Bewerbung zum Bundespreis Ecodesign mit Velomobilen (2023)?

Du hast Dich aufs Produkt bezogen, das nachweislich umweltfreundlicher ist als jedes verbrennerbetriebenes Kraftfahrzeug, Busse eingeschlossen.
Und das ist falsch. Als PRODUKT ist ein Velomobil nicht umweltfreundlich.

Als VERKEHRSMITTEL hingegegn schon.

Und da liegt eben der Unterschied.

Für Strecken ab 10km ist es, aus meiner Sicht, die umweltfreundlichste Form der Mobilität.
Nein, das wäre ein reines Fahrrad. Weil: Ohne Epoxy gefertigt. Das VM ist vielleicht schneller, aber Umweltfreundlicher sicher nicht.
 
Nein, das wäre ein reines Fahrrad. Weil: Ohne Epoxy gefertigt. Das VM ist vielleicht schneller, aber Umweltfreundlicher sicher nicht.
Aber das VM hat weniger Verschleiss (mein df hat mit über 80'000km immer noch die ersten Bremsbeläge und erst die zweite Kette) und erspart ganz viel Fahrradbekleidung, da der Wetterschutz bereits vorhanden ist. Zudem kann ich mit dem VM wesentlich grössere Distanzen zurücklegen als mit dem Fahrrad und auch mit weniger Zeitaufwand. Daher sehe ich ab einer gewissen Distanz das UP nicht als Alternative zum VM.
 
Und das ist falsch. Als PRODUKT ist ein Velomobil nicht umweltfreundlich.
es gibt mittlerweile harze die aus algen gewonnen werden, CO2 neutral mit extrem wenig energie, jenes hartz wiederum kann zersetzt werden
durch enzyme vollständig und rückgewonnen werden. so bleiben auch die langen kohle fasern erhalten und müssen nicht zerkleiner werden wie bei den bisherigen wiederverwerten.

leider noch nicht auf dem markt, labor erfolgreich, sind auf der suche nach geldgebern für eine kleine annlage um das ganze hoch zu skalieren auf industrielle produktion.

leider finde ich keinen link dazu, gehört habe ich davon in irgend so einer tech sendung im fenrsehen (kurzdoku).
war von einer uni oder technischen hochschule süddeutschland oder schweiz .
 
es gibt mittlerweile harze die aus algen gewonnen werden, CO2 neutral mit extrem wenig energie, jenes hartz wiederum kann zersetzt werden
durch enzyme vollständig und rückgewonnen werden. so bleiben auch die langen kohle fasern erhalten und müssen nicht zerkleiner werden wie bei den bisherigen wiederverwerten.
Werden diese im VM angewendet?
 
Also sind diese Harze für das Thema hier nicht relevant.

Ich meine, es gibt auch absolut CO2-Neutrale Kraftstoffe im Labor....
 
@Sammi ElPadre
Du kommst ein bisschen miesepetrig rüber. Aber welches Fortbewegungsmittel ist denn mit den Eigenschaften eines VM nachhaltiger. Wetterschutz, relativ großer Bewegungsradius, entsprechend dem,den die meisten zum pendeln zurück legen müssen.
 
