Brevet Brevet-Berichte 2017

Kurz vor der Morgendämmerung begegneten wir einem total durchgefrorenen und SEHR abgekämpften Randonneur aus Braunschweig, allein mit dem Rennrad. Sein Team war teils gar nicht erst gestartet, teils hatten die Kameraden abgebrochenund sich abholen lassen. So, iwe er aussah, wäre das auch für ihne ien gute Idee gewesen, aber der Durchaltewille war- zu diesem Zeitpunkt anscheinend- das stärkste an ihm. Ob er es noch nach Eisenach geschafft hat?
Das war Karsten aus Isenbüttel, ein Kollege von mir. Er hat's durchgezogen und war kurz nach 9:00 auf der Wartburg. Gestern hat er mir sein Leid am Telefon geklagt. Neben der Kälte hatte er vor allem mit der Navigation zu kämpfen, da er sich mit seinem Navi nicht so auskennt und sich auf sein Team verlassen hat. Am Samstag bei unserem 200er werde ich mir mal die Geschichte aus Sicht des abrechenden Teils der Teams anhören.
 
Ultrakurzzusammenfassung: Als am schnellsten gelten
  • Milan (SL oder GT, je nach Größe); Hersteller: Räderwerk (langjähriger etablierter Hersteller mit graduellen Verbesserungen)
  • DF (normal oder XL); Hersteller: Intercitybikes (neuer Hersteller, allerdings erfahrene Leute, produziert in relativ großer Serie)
  • Go-One (K, Ks, R); Hersteller: Beyss Leichtfahrzeuge (scheinen in den letzten Jahren kaum noch Fahrzeuge zu bauen)
(ohne Reihenfolge; diese nehmen sich wohl nicht viel, und es hängt vom jeweiligen Tuning ab)

Ich gebe dir da uneingschränkt recht, wenn wir von Rennmodus reden. Hier sind aber Brevet das Thema und da bewegen wir uns nicht in dem Geschwindigkeitsbereich, wo die Vorteile wirklich ausgespielt werden können. Ich würde da eher auf die Komfortschiene setzten und schauen, dass ich ein VM finde wo ich auch stundenlang ohne Probleme sitzen und fahren kann. Sicherlich ist das Gewicht in den Bergen ein Faktor. Mein Quest ist aber genauso schwer wie ein Milan GT als Glasversion. ich habe in 6 Monaten 6 kg abgenommen. Diese Gewichtsersparnis ist im VM-Bereich unbezahlbar. Bleibt die Steifigkeit im Tretlager, um gut über die Berge zu kommen. Milan und DF sind schon sehr steif im Tretlager. Die Kraft wird direkt in Vortrieb umgesetzt. Das macht sich aber erst bemerkbar, wenn man über längere Zeit auch hohe Wattzahlen treten kann.

Mein Fazit: Bei Brevet kann Komfort nur durch noch mehr Komfort ersetzt werden. Schnelle VM verzichten eher darauf.

Gruß
Axel
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben der Kälte hatte er vor allem mit der Navigation zu kämpfen, da er sich mit seinem Navi nicht so auskennt

Chapeau!
Das Durchbeißen gefällt mir, kommt mir auch bekannt vor :whistle:
Navi nicht auskennt mit Nachtfahrt.... HMMMM.
Zählt alles als Vorbereitung auf LEL und PHH
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Mein Fazit: Bei Brevet kann Kom(p)fort nur durch noch mehr Kom(p)fort ersetzt werden. Schnelle VM verzichten eher darauf.
Ich find meinen GT überhaupt nicht unbequem. Hinterradfederung ist in meinen Augen für Brevet- und Alltagsvelomobilsiten schon ein wichiges feature
 
und was hält du den von einem Go one 3?
Na, das mit dem VM-Virus ist so ne Sache. Einmal infiziert... es gilt aber immer noch das, was Bernhard schrieb: Das Go One 3 ist beim Streckenprofil des 300ers deutlich langsamer als ein Einspurerliegerad und auch langsamer als ein Rennrad. Wer ganz vorn mitfahren möchte (und es mit dem RR tut) braucht wirklich was schnelles leichtes mit steifem Antriebsstrang und auch bei Schlechtwetter freier Sicht.
Damit fallen Milan GT(zu schwer+langsam), Go One Evo R (Sicht) und Go One 3 (Sicht, Gewicht, Speed), Leiba Record (weicher Antrieb), Quest(schwer weich langsam), Strada(schwer weich langsam), Mango(schwer noch langsamer) und wie sie alle heißen raus.
Axel hat zwar Recht, wenn man ankommen möchte:
Hier sind aber Brevet das Thema und da bewegen wir uns nicht in dem Geschwindigkeitsbereich, wo die Vorteile wirklich ausgespielt werden können.
Aber er mit seinem Quest und ich mit meinem GT gurken dann irgendwo bei den Langsamen rum und nicht in der Spitzengruppe. Selbst wenn ich auf einmal 250 W leisten könnte über 12 h statt 100-150 käm ich da nicht nach vorne. Mit nem schnellen VM und genügend Power kommt man halt doch in den Bereich, wo man die Vorteile klar hat.

