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300er Brevet ARA-Niederrhein
Am 12.04 war es wieder soweit, der 300 km Brevet stand an.
Es ging wieder mit dem Rad von Duisburg nach Wankum. Bei 300km machen knapp 40km Anfahrt den Kohl auch nicht mehr fett.
Um 7.15 war ich da. Flugs angemeldet und noch ein paar Kuchenstücke vom Veranstalter reingezogen. Moni verkündete laut sie wolle Keinen vor 20Uhr wieder sehen. Naja damit hatte ich ein Problem, meine Schätzung belief sich auf 10 bis 11 Stunden. Also wurde vereinbart, dass ich per Handy anrufe, falls ich früher da bin. Hanns und Peter trafen auch ein. Frank schwächelte und entschuldigte sich mit einer Erkältung.
Um 8 Uhr ging’s dann auf die Strecke. Weil ich zu lange benötigte mich in mein VM zu quetschen und das Navi zu starten, waren dann schon alle weg. Ok die bekommt man schon wieder...
Also erstmal Richtung Straelen fahren. Ich konnte dann doch nicht widerstehen mich an einen Motorroller zu klemmen. Mit 55 fuhr ich dann zuerst an Peter und Hanns vorbei und dann allen anderen Rennradlern. Eigentlich sollte ich ja erstmal auf die beiden warten. aber das lief so gut, da musste ich erstmal einen auf Dicke Hose machen und bin dann noch die nächsten 2km bis zur nächsten Ampel mitgerollert. Dort rollten dann wieder alle zusammen und nach der Ampel begannen wir drei Velomobilisten uns von dem Rennradlerfeld abzusetzen. Hinter Weeze hat mich dann mein Navi mal wieder an der Nase herum geführt. Statt geradeaus zufahren, hat es ein Grosses Omega gefahren und wir mussten einen Weg runterfahren der noch nicht einmal die Bezeichnung Feldweg verdient hatte. Weil dann auch noch Hanns meinte etwas Bodyliquid loswerden zu müssen fuhren dann die ersten 3 RRler wieder an uns vorbei. Leider zeigte sich auf den nächsten 20 Kilometern, dass die Beiden keinen Ehrgeiz hatten die Rennradler wieder einzuholen. Nun warum fahre ich denn eine 35Kilo schwere aerodynamisch optimierte Eierschale? Wenn mich dann ein paar Rennradler im Flachen also meinem besten Einsatzgebiet abhängen, dann ist irgendwas faul, ich benötige ja für den gleichen Speed ca 20-30% weniger Watt als die Jungs. Also verließ ich Hanns und Peter und begab mich auf die Verfolgung, die dann nach ca 5km erfolgreich endete. Bis hinter Gennep blieb ich dann mit den Rennradlern zusammen. Auf den Städtischen Holländischen Radwegen braucht man es erst gar nicht versuchen diese abzuschütteln. Normale Zweiräder sind dort viel wendiger und durch die höhere Sitzposition können sie viel besser überblicken wo es lang geht.
Richtung Maas konnte ich aber meinen Speedvorteil nutzen und war ziemlich bald allein. Es ging über die Maas und dann auf dem Maasdeich entlang. Es lief gut, immerhin war ich mit 36-37km/h unterwegs. Dann ging’s über Wijchen zum Rhein. Eine große 270Grad Kurve und ich fuhr unter der Rheinbrücke durch auf den Rheindeich, dabei konnte ich meine 3 Verfolger gerade noch auf der Brücke erkennen. Wenn die wüssten, dass dort eine Treppe runterführt, dann hätten die mich locker überholen können. aber so etwas gehört sich ja nicht.
Mittlerweile war es Windiger und Kälter geworden. Mir blies ein kräftiger Wind ins Gesicht und tief hängende dunkele Wolken lagen bedrohlich vor mir. Es ging nur noch mit mühsamen 32km/h voran. Ne, was war ich froh als der Weg nach endlosen 15km den Deich verlies. Danach ging’s noch über einen kleineren Rheinarm Richtung Doorn.
Nun führte mich die Wegbeschreibung zu einer kleinen Querfeldein Passage dich ich auf dem Navi nur noch mit den Topografischen Wanderkarte gefunden hatte. Der Fietspad war hier schlappe 90cm breit und bestand nur aus Waldboden, zur Rechten Holzpflöcke und zur Linken Bäume. Über deren Wurzeln hoppelte ich so leidlich auf dem Weg entlang. Nach 2,5km hatte ich endlich wieder Asphalt unter den Rädern, natürlich ohne eine Verbreiterung des Weges. In Kleinen Kurven und Wellen schlängelte er sich durch den Wald. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man bergauf fährt und kurz vor der Kuppe wegen der Schnauze des eigenen Fahrzeugs die Straße nicht mehr sieht. Etwas später führte der Waldweg wieder auf die Straße zurück unter der A12 durch an Austerlitz vorbei zum Ersten Kontrollpunkt bei km145 des Brevets.
