Führungsfahrer. Jetzt nur aufpassen, um nicht aus dem Zug zu fallen.
Über Jülich ging es immer Richtung Westen gegen den Wind zur niederländischen Grenzen.
Kurz vor Herzogenrath passierte es. In einem kleinen Anstieg verlor ich den Anschluss. Ich hatte nicht aufgepasst und es gelang mir nicht, den Anschluss wieder herzustellen. Ok. Dann eben allein im Kampf gegen den Wind. Nach kurzer Zeit registrierte ich, dass ich jemanden hinter mir hatte. Manfred aus Dortmund ( wie ich im Ziel erfuhr). Wir wurden ein Duo für den Rest des Tages. Immer schön wechseln, so ging weiter nach Kerkrade. Als dann die Richtungsänderung gen Süden anstand, zog eine ordentliche Front auf. Schnell die Regenhose wieder angezogen und dann mit Seitenwind Richtung Vaals. Ich weis gar nicht, was einfacher ist. Gegenwind oder Seitenwind. Es war ätzend. Die Auffahrt zum Dreiländerpunkt forderte noch ein paar Reserven. Aber das Ziel der Hälfe zog mich hoch. Stempel und schnell weiter. Das Wetter war sehr stürmisch auf 300 m. Gefühlt hatte ich schon 300km in den Beinen. Aber der Kopf war ob der Leistung in Ordnung.
In Eupen wollten wir eine kurze Pause machen. Aber der Weg nach Eupen führte immer noch nach Süden. Also noch 25km kämpfen.
Nach 8Std. 10 min erreichten wir Eupen. Tankstelle suchen, Nahrungsaufnahme, Getränke auffüllen … und ein wenig entspannen. Wir waren ganz gut drauf und freuten uns auf den zu erwartenden Rückenwind. Hoffentlich schläft der Wind nicht jetzt ein.
Nach 30 min ging es weiter.
Der Weg aus Belgien führte über die üblich schlechten Straßen (im Milan wäre es die Hölle gewesen). Der Wind schob uns ordentlich voran. Die Sonne lies sich sogar blicken. So macht Brevet fahren Spaß.
Das Wetter hatte aber noch so einige Überraschungen parat. Hagel, Gewitter und heftige Regenschauer begleiteten uns auf dem Weg Richtung N/W.
Richtig Spaß gemacht hat die Strecke entlang der A4 zwischen Arnoldsweiler und Sindorf. Hier hatten wir sogar Gelegnheit nebeneinander zu fahren und uns zu unterhalten.
Der Weg zur Leverkusener Brücke war dann recht unspektakulär. Hinter der Brücker mussten wir etwas suchen, um den richten Weg zum Treck zu finden.
Hinter Obladen ging es dann auf die Balkantrasse. Der lange, lange Weg geradeaus in der Dunkelheit bergauf machte mir dann das Leben etwas schwer. Die Motivation begann so langsam zu schwinden. Es ist schon komisch, dass es mir in der Dunkelheit immer schwer fällt, die monotonen Bahntrassen zu fahren. So ist das mit dem Kopf...
Bei Lennep tauchte von hinten ein RR Zug auf, an den wir uns schnell ran gehängt haben. Somit ging es im D-Zug Tempo Richtung Tiel. Die letzte Abfahrt wurde dann mit Tempo 60 genommen, sodass wir gegen 23.30 nach 14 Std. 30 min das Ziel erreicht haben.

Abschließend lässt sich feststellen: es war ein harter Ritt; aber das Wetter war besser als erwartet; hatte aber auch alles an Variationen zu bieten. Leider hat bei mir das Wetter wenig Blick auf die Natur erlaubt. Die Konzentration auf das Fahren hat mich sehr beansprucht.

Der Dank gilt mal wieder besonders @Andreas für die Organisation, die Strecke und natürlich für das obligatorische Crêpe zum Schluss. Nicht zu vergessen Manfred aus Dortmund für die Begleitung.
 
Ein Wiedereinstieg - 200 km am Niederrhein
Ja, ein Wiedereinstieg. 2017 war LEL, 2018 war wenig los bei mir (ok, ein schöner 300er in Boekelo im Oktober), 2019 soll es wieder etwas lebhafter werden. :)
Ja, ein Wiedereinstieg. 2009 kaufte ich mir ein Quest und war fortan vom VM als Langstreckenfahrzeug begeistert. Gefahren bin ich es dann schlussendlich so richtig nur bis Mitte 2012, weil das Troytec ihm den Rang abgelaufen hatte. Jetzt habe ich seit "ein paar Tagen" wieder ein Velomobil, und wieder ist es ein "Hollandrad", allerdings fällt es etwas weniger pummelig aus als das Quest. Aber dazu kommen wir noch.
Ja, ein Wiedereinstieg, denn meine bisherigen Jahres-km sind mehr so mäh ;-). Die 200 km des Brevets werden sie substantiell ansteigen lassen.