@Sammi ElPadre
Du kommst ein bisschen miesepetrig rüber. Aber welches Fortbewegungsmittel ist denn mit den Eigenschaften eines VM nachhaltiger. Wetterschutz, relativ großer Bewegungsradius, entsprechend dem,den die meisten zum pendeln zurück legen müssen.
Seufz. Es geht bei dem Preis um Produkte. Sinnvollerweise lassen sich Produkte nur in der gleichen Kategorie vergleichen. Eine Waschmaschine heizt dir nicht deine Bude, auch wenn sie umweltfreundlicher ist als eine Ölheizung. Es geht nun darum, Produkte auszuzeichnen, die hinsichtlich ihrer Materialzusammensetzung, Produktion, Entsorgung und Verwendung (letztere natürlich insbesondere im Vergleich zu Produkten der gleichen Kategorie) so entworfen wurden, daß sie möglichst "umweltfreundlich" sind. Das heißt hier, daß Materialien mit möglicht wenig Energieeinsatz und umweltschädlichen Prozessen hergestellt werden sollen, die verwendeten Materialien und Komponenten leicht wieder in ihre Bestandteile zerlegt werden können, um sie möglichst gut dem Recycling zuzuführen. Es heißt auch, daß Produktion und Logistik ressourcenschonend ablaufen. Nicht zuletzt soll die Verwendung für den normalen Benutzer möglichst ressourcenschonend sein, beispielsweise durch intelligente Automatikprogramme, die nur die notwendigen Ressourcen nutzen.
Für ein Unterhaltungselektronikprodukt könnte ich mir das vorstellen, indem man beispielsweise die Elektronik wie gehabt in Asien fertigen läßt (europäische Fertigung ist kompliziert, oftmals fehlt das Know-How), die Kunststoffgehäuse aber in Europa aus Recyclingmaterial herstellen läßt und zusammenbaut. Das Gerät könnte mit einer Sensorik ausgestattet sein, die es abschaltet, wenn es niemand benutzt, damit es nicht unnötig Strom verbraucht. Das Gerät ist nicht verklebt, sondern besitzt handelsübliche Kreuzschlitz-Schrauben, damit es leicht zerlegt werden kann. Geliefert wird es in einer Pappschachtel aus Recyclingmaterial. Mit diesen Maßnahmen hätte man schon recht viele Kriterien erfüllt, da die Transporteffizienz gesteigert wird (nur Platinen statt ganzer Geräte aus Asien, der Rest lokaler = effizienter (stimmt natürlich nicht unbedingt, aber was soll's)). Die Umweltfreundlichkeit der Nutzung wird durch intelligente Reduktion des Energieverbrauchs verbessert, die Papp-Verpackung reduziert Müllströme und läßt sich gut recyclen.
Nur: Wo steht da ein Velomobil? Offensichtlich besteht das Velomobil als Produkt aus extrem problematischen Verbundstoffen, läßt sich schlecht recyclen, die Transportwege sind lang und wenig effizient. Ich bin jetzt gemein und postuliere, daß das Velomobil sogar in der Nutzung eine schlechtere Effizienz aufweist als das Fahrrad, weil man damit viele Wege nicht nutzen kann, die man mit normalen Fahrrädern gut fahren und damit die Fahrtstrecke abkürzen kann. Als Verkehrsmittel steht das Velomobil meines Erachtens nach auch nicht an allererster Stelle: Die Energie zur Fortbewegung muß irgendwoher kommen und es ist eben ein Fahrzeug des Individualverkehrs. Individualverkehr ist immer ineffizient. Das darf man jetzt alles nicht extrem eng sehen, nur muß man einigermaßen realistisch bleiben. Ich könnte mir übrigens vorstellen (habe gerade viel zu tun und keine Lust dazu, Zahlen zu suchen, sorry!), daß man mit einem gut besetzten Oberleitungsbus energieeffizienter unterwegs ist als mit einem Velomobil und einem normalen Lebensmittelmix. Kann man natürlich schlecht vergleichen, da Individualverkehr eben Individualverkehr ist und daher die Nutzungsszenarien anders sind. Daß ein Velomobil Umweltschäden verhindern kann, die entstehen würden, wenn man stattdessen ein Auto verwenden würde, zweifelt ja niemand an. Aber das Velomobil als Produkt ist im Laufe der Zeit eher umwelt-unfreundlicher geworden. Das hat es so an sich, wenn man von einer vernieteten Alublechkonstruktion im Selbstbau über in den Niederlanden und Deutschland hergestellten Glasfaser-Laminat bis zu Kohlefaser aus Rumänien geht.
 
@tomate
In deine Rechnung mit Alu Karbon musst die mit berechnen,das bei letzt genannten viel weniger Material gebraucht wird,das länger haltbar ist, nicht so schnell ermüdet, leichter zu reparieren ist.
Von daher ist die Rechnung so nicht ganz vollständig. Und das VM steht nicht in Konkurrenz zu Aufrecht Fahrrad, sondern zum Auto. Sonst könnte ich ja auch Lederschuhe in den Raum werfen. Oder noch nachhaltiger aus Pilzgeflecht.
 
