Bremsen löst Schaltung aus??

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Hallo Zusammen,

hier wieder eine Frage vom mechanischen Nixwisser.
Im Quest habe ich seit ein paar Wochen folgendes Phänomen/Problem:

Ampel/Bremssituation. Ich fahre auf eine rote Ampel zu, bremse vorausschauend und sanft, bin auf dem mittleren Kettenblatt und schalte ebenso vorausschauend - also auf das größte Ritzel. Natürlich stelle ich sicher, dass der Schaltungsvorgang bis zum Stop komplett abgeschlossen ist, so dass ich nach dem Start schnell beschleunigen kann. Hat immer gut funktioniert.

Genau das funktioniert nicht mehr. Ich merke zwar beim Bremsen noch, wie die Kette auf das größte Ritzel springt, vermeintlich auch sauber und fest - den Geräuschen und dem Tretgefühl nach zu urteilen. Doch sobald ich dann aus dem Stand losfahre, fühlt es sich an, als trete ich gegen einen massiven Widerstand. Und zwar nicht gegen einen Bremswiderstand, sondern einach in einem viel zu hohen Gang. Ich kenne ja beide Tretgefühle und bin mir sicher, dass das mit der Bremse vordergründig nichts zu tun hat. Dafür spricht, dass ich in voller Fahrt nicht mehr in die höheren Gänge komme, da dreht es durch.

Das Einzige, was ich zwischenzeitlich verändert habe, ist die Spannung auf den Bremszügen (die Feststellbremse war zu lasch). Das hatte keinen Einfluss auf den Freilauf der Räder. Ich frage mich nun, ob das indirekt Einfluss haben kann auf die Schaltung, obwohl es ja zwei im Grunde komplett voneinander getrennte Systeme sind.

Kennt das wer bzw. ist wer erklärungsfähig?
 
Nach dem Stop an der Ampel , fahre nicht wieder an , sondern steig aus und sieh nach auf welchem Ritzel tatsächlich die Kette liegt.
Mit der Erkenntnis findet sich vielleicht eine Lösung.

Lg
Gandalf

Kannst Du überhaupt auf das größte Ritzel schalten?
 
Sehe keinen Zusammenhang.

Vielleicht erstmal kucken, ob Schaltwerk lose ist.
Und ob Achse noch fest ist.
 
Wie stellst du das sicher? Lose mittreten? Kannst du rückwärts treten ohne dass die Gänge springen?
Hörst du beim anhalten ob die Kette hinter wieder runterfällt?
Bremsen bewirkt nichts in Bezug auf die Schaltung, es sei denn die Spannung der Kette ist sehr gering und die Federung weich — dann könnte sie beim einfordern springen — was du aber eigentlich hören solltest.

Guck dir mal Schaltwerk und Schaltzug an.
 
Kannst du während der Fahrt überhaupt in die niedrigen Gänge schalten? Ich hatte es neulich mehrfach, dass die Kette beim dem Ritzel zugewanden Führungsröllchen des Kettenspanners entgleist ist. Konnte generell nicht mehr in die 2-3 niedrigsten Gänge schalten. Rasselte nur wenig mehr als sonst, aber die Kette war auch sonst nicht leise und laut Kettenlehre gerade fällig.

Jetzt - mit einer neuen Kette - wieder ein völlig fantastisches Fahrgefühl, schaltet besser und ist an allen Rollen viel leiser.
 
... Ich merke zwar beim Bremsen noch, wie die Kette auf das größte Ritzel springt, vermeintlich auch sauber und fest - den Geräuschen und dem Tretgefühl nach zu urteilen. Doch sobald ich dann aus dem Stand losfahre, fühlt es sich an, als trete ich gegen einen massiven Widerstand. Und zwar nicht gegen einen Bremswiderstand, sondern einach in einem viel zu hohen Gang.
....
Kennt das wer bzw. ist wer erklärungsfähig?
Da muss irgendwas fehlen. Du merkst das Du runterschaltest, aber dann bist Du beim Anfahren in einem höheren Gang ohne das Du gemerkt hast wie durch das Bremsen wieder hochgeschaltet wurde? Die Frage ist auch: Selbst wenn das Schaltwerk beim Bremsen automatisch schaltete, bräuchte es Kettenbewegung um das Ritzel zu wechseln (und beim Bremsen tritt man ja nicht) andernfalls wäre es beim Anfahren nicht nur schwerer, sondern würde auch krachen weil in dem Moment die Kette das Ritzel und Volllast wechseln wollen würde.

Ich denke Du musst versuchen das Problem auf einem Parkplatz reproduzieren und nochmal genau gucken, wo die Kette wann ist.
 
