Brevet Brevet-Berichte 2017

Au weia, ... ich bitte um Vergebung für Tippfleher und diverse fehlende Satzzeichen. Es war spät, ich war müde, ... und die Chefredaktion war auch nicht mehr verfügbar. Aber ohne dieses "Hinrotzen" wäre der Bericht wohl leider gänzlich ausgefallen.
 
Schöner Bericht Andreas. Besser könnte ich es nicht schreiben.
Ich mag schon die Tage vor dem Brevet. Rad durchchecken, Kleidung und Verpflegung zusammenlegen, um dann am Vorabend alles im Auto zu verstauen. So steigt die Motivation Tag für Tag. Die Wetterausichten sahen gut aus und mit @bike_slow und @tomacino war klar, dass wir ein gutes Trio bilden würden. Dieses sollte mein zweites 600er Brevet werden. Ich war gespannt wie sich die aufkommende Müdigkeit auswirken würde, beim ersten 600er hatte ich doch große Probleme damit. Für kurze Schlafpausen ist McD wirklich sehr geignet.
Erst benahmen wir uns noch wie "normale Gäste"
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO: Normale Gäste mit leerem Blick und Warnwesten.
Die zweite Schlafpause
... aber dann fand sich eine Stahlbaufirma, hinter deren Grundstück wir uns auf einem gepflastern Stück ausruhen konnten.
brachte die richte Erhohlung. Alleine hätte ich warscheinlich das Zeitlimit verpennt.:sleep:
Und schon auf Münsteraner Stadtgebiet baute Ben noch lustige Kehren und Umwege ein; genau dann, wenn man doch einfach nur noch zum Ziel will.
Gut das ihr euch hier auskennt, so brauchte ich nur hinter euch herfahren.
Alles in allem war es ein schönes, aber auch anstrengendes Brevet. Die eigenen Höhen und Tiefen gehören einfach dazu. Schön wenn man Mitfahrer hat, um die Höhen zu genießen und die Tiefen durch zu stehen.

Grüße vom Lockführer.

PS. Danke Thomas für die Begleitung aus der "fahrradfreundlichen Stadt" Münster heraus. In den Medien muss ein anderes Münster gemeint sein.:confused:
 
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Während wir noch an dem Rastplatz stehen kommt Manfred vorbei, er kennt was von kaputten Rädern auf Langstrecke.
Ja... und die 300km-Grachtentour ist eine besondere Material-Teststrecke, auf der mir jedesmal irgendetwas kaputt geht. Letztes mal ist mir der Rahmen meiner Carbon-Couch auf einem Pflasterweg durchgebrochen und dieses mal ist mir wieder ein SONdelux Nabendynamo ausgefallen. Über das E-Werk versorge ich damit GPS und Smartphone. Zum Glück reichte die Restladung im GPS bis zum Finish. Meine Couch musste sich etwas schneller als gewöhnlich bewegen, um noch bei Tageslicht ins Ziel zu kommen. Aber auf den letzten Kilometern war es schon sehr dunkel ohne Licht.
Mein nächster Nabendynamo wird nun nicht made in Germany. Für weniger als den halben Preis habe ich jetzt einen Dynamo made in Taiwan bestellt.
Meine Fotos habe ich wie üblich in mein RadlAlbum geklebt: http://manfred-tinebor.fotki.com/brevets-germany/brevets-2017/300km-ems/
 
Hallo Manfred-Tinebor

Deine Bezeichnung des Einspurers gefällt mir:) aber natürlich auch der Bericht und die Bilder! Tut mir ehrlich leid deine kaputtgehtandenz.

Ich fahre übrigens ein HP-Sofa:D

MfG Roland
 
Was sagt denn Schmidt dazu? Keine kostenlose Reparatur?
SON gewährt eine fünfjährige Garantie auf die Funktion. Mein erster Ausfall war nach 5 1/2 Jahren. Ich glaubte an einen einmaligen Mangel und kaufte mir wieder SON. Der jetzige Ausfall ist nach 3 Jahren. Wieder der gleiche Fehler. Zwar habe ich noch Garantie und wahrscheinlich wird SON mein defektes Teil nun reparieren. Ich möchte aber keinen Nabendynamo mit einer offensichtlichen Kontaktierungs-Schwachstelle weiterhin an meinen Langstrecken-Rädern verwenden. Nicht auszudenken, wenn ich in der russischen Taiga ohne GPS-, Smartphone-Versorgung und ohne Licht zurechtkommen müsste. Deshalb versuche ich es nun mit einem Taiwanesischen Hersteller. Schaun wir mal, ob der SP Dynamo Hub PL-8 länger hält.
 