Vorgeplänkel
Wie viele wissen, war mein frisches DF just kürzlich in Reparatur gegangen. Es kam wie es kommen musste, Ymte gab Bescheid, ich könne es am Samstag wieder abholen. Es sei schon fertig, aber sie müssten den Lack noch mehr trocknen lassen, bevor sie die Aufkleber anbringen könnten. Suuuper. Also fragte ich, wie es denn als Kompromiss mit "Freitag möglichst spät" aussähe. Ich würde gern am Samstag ein Brevet fahren und mit Velomobil sei das viel schöner bei diesem Wetter als ohne ;-) - Ymte willigte ein und ich machte mir erwartungsfroh einen Track für die Strecke Dronten - Kevelaer. Ich hatte mir schon irgendwann vorab den Freitag als Urlaubstag eingeplant.
Aus dem Urlaub sollte allerdings nichts werden; es gab massive Probleme bei der Arbeit und ich bekam ab Mittwoch deutlich zu wenig Schlaf und überhaupt: Stress. Die Chancen auf einen entspannten Freitag sanken. Dann schrieb Ymte mir, dass ich auch schon Donnerstag kommen könne, denn bei ICB sei Freitag niemand da. Also musste das DF doch wieder im Auto ins Münsterland reisen. So isses halt, dann kann ich daheim nochmal alles testen, kleine Probefahrt machen, etc. - Das DF durfte dann sogar in der Wohnung übernachten, denn ich wollte gut vorgewärmt noch das Kopfpolster ankleben und auch die linke Seite der Brücke mit Anti-Rutsch-Band bekleben (rechts hatte ich das schon erledigt).
Elektronik-Test war auch soweit erfolgreich. Für eine Probefahrt reichte die Zeit dann doch nicht mehr. Auf nach Kevelaer. Wird schon schief gehen.

Start
Ich werde vom Wecker geweckt und welches Geräusch dringt an mein Ohr: wildes Regengeprassel. Na danke, denke ich mir und imaginiere den Zustand der "Startwiese".
Ich bin dann früh am Sportplatz und melde mich an. Dann gelassenes Warten. Es regnet. Nicht mehr so stark, aber immerhin. Kaffee. Kuchen. Kaffee. Es hört auf zu regnen! :)
Als ich mal zum Auto bin, sehe ich einen Quest-Piloten sein Fahrzeug herumbugsieren und finde in ihm eine kompetente Hilfe beim Entladen des DFs. Sehr nett.
Thomas @tomacino trudelt dann auch irgendwann ein und auch sonst treffe ich das ein oder andere bekannte Gesicht. Irgendjemand verwechselt mich dann mit @norfiets - zu viel der Ehre ;-) (Norbert: ich hab gesagt, ich könne Dich aber gern grüßen, was ich hiermit erledige ...)
Neben dem schon erwähnten @speedastir waren auch noch @hannsst und Peter (ist doch richtig? ist der eigentlich auch hier?) mit ihren Quests am Start. Ich rechnete nicht damit, diese auf der Strecke nochmal wieder zu sehen.
Wie gewohnt startete ich mit Thomas in der letzten Startgruppe.

