Blaues LED Licht als Blendschutz ??

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Hallo alle,
am vergangenen Samstag habe ich in Konstanz zufälligerweise einen LR-Weltreisenden aus CZ (David Boucek) auf seinem AZUB mit Hinterher - trailer getroffen.
Er interessierte sich für mein Varitrike und so kamen wir ins Gespräch. David hatte viel zu erzählen...u.a. kamen wir auf das leidige Thema "Blendung durch entgegenkommende Autos" zu sprechen.
Er zeigte mir seine Stirnlampe (namens "LED headlight") und ihre Farbmodi. Sie leuchtete u.a. auch blau und David behauptete, damit könne er die Blendung quasi "neutralisieren" bzw. deutlich mindern. Er habe diesen Tip von Truckern bekommen, die ja auch gerne Nachts blaues Licht in ihren Kabinen anmachen würden....
So weit, so rätselhaft. Ich finde bisher keine Hinweise im www. dass das funktioniert. Er meinte, es gäbe auch ein Modell von Petzl, das gut geeignet wäre....
Weiss jemand was darüber und v.a. ob es wirklich funktioniert / nützt ??
 
Hallo Franknofish,

dieses blaue Licht funktioniert nur dadurch, weil die Pupillen nicht mehr soweit geöffnet sind, bei Truckern wird das Fahrerhaus mit dezentem blauen Licht geflutet und somit der Nahbereich um den Fahrer aus der Dunkelheit geholt.
Ist bei uns in Deutschland verboten wg. Verwechslungsgefahr mit Fahrzeugen mit Sondersignal. Außerdem besteht die Vorschrift, nach vorne weißes Licht und nach hinten rotes. Da gibt es keinen Spilraum für bunte Weihnachtsbäume, Fahrzeuglogos und andere bunte gescheige denn blaue Lämpchen.

Grüße

LRS
 
Hallo,

ich gehe nicht davon aus, dass das Funktioniert. Man kann Blendung nicht mit mehr Licht kompensieren.
Aber:
Blaues Licht gaukelt dem Auge hellen Tag vor (aka. Blauer Sommerhimmel) und stimuliert dadurch die Aufmerksamkeit. Viele Mobiltelefone haben umgekehrt daher inzwischen einen Nachtmodus, der das Display weniger blau erscheinen läßt, um abends Müdigkeit entstehen zu lassen.

Sollte meine aktuelle Stirnlampe mal verrecken, habe ich mir eine von Black Diamond ausgeguckt, die könnte auch blau leuchten... ,) Aber das ist mehr dem Spieltrieb geschuldet als aktueller Anwendbarkeit.

--Rainaari
 
Ich kann mir vorstellen, daß der Trick mit dem blauen Licht hilft.
Allerdings nur auf Kosten der allgemeinen Sehkraft im Dunkeln.
Wenn durch das blaue Licht de Pupillen enger werden, wirst Du allgemein schlechter sehen, was sich außerhalb des Lichtkegels abspielt.
In wie weit das in der Praxis ein Problem darstellt, kann ich nicht beurteilen.
 
Es hat zwar nicht direkt mit der eingangs gestellten Frage zu tun, trotzdem passt es ein wenig in diesen Themenbereich. Ich meine hier einen sehr interessanten Artikel aus der letzten Fahrradzukunft "Fahrradscheinwerfer – spektrale Eigenschaften und Auswirkung"

Das Auge ist im Bereich 530–550 nm am empfindlichsten. Die meisten LED-Scheinwerfer haben ein Maximum in der Spektralverteilung bei 420–450 nm, also nicht in dem Bereich, in dem das Auge am empfindlichsten ist. Fahrbahnbeläge wiederum reflektieren umso besser, je langwelliger das Licht ist.

Es kommt nicht nur auf die reine Helligkeit (Lumen) der Lichtquelle an. Wenn auf gute Reflexion und spektrale Anpassung Wert gelegt wird, dann ist eine LED mit niedriger Farbtemperatur und einer Dominanz bei λ = 520–550 nm den LEDs mit hoher Farbtemperatur vorzuziehen.