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ob der SD Dynamo Hub PL-8 länger hält

Im Reiserad-Forum habe ich von den Dynamos von Shutter-Precision schon von Lagerschäden nach kurzer Zeit, also so ab 10.000km gelesen und irgendwas war da noch mit der Belüftungsöffnung. Auch die scheinen also nicht ganz ohne Probleme zu laufen. Müsste nochmal bei den Reiseradlern suchen, aber das sind natürlich auch "nur" Einzelerfahrungen.
 
Zwar habe ich noch Garantie und wahrscheinlich wird SON mein defektes Teil nun reparieren. Ich möchte aber keinen Nabendynamo mit einer offensichtlichen Kontaktierungs-Schwachstelle weiterhin an meinen Langstrecken-Rädern verwenden.
Hi Manfred,

Wenn du den SON nicht mehr magst, könnte ich den dann Haben? Wenn du noch ne Rechnung hast würde ich mal Schmidt anschreiben, andernfalls versuchen selber zu reparieren. Ich würde bei meinem Raptobike gerne auf Disc umrüsten, aber wegen meinem normalen SON geht das nur für teures Geld.

Tschö
René
 
Schöner Bericht Andreas
In der Tat, da bleibt mir ja gar nichts mehr hinzuzufügen. Ich hätte es nicht besser zusammenfassen können. Du warst mit deinem Bericht zu schnell für mich, ich hatte die erste Hälfte der Woche schlicht keine Zeit, bzw. bin nach der Arbeit stumpf auf dem Sofa eingepennt:sleep::ROFLMAO:
Ein paar Ergänzungen erlaube ich mir aber noch, für das Auge habe ich auch noch was hochgeladen.

eine kühlende Dusche aus dem Scheibenwaschanlage.
Entweder war das ein Anfänger oder es war tatsächlich nett gemeint, sein Wischwasser schmeckte jedenfalls nach reinem Wasser.
Harmlose Erfrischung, ich habe nach mehr verlangt, aber er hat einfach Gas gegeben

Mario muss entsetzt ein "Cola ist ausverkauft" zur Kenntnis nehmen.
Ich habe dann dank
mal wieder mit erstaunlich hohem Systemgewicht
die vorhandene Notfall-Cola ausgepackt, Nachschub gabs ja auf der anderen Hafenseite bei der erstaunlich unwirschen Dame in der Tankstelle. Alle anderen Tankstellenbesatzungen waren super freundlich und hatten deutlich ihren Spass mit
#TeamAlleBekloppt

im Oldenburger 24 h McD
erkundigte man sich besorgt, ob man uns ein Taxi bestellen solle oder um eine gewisse Zeit wecken solle.
Wir waren wohl nicht die einzigen die dort eingekehrt sind. Der dispatcher meinte wohl wir hätten einen wichtigen Termin und wollte uns helfen rechtzeitig zu sein. Dabei waren wir so gut in der Zeit. Jedenfalls für Trödeltruppen-Verhältnisse:whistle:
Nächstes Mal sollten wir in Jever auch noch eine Pils-Pause einlegen:ROFLMAO:

Hast du überhaupt unser battle mit dem Pedelec-Piloten im Teuto mitbekommen? Der Herr mit dem Mofa in Damenbegleitung fühlte sich irgendwie provoziert:rolleyes: und wollte unbedingt als Erster oben sein. Ich habe mal wieder zu schnell angezogen und bin kurz vorm Scheitelpunkt verreckt und überholt worden. Mario hat ihn aber in Schach gehalten. Unglaublich.

Mit ein paar Fotos kann ich noch dienen, den Rest habe ich in ein Album gekippt:
Medium 11885 anzeigenMedium 11899 anzeigenMedium 11911 anzeigenMedium 11918 anzeigen
Vielen Dank für die kurzweilige Begleitung, es war wie immer sehr schön mit euch.
Thomas
 
Hast du überhaupt unser battle mit dem Pedelec-Piloten im Teuto mitbekommen?
Ja, hattet Ihr später erzählt, als ich wieder bei Euch Bergrasern (die Autokorrektur wollte jetzt "Bergbauern" daraus machen) angekommen war.

Wir waren wohl nicht die einzigen die dort eingekehrt sind.
Oh, die sind aber ganz schön fix gewesen. Der "Zimbo" ist sicher der, mit dem "zimbo" im Nickname im Rennradforum, oder?

Mit ein paar Fotos kann ich noch dienen, den Rest habe ich in ein Album gekippt:
Danke. Schöne Bilder dabei. Ich brauch auch wieder ne Kamera für unterwegs, die man gut einhändig und auch während der Fahrt bedienen kann.

