Bremsbeläge Sturmey-Archer-Trommeln tauschen

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Hallo zusammen,

meine Trommelbremsen (S-A 70 mm) am Greenspeed zeigen seit einiger Zeit eine sehr fragwürdige Bremsleistung. Deshalb möchte ich die Beläge erneuern. Mein Händler sagt, er könne die Beläge nur komplett mit den Ankerplatten bestellen.

Ist das notwendig oder sinnvoll, die Einheit komplett zu tauschen?
Wer kann eine andere Bezugsquelle empfehlen?
Was sollte ich noch beachten beim Tausch?

Danke für Tips und Infos,

Thomas
 
AW: Bremsbeläge Sturmey-Archer-Trommeln tauschen

Servus,

die Beläge sind einer der Hauptkritikpunkte an den Bremsen..
Wenn du z.B. zurechtgeschnittene Beläge von Trabantbremsen aufnieten lässt, dürfte sich das Problem mit der fragwürdigen Bremsleistung erledigt haben.
Eine Bremsplatte kostet aber auch nur 10€..

Gruß,
Patrick
 
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Meine Bremskraft bei den 70iger Trommeln ist zwar ok, aber die Dinger quitschen so laut, dass ich eigendlich keine Hupe mehr bräuchte. Hab die Beläge schon mal angeschliffen, auch mal die Trommeln, aber nach 10km gehts wieder los. Bleibt da jetzt nichts, als kräftig Öl reinzukippen ;-) ?
Oder sollte ich die Beläge wechseln?
Danke Jens
 
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Danke Reinhard, genau mein Problem, die Bremsen lösen sich oft erst beim Stehen trotz neuer Züge und immer gepflegter Mechanik an den Bremsen. Trotz Flachland sind die Beläge dann vermutlich doch schon runter ... naja ständig Ampelhopping halt, sehr zügiges Beschleunigen, um nicht überholt zu werde und 500m weiter anhalten... und das rund 15x auf meiner 2x 25km Strecke ins Büro, wenn ich mal fahre. Und vielleicht gibt sich das Quitschen auch mit neuen Belägen.
Jens
 
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..Bitte nochmal Licht in's Dunkel: Man kann die SA Bremsbelag-träger nicht einzeln bestellen, und S&A schreibt (quasi) einen Tausch der Beläge mit Ankerplatte vor? Weshalb denn das, ist an der Mechnik irgendwas das erhöhten Verschleiss ausgesetzt ist ? (Nocken der Bremshebel, oder dergleichen)

Gruß, Axel
 
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Hallo,

und danke für die hilfreichen Antworten bisher. Weil ich jetzt erst mal keine Beläge bekommen habe, habe ich mich schon am Sonntag dazu entschlossen, wenigstens die Züge zu tauschen. Das Trike stand von Frühjahr bis Sommer ca 10 Wochen draußen (offener Fahrradunterstand) und ich habe es nicht bewegt - und das sah man auch.

Ich habe also neue Züge montiert und bei der Gelegenheit alle beweglichen Teile mit Öl versorgt. Ich habe zwar nicht wie in dem von Reinhard empfohlenen Beitrag die Bremse komplett zerlegt und gefettet, aber es hat geholfen. Beide Bremsen stellen sich wieder einwandfrei zurück und die Bremsleitung ist auch wieder ok (Die Belagstärke war auch noch deutlich über 3 mm).

Ich wollte neue Beläge haben, weil ich 1. kürzlich die Erfahrung gemacht habe, dass beim Grasshopper (mit Scheibenbremsen) neue Beläge eine richtig gute Idee sein können und 2. ich das Trike vor 2 Jahren gebraucht gekauft habe und nicht genau weiß, wie alt die Komponenten sind. Ich wollte es also einfach gründlich machen.

@ Axel: Mein liebster Fahrradhändler hier in Köln ist kein Liegeradhändler - er musste erst mal nachforschen, wie und wo er die Beläge bestellen kann. Und das war dann die Auskunft, die ich bekommen habe. Ob S-A da irgendwelche Vorgaben macht, weiß ich nicht. Ich fand es nur seltsam, dass die Einheit nur komplett bestellbar sein soll. Deshalb meine Nachfrage hier.

