Bremsleistungen bergab

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Leute mir wird Himmelangst !

Ein Velomobil mit 120 Kilo Gesamtgewicht bei 10% Gefälle ist ja durchaus was Realistisches.
Wenn ich mir im Kreuzotter-Rechner hierbei beim Quest die Endgeschwindigkeit anschaue dann liegt die bei 163km/h :eek:
Nun wird aber für die Velomobile der letzten Generation nicht von einem CwA-Wert von 0,0908 qm geredet, sondern von 0,06 und teilweise sogar nochmal von der Hälfte davon gemunkelt.

Bleiben wir bei 0,06.
Im Nachbarforum gibt es einen Rechner (EPACSIM), der liefert hierbei eine Endgeschwindigkeit von 205 km/h :eek:
Mit diesem Rechner kann man sich die Bremsleistung zeigen lassen, welche aufgebracht werden muss um die Kiste bei einer Geschwindigkeit kleiner als 205km/h zu halten.
Wenn man das ausprobiert, dann kommt heraus, dass bei einer Geschwindigkeit von 118 km/h eine maximale Bremsleistung von 2455 Watt aufgebracht werden muss - nur damit man nicht noch schneller wird.
Ob das eine unserer Bremsen leistet? Wenn nicht, dann gehört man der Katz' falls man schon so schnell ist! :(
Selbst wenn man eine Geschwindigkeit von "nur" 60 km/h bergab halten will, werden bereits 1705 Watt Bremsleistung benötigt.

Würden die schnelleren unter euch die Rechnung für plausibel halten?
 
AW: Bremsleistungen bergab

Würden die schnelleren unter euch die Rechnung für plausibel halten?

Exakt ist das bestimmt nicht, aber als Hausnummer taugt das schon.

Ich war auf der schwäbischen Alb schon ohne bremsen mit über 120 unterwegs (lt. gps) - mit dem Liegerad !
Deshalb finde ich am Velomobil ( speziell am R ) die 90er Trommeln keinen Luxus.

Ich hab mit dem MTB Tandem in den Alpen schon einen Satz neue Felgen auf Passstraßen (3s?) durchgebremst - in 3 Wochen !
Dabei hat's allerdings auch ab und zu geregnet. Ich hatte 2 Schlauchplatzer hinten wegen zu heißer Felgen. Trotz Arai.
Und das Tandem war bestimmt nicht so aerodynamisch wie ein Velomobil. Aber halt schwerer...

Die Flachlandtiroler ;) die immer die Bremsfallschirmchen mancher Velomobilisten belächeln sollten solche Erfahrungen mal selber machen dürfen :rolleyes:, danach will man die standfesteste Bremsanlage, die sich einbauen lässt.
 
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Leute mir wird Himmelangst !

Wenn man das ausprobiert, dann kommt heraus, dass bei einer Geschwindigkeit von 118 km/h eine maximale Bremsleistung von 2455 Watt aufgebracht werden muss - nur damit man nicht noch schneller wird.

Würden die schnelleren unter euch die Rechnung für plausibel halten?

Hi,

nach ner Bremsung bergab aus gut 70 km/h auf etwas unter 20 hatte ich meine 185er Scheibe an der BB7 am Kurzlieger auf Violett/Dunkelblau gebremst (280-290°C) und nachträglich die Leistung überschlagen: Ziemlich genau 10 kW über 3 s, dabei kaum gemerkt, wie stark ich bremse, war selber über die Anlassfarbe überrascht. Wenns deutlich länger wird krieg ich allerdings Schwierigkeiten mit Fading.
Die Rechnung ist also durchaus glaubwürdig und die Bremsleistung nicht das Problem (VMs sollten ja vorn zwei Bremsen haben), sondern die Standfestigkeit der Bremse. Aber ein schleifendes Bremsen vermeidet ja jeder, der schonmal Bremsverlust hatte, solange es geht. Funktioniert natürlich nicht immer, wie ich aus leidiger Erfahrung weiß. Aber bei freier Bahn hilft starkes Abbremsen und anschließendes Laufenlassen, damit die Bremse abkühlen kann. Bei 70er Trommelbremsen wohl nicht ausreichend, wie man in den passenden Threads nachlesen kann.

Gruß,

Tim
 
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Ich war auf der schwäbischen Alb schon ohne bremsen mit über 120 unterwegs (lt. gps) - mit dem Liegerad !

Laut GPS hatte ich schon 139 drauf, bei maximaler Tachogeschwindigkeit von 93. Vmax war laut GPS aber an einer anderen Abfahrt, auf der ich die 80 wohl nur knapp gerissen habe. Je nach Empfangsstärke ist die Geschwindigkeitsangabe von GPS großer Müll. Da reichen zwei Meßfehler hintereinander in entgegengesetzter Richtung und schon kriegt man wahnwitzige Geschwindigkeiten raus.