eider finde ich keinen link dazu, gehört habe ich davon in irgend so einer tech sendung im fenrsehen (kurzdoku).
war von einer uni oder technischen hochschule süddeutschland oder schweiz .
@windwärts: Das hatte ich in einem Beitrag weiter oben verlinkt. TU München.
Bei Deiner Schilderung, dass die jetzt Projekte für eine Skalierung außerhalb des Labors suchen:
Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, ob das Produktionsvolumen für Jan in Rumänien genau die richtige Schuhgröße wäre?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir übrigens vorstellen (habe gerade viel zu tun und keine Lust dazu, Zahlen zu suchen, sorry!), daß man mit einem gut besetzten Oberleitungsbus energieeffizienter unterwegs ist als mit einem Velomobil und einem normalen Lebensmittelmix.
Ich hab Zahlen gesucht, so ein Bus wiegt 20.000kg und hat 50 Sitzplätze, das sind 400kg pro Person, ein Velomobil wiegt 25kg. Das kann gar nicht effizienter sein.
Viel wichtiger ist aber wo die Energie herkommt. Der Bus benötigt elektrische Energie zur Fortbewegung benötigt (und für Heizung, Klimaanlage usw.) und die muss erst erzeugt werden. Das Velomobil braucht höchstens einen Akku für die Lampe (und die Schaltung bei mir...), die Energie zur Fortbewegung ist quasi der "Abfall" vom Passagier.
 
Ich glaube, ihr habt mich mißverstanden. Hier geht's ja um umweltfreundliches Design, also konstruktive (und logistische) Maßnahmen, um ein Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus möglichst "umweltfreundlich" zu gestalten. Die Argumentation, daß ein Velomobil ggf. den Umweltschaden eines Autos "einspart," mag zwar korrekt sein, ist hier aber nicht zutreffend; das stimmt nämlich auch für einen Bus. Ein Tetra-Pak wird sicher nie einen Ökodesign-Preis gewinnen, mag aber aufgrund der höheren Packungsdichte und des besseren Verhältnisses von Inhalt zu Verpackungsgewicht dann unter Berücksichtigung der Transportwege "umweltfreundlicher" sein als eine Glasflasche. Darum geht's hier aber kaum.
Schaut euch mal die Kriterienmatrix an.
Hier exemplarisch einige Punkte:

Vorstufen Produktion/Idee und Gesamtkonzeption: Ausrichtung an den Bedürfnissen der potentiellen Nutzer/-innen, nicht an aktuellen Modetrends: Für Velomobile gegeben
Vorstufen Produktion/Material und Energieeinsatz: Wahl umweltverträglicher Materialien [...] recyclingfähig, biologisch abbaubar, mit niedriger inhärenter Energie: Ein Kohlefaser-Epoxidharz-Verbund mit zusätzlichen Lagen aus anderen Kunststoffen ist das sicherlich nicht.
Vorstufen Produktion/Material und Energieeinsatz: Verzicht auf umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe: Trifft weder für Kohlefaser noch für das Epoxidharz zu.
Vorstufen Produktion/Material und Energieeinsatz: ressourcenschonendes Design (z.B. durch Leichtbau): Gegeben, aber nicht aus Gründen der Ressourcenschonung, sondern aus Gründen der Performance
Produktion/Material- und Energieeinsatz: geringe Materialvielfalt, sortenreine Verwendung der Materialien, kein Materialmix, keine Verbundstoffe, Kennzeichnung der verwendeten Materialien und Komponenten: Trifft alles nicht zu.
Produktion/Gestaltung und Konstruktion: Möglichkeit zum Upgrading oder Refurbishing: Gegeben.
Produktion/Gestaltung und Konstruktion: logistikgerechte Fertigung: Reduktion von Produktvoluen und -gewicht (z.B. durch Klappmechanismen, die einfache Zerlegbarkeit des Produkts usw.): Trifft nicht zu. Ein Velomobil ist viel umbauter Raum, der auch noch unförmig ist (wegen der Aerodynamik)
Distribution: Das kann man so oder so sehen. Ist bei Velomobilen aufgrund der geringen Anzahl wenig relevant.
Nutzung/Idee und Gesamtkonzeption: Neue Nutzungskonzepte (z.B. Nutzen statt Besitzen): Bei aktuellen Velomobilen so gut wie nicht möglich, da das Einstellen auf eine neue Person aufwendig ist und oftmals auch nicht funktioniert (daher gibt's ja von vielen Velomobilen eine etwas kleinere und eine etwas größere Ausführung).
Nutzung/Material- und Energieeinsatz: Reduktion des Energieverbrauchs in der Nutzung durch [Lange Liste]: Meinetwegen, Leichtbau und Aerodynamik reduzieren den Energieverbrauch in der Nutzung.
Nutzung/Gestaltung und Konstruktion: Wartungsfreundlich, leicht und umweltverträglich zu reinigen: Naja, mittlerweile gibt's Wartungsöffnungen, also ... I guess?
Nutzung/Sozial- und Gesundheitsverträglichkeit: Vermeidung/Reduzierung von Lärm: Sobald man den Freilauf mal ordentlich fettet, funktioniert das. :)
End of Life/Idee und Gesamtkonzeption: Gesamtkonzeption sieht die Wieder- und Weiterverwendung von Teilen eines Produkts vor; Idee/Konzeption zielt auf eine möglichst umweltverträgliche Entsorgung ab: Das ist nicht der Fall. Teile können wieder/weiterverwendet werden, mir wäre aber nicht bekannt, daß beispielsweise Teile von Unfallfahrzeugen aufgearbeitet und wieder in neue Velomobile eingebaut werden.
End of Life/Gestaltung und Konstruktion: Leichte Demontierbarkeit der einzelnen Bauteile, möglichst mit Standard-Werkzeugen: Ich glaube, wenn man das Velomobil auseinanderreißen will, ist das gegeben.