Rückenwind
Bis zur ersten Kontrolle gab es ordentlich Rückenwind für die offenen Räder. Die Rennräder bretterten los als gäbe es kein Morgen mehr. Daher konnte ich die ersten paar km gut mit Thomas zusammen fahren; der Wind schob mich nicht und ich musste durchaus die Pedale betätigen, um mithalten zu können. Trotzdem war klar, das wird kein dauerhaftes Gespann sein können. Und das bewahrheitete sich recht unerwartet. Keine 10 km waren wir unterwegs und eine Großbaustelle tat sich vor uns auf. Thomas wechselte auf den Gehweg, ich rumpelte vorsichtig über den Schotter. Kurz vor Schluss musste ich auf den Gehweg, da klar war, dass auf der Schotterstrecke kein Ausgang vorgesehen war. Tja. Auf dem Gehweg auch nicht. Jedenfalls nicht für Velomobile. Und schon versammelten sich die aufschließenden Grüppchen um mich und fuhren oder trugen ihre Räder um mich herum durch die Engstelle. Irgendwann war ich dann auch mal ausgestiegen und das VM musste über einen Treppenabsatz gehievt werden. An helfenden Händen mangelte es nicht. Thomas und andere waren mir zwischenzeitlich natürlich wieder entfleucht.
Und so fuhr ich - inzwischen warm gefahren - den entfleuchten hinterher. Kein forciertes Tempo, aber schon richtig fahren. Auf den Geraden lief es gut mit Tachoanzeigen zwischen 36 und 44 km/h; ja schneller wurde es auch manchmal. Hach! Was ein geiles Gefühl. Die Rappelkiste läuft wie geschmiert. Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass meine Blinker (beim Check taten sie es doch noch?!) inkonsistentes Verhalten zeigten. Erst brauchte "links" immer eine Gedenksekunde, bis es mit dem Blinken los ging. Dann fiel es einige Zeit ganz aus. Rechts war erst noch zuverlässig, zeigte sich dann aber auch verwirrt. Ab und zu ging es dann links wie rechts wieder. Hmm, stinkt ja ein wenig nach Wackelkontakten am Blink-Relais? Orrrrr. Und gerade "Blinker links" ist schon wertvoll. Aber egal. Erstmal fahren. - Direkt am Start hatte ich schon den Ausfall des Bord-Tachos bemerkt. Da hat wohl jemand beim Zusammenbau den Speichenmagneten vergessen.
Zwischenzeitlich setzt immer mal wieder leichter Regen ein, aber nichts wildes. Ich glaube, auch die Rennradfahrenden sind froh, dass kein "richtiger" Regen mehr aufkommen will. Trotzdem leiden etliche in den Gruppen doch erheblich unter den nassen Straßen. Mir ist das heute alles egal. Das neue Fahrzeug läuft. Ich sitze trocken. :)
Ich freu mich so vor mich hin und merke viel zu spät, dass ich schon mitten in der Anfahrt für die "falsche" linke Seite der Weseler Rheinbrücke bin. Ich hatte eigentlich vor, die Fahrbahn zu benutzen, weil mir die Serpentinen der Radwegauffahrt zur "richtigen" Brückenseite zu riskant erschienen. Und aussteigen und schieben wollte ich auch nicht. Hmmm. Ok, also erstmal links.
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Die Abfahrt von der Brücke ist doof, der Belag ist schlecht, der Weg ist eng und streng genommen auch kein Radweg. Mist. Ich ärgere mich. Aber es hilft nichts, ein Wechsel auf die Fahrbahn kann hier nicht sinnvoll funktionieren. Ein paar Rennrädern hinter mir geht es ebenso. Um mich nicht in dieser Riesenkreuzung zu verheddern biege ich unten kurz links ab, nutze den nächsten abgesenkten Bordstein und schwenke in vm-angemessen großen Bogen auf die Linksabbiegerspur. Perfekt für die Weiterfahrt. Vereinzelt verirren sich Radfahrende im Kreuzungsgewirr, aber schlussendlich finden doch alle den richtigen Ausweg. Stadtdurchfahrten sind ja immer ein wenig nervig und Wesel ist da auch nicht anders.
Nach exakt 50 km die obligatorische erste Bio-Pause. Zeit für ein Bild :)
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In der kleinen Pause werde ich natürlich von den aufschließenden Gruppen wieder eingesammelt. Ok, ... muss ich Euch doch nochmal überholen. Und so kommt es auch. :)

Ich bewundere die Solo-Heizer, die mit 40+ durch die Landschaft kacheln. Ok, der Wind schiebt gut, aber trotzdem. Es ist kühl. Es ist feucht.
Es läuft weiter gut; an Borken vorbei. Südlohn. Stadtlohn. Hier fahre ich zwar nicht sooo oft, aber trotzdem ist das mehr oder weniger bekanntes Terrain.
In Stadtlohn ist freie Kontrolle und als ich auf der Einfallstraße rechts ein Café sehe, biege ich auf den Parkplatz ein. Und natürlich sind schon größere Horden gefräßiger Randonneure_innen hier eingefallen. - 85 km, ... das ist immer ein guter Punkt, um für eine längere Strecke etwas die Speicher zu füllen. Milchkaffee und Käsekuchen. mjamm.
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Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob ich Thomas nach der Weseler Brücke oder schon davor wieder überholt hatte. Er war an K1 jedenfalls hinter mir.

