Also, ich bin erst seit Mai richtig dabei, d. h. mit nachgerüstetem 1000 W Motor von Bafang, scheine aber ein Montagsmodell erwischt zu haben, was den Motor betrifft. Davon ein ander' Mal...
Das Scorpion Plus 26 kannte ich bis voriges Jahr noch nicht, bin ich doch bei Fahrradmessen immer das Scorpion Plus 20 gefahren, war aber irgendwie nie zufrieden mit der Federung.
Dann fuhr ich voriges Jahr eins zur Probe bei einer Firma, bei der ich wegen Unfreundlichkeit, schlechter Vorbereitung, Schlampigkeit nie etwas kaufen würde (es war sehr heiß, ich hatte 30 km mit Bahn und 10 km mit MTB hinter mich gebracht, und mir wurde trotz offensichtlicher Verschwitzheit kein Wasser angeboten – „Wir haben kein Wasser hier!“ – um denn auf mein Bitten [!] ein Kraneberger zu bekommen – und ich war angekündigt! Man händigte mir ein schon an einen Kunden verkauftes Plus 26 aus, weil kein Anderes da war [ich wollte ja ein Plus 20] und verlangte von mir keine Sicherheit. Ich hätte in Sekunden mein Trike för ömsöns jehabt. Und als ein Kunde mit einem funkelnagelneu geschniegelten gefühlten 10-Tonnen-Pickup kam – und nicht, wie ich mit Strohut, der ein Liegerad abholte, wurde er behandelt wie der Pate – doch ich schweife ab).
Denn als ich vom Firmengelände losfuhr mit diesem Exemplar, war da ein Riesen-Hubbel, und ich probierte sofort, den mit möglichst viel Karacho anzugehen. Nichts Negatives, ich schwebte darüber wie auf Wolken.
Als ich dann im Mai dieses Jahres (nach gebrauchtem Erwerb des Scorpion bei Fahrrad Claus in Trebur vor einem Jahr [ne schööne Jrohß von hier aus]) den Motor nach sieben Monaten ans Laufen bekam (ebenfalls eine Geschichte mit mir und einer gewissen Firma in Heidelberg, welche ich jetzt aber keineswegs mit den am Anfang erwähnten Gangstern am linken Niederrhein vergleichen will, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende ist) bin ich gleich Steigungen bis 12 % hochgefahren, bis 20 % runter, mehrfach ein 7%iges Gefälle mit 43 km/h in einer 80°-Rechts-Kurve hochbeladen mit Gepäck in Düsseldorf-Grafenberg ohne auch nur zu rutschen (bei trockenem Wetter und Rausbeugen nach rechts) – und das mit dem höchsten Sitz von HP-Velotechnik.
Ich bin trotz Kopfsteinpflaster nie so bequem gefahren (ich bin 70 und fahre seit 47 Jahren regelmäßig Fahrrad). Keine Schmerzen in den Handgelenken, in den Schultern oder am Po.
Ich bin etwas bewegungs-eingeschränkt mit meinem rechten Oberschenkelmuskel, aber sonst noch ganz kregel.
Und ja, der Überblick vom Aufrechtrad fehlt, und ich muss aufmerksamer fahren (insbesondere bei Straßenbahnschienen).
Ich hatte einen Unfall mit den Schienen, weil eine unerwartete Weiche kam. Von 20 km/h auf Null in einer Zehntel Sekunde. Es war nachts, dadurch kam kein Auto oder keine Straßenbahn hinter mir. Ich stieß mit dem linken Schienbein vor das steckengebliebene linke Vorderrad, hatte aber noch nicht mal eine Prellung, dank Null Meter Fallhöhe. Ein entgegenkommender Autofahrer bot mir seine Hilfe an, und wir zerrten gemeinsam das Fahrzeug aus der Schiene. Seitdem erwäge ich, fette 55er Schluppen vorne aufzuziehen.
Ja, ich bin auch mal damit umgefallen. Aber HALT! Ich fuhr schräg an einem Bahndamm, hatte also schon geschätzte 40° Neigung. Dafür ist kein Trike wirklich ausgelegt, aber ich fuhr weiter mit etwa 1 Km/h, bis ein Loch kam und das Dreirad wie in Zeitlupe halb auf mich fiel. Auf der anderen Seite war aber viel Gras und außer meinem linken Außenspiegel, welcher zur Scherbe wurde, passierte nichts. Wie gesagt, es ist KEIN Geländefahrzeug, verhält sich aber dort sehr gut.
Ach ja, die Kopfstütze. Bevor ich Liegeradfahrer wurde, betrachtete ich sie als sehr nützlich. Jetzt dient sie nur noch zur Befestigung meines Rucksacks. Du legst einfach Deinen Kopf gar nicht so weit nach hinten beim Fahren, und wenn, dann vibriert es gewaltig. Aber Du brauchst die Stütze gar nicht, außer Du pausierst auf dem Rad.
Alles in allem, ich möchte es nicht mehr missen, wenn denn der Motor endlich wieder funktionieren würde.
Die Schaltung ist eine Rohloff 14-Gang.