Schöne Grüße, Thomas
 
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Ich wollte neue Beläge haben, weil ich 1. kürzlich die Erfahrung gemacht habe, dass beim Grasshopper (mit Scheibenbremsen) neue Beläge eine richtig gute Idee sein können und 2. ich das Trike vor 2 Jahren gebraucht gekauft habe und nicht genau weiß, wie alt die Komponenten sind. Ich wollte es also einfach gründlich machen.

Vermutlich, oder besser sehr wahrscheinlich, werden die Beläge selbst das Trike überleben ... :D. Jedenfalls halten Trommelbremsbeläge recht lange; kann man nicht mit Scheibenbremsen vergleichen. Darum sind erstere ja so beliebt bei VM-Piloten.
 
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Jedenfalls halten Trommelbremsbeläge recht lange

Na ja, ich musste meine nach nur 30.000km ersetzen. Ich hatte die Schuhe auf den Trägern schon mehrfach unterlegt und kam damit an die Grenze. Eigentlich hätte es nur deutlich stärker unterfütterte Schuhe gebraucht, dan hätte ich die Beläge auch weiterfahren können, aber so war ein Austausch absolut notwendig. Ein Schuh ist schon über den Träger gerutscht, bei einer Velomobilbremse kein Spaß.

Ich hab mir jetzt vorgenommen, alle zwei Jahre im Herbst das Bremseninnenleben zu ersetzen. Keine Kompromisse bei den Bremsen.

Viele Grüße,
Martin
 
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Nun ist es bei Dir ziemlich bergig, ähnlich schwere Fahrer könnten bei exakt gleicher Fahr- und Bremsweise im Quest Heimatland wahrscheinlich tatsächlich von annähernd ewiger Lebensdauer ihrer Trommelbremse ausgehen.

Fazit: Pauschalaussagen sind immer schwierig und bei einem lebenswichtigen Bauteil wie ner Bremse sollte man wirklich lieber nachsehen als den einfachen Weg gehen und anderen glauben.
 
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Zu den S-A Trommelbremsbelägen gibt es ja schon einige Diskussionen hier, da auch mein Flevo so seine liebe Not damit hat.

Vor einigen Jahren gab es diese 70mm-Bremsbacken definitiv einzeln zu bestellen, hatte sie so über meinen Händler bezogen. Als ich jedoch Anfang des Jahres nach neuen Belägen nachfragte, war auch die Antwort, daß diese nur noch mit den Ankerplatten zusammen erhältlich wären.
 
Die Verlinkten Beiträge oben beziehen sich ja auf Bremsen die nicht mehr öffnen. Das Problem hab ich eigentlich nicht. Meine bremsen einfach nicht mehr wirklich. Und vor ca. 3000km haben die wirklich gut gebremst (gebrauchtes älteres AW5). Kann ich davon ausgehen dass ich auswechseln muss, oder gibt es auch andere Gründe wie z.B. Verschmutzung, die die Bremsleistung reduzieren und ich sollte erst mal alles zerlegen und säubern usw? Ich hab mich mit dem Thema noch null beschäftigt, weil ich bis jetzt immer nur Scheiben- und Felgenbremsen hatte. Bei Felgenbremsen sieht man ja den Verschleißzustand von außen sofort, da hab ich mit Reinigen gute Erfahrungen gemacht, weiß aber nicht ob das auf Trommelbremsen auch zutrifft.

Update: Lässt sich ja sehr einfach ran kommen, hätte ich gar nicht gedacht. Beläge sind noch jede Menge da und der Nocken ist auch weit entfernt von 90° wenn die Bremse das greifen beginnt. Kann es sein dass die Hebelverhältnisse über die Verschleissdauer schlechter werden bei dem Nocken? Schmutzig sah es überraschenderweise auch nicht aus, eher ungewöhnlich trocken und sauber für ein so ausgesetztes Fahrradteil. Soll ich trotzdem mal mit Bremsenreiniger durch gehen? Die Bremsleistung empfinde ich seit ein paar Tagen schon als kriminell schlecht.
 
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Und der goldene Spaten geht an @mangiari ! :D

Bei mir hilft gegen schlechte Bremsleisung an meinen Trommelbremsen:
-mit neuen, sauberen Handschuhen stellst du sicher das du kein Hautfett, Schmiere, ect, auf Trommeln und Bremsbacken bringst
-Bremstrommeln von Hand mit frischem 120-240er Schmirgel reinigen, ausschmirgeln. Die Bremstrommels müssen auf dem gesamten Unfang und Breite blank sein!
-beim Schleifstaub aus den Trommeln pusten, nicht reinspucken ;)
-mit einem neuen Stück 120er Schmirgel, ohne Druck, die Bremsbeläge von Verglasungen reinigen und ein wenig(!) aufrauhen

Achte dann beim Zusammenbau mal darauf, den Bremshebel kräftig zu betätigen wärend du mit der Achsmutter das Rad festschraubst!