Weiter. Nun dreht sich die Strecke in den Wind. Bäng! Die Aufrechtfahrer_innen weinen, die Liegenden fluchen, die VM-Fahrenden grinsen sich eins. Spässchen. Alle unverkleidet Fahrenden kämpfen tapfer im Wind. Der Wind ist zwar mit dem Sturm des letzten Wochenendes nicht zu vergleichen, aber er ist immer noch so stark, dass er auch Velomobile merklich bremst.
Der Track führt uns auf die B70 und biegt dann kurze Zeit später links in einen Trampelpfad ein. Ich meine, einen sehr kleinen, fast unsichtbaren Pfad hinter einer Umlaufsperre zu erkennen. Ich schiele kurz auf die Karte vor mir und denke: na, da biege ich einfach einen Weg später links ab, der wird schon auch passend weiter führen. Doch, denkste. Der nächste Weg erwies sich als Sackgasse. Der übernächste sah besser aus. Er mutierte unterwegs zum breiten Waldweg.
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Zum schmaleren Waldweg. Vom festen Untergrund in zunehmend tieferen Untergrund. Ach Du heiliger Bimm Bamm! Hier war nichts mehr mit fahren.
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(Das ist ein Blick zurück, weiter hinten ist es *sehr* matschig und ich holte mir nasse Füße und dreckige Schuhe.)
Naja, nun stand ich da im Wald und wusste nicht so recht weiter. Ich war schon ein ganze Stücks Weg hinein gefahren. Die Wege, von denen ich vermutete, dass sie mich zum nächsten Hauptweg bringen könnten, erwiesen sich als unfahrbar. Ein möglicher Ausweg erwies sich als Sackgasse, die Brücke aus zwei Bohlen erschien mir arg fragwürdig für eine VM-Querung. Naja, ich probierte es, aber sie war auch tatsächlich zu schmal. Das VM zu tragen verbot sich auf dem rutschigen Geläuf von selbst.
Ok, also Umdrehen und weiter schieben. Die ganze Aktion kostete mich eine knappe Stunde. - Abenteuer-Modus!
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(Du glaubst Du stehst im Wald, ja Du bist es. ...)

Auf Waldwege hatte ich nun überhaupt keine Lust mehr und so wendete ich mich beim Wiedererreichen der B70 in Richtung Vreden, um dann auf dem Weg nach Winterswijk wieder auf den regulären Track zu treffen. Vreden sah dann aus meiner Perspektive wie eine einzige Baustelle aus. Aber auch da fand ich wieder raus. Dann rollte es ganz gut. Die Strecke von Stadtlohn über Vreden nach Winterswijk kenne ich. Alles super! :) Irgendwann war ich wieder auf dem Track. Das zeigte mir sowohl der Wahoo am Tiller als auch die vereinzelt sichtbaren gelben Jacken auf Rennrädern. Die Stadtdurchfahrt Lichtenvoorde empfand ich an einigen Stellen als extrem unangenehm. Ich fiel zwei oder drei Mal auf nicht so schöne, sehr eng rechtwinklige Radverkehrtführungen herein und benahm ich dabei an einer Stelle eher dümmlich. Danke Autofahrer, dass Du freundlich Rücksicht genommen hast! Dito ein Lächeln für die Rennradler hinter mir, die warten mussten.
Wind, Ortsdurchfahrten und zunehmende Fahrzeit bei schlechter Form fordern ihren Tribut. Zwischen Vreden und Kontrolle 2 in Halle liegt mein Schnitt nur um die 25 km/h. Unterwegs überhole ich Thomas wieder, der sich wundert, wieso ich wohl wieder hinter ihm bin. ;-)
Als ich auf den Platz bei K2 fahre staune ich nicht schlecht: dort parken schon ein blaues und ein gelbes Quest. Ich tratsche kurz mit Hanns und Peter und als wir uns fertig abgeklatscht hatten, trudelt Thomas ein. Wir gönnen uns einen gemeinsamen Koffie verkeerd - Kuchen? Es waren schon zu viele vor uns da.

Weiter. Weiter. Zwischen Beek und 's-Heerenberg wartet dann die einzige echte Steigung. Nicht schön heute. Ich war froh, dass ich schlumpfen konnte und trotzdem kroch ich da mit mehreren "Krampf-Vorbeuge-Pausen" entlang. Hinter mir ein Scheinwerfer. Ich fürchtete schon das non-chalant-Vorbeiziehen des Rennradlers. Aber nein, ... der hielt auch für ein Dehn-die-Beine-Päuschen an. Nicht nur einmal. Fast wie ich. ;-)
Ich nahm dann die von Michael vorgeschlagene Baustellenumfahrung durch 's-Heerenberg (noch eine Ortsdurchfahrt).
An der Brückenauffahrt in Emmerich traf ich wieder auf die beiden Quests, die kurz pausierten.
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Ich fuhr vorbei, aber sie schlossen schon kurz nach der Brücke zu mir auf; und dann fuhren wir als 3er-Velomobil-Zug weiter.
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Das war schön! Ich konnte den "Zug" an der Stelle ganz gut gebrauchen, weil mein Kopf meinte, die Luft sei eigentlich wohl raus und 150 hätten heute auch gereicht. Nix da. Ab gehts. Die beiden fuhren keinesfalls mit der Brechstange oder mit Bleifuß, nein, schön entspannt und flowig ging es durch die Dämmerung und zunehmende Dunkelheit. Zwischendurch noch zwei kleinere Päuschen und dann parkten gegen 19:45 drei Velomobile hübsch nebeneinder vor dem Sportlerheim in Twisteden.