Wie gesagt, schaut euch halt mal die Kriterienmatrix an und bewertet das Velomobil als Produkt, nicht als Auto-Ersatz (was es nicht ist). Legt man andere Kriterien an, sieht ein Velomobil natürlich total gut aus, das weiß ich auch, aber nach diesen Kriterien wird man mit modernen Velomobilen keine Chance haben. Da wird man nicht einmal die erste Runde sehen ;) Am Ehesten hätte da der Alu-Alleweder-Bausatz eine Chance, der müßte halt so umgestaltet werden, daß er nur noch einen Tag zum Aufbau benötigt, damit das auch was für "Normalsterbliche" ist ;)
Wenn ich die "Nicht gegeben" Punkre sehe, denke ich, dass da ein paar dabei sind, die Potential haben, Leitfragen für neu gedachte zukünftige Modellkonzeptionen zu sein. INsbesondre die Materialfrage, damit einhergehend das Thema Reparierbarkeit / modifizierbarkeit (würde behaupten, dass das bei Alu / Holz reizvoller für viele interessierte "Laien" ist, als bei Verbundstoffen) , und insbesondere auch die Frage nach leichterer Verstellbarkeit, die mit dem "Nutzen statt besitzen" einhergeht. Als Anfänger unter den Velonauten habe ich jetzt spontan keine Lösungsideen zur Hand, gerade, da ich denke, dass man einiges komplett neu denken müsste, frei von bekannten Fahrzeugtypen, aber würde sehr dafür werben, die Material- und Verstellbarkeits-Fragen nicht aus dem Blick zu verlieren.


Von daher wäre mein Appell, den Wettbewerb und seine Fragen als Reflektionspunkte und zukünftige Herausforderungen zu sehen.
 
INsbesondre die Materialfrage, damit einhergehend das Thema Reparierbarkeit / modifizierbarkeit (würde behaupten, dass das bei Alu / Holz reizvoller für viele interessierte "Laien" ist, als bei Verbundstoffen) , und insbesondere auch die Frage nach leichterer Verstellbarkeit, die mit dem "Nutzen statt besitzen" einhergeht.
Carbon ist schon sehr leicht zu verarbeiten, vor allem braucht man, ausser einer Waage und vielleicht was zum schneiden/schleifen, keine Werkzeuge. Da können wir uns ganz gut an anderen Anwendungsgebieten orientieren (Rennboote z.B.), so lange die noch Carbon verwenden gibt es wohl keinen adequaten Ersatz. Und wenn es was gibt kann man es dort lernen.

Das Fahrräder an die Körpergröße angepasst sind ist ganz normal, man kann ja aus einem S-Rahmen auch keinen L-Rahmen machen. Ich habe ein ganz leicht verstellbares Velomobil, genutzt habe ich die Funktion allerdings noch nie.
 
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