Ach ja: Bodenseetreffen und Spezi waren grade.
Aber auch bei den Stammtischen kann man VM anschauen und probesitzen/probefahren. Hier am See jeden zweiten Freitag des Monats im Da Nicola, Porst 1 in Dornbirn. München ist aber näher dran.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber er mit seinem Quest und ich mit meinem GT gurken dann irgendwo bei den Langsamen rum und nicht in der Spitzengruppe.
Hallo.......Am Sonntag eine 160 km RTF mit 1200 HM gefahren und als erster reingekommen. Selbst in den Steigungen bis 5% konnte ich Uprighter überholen. Erst über dieses Steigungswerte hinaus konnte ich nicht mehr mithalten. ;)
 
(...)Das Go One 3 ist beim Streckenprofil des 300ers deutlich langsamer als ein Einspurerliegerad und auch langsamer als ein Rennrad.
(...)

Hm. Ich hab noch viel zu wenig km mit meinem Go3, aber auf der Vergleichsstrecke (zur Arbeit) war es unoptimiert (Schwalbe Marathon Plus, ohne Haube, Spur vielleicht gut eingestellt, vielleicht aber auch nicht) NICHT langsamer als meine Einspurer (Flux S-600, Airbike oder P-38), sondern einen Tick schneller. Und mit Rennrad wäre ich sicher auch nicht schneller gewesen (habe keines z Zt zwecks Test, Birdy war deutlich langsamer).
Die Strecke hat 300 hm auf 32,6 km.

Natürlich sind andere VMs schneller, klar, aber soooo langsam sind die Go3 dann auch wieder nicht o_O.
 
160 km RTF mit 1200 HM
Das ist aber ein himmelweiter Unterschied zu nem 300er Brevet mit 3000 Hm und den passenden Teilnehmern auf den Rennrädern.
NICHT langsamer als meine Einspurer (Flux S-600, Airbike oder P-38),
Lies doch bitte den verlinkten Bericht von Bernhard. Es geht hier um schnelles fahren und nicht gemütliches Touring. ich bin auch sehr zufrieden mit meinem Milan, aber Alb Extrem werd ich wieder mit meinem RazzFazz fahren.
300 hm auf 32,6 km.
Ditto wie oben angemerkt:
Das Go One 3 ist beim Streckenprofil des 300ers

aber soooo langsam sind die Go3 dann auch wieder nicht o_O
Doch. Bernhard war ganz verzweifelt, weil er in der Ebene 10 km/h langsamer war als mit seinem Tiefliger über ne ganze Stunde auf der Kölner Bahn. Er hatte eigentlich damit PBP fahren wollen, es wurde ein Einspurer. Mit meinem GT hätte die 40 bestimmt leichter geschafft, das schaff sogar ich über ne Stunde, wenn ich gut drauf bin.

Gruß,

Tim
 
Nicht generell ... Du warst nicht dabei, als Daniel mit GO3 bei seinem "VM-Einstieg" vor Jahren in Unna doch sehr flott unterwegs war ... Es aber wohl so, dass neben einem starken Fahrer (ist Bernhard auch) auch verschiedenes am GO3 optimiert sein muss, damit das klappt. Das geht heute mit bspw. einem Serien-DF viel einfacher.
 
(...) Doch. Bernhard war ganz verzweifelt, weil er in der Ebene 10 km/h langsamer war als mit seinem Tiefliger über ne ganze Stunde auf der Kölner Bahn.

Ich gebe gerne zu, dass keine pauschalisierenden Äußerungen möglich sind, hängt ja von der Leistung usw. ab. Und ich bin auch dieses Jahr noch nicht mit dem ZR den Arbeitsweg gefahren für einen direkten Vergleich Go3 vs. Tieflieger.

Jedoch ist im >> für mich länger möglichen << Anstrengungsbereich das Go3 nicht langsamer als meine o.g. Einspurer gewesen. Heißt, dann einen 26er Brutto-Schnitt im Alltagsverkehr (paar mal stoppen, Hügel usw.).

Grüße Ulrich
 
ich komme garnicht zum Bericht schreiben, da ich schon wieder mit der 400´ter Route MS Brevet beschäftigt bin. Aber @Sturmvogel und @knightrider haben schon die wesentlichen Aspekte beschrieben. Ich bin einfach nur begeistert von meinen Milan SL. Ich bin am Sonntag mit @Sturmvogel von Eisenach bis Paderborn zusammengefahren. Von Paderborn waren es für mich noch 120 km, die ich dann auch durchgefahren bin. Um 1 Uhr habe ich schon im Bett gelegen. Die gut 700km habe recht gut weggesteckt. Milan SL sei dank.
Norbert
 
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