Das Problem wird nur sein, LEDs mit neutralweißer (4.000 K) oder warmweißer Farbtemperatur und mit einer kleinen Emitterfläche und hoher Lichtausbeute zu bekommen. Typische Allgemeinbeleuchtungs-LEDs (OSRAM E5, Samsung LM301B etc.) mit großflächiger Phosphorüberdeckung erzeugen im Fahrradscheinwerfer in der Projektion zu viel Streulicht und blenden den Gegenverkehr zu sehr.
 
Direktes Licht kann man am besten abschwächen, wenn dieses polarisiert ist und der Empänger einen entsprechenden Filter verwendet.
Mit einem Polarisationsfilter kann man auch das von einer nassen Fahrbahn vorwärts-reflektierte (dann polarisierte) normale Scheinwerferlicht stark reduzieren. Leider wird auch das unpolarisierte Nutzlicht in allen Fällen abgeschwächt, so dass sich die 'Sonnenbrille bei Nacht' nicht umfassend durchgesetzt hat.
Anders als bei der Lichtstreuung ist die Farbabhängigkeit von Polarisationseffekten aber schwach.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich habe den Eindruck, dass mehr Autos mit aggresivem Licht unterwegs sind.
hatte die letzten Jahre kein Problem mit meinem 3 W Edelux auszukommen. Jetzt passiert es mir bei Nässe mit Gegenverkehr öfter, dass ich gar nichts mehr sehe, kann nur noch auf das Licht zufahren und versuchen mich knapp rechts davon zu halten..
Fahrbahn nicht mehr erkennbar.
Glaube, die Autos haben aufgerüstet. Entweder haben die mehr Streulicht oder sind höher oder anderes Spektrum, ich weiß es nicht.
Was kann man tun? Auch aufrüsten? Dunkles Visier im VM gegen Blendung?
 
Außerdem besteht die Vorschrift, nach vorne weißes Licht und nach hinten rotes. Da gibt es keinen Spilraum für bunte Weihnachtsbäume, Fahrzeuglogos und andere bunte gescheige denn blaue Lämpchen.
Komisch, mein Auto hat innen oranges Licht ab Werk!
 
ich habe den Eindruck, dass mehr Autos mit aggresivem Licht unterwegs sind.
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Glaube, die Autos haben aufgerüstet. Entweder haben die mehr Streulicht oder sind höher oder anderes Spektrum, ich weiß es nicht.
Was kann man tun? Auch aufrüsten? Dunkles Visier im VM gegen Blendung?
So ähnlich erging es mir auch aber nach Gesprächen und einer Untersuchung bei einem befreundeten Augenarzt bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass hauptsächlich zwei Gründe für dieses von dir (und auch von mir) beobachtetes Phänomen verantwortlich sind:

1. Zum einen die Aufrüstung der Autos mit stärkeren Scheinwerfern (Stichwort Xenon-Scheinwerfer) sowie der immer häufiger anzutreffenden Unsitte, dass die Einstellung der Autoscheinwerfer nur noch selten überprüft und dann gegebenenfalls richtig eingestellt werden - man aber trotzdem völlig ungeniert und ungeahndet damit durch die Gegend fährt.

2. Dass viele "im Alter" den Grauen Star entwickeln und wir uns daher viel stärker als früher geblendet fühlen .
Hauptsymptom ist ein langsamer, schmerzloser Verlust der Sehschärfe (Visus), insbesondere wenn sich die beginnende Trübung in zentralen Bereichen der Linse befindet. Es kommt zu Verschwommensehen und zunehmender Blendungsempfindlichkeit, da die diffuse Streuung den Bildkontrast reduziert, sodass die Patienten ihre Umwelt „wie durch Nebel“ wahrnehmen.
Bei mir jedenfalls ist Grauer Star vorhanden und wird entsprechend beobachtet.
 