Das übliche ...
Karte abgeben. Suppe fassen. Suppe essen. Trinken. Trinken. Trinken. Quatschen. - Ich wollte auf jeden Fall noch auf Thomas warten. Der kam dann eine knappe Stunde nach uns rein. Da waren Hanns und Peter schon auf dem Heimweg, um ihren de facto 300er voll zu machen.
Danke ans Team in Twisteden. Danke an Verladehelfer. Danke für die freundlichen Begegnungen unterwegs. Danke für die nette Quest-Begleitung. :)
 
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Boah ja, bin auch wegen Langsamkeit häufig auf dem RW gefahren, waren tierisch schmutzig wegen Baumresten wie Laub und Zweigen...(n)
Krönung war ein linksseitiger RW der nach der Kreuzung rechts weiter ging. Zu dem man aber nur duch 30m fahren im Gegenverkehr rüberkam. WTF?!
Was an "Münsterland und Achterhoek" hattest Du nicht verstanden? ;)

Mir ist bei meinem letzten Brevet aufgefallen, wie sehr die Verbreitung von Navis und im Folgenden von Routingsoftware mit Fietsfunktionen dazu beigetragen hat, dass die Strecken immer schlechter werden. Wo es vor nur wenigen Jahren noch vorwiegend über Strassen mit gepflegtem Asphalt ging und die Navigation - selbst mit Wegbeschreibung - noch zuliess, dass man sich auch mal die Landschaft anschaute, geht es heuer oft über elend verwinkelte Kurse über Wegelchen, wo man ständig aufpassen muss um nicht den nächsten Abzweig zu verpassen und manchmal gar Mühe hat, auf dem Rad zu bleiben. Das hätte 2007 gar nicht funktioniert, weil niemand eine Wegbeschreibung dafür hätte schreiben wollen, ja vielleicht nicht mal können.
 
Wo es vor nur wenigen Jahren noch vorwiegend über Strassen mit gepflegtem Asphalt ging und die Navigation - selbst mit Wegbeschreibung - noch zuliess, dass man sich auch mal die Landschaft anschaute, geht es heuer oft über elend verwinkelte Kurse über Wegelchen, wo man ständig aufpassen muss um nicht den nächsten Abzweig zu verpassen
Auch mein Eindruck. Erst jetzt einen mitgefahren in Boekelo (300). Zu den ausgesuchten Wege hätte ich im Normalfall keine Lust sie zu befahren. Da fahre ich zu Hause anders. Ich dachte schon, es läge an den Niederländern und ihren Radwegen. Mal sehen, wie die nächsten werden.
 
Erst jetzt einen mitgefahren in Boekelo (300).
Also die Boekelo Polder-Runde ist doch ganz schön zu fahren? Die fand ich jetzt 2 Mal (zuletzt Oktober letzten Jahres) echt schön. Einige Abschnitte sind sicher nicht sooo velomobil-tauglich, aber Geert fährt ja selbst VM und er sagt, er käme überall durch. ;-)

Nicht so toll finde ich Strecken, bei denen man merkt, dass der Planer / Veranstalter sie definitiv nicht vollständig selbst ausprobiert hat.
Ich bin schon Brevetstrecken gefahren, auf denen ich mir mehrfach gedacht habe "ahhh, typisches Garmin Fahrrad-Routing; niemand würde hier wirklich so fahren (wollen)". Klassiker: Einfallstraße, rechts rein ins Wohngebiet, durchs Wohngebiet, rechts wieder auf die Hauptstraße, ... und das dann mehrfach ...
 
... Boekelo (300). Zu den ausgesuchten Wege hätte ich im Normalfall keine Lust sie zu befahren. Da fahre ich zu Hause anders... .

die Sicht eines schnellen VM-Fahrers ;)

mit einem langsameren Zweirad fand ich das alles ziemlich entspannt. Bremsen war selbst auf den Radwegverschwenkungen an Kreiseln und Kreuzungen kaum erforderlich und die Navigations-Sprachansagen ließen auch sehr selten Fragen offen.
 
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