-Andreas
 
Wenn du den SON nicht mehr magst, könnte ich den dann Haben?
Meinen Kaufbeleg mit der Bitte um Mitteilung, wie ich die fünfjährige Funktionsgarantie in Anspruch nehmen kann, habe ich an SON gesendet. Ich warte auf Antwort.
Den neuen Taiwan-Dynamo habe ich bereits bekommen und den defekten SON-Dynamo ausgespeicht.
Die beiden Teile sehen fast gleich aus:
P0173973s-vi.jpg

Momentan speiche ich den neuen Dynamo ein. Morgen werde ich testen, ob der neue Dynamo, wie der alte SON, das Licht und meine elektronischen Komponenten speisen kann.
Wenn ich den alten SON zu vergeben habe, Renè, dann melde ich mich.
 
600er Nordbayern-Brevet: Die Südbayern-Runde, einmal rund um München
Vor diesem Brevet hatte ich etwas Bammel: Vorher eine ewige Erkältung und die Muskeln noch nicht wieder richtig in Form, den 300er abgebrochen wegen Sehnenproblemen (kommen die Probleme wieder?) und dann bei der Anfahrt gemerkt, dass die Schaltung auf dem kleinen Kettenblatt einfach überhaupt nicht will. Es knallt und knirscht, dass einem Angst und Bange wird. Und direkt vor dem Brevet noch anfangen, am Umwerfer rumzustellen, mit dem doch eigentlich alles in bester Ordnung ist? Das habe ich mir dann doch verkniffen. Meine Entscheidung stand schnell fest: Alles, was auf dem mittleren Blatt nicht fahrbar ist, wird geschoben. Erstaunlicherweise war das gar nicht so oft der Fall und wo es so war, war die andere Bewegung eher eine Wohltat für die Füße als eine Behinderung.
Der Start am nächsten Morgen erfolgte in zwei Gruppen. Der schnelle Rennradler, der Heidi eine Sollzeit von 24h genannt hatte (und bereits nach 22,5 wieder zurück war), startete in der zweiten Gruppe und flog schon am ersten Hang völlig locker und scheinbar unangestrengt an uns vorbei. Unglaublich. Die erste Etappe war viel Wellenreiten, aber auch viel Steigen und Abfahren. Mit dem Quest sah ich immer die gleichen Leute wieder, wenn sie mich bergauf wieder einkassierten. Kurz nach der ersten Kontrolle kam dann eine richtig geile Abfahrt. Zu doof, als ich unten merkte, dass da leider nicht die Strecke entlang ging. Mein Plan, mich entlang des Bachs wieder auf die Route zurückzuschummeln ging leider nicht auf und die Straße führte immer steiler werdend wieder zur Strecke zurück. Hier musste ich zum ersten Mal schieben und das aus eigenem Verschulden. Beim Schieben hörte ich etwas rasseln und dachte ich hätte mir einen Zweig eingefahren. Es war aber ein Speichenkopf, der nun innerhalb der Tubeless-Felge seine Freiheit genoss. Schade eigentlich. Aber oberhalb von 7,5km/h war Ruhe, das ist dann wohl auch die Geschwindigkeit, ab der die Dichtmilch sich im Reifen nicht mehr bewegt.
An der Kontrollstelle Wörth gab es ein verspätetes Mittagesssen, vorher durfte ich noch meinen fast neuen Latex-Schlauch aus dem Hinterrad holen und wieder gegen Butyl tauschen. Ein Schleicher, der mir vielleicht noch 0,5bar im Reifen ließ. Wie findet man bei solch einem Schaden jemals das Loch? Am Reifen war nichts zu sehen und der Butyl hielt seitdem auch klaglos durch. Gegen Abend war Waldkraiburg erreicht, dann begann es allmählich zu dämmern und bis Prien war es stockfinster und recht kühl geworden. Vor der nächsten Etappe hatte ich ziemlich Respekt. Der Hundhamer Berg mit seinen ewig langen 15(?)% Steigung und das mitten in der Nacht, da bin ich beim letzten Mal ziemlich eingebrochen. Diesmal erstaunlicherweise gar nicht, ich konnte die ganze Nacht ordentlich an der Strecke nagen. Schnaufend und schiebend ging es die Anstiege hoch, der Blick immer wieder nach oben in einen absolut klaren Sternenhimmel mit grandioser Milchstraße und kaum Streulicht. Ich denke, viel Zeit habe ich hier gegenüber den nicht schiebenden Fahrern nicht verloren. Spaß macht Schieben allerdings auch nur sehr begrenzt und so war ich froh, als auch die kurze fiese Rampe in Wörnsmühl überwunden war. Jetzt merkte ich auch, dass die Nacht dieses Mal länger anhielt als beim letzten Mal, als noch an der Steigung die Dämmerung wieder einsetzte. Ich kam noch im Dunkeln in Bad Tölz an der Kontrollstelle an, ließ mir die eigens für uns Randonneure gekochte leckere Kartoffelsuppe schmecken und auch der Kaffee tat gut. Ich fühlte mich immer noch erstaunlich fit. Ob das nun daran lag, dass ich diesmal mit Basica-Salzpülverchen im Wasser experimentierte? Oder dass mein Körper mit der (inzwischen nicht mehr ganz streng eingehaltenen und auf Brevet komplett ausgesetzten) kohlenhydratarmen Ernährung eine bessere Fettverbrennung aufweist? Ich kann es nicht sagen.
Hinter Tölz war dann irgendwann der erste dunkelblaue Ansatz im Nachthimmel zu erahnen und hinter Weilheim erreichten mich dann die ersten Sonnenstrahlen und ließen Nebelwolken über den Wasserflächen schweben. Der Anstieg bei Wessobrunn, der mich beim letzten Mal die allerletzten Körner gekostet hat, verging im gemütlich hochkurbeln in kurzer Zeit und so stand ich noch vor sieben Uhr in der Bäckerei, kaufte einen Sack voll Brezeln und fuhr erst mal nach hause: duschen, gemeinsam frühstücken, Katze streicheln, das Hinterrad mit der Standpumpe noch richtig voll machen und schon waren wieder über zwei Stunden rum. Aber ich hatte jetzt so viel Reserve, dass ich ruhig verschwenderisch damit in den Pausen umgehen konnte.
Das Stück nach Landsberg lief wieder richtig gut. Genau so wie beim letzten Mal und genau so musste ich auch diesmal dafür büßen. Ich muss mich beim nächsten Mal zwingen, auch im ebenen Gelände einfach nur gemütlich rollen zu lassen. Hier Dampf zu machen macht zwar Spaß, ist aber völlig kontraproduktiv. Als dann später die Sonne richtig hoch am Himmel stand, wurde ich immer langsamer, ein mulmiges Gefühl im Magen rief auch nach einer Pause und so enterte ich einen kleinen Supermarkt und futterte an einem schattigen Platz eine komplette 900ml-Schachtel Eis. Völlig ohne Skrupel und schlechtes Gewissen. Lecker! Dort saß ich sicher über eine Stunde, immer wieder kamen andere schattensuchende Randonneure vorbei und taten es mir gleich. Danach lief es wieder deutlich besser die letzten Kilometer nach Wertingen zur letzten Kontrollstelle. Es war auch gut, dass ich etwas Zeit verbummelt habe, denn nun war die letzte Etappe durch die "Schweinehügel" nicht mehr so heiß. Schweißtreibend blieb sie dennoch und den ersten Anstieg musste ich auch wieder schieben. Aber letztendlich sind auch diese Kilometer mit einem gesunden Maß Sturheit problemlos zu bewältigen und dann kann man sich auf eine 10 Kilometer lange sanfte Abfahrt freuen. Auf der bog ich dann noch in einen Biergarten ein, um dann satt und zufrieden kurz nach 20 Uhr wieder am Startort einzurollen. Eine Dusche und eine Suppe, ein wenig geratscht und dann wäre ich beinahe im Sitzen eingeschlafen. Also ab in's Schlaflager, beim Schäfchenzählen kam ich noch etwa bis 0.5, dann war der Schalter umgelegt.