Ich hab die Theorie, das die Bremsplatte/Bremsbeläge sich dann besser in der Trommel zentrieren und beide Bremsbeläge sofort, mit minimaler Einlaufzeit, maximale Bremsleistung bringen.
Bei meinem neuen Trike mit neuen Bremsplatten (von der Platte zusammengenommen mindestens 0,4mm Spiel zwischen Bremsplattenbohrung, Zentrierbuchse und Achse aufweist), hatte ich ohne mir die Mühe zu machen die bremsen richtig einzubremsen (siehe unten) nach ca 25km volle Bremskraft mit den 24" Vorderrädern.

Nach der Montage mach dir mal die Mühe und brems die Bremsen richig ein:
-15-20 mal auf ca 30km/h beschleunigen und ne Vollbremsung machen

Wenn die Bremsleistung jetzt noch nicht zu deiner Zufriedenheit ausfällt:
-Räder ab, die blanken Stellen auf den Bremsbelägen mit frischem 120er Schmirgel abschleifen (Handschuhe nicht vergessen)
-wieder zusammenbauen, Bremshebel beim festziehen der Radmuttern betätigen
-wieder 10-20 mal Vollbremsung aus 30km/h
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir waren schon zwei mal die Bremszüge an versteckter Stelle durchgescheuert. Das führt auch zu einer verminderten Bremsleistung.
 
Hm, irgendwie will das bei mir nicht. Ich hab jetzt versucht die obere Anweisung zu befolgen, mit dem Ergebniss, dass das Einbremsen nicht wirklich möglich ist, weil eine Vollbremsung gar nicht funktioniert. Also nicht das was ich unter einer Vollbremsung verstehe. Und ich bin Kletterer, ich hab ausreichen Handkraft.
Glasige Stellen hab ich auf den Belägen nicht gefunden. Mir kommt es eher so vor wie wenn der Hebel weniger geworden wäre. Man kennt das ja von klassischen Felgenbremsen, die haben ja noch nie wirklich funktioniert, bevor dann Cantilever und V-Brake mit vernünftigem Hebelverhältnis erfunden wurden.

Ich hab dann nochmal zerlegt und alles mit Waschbenzin gereinigt, damit habe ich bei Felgenbremsen sehr gute Erfahrungen gemacht, aber auch danach keine nennenswerte Bremsleistung. Und ich hab durchaus noch Weg am Hebel, ist jetzt nicht so dass ich mit dem Hebel am Lenker anstehen würde. Versteht ich nicht. Als ich das AW (gebraucht) gekauft habe, war es schon weit weg von neuwertig, bin mindestens 3. Besitzer, wenn nicht noch älter. Und das Ding hat gebremst wie Hölle. Ich konnte auf Asphalt die Vorderräder quasi blockieren, was mir auch mal einen Unfall vermeiden half. Jetzt bremst das noch bissl besser wie wenn ich die Turnschuhe auf die Straße stellen würde unter den Pedalen.

Die Bremszüge sind eigentlich ziemlich kurz, ist ja nicht weit vom Lenker zu den Rädern und die Kabel liegen nur an den Rädern und am Bremshebel frei, da sieht das Drahtseil noch absolut unbeschädigt aus. Also dass ich hier nur ein paar verbleibende Litzen ziehen würde, mit folglicher erhöhter Dehnung kann ich eigentlich auch ausschließen.

Doch austauschen? Ich wiederhole mal die Frage von oben: Ändert sich das Hebelverhältnis, also Seilweg zu Weg an den Bremsbacken, wenn die Bremsbeläge weiter runter sind? Gibt es ne Möglichkeit unten wo das Bremsseil installiert wird den Hebel zu erhöhen? Mir würde der halbe Weg am Bremshebel locker ausreichen, die zieht die ersten 6cm völlig leer. also da könnte ich einiges rausholen. Aber ich hab da jetzt auf Anhieb nicht gesehen dass man da was anders einhängen könnte.
 
