Niederrhein 400er Brevet, Zitadellen-Ritt über Ravel-Routen nach Namur
Am Samstag fanden sich ca. 100 Ranndoneure in Twisteden am Niederrhein ein, um den 400er zu bestreiten.
Die liegende Beteiligung war diesmal diesmal nicht sehr hoch, große Teile der geplanten Strecke über die Ravel-Routen sind extrem velomobilunfreundlich.
So war mit Achim auch nur ein Velomobilist am Start, da er wohl zahlreiche Umgehungsstrecken dabei hatte, haben wir (leider) nicht viel von ihm gesehen.
Ausser mir habe ich dann noch René, Andreas (
@bike_slow), den Liegeradfahrer aus dem Kölner Raum (heisst glaube ich auch Thomas) auf seiner Speedmachine und Manfred Tinebor 'gezählt'.
Am Startplatz um kurz vor 8 schien erst noch die Sonne, leider zog es Punkt 8 zum Start komplett zu. Später am Vormittag wurde es aber sonnig und sehr schönes und warmes kurz-kurz-Wetter.
Gestartet wurde wie immer in 25-30er Gruppen mit fünf Minuten Abstand, Andreas, René, Achim und ich wählten die vierte und letzte Gruppe, Abfahrt Punkt 8:15h. Andreas und ich fuhren wie geplant die ganze Tour zusammen.
Das erste Stück bis Thorn geht über die bekannte 200er Strecke, leider führt die diesjährige neue Einfahrt nach Thorn nicht mehr an der Bäckerei vorbei, so dass ich da nicht wie gewohnt die beliebte holländische Brevetverpflegung (Krentenbollen) einkaufen konnte.
Erste (freie) Kontrolle war dann in Belgien in Maaseik, wir haben in einer Bäckerei gestempelt, leider gabs keine Krentenbollen mehr...die Milchbrötchen (witte zachte broodjes) waren aber auch gut
An der zweiten Kontrolle in St. Truiden galt es eine Kontrollfage zu beantworten.
Die Ravel-Routen in Belgien führen meist über stillgelegte Bahntrassen, man kann dort wunderschön drauf fahren, schnurgeradeaus, nur sanfte Steigungen/Gefälle, der Asphalt ist meist sehr gut, wenn auch oft altes Laub und Äste darauf herumliegen.
Der gravierende Nachteil sind die Kreuzungen...
Jeder Treckerpfad hat Vorrang, die querenden Strassen sind meist per Bordsteinkante und/oder Drängelgitter 'gesichert', ein Grauen für Velomobile und moderne Renn-Liegeräder wie Troytecs. Mit dem ZOX wars nervig, aber es ging.
In Genk und dahinter fahren wir an grausligen vielbefahren Schnellstraßen lang, irgendwie geraten wir auf die in Fahrtrichtung linke Seite der N76 auf den gefühlt nur ca. 1,5m breiten Seitenstreifen. Seite wechseln unmöglich, zu viel und zu schneller Autoverkehr, also Augen zu und durch, die Belgier finden das anscheinend nicht ungewöhnlich...
Hinter Kortessern wird es wieder ruhig und schön, das wird bis zum Schluss so bleiben. Nach 180km kommt uns schon kurz nach der 'Heizergruppe' René wieder entgegen, mannomann, der hat uns mal so eben über 40km abgenommen, Respekt!
Der starke Autoverkehr in Namur fordert unsere Aufmerksamkeit, bis wir die Serpentinen zur Zitadelle erreichen. Irgendwie fährt in Belgien ausser einigen Rennradfahrern keine Sau Fahrrad.
Das piekfeine Chateau an der Zitadelle ist tatsächlich auf uns vorbereitet, die Stempelvergabe an der Rezeption ist super-freundlich. Wir treffen u.a. auf Achim und Organisator Michael. Achim ist schlau gewesen, und hat in Thorn 'die besten Krentenbollen der Welt' im Riesenpaket eingekauft, ich bekomme eins geschenkt, DANKE Achim!
Rasant geht es dann den asphaltierte Weg zur Zitadelle wieder zur Maas runter (Anfahrt war über die Kopfsteinpflaster-Serpentinen), nur um die Höhenmeter beim Verlassen des Maastales wieder gewinnen zu müssen. Erst identisch zum Hinweg, dann etwas nördlicher über weitere wunderschöne Bahntrassenwege.
In einer Bushaltestelle machen wir uns 'nachtfein' und verspeisen den Großteil der restlichen Vorräte für die bevorstehend Nachtfahrt. Natürlich musste es auch wieder die obligatorische Baustelle auf dem GPS-Track zum Umfahren geben. In Neerpelt finden wir zwar den Track wieder, aber nicht die dazugehörige Strecke. Wir brauchen 5 Minuten um zu kapieren, dass die Strecke OBEN auf der Eisenbahnbrücke liegt. Nach etwas hin-und-her finden wir auch da einen Weg hin, Brevet live und in Farbe
Die Nacht und die Streckenlänge fordern allmählich ihren Tribut, Andreas fällt das Beschleunigen nach den Ravel-Kreuzungen schwer. Mir geht es noch prima, beim Durchqueren eines Naturschutzgebietes/Moores geht irgendwann weit nach Mitternacht der orangerote Mond auf, der Wahnsinn! Wir legen mit zwei aufgeschlossenen Fahrern einen kleinen Endspurt hin, irgendwann haben wir sie unfreiwillig abgehängt. Auch für uns war das wohl zu viel, ca. 6km vor dem Ziel wird es immer kälter (oder mir kommt es nur so vor) und ich muss mich arg zusammenreissen, nicht in den Graben zu fahren...
Naja, alles wird gut, Monis Gulaschsuppe um vier Uhr im Ziel hat meine Lebensgeister jedenfalls wieder geweckt.
Track:
KLICK
Gesamtzeit: 19:45h
Fahrtzeit: 17:15h