Belastbarkeit gängiger Rahmenmaterialien

Knotenbleche sind bei den Profikäfigen auch vorgeschrieben. Die TÜV-Leute für diese Abnahmen, sind oft auch technische Kommissare oder sonstwie motorsportaffin. Die kennen sich wirklich mit der Materie aus. Der TÜV kommt auch nur ins Spiel bei Rallyefahrzeugen. Die müssen ja eine Straßenzulassung vorweisen.
 
@independent mechanic : Wenn man sieht wie streckenweise rumgebruzelt wird beim "tunen" kann ich das aber nachvollziehen..
Wenn man normalen WSG2 Schweißstäbe verwendet, wird die Naht recht duktil. Da kann man dünnwandige Rohre zusammenschweißen und dann mit dem Fäustling plattkloppen. Da reist nix.

Und so schlecht sind meine Schweißnähte ja auch nicht.. sehen