Verdammte Axt, jetzt hab ich für 40 Euro neue Beläge installiert und das Bremsverhalten ist noch schlechter. Ich glaube auch dass neue Züge das jetzt nicht soo viel ändern würden, ich hab noch Weg am Bremshebel und ziehe schon wie ein Affe. Bremswirkung gleich null. Wie wenn die Trommel geölt wäre. Klar von Einbremsen hab ich auch schon gehört, aber ich kann mit den Dingern so schlecht bremsen, dass Vollbremsungen gar nicht möglich sind. Mit 30km/h irgendwo herum zu fahren, wäre mit dieser Bremsleistung fahrlässig! Da hab ich nen Bremsweg von guten 50m!

Ich versteh nicht was früher anders war. Als ich das Rad (gebraucht) erworben habe, haben die Bremsen fast zu gut gegriffen. Ich konnte die Vorderräder auf trockenem Asphalt nahezu blockieren, auf feuchtem sowieso. Ich hatte (beim letzten Versuch die alten Beläge zum Greifen zu bringen) die Trommeln mit 120er Schmiergelpapier vorsichtig ausgeschliffen und nachdem ich den Staub entfernt hatte mit Waschbenzin entfettet. Kann mir nicht vorstellen dass hier noch irgendwas die Bremsleistung reduziert. Die Mechanik geht auch gut, die Bremsen lassen sich leicht betätigen und die Federn stellen den Hebel auch wieder zurück.

Gibt es eine Möglichkeit die Reibung auf dem Metall zu erhöhen? Wir haben früher beim BMX oft Cola auf die Felgen, weil die minderwertigen U-Brakes damals auch null gegriffen haben. Das hat eigentlich immer nur Weile ganz gut funktioniert. Ich würde aber erwarten dass die Trommel viel heißer wird als ne BMX-Felge. Keine Ahnung wie karamellisiertes Cola auf dieBremsleistung wirkt :p
Gibt's da vielleicht was anderes, was die Reibung erhöhen kann?
 
Schrieb ich doch. Die Züge verschwinden oben am Bremshebel in der Hülle und kommen unten an der Bremse wieder raus. Alle Stellen außerhalb sehen tiptop aus, dass ein Zug mitten in der Hülle durchschneuert, hätte ich so noch nicht erlebt. Außerdem spielt es nach meinem physikalischen Verständnis keine Rolle wenn ich mit dem Bremshebel noch nicht am Ende anstoße und oben ne hohe Kraft anbringe. Wo soll die hin? Klar ist, dass durchgescheuerte Züge die Dehnung im System erhöhen können, aber das System wirkt noch recht gängig, die Züge sind nirgends angerissen und so würde ich schon erwarten dass der meiste Teil meiner Kraft auch unten ankommt, wenn es die Rückstellfedern auch schaffen mit ihrer Kraft oben den Hebel wieder zurück zu ziehen. Werd trotzdem neue installieren und vor allem hab ich jetzt die neuen Bremsnocken die bei den Bramsbelägen dabei waren mal auf die Hälfte runter geschliffen. Hoffe das reicht vom Weg noch dass ich es auf den Bremshebel eingestellt bekomme, aber das sollte die Bremskraft etwa verdoppeln. Zur Not hab ich ja noch die alten Nocken. Ist wohl bei bestimmten Roller-Modellen ein übliches Verfahren die werkseitigen Trommelbremsen zu tunen, da hab ich die Tips her.
 
und vor allem hab ich jetzt die neuen Bremsnocken die bei den Bramsbelägen dabei waren mal auf die Hälfte runter geschliffen. Hoffe das reicht vom Weg noch dass ich es auf den Bremshebel eingestellt bekomme, aber das sollte die Bremskraft etwa verdoppeln. Zur Not hab ich ja noch die alten Nocken. Ist wohl bei bestimmten Roller-Modellen ein übliches Verfahren die werkseitigen Trommelbremsen zu tunen, da hab ich die Tips her.
Du hast was gemacht?
Lass mich raten, von Hand, am Bandschleifer oder Schleifscheibe? Nicht an einer Maschine die zumindest unter einem 1/10mm genau arbeitet?
Wie stellst du den jetzt mit deinen 'getunten' Nocken sicher, das beide Bremsbeläge gleichzeitig und gleichmässig an die Trommel gepresst werden?

Bau als erstes mal die alten Bremsnocken ein.
 
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