Richtig interessant wurde es dann aber auf der Rückfahrt am nächsten Tag: Bei der Abfahrt auf der B2 nach Donauwörth hat doch tatsächlich ein Autofahrer aufgrund meines Handzeichens seinen Überholvorgang abgebrochen und ist brav hinter mir geblieben. Als ich dann irgendwann nicht mehr Tempo 100, sondern nur noch 60 fuhr, überholte er, bekam von mir noch ein Danke und ich von ihm einen Daumen nach oben. So macht die Koexistenz auf der Straße Spaß.
Wenig später wollte ich zum Mittagessen einbiegen und erkannte den Designerrandstein nicht als solchen. Der abgesenkte Bereich war kaum vom nicht abgesenkten zu unterscheiden. Meine neue Felge merkte es aber doch sehr deutlich, als ich in zu spitzem Winkel dagegen fuhr. Nun ist sie etwas boruttisiert und damit für Diebe uninteressant, auch schön. Allmählich wird es richtig heiß. Mit meinem weißen Baumwoll T-Shirt merke ich davon allerdings nur etwas, wenn ich mal kurz an der Ampel anhalten muss. Plötzlich steigt die gefühlte Temperatur um 20°C. Bei gleichmäßigen 30-35km/h bekomme ich aber von der Hitzen nicht viel mit.
Wieder einige Kilometer weiter treffe ich am Straßenrand Opa und Opa Lemming mit Fahrrädern. Opa Lemming sieht mich, überschätzt aber wohl deutlich seine Leistungsfähigkeit und unterschätzt meine Geschwindigkeit (ca. 35km/h) und wirft sich vor mir auf die Straße. Das war noch völlig unkritisch, mit einem Ausweichmanöver konnte ich problemlos hinter ihm durchfahren. Womit ich nicht gerechnet hatte, war Oma Lemming: Statt einfach stehen zu bleiben, zögerte sie einen Moment und folgte dann sehenden Auges ihrem Mann. Plötzlich war meine Lücke zu. Ich hörte noch kurz die ProOnes pfeiffen, dann stand das Quest durch die Ausweichbewegung auf zwei Rädern, ich konnte es aber abfangen und war ohne Feindkontakt durchgekommen. Lautes Fluchen meinerseits, aber erst, als der Schock etwas verdaut war, kam ich auf den Gedanken, dass ich anhalten hätte können. Wie dem auch sei, es ist nichts passiert.
Dann kurz vor zu hause, kommt der Bauer aus der Hofeinfahrt, sieht mich und nimmt mir einfach so die Vorfahrt. Ich fahre in seinem Strohstaub hinterher, muss das Gefälle runterbremsen, weil ich nicht genug sehe um zu überholen und muss dadurch den Anstieg wieder mühsam hochtreten. Oben steht er noch an der Straße, ich halte an und bedanke mich für die tolle Aktion. Da platzt ihm fast der Kragen, er fängt an rumzuschreien "oide Fotzn" (bayerisch für "es gibt Leute, die mir sympathischer sind als Sie") etc. Mir verging die Lust auf ein weiteres Gespräch und ich fuhr weiter, die nächsten paar hundert Meter immer noch verfolgt von allmählich leiser werdendem Gebrüll.
Ein wunderschönes Brevet, gekrönt von einer sehr interessanten Rückreise...
 