Was sich 'Pyramide von Austerlitz' nennen entpuppte sich als Restaurant mit Snack Bar und ein paar Kinderkarusells. Dort füllte ich erstmal meinen Wasservorrat auf, Essen hatte ich genügend eingesteckt. Für Einige war ich mal wieder die Attraktion schlecht hin, nun gut wenn man so ein Teil fährt muss man das hinnehmen.
Nun kam der für mich schönste Teil der Strecke knappe 60km Richtung Osten bis zum Zweiten Kontrollpunkt Loenen. Der Weg führte durch hauptsächlich bewaldetes Gebiet und man konnte es bei leichtem Rückenwind richtig laufen lassen. Einzige Ausnahme war der Krimweg. Es handelt sich um einen schmalen Radweg mit zweifelhaftem Asphalt und einer ehemaligen Straße daneben, die aussah als ob ein Hurrikan den Bitumen von der Straße gekratzt hat.
In Loenen stoppte ich an einem Supermarkt um Wasser und irgendein klebriges Sportler-Orangemixgetränk nachtanken. Da hier auch eine freie Kontrolle war versuchte ich dann Stempel und Unterschrift im selben Laden zu bekommen. In Ermangelung eines Stempels fügte ich einfach den Kassenbon meinem Kontrollheft hinzu.
Weiter ging meine Fahrt nach Doesburg über die Ijssel Richtung Didam. Die Landschaft wurde mehr und mehr von Orten und kleinen Städten abgelöst. Mittlerweile wurden auch die Beine schwerer und die rechte Achillessehne schmerzte etwas. Anstatt auf Überlandradwegen dahinzugleiten beschäftige ich mich mit dem Umfahren von Kreisverkehren. Kein angenehmes Unterfangen, da jeder Kreisverkehr in Holland andere Vorfahrtsregeln hat. Immer von 35 abbremsen schauen wer fahren darf, umkurven und hinterher wieder auf 35 beschleunigen. Bei einem Rad, das 50% von einem selber wiegt, ist das auf Dauer ziemlich kräftezehrend. Zwischen Beek und Stokkum musste ich lernen, dass es auch steile Hügel im Oranjeland gibt. Mit 10-12km/h schleppte ich mich den Anstieg hoch. Ok, mit Rennrad fährt man hier bestimmt mit 16-18 hoch. Aber mit knapp 300km in den Beinen sieht man nur noch zu dass man ruhig den Hügel erklimmt. Dafür liefs dann auf der anderen Seite mit knapp 70 runter.
Noch kurz durch Stokkum, über ein paar Feldwege und man war durch die Straßenschilder erkennbar wieder in Deutschland. In Emmerich fuhr ich über den Rhein Richtung Süden. Neben dem Deich mit etwas Rückenwind rollte es dann mit zügigen 40km/h die Straße entlang. Was sich aber 10km später rächte. Irgendwie vertrug ich das Orangenzeugs im Getränk nicht und der Magen machte unter anderem aufgrund der Anstrengung zu. Mit Mühe drückte ich mir noch ein Milchbrötchen rein. Das Trinken viel schwerer. aber ohne zu trinken geht’s ja direkt abwärts, also immer nur wenige Schlucke trinken und weiterfahren.
Es wurde nun recht mühsam. Mit knapp über 30 ging es über den Rheindeich und weiter Richtung Labbeck. Hier machten die Batterien vom Navi schlapp. Also anhalten und wechseln. Zum Glück setzte das Gerät wieder dort auf wo es ausgesetzt hat. Nach der kurzen Pause fühlte der Magen sich etwas besser an, die Schmerzen an der Achillessehne waren auch verschwunden, aber nun taten die Knie weh. Bei Sonsbeck kamen dann die nächsten Hügelchen, die ich mehr schlecht als recht erklomm.
Nun ging’s über die B58 Richtung Straelen. Ne was war das langweilig: Eine Straße schnurgerade und 20km lang. Die Kilometer bis zum nächsten Wegpunkt wurden im Zeitlupentempo runtergezählt. Mittlerweile fühlte sich mein Rücken auch nicht mehr wohl. Nach 340km ist auch in liegender Position alles irgendwie unbequem.