Ich hatte mal was Ähnliches: ein zu fest (Kabelbinder) und unterhalb der Schwinge verlegter Schaltzug hat beim Einfedern der Schwinge ebenfalls Schaltungen ausgelöst.
Hast Du die Zugverlegung ebenfalls geändert?
 
Danke Euch allen! Komme wohl nicht drum herum die direkte Diagnose nach dem Stoppen durchzuführen. @Jupp: genau, ich trete mit. @Opti: da fehlt nix. Das ist ja gerade das Problem. @UliB: Special Thanks - ich vermute das ist es!!
 
Dafür spricht, dass ich in voller Fahrt nicht mehr in die höheren Gänge komme, da dreht es durch
Die Kette oder der Gripsshift?
Sollte sich beim Einfedern die Schaltzugspannung verändern, warum nicht bei Überfahren von Unebenheiten?
Ganz einfach zu sehen, wenn man Quest auf Seite legt, Deckel unten ab und Dämpfer an Flügelmutter los. Dann das Hinterrad mal rein und raus und Schaltwerk betrachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kontrolliere auch mal ob die Achse hinten noch fest ist.
Wenn etwas von alleine kommt, dann kann es eigentlich nur sein das sich etwas gelockert hat was vorher fest war oder etwas verhakt hat was so nicht soll.
 
Sollte sich beim Einfedern die Schaltzugspannung verändern, warum nicht bei Überfahren von Unebenheiten?

Genau das tut es, allerdings nur bei richtig heftigem Gerumpel. Dachte bisher dass das normal ist. Worauf sollte ich achten?
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Wie stellst du das sicher? Lose mittreten? Kannst du rückwärts treten ohne dass die Gänge springen?
Hörst du beim anhalten ob die Kette hinter wieder runterfällt?

Korrekt, lose mittreten. Das mit dem rückwärts Treten weiß ich nicht, probiere ich aus. Es klackert jedenfalls recht laut beim rückwärts Treten.
 
Genau das tut es, allerdings nur bei richtig heftigem Gerumpel.
Das kann auch nur Springen der Kette sein. Hatte ich auch beim Reibdämper.
Sogar jetzt ganz ohne Federung.

Wie gesagt, Hinterachsen lösen sich auch mal, Schaltwerke auch. Wurde ich alles zusammen checken, wenns auf der Seite liegt.
Und Spiel von Kassette.
Hinterrad bei gelöstem Dämpfer nur rausziehn natürlich. Da siehst Du schon ob Schaltwerk wandert. Nicht komplett ausbauen.
Kannst Du mal hinten alles durchschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann auch nur Springen der Kette sein. Hatte ich auch beim Reibdämper.
Sogar jetzt ganz ohne Federung.

Wie gesagt, Hinterachsen lösen sich auch mal, Schaltwerke auch. Wurde ich alles zusammen checken, wenns auf der Seite liegt.
Und Spiel von Kassette.
Hinterrad bei gelöstem Dämpfer nur rausziehn natürlich. Da siehst Du schon ob Schaltwerk wandert. Nicht komplett ausbauen.
Kannst Du mal hinten alles durchschalten.

Rundum-Check ist erfolgt, ohne Ergebnisse. Probefahrt lief auch gut, das Problem trat nicht auf. Vorführeffekt wahrscheinlich. Gegen das Kettenspringen spricht, dass ja beim Ausrollen eigentlich nichts mehr passiert, was die Kette springen lassen könnte...außer die ist nicht richtig auf dem größten Ritzel eingerastet - dagegen spricht wiederum, dass ich ja bewusst noch ein paar Umdrehungen trete, bevor ich zum Stillstand komme. Werde morgen mal wieder 80km pendeln und bin mir sicher, dass es mich auf der Rückfahrt wieder heimsucht...werde dann sofort anhalten, aussteigen und noch auf der Straße den Deckel abmontieren und gucken, und wenn es die Bundesstraße ist!!
 
Ich hatte vor Kurzem ein ähnliches Phänomen, siehe DF Erfahrungsberichte. Bei mir war das Problem, dass der Tretlagerschlitten über die Zeit langsam nach vorne gerutscht ist und deshalb die Kettenspannung zu groß war. Vielleicht liegt bei Dir das Problem ähnlich, hat aber andere Auswirkung.
 
Um das zu einem Ende zu bringen: tatsächlich war die Ursache ein ungünstig verlegter Schaltzug, thx @UliB - Quest läuft seitdem tiptop. Interessant wie schnell man als Laie lernt. Und welch große Auswirkungen kleine Phänomene haben, die man noch nicht mal als einen Defekt bezeichnen würde.
 
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