Gefällt mir sehr!
Wie ich die Begebnisse am Ende nachvollziehen kann weiss nur jemand der genauso das auch schon erlebt hat am Ende einer langen Fahrt, wenn der Geist ein Stadium der Abgeklärtheit erreicht hat, in dem er jedes Detail registriert aber nur mit Verwunderung statt mit Zorn reagiert ...
 
600er Nordbayern-Brevet: Die Südbayern-Runde, einmal rund um München
Bin diesen 600er vor Jahren mit dem Raptobike gefahren. Damals hat sich 34/28 als zudick rausgestellt.
Mein Achillessehne brauchte danach etwas länger ruhe. Seitdem fahre ich auf Brevets nur noch 3Fach vorne.
Definitv meine Langstrecke auf der ich am meisten geschoben habe, obwohl es nicht mein langsamster 600er war.

Angenehm fand ich bei Karl dass man die Abfahrt auch runterfahren kann, also für seine Mühe belohnt wird.
Bei einigen Veranstaltern fährt man langsam den Berg hoch und bremst sich die Serpentine dahinter runter.
 
Damals hat sich 34/28 als zudick rausgestellt.
Ich war echt erstaunt, wie gut ich mit 42/34 fahren konnte und wie selten ich dann doch aussteigen und schieben musste. Aber bis zum 1000er möchte ich trotzdem das Problem in den Griff bekommen.

Angenehm fand ich bei Karl dass man die Abfahrt auch runterfahren kann, also für seine Mühe belohnt wird.
Ja, ich habe auch das Gefühl, dass er oftmals gerne "verkehrsarm, wenn auch steil" die Antiege plant und dafür eher bergab auch befahrenere Strecken hernimmt, wo man es mal laufen lassen kann. Ist für mich auch völlig in Ordnung so. Allerdings wird sich das dann beim 1000er ins Gegenteil verkehren, denn der besteht ja aus dem 600er und 400er, jeweils in Gegenrichtung gefahren... Besonders gespannt bin ich darauf, wie meine kühltürmchenbestückten Trommeln die Abfahrt am hundhamer Berg wegstecken. Die übertrifft ja alles, was ich bislang wegbremsen musste.
 
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