Um 19.15h erreichte ich dann nach 355 Tageskilometern(Brevetstrecke ca 317km) wieder ziemlich fertig den Sportplatz von Wankum.
Dort wurde ich dann von Moni begrüßt, die kurz vorher noch die Fußballer aus dem Vereinsraum vertrieben hatte. Bei mir ging aber erstmal der Kreislauf in den Keller. Ne halbe Stunde und 2 Gläser Cola später fühlte ich mich dann besser. Der Magen funktionierte wieder und ich schaufelte 2 Teller Gulaschsuppe in mich rein.
Um 20.45h trafen dann die 3 Rennradler ein. Sie hatten aber unterwegs ca 1h Pausen gemacht. Ich hatte dagegen nur maximal 25minuten angehalten. Nicht schlecht. Sie müssen auch mit einer Geschwindigkeit von über 30km/h in der Ebene unterwegs gewesen sein. Um 21Uhr bin ich dann wieder nach Duisburg gefahren und beendete Dort um kurz nach 22Uhr meine Tour mit 390km auf dem Tacho. Hanns und Peter trafen wie ich später erfuhr um 22h Uhr in Wankum ein.
Als Brevetanfänger gibt es für mich aber noch viel zu lernen. Beim Getränk muss ich noch optimieren, es ist wohl sinnvoll eine eigene Mischung mitzunehmen, die man unterwegs nur noch mit Wasser mixen muss. Orangensachen sind erstmal tabu für mich, beim Radmarathon in Herne hatte ich 2007 mit so einer Mixtur auch Probleme. Dann besteht die hohe Kunst darin genügend lange Pausen zu machen, aber dennoch zügig unterwegs zu sein. Bei meinem nächsten Brevet werde ich mal bei km 200-250 eine etwas längere Pause machen. Weiterhin darf man auch nicht zu viel während der Fahrt puschen, weil sonst sich nur noch um die Muskelversorgung kümmert und den Verdauungstrakt lahmlegt.
Als nächstes steht der 400er Brevet in Köln auf dem Plan. Dort werde auch erstmals ein paar Hügel zu bewältigen sein. Mal sehen wie ich mich da schlage.
Tschö
René
Am 12.04 war es wieder soweit, der 300 km Brevet stand an.
Es ging wieder mit dem Rad von Duisburg nach Wankum. Bei 300km machen knapp 40km Anfahrt den Kohl auch nicht mehr fett.
Um 7.15 war ich da. Flugs angemeldet und noch ein paar Kuchenstücke vom Veranstalter reingezogen. Moni verkündete laut sie wolle Keinen vor 20Uhr wieder sehen. Naja damit hatte ich ein Problem, meine Schätzung belief sich auf 10 bis 11 Stunden. Also wurde vereinbart, dass ich per Handy anrufe, falls ich früher da bin. Hanns und Peter trafen auch ein. Frank schwächelte und entschuldigte sich mit einer Erkältung.
Um 8 Uhr ging’s dann auf die Strecke. Weil ich zu lange benötigte mich in mein VM zu quetschen und das Navi zu starten, waren dann schon alle weg. Ok die bekommt man schon wieder...
Also erstmal Richtung Straelen fahren. Ich konnte dann doch nicht widerstehen mich an einen Motorroller zu klemmen. Mit 55 fuhr ich dann zuerst an Peter und Hanns vorbei und dann allen anderen Rennradlern. Eigentlich sollte ich ja erstmal auf die beiden warten. aber das lief so gut, da musste ich erstmal einen auf Dicke Hose machen und bin dann noch die nächsten 2km bis zur nächsten Ampel mitgerollert. Dort rollten dann wieder alle zusammen und nach der Ampel begannen wir drei Velomobilisten uns von dem Rennradlerfeld abzusetzen. Hinter Weeze hat mich dann mein Navi mal wieder an der Nase herum geführt. Statt geradeaus zufahren, hat es ein Grosses Omega gefahren und wir mussten einen Weg runterfahren der noch nicht einmal die Bezeichnung Feldweg verdient hatte. Weil dann auch noch Hanns meinte etwas Bodyliquid loswerden zu müssen fuhren dann die ersten 3 RRler wieder an uns vorbei. Leider zeigte sich auf den nächsten 20 Kilometern, dass die Beiden keinen Ehrgeiz hatten die Rennradler wieder einzuholen. Nun warum fahre ich denn eine 35Kilo schwere aerodynamisch optimierte Eierschale? Wenn mich dann ein paar Rennradler im Flachen also meinem besten Einsatzgebiet abhängen, dann ist irgendwas faul, ich benötige ja für den gleichen Speed ca 20-30% weniger Watt als die Jungs. Also verließ ich Hanns und Peter und begab mich auf die Verfolgung, die dann nach ca 5km erfolgreich endete. Bis hinter Gennep blieb ich dann mit den Rennradlern zusammen. Auf den Städtischen Holländischen Radwegen braucht man es erst gar nicht versuchen diese abzuschütteln. Normale Zweiräder sind dort viel wendiger und durch die höhere Sitzposition können sie viel besser überblicken wo es lang geht.
Richtung Maas konnte ich aber meinen Speedvorteil nutzen und war ziemlich bald allein. Es ging über die Maas und dann auf dem Maasdeich entlang. Es lief gut, immerhin war ich mit 36-37km/h unterwegs. Dann ging’s über Wijchen zum Rhein. Eine große 270Grad Kurve und ich fuhr unter der Rheinbrücke durch auf den Rheindeich, dabei konnte ich meine 3 Verfolger gerade noch auf der Brücke erkennen. Wenn die wüssten, dass dort eine Treppe runterführt, dann hätten die mich locker überholen können. aber so etwas gehört sich ja nicht.
Mittlerweile war es Windiger und Kälter geworden. Mir blies ein kräftiger Wind ins Gesicht und tief hängende dunkele Wolken lagen bedrohlich vor mir. Es ging nur noch mit mühsamen 32km/h voran. Ne, was war ich froh als der Weg nach endlosen 15km den Deich verlies. Danach ging’s noch über einen kleineren Rheinarm Richtung Doorn.
Nun führte mich die Wegbeschreibung zu einer kleinen Querfeldein Passage dich ich auf dem Navi nur noch mit den Topografischen Wanderkarte gefunden hatte. Der Fietspad war hier schlappe 90cm breit und bestand nur aus Waldboden, zur Rechten Holzpflöcke und zur Linken Bäume. Über deren Wurzeln hoppelte ich so leidlich auf dem Weg entlang. Nach 2,5km hatte ich endlich wieder Asphalt unter den Rädern, natürlich ohne eine Verbreiterung des Weges. In Kleinen Kurven und Wellen schlängelte er sich durch den Wald. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man bergauf fährt und kurz vor der Kuppe wegen der Schnauze des eigenen Fahrzeugs die Straße nicht mehr sieht. Etwas später führte der Waldweg wieder auf die Straße zurück unter der A12 durch an Austerlitz vorbei zum Ersten Kontrollpunkt bei km145 des Brevets.
Was sich 'Pyramide von Austerlitz' nennen entpuppte sich als Restaurant mit Snack Bar und ein paar Kinderkarusells. Dort füllte ich erstmal meinen Wasservorrat auf, Essen hatte ich genügend eingesteckt. Für Einige war ich mal wieder die Attraktion schlecht hin, nun gut wenn man so ein Teil fährt muss man das hinnehmen.
Nun kam der für mich schönste Teil der Strecke knappe 60km Richtung Osten bis zum Zweiten Kontrollpunkt Loenen. Der Weg führte durch hauptsächlich bewaldetes Gebiet und man konnte es bei leichtem Rückenwind richtig laufen lassen. Einzige Ausnahme war der Krimweg. Es handelt sich um einen schmalen Radweg mit zweifelhaftem Asphalt und einer ehemaligen Straße daneben, die aussah als ob ein Hurrikan den Bitumen von der Straße gekratzt hat.
In Loenen stoppte ich an einem Supermarkt um Wasser und irgendein klebriges Sportler-Orangemixgetränk nachtanken. Da hier auch eine freie Kontrolle war versuchte ich dann Stempel und Unterschrift im selben Laden zu bekommen. In Ermangelung eines Stempels fügte ich einfach den Kassenbon meinem Kontrollheft hinzu.
Weiter ging meine Fahrt nach Doesburg über die Ijssel Richtung Didam. Die Landschaft wurde mehr und mehr von Orten und kleinen Städten abgelöst. Mittlerweile wurden auch die Beine schwerer und die rechte Achillessehne schmerzte etwas. Anstatt auf Überlandradwegen dahinzugleiten beschäftige ich mich mit dem Umfahren von Kreisverkehren. Kein angenehmes Unterfangen, da jeder Kreisverkehr in Holland andere Vorfahrtsregeln hat. Immer von 35 abbremsen schauen wer fahren darf, umkurven und hinterher wieder auf 35 beschleunigen. Bei einem Rad, das 50% von einem selber wiegt, ist das auf Dauer ziemlich kräftezehrend. Zwischen Beek und Stokkum musste ich lernen, dass es auch steile Hügel im Oranjeland gibt. Mit 10-12km/h schleppte ich mich den Anstieg hoch. Ok, mit Rennrad fährt man hier bestimmt mit 16-18 hoch. Aber mit knapp 300km in den Beinen sieht man nur noch zu dass man ruhig den Hügel erklimmt. Dafür liefs dann auf der anderen Seite mit knapp 70 runter.
Noch kurz durch Stokkum, über ein paar Feldwege und man war durch die Straßenschilder erkennbar wieder in Deutschland. In Emmerich fuhr ich über den Rhein Richtung Süden. Neben dem Deich mit etwas Rückenwind rollte es dann mit zügigen 40km/h die Straße entlang. Was sich aber 10km später rächte. Irgendwie vertrug ich das Orangenzeugs im Getränk nicht und der Magen machte unter anderem aufgrund der Anstrengung zu. Mit Mühe drückte ich mir noch ein Milchbrötchen rein. Das Trinken viel schwerer. aber ohne zu trinken geht’s ja direkt abwärts, also immer nur wenige Schlucke trinken und weiterfahren.
Es wurde nun recht mühsam. Mit knapp über 30 ging es über den Rheindeich und weiter Richtung Labbeck. Hier machten die Batterien vom Navi schlapp. Also anhalten und wechseln. Zum Glück setzte das Gerät wieder dort auf wo es ausgesetzt hat. Nach der kurzen Pause fühlte der Magen sich etwas besser an, die Schmerzen an der Achillessehne waren auch verschwunden, aber nun taten die Knie weh. Bei Sonsbeck kamen dann die nächsten Hügelchen, die ich mehr schlecht als recht erklomm.
Nun ging’s über die B58 Richtung Straelen. Ne was war das langweilig: Eine Straße schnurgerade und 20km lang. Die Kilometer bis zum nächsten Wegpunkt wurden im Zeitlupentempo runtergezählt. Mittlerweile fühlte sich mein Rücken auch nicht mehr wohl. Nach 340km ist auch in liegender Position alles irgendwie unbequem.
Um 19.15h erreichte ich dann nach 355 Tageskilometern(Brevetstrecke ca 317km) wieder ziemlich fertig den Sportplatz von Wankum.
Dort wurde ich dann von Moni begrüßt, die kurz vorher noch die Fußballer aus dem Vereinsraum vertrieben hatte. Bei mir ging aber erstmal der Kreislauf in den Keller. Ne halbe Stunde und 2 Gläser Cola später fühlte ich mich dann besser. Der Magen funktionierte wieder und ich schaufelte 2 Teller Gulaschsuppe in mich rein.
Um 20.45h trafen dann die 3 Rennradler ein. Sie hatten aber unterwegs ca 1h Pausen gemacht. Ich hatte dagegen nur maximal 25minuten angehalten. Nicht schlecht. Sie müssen auch mit einer Geschwindigkeit von über 30km/h in der Ebene unterwegs gewesen sein. Um 21Uhr bin ich dann wieder nach Duisburg gefahren und beendete Dort um kurz nach 22Uhr meine Tour mit 390km auf dem Tacho. Hanns und Peter trafen wie ich später erfuhr um 22h Uhr in Wankum ein.
Als Brevetanfänger gibt es für mich aber noch viel zu lernen. Beim Getränk muss ich noch optimieren, es ist wohl sinnvoll eine eigene Mischung mitzunehmen, die man unterwegs nur noch mit Wasser mixen muss. Orangensachen sind erstmal tabu für mich, beim Radmarathon in Herne hatte ich 2007 mit so einer Mixtur auch Probleme. Dann besteht die hohe Kunst darin genügend lange Pausen zu machen, aber dennoch zügig unterwegs zu sein. Bei meinem nächsten Brevet werde ich mal bei km 200-250 eine etwas längere Pause machen. Weiterhin darf man auch nicht zu viel während der Fahrt puschen, weil sonst sich nur noch um die Muskelversorgung kümmert und den Verdauungstrakt lahmlegt.
Als nächstes steht der 400er Brevet in Köln auf dem Plan. Dort werde auch erstmals ein paar Hügel zu bewältigen sein. Mal sehen wie ich mich da schlage.
Tschö
René