Ich habe auch immer eine Kopflampen/Rücklichtkombination für den Notfall dabei,
aber im Normalbetrieb sind Kopflampem halt recht kritisch, weil man bestimmt nicht immer daran denkt, den Kopf (mit Lampe) in einem blendfreien Winkel zu halten.
Mein Rezept gegen blendende Autos: 20m voraus stur auf den Straßenrand schauen und fortwährend wild blinzeln (wirkt wie eine Blende). Leider auch kein Allheilmittel, aber durchaus hilfreich.
 
Moin!

Wir sind uns sicher einig, dass in letzter Zeit viele „Blender“ unterwegs sind. Die neuen LED–Scheinwerfer können auch sehr gut und blendfrei leuchten, nur vertrauen viele Zeitgenossen auf die a.Abblendautomatik und b. die automatische Leuchtweitenregulierung.

a. führt dazu, dass in Kurven viel zu spät abgeblendet wird und b. reagiert viel zu spät, sodass in beiden Fällen der Gegenverkehr geblendet wird.

An der Ampel führt das dann dazu, dass beim Vordermann der Dachhimmel ausgeleuchtet wird. Das wurde mal wieder Mist vom KBA zugelassen.

Ich habe die Abblendautomatik bei meinem Wagen abgeschaltet. Blende also immer :cool:
 
Beim Wechsel von Halogen zu Led Scheinwerfer ist mir aufgefallen, das ich weniger geblendet werde.
Dafür habe ich dann die schlechter ausgeleuchteten Bereiche schlechter gesehen.
Seitdem fahre ich einen Scheinwerfer der breit ausleuchtet.

Gegen Blender hilft Schirmmütze. Da reicht leichtes Kopfdrehen um Blenden zu vermeiden.
Falls ich die nicht auf habe, nehme ich eine Hand als Blendschutz.

Blaues Licht ist dafür bekannt einschlafen zu verhindern.
Meine alte Stirnlampe hatte ein rotes schwaches Licht. Das diente zum Kartenlesen. Vorteil war das die Augen sich schneller wieder an die Dunkelheit gewöhnt haben wenn man das Licht ausgeschaltet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegen Blender hilft Schirmmütze. Da reicht leichtes Kopfdrehen um Blenden zu vermeiden.
Ich halte mir demonstrativ die Hand mit der Fläche nach außen vor die Augen, damit der Gegenüber eventuell auch etwas mitbekommt. Selbst bei einem Radfahrer mit entsprechend niedrigem Tempo wäre kaum Zeit, in höflichem Ton darauf hinzuweisen, dass die Lampe blendet. Bei einem Autofahrer fällt Verbalkommunikation ganz aus.
 
Knapp 1/3 aller Pkw blenden. Lkw und Busse aber fast nie. Das liegt nicht an den Scheinwerfern, sondern an den Fahrern. Bei Radfahrern ähnlich. Da wird nicht mal gemerkt das die LED Blendgranate ausschließlich die Baumwipfel und neine Netzhaut ausleuchtet. Wird nicht kontrolliert, wird nicht geahndet, hat für den Verursacher keine Nachteile. Also vollkommen logisch das es auftritt.
Wenn ich lange Strecken im dunklen fahre, fahre ich tatsächlich mit Sonnenbrille.
 
Wird nicht kontrolliert, wird nicht geahndet, hat für den Verursacher keine Nachteile.
Ich denke, dass es mehr noch oder zusätzlich mit der Nichtwahrnehmung der eigenen Verantwortung zu tun hat. Also beinahe unabhängig von einer potenziellen Ahndung wird die Verantwortung für den Zustand des eigenen Fahrzeugs abgelehnt, weil ...
"Das Auto war doch in der Werkstatt."
"Das Fahrrad habe ich so gekauft"
 
Komisch, mein Auto hat innen oranges Licht ab Werk!

nun, kommt darauf an, wo innen und ab Werk ist es garantiert vorher so abgenommen worden. Hier geht es aber um eigenständige Nachrüstung und ich weiß das vor Jahren, als noch mehr Polizei auf der Straße vorhanden war, diese bei LKW - Kontrollen solche bunten Beleuchtungen gerne mal mit Bußgeld belegt haben, da nicht erlaubt. Und schau in der STVZO nach, da steht auch eindeutig drinnen, was ich oben geschrieben habe.
 
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