Aber warum hats Dir zweimal den Schlauch zerfetzt, liebst Du das Risiko? Als ich mal das Problem mit Überhitzung der Felge hatte hab ich die nächsten Monate den Angsthasen gegeben bergab. Lieber zweimal zuviel angehalten pro Abfahrt und Felgentemperatur geprüft. Wenns beim Anfassen zischt: Pause.
Oder hattest Du Flicken auf den Schläuchen? Die sind mir öfters aufgegangen. Seitdem nehm ich in den Bergen keine geflickten Schläuche mehr, wenn Felgenbremsen dran sind.

Gruß,

Tim
 
AW: Bremsleistungen bergab

1700 oder 2500 Watt ist doch lächerlich wenig. Das sollte selbst eine Trommelbremse längere Zeit schaffen. Für alles drüber hinaus gibts Bremsfallschirme :)
 
AW: Bremsleistungen bergab

Die Problematik zu schwacher Bremsanlagen am VM ist ja nicht neu. Zig Diskussionen hier im Forum bezeugen dies ja.
Genau dieser Umstand (zu schwache Bremsen, in der Regel Trommeln) war für mich Grund genug, über eine komplette Neu-Konstruktion der (bestehenden) Radaufhängung nachzudenken und sie auch umzusetzen, da leider die vorhandene Federbeine meist keine solide Discmontage bieten.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Laut GPS ....

Aber ... Risiko? ...

Es war die Abfahrt durchs Höllental nach Hinterzarten und Freiburg.

Der Tacho ist bei 99 ausgestiegen, ich hab Autos überholt auf der Bundesstraße.

Die Schlauchplatzer waren mit dem Tandem, ich hab mehrmals angehalten, aber das nutzt nix bei < 10% auf Serpentinen, da muss man fast dauernd bremsen um nicht über 60 zu kommen und vor jeder Kurve auf 20 runter bremsen.
Nach ein paar Abfahrten ist die Felge dann so dünn, daß es passiert.
Ich nehm nur neue Schläuche am Tandem.
 
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AW: Bremsleistungen bergab

Es war die Abfahrt durchs Höllental nach Hinterzarten und Freiburg.

Der Tacho ist bei 99 ausgestiegen, ich hab Autos überholt auf der Bundesstraße.
OK, das hört sich dann sehr plausibel an. War dann vielleicht sogar mehr.
Die Schlauchplatzer waren mit dem Tandem, ich hab mehrmals angehalten, aber das nutzt nix bei < 10% auf Serpentinen, da muss man fast dauernd bremsen um nicht über 60 zu kommen und vor jeder Kurve auf 20 runter bremsen.
Nach ein paar Abfahrten ist die Felge dann so dünn, daß es passiert.

Was erstaunlich gut funktioniert: Wasser auf die Felgen kippen bei langsam drehendem Laufrad. Das verkürzt die Pausenzeit drastisch und man kommt schnell auf vielleicht 60-70°C Felgentemperatur runter. Allerdings hab ich noch keine Tandemabfahrten in den Alpen hinter mir und kann mir vorstellen, daß man nicht wie beim Solo riecht, wann es Zeit zum Anhalten ist. Ich bremse mit dem Tandem mangels Praxis eh fast nur vorn, wie ichs vom Solo gewöhnt bin und hab damit noch nie mehr als vielleicht 300 Hm zu vernichten gehabt. In die Alpen würde ich mich mangels Praxis nicht trauen mit dem Tandem, man trägt ja für den Stoker mit die Verantwortung...
Das mit dem Felgen kühlen hatte ich mit meinem ersten Kurzlieger mit schlecht eingestellten Cantilevers, die ich fast ununterbrochen ziehen mußte. Nach zwei mehrminütigen Pausen mit wenig Fahrt dazwischen wurde ich kreativ :)

Gruß,

Tim
 
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Was erstaunlich gut funktioniert: Wasser auf die Felgen kippen bei langsam drehendem Laufrad.

Ja, haben wir auch schon gemacht, wenn man oben welches findet ( Schnee, Quelle ), denn man mag ja auch nicht literweise Wasser hochstrampeln...

Mittlerweile fahren wir sowas aber nur noch mit den Liegerad, da haben wir 2 große Scheibenbremsen dran, und zwar jeder :D
 
AW: Bremsleistungen bergab

Hi,
Aber ein schleifendes Bremsen vermeidet ja jeder, der schonmal Bremsverlust hatte, solange es geht. Aber bei freier Bahn hilft starkes Abbremsen und anschließendes Laufenlassen, damit die Bremse abkühlen kann. Gruß,
Tim

Servus,

da scheiden sich die Geister, Alexander Spoerl schrieb in einem alten Buch (Mit dem Auto auf du), dass der Bremse gleichmäßiges Bremsen lieber ist wie kurzes voll-Bremsen.

Und als der das schrieb, 1958 ca, hatten noch viele Autos Trommeln vorn.

Also lieber gleichmäßig warm wie kurz und schnell heiß, wo dann Fading eher auftritt und die Bremse schlagartig überlastet ist.
Bei gleichmäßig kann ich bei Fading immer noch die Kiste zum stehen bringen, hoffentlich, weils sich langsam ankündigen sollte, andernfalls weiß ich nicht.

Dass der 70er Trommel mancher Berg zu steil ist, steht auf nem anderen Blatt.

Und dass ich auch gern knackig brems, wo gleichmäßig besser wär, auch...

Übrigens hab ich meine Scheiben am Scorpion auch schon gut blau bekommen, aber Fading war da keins zu spüren, bei ner züftigen Abfahrt ins Rheintal mit knackig kurzem Bremsen.

Das Alleweder hätt ich da erheblich langsamer runter gefahren...

Gruß Volker
 
AW: Bremsleistungen bergab

Servus,

da scheiden sich die Geister, Alexander Spoerl schrieb in einem alten Buch (Mit dem Auto auf du), dass der Bremse gleichmäßiges Bremsen lieber ist wie kurzes voll-Bremsen.

Und als der das schrieb, 1958 ca, hatten noch viele Autos Trommeln vorn.

Äh, falsches Verkehrsmittel. So ein Auto hat pro Bremse in etwa soviel Metall als Kühlkörper wie ich als Rahmen. Und das viermal!
Und ich hab gelernt, daß man gefälligst die Motorbremse nutzt um gleichmäßig zu bremsen und möglichst selten die Bremsen einsetzt. So hab ich die 1600 Hm vom Mt. Ventoux locker in einem Rutsch geschafft mit vollbepacktem Golf.
Das man nicht mit 80 Sachen auf die nächste Spitzkehre zurauscht und den Bremspunkt wie ein F1-Fahrer optimiert ist natürlich klar :cool:

Was passiert, wenn man beim Rad die Bremse schleifen lässt, hab ich mit besagten falsch eingestellten Cantilevers erlebt. Da lass ich keine Geister sich scheiden! ;)

Gruß,

Tim
 
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Dass der 70er Trommel mancher Berg zu steil ist, steht auf nem anderen Blatt.
Zu steil kann eigentlich kein Berg sein (es sei denn das Hinterrad hebt ab :rolleyes:).

Wenn man beispielsweise mit einem Höhenmeter pro Sekunde abfährt, dann werden bei 120kg maximal 1200 Watt anfallen (ohne Windwiderstand etc.). Und das sollte doch jede vernünftige Bremse abkönnen.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Ein Velomobil mit 120 Kilo Gesamtgewicht bei 10% Gefälle ist ja durchaus was Realistisches.
Wenn ich mir im Kreuzotter-Rechner hierbei beim Quest die Endgeschwindigkeit anschaue dann liegt die bei 163km/h :eek:
Nun wird aber für die Velomobile der letzten Generation nicht von einem CwA-Wert von 0,0908 qm geredet, sondern von 0,06 und teilweise sogar nochmal von der Hälfte davon gemunkelt.

Bleiben wir bei 0,06.

Na ich denke 0,06 ist für ein VM eher unrealistisch...

10% auf längerer Strecke sind auch nicht gerade häufig, selbst in den Alpen.
Bei der TdF haben die Berge der HC-Kategorie meist so 7-8% im Schnitt.
Wobei ich mit dem Quest bei 5% so um die 80 erreiche.

Ich habe bisher nur eine Abfahrt, In der Eifel, mit um die 10% bei ca 1,5km länge erlebt.
Da aber schon im Roadbook für die RRler davor gewarnt wurde bin ich es mit dem Quest vorsichtig angegangen und mit 30-50km/h runter gerollert. Die 70er Trommeln haben das ausgehalten. Schlimmer waren für die Trommeln in der Eifel Serpentinen wo man 500m fährt und dann wieder voll in die Eisen muss.

Dennoch habe ich mir aber 90er Trommeln als Sicherheitsreserve beim Milan bestellt.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Gut 10% auf 1km Länge habe ich hier auf einer meiner regelmäßigen Strecken. Das ging auch mit dem CB immer noch gut, weil die Strecke nur sanfte Kurven hat und ich nur ein Mal auf halber Strecke (wegen Kurve) und am Ende dann auf Null bremsen muss (Stoppschild). Im Sommer durchs Albulatal runter ergibt einige km mit durchschnittlich über 10%. Das ist mir schon mit den Scheibenbremsen genug Nervenkitzel. Mit den 70er Trommeln würde ich es bei meinem Gewicht gar nicht erst versuchen.

C.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Leute mir wird Himmelangst !

Ein Velomobil mit 120 Kilo Gesamtgewicht bei 10% Gefälle ist ja durchaus was Realistisches.
Wenn ich mir im Kreuzotter-Rechner hierbei beim Quest die Endgeschwindigkeit anschaue dann liegt die bei 163km/h :eek:

Bleiben wir bei 0,06.
Im Nachbarforum gibt es einen Rechner (EPACSIM), der liefert hierbei eine Endgeschwindigkeit von 205 km/h :eek:
Mit diesem Rechner kann man sich die Bremsleistung zeigen lassen, welche aufgebracht werden muss um die Kiste bei einer Geschwindigkeit kleiner als 205km/h zu halten.
Wenn man das ausprobiert, dann kommt heraus, dass bei einer Geschwindigkeit von 118 km/h eine maximale Bremsleistung von 2455 Watt aufgebracht werden muss - nur damit man nicht noch schneller wird.
Ob das eine unserer Bremsen leistet? Wenn nicht, dann gehört man der Katz' falls man schon so schnell ist! :(
Selbst wenn man eine Geschwindigkeit von "nur" 60 km/h bergab halten will, werden bereits 1705 Watt Bremsleistung benötigt.

Würden die schnelleren unter euch die Rechnung für plausibel halten?

Ich sagte ja schon das beim VM innenbelüftete 205er Scheiben gut investiert wären.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Das Problem ist aber nicht die KRaft der Bremsen. Es kostet genauso viel KRaft dieses Velomobil bei 50km/h mit z.B. 6m/s² abzubremsen, wie es bei 150km/h mit 6m/s² abzubremsen.

Die höhere Leistung wird erbracht über mehr Strecke (Leistung= (KraftxWeg)/zeit). Wenn du mit 150km/h fährst, bewegt sich in einer Sekunde dreimal soviel Bremsfläche am Bremsklotz vorbei. Gleiche Kraft, aber dreimal soviel Strecke in gleichbleibender Zeit->dreifache Leistung.
Für die hohe Leistung brauchts also keine besonderen Bremsen, da reicht jede Bremse die auch bei 40-50km/h funktioniert, aber es braucht massive Bremsscheiben um die Wärme abzuleiten.

Jede Bremse die ein Zweirad z.B. bei 20km/h so stark abbremsen kann, dass das Hinterrad abhebt, kann das prinzipiell mit der gleichen Kraft auch bei 150km/h, bloß die Felge wird halt schneller heiss.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Hi Ingmar
Das Problem ist aber nicht die KRaft der Bremsen. Es kostet genauso viel KRaft dieses Velomobil bei 50km/h mit z.B. 6m/s² abzubremsen, wie es bei 150km/h mit 6m/s² abzubremsen.

Für die hohe Leistung brauchts also keine besonderen Bremsen, da reicht jede Bremse die auch bei 40-50km/h funktioniert, aber es braucht massive Bremsscheiben um die Wärme abzuleiten.

Jede Bremse die ein Zweirad z.B. bei 20km/h so stark abbremsen kann, dass das Hinterrad abhebt, kann das prinzipiell mit der gleichen Kraft auch bei 150km/h, bloß die Felge wird halt schneller heiss.

Genau darum gehts doch. Die Bremsleistung ist bei heutigen Bremsen sicher genug. Es geht aber um die Standfestigkeit.

Wenn mann eine 70Trommelbremse vier mal so breit macht ist auch genug Material da um die Wärme abzuführen. Dann gibt es sicher auch kein Problem auch wenn der Berg noch so steile und lange Abfahrten hat.
 
AW: Bremsleistungen bergab

Siehe hier.
Im übrigen waren beim alten Kreuzotter-Rechner für dein Quest auch nur 0,0666 angegeben.
80km/h würden ja mit den übrigen Werten aus dem Kreuzotter-Rechner ein CwA von nur 0,163 qm bedeuten. :(

Kreuzotter ist nicht das Mass der Dinge.
Ich komme übrigens bei Fahrer 80kg, Quest 34kg, und Null Watt bei 5% Gefälle auf 126,3km/h.
Das wird ein Quest definitv nicht erreichen...

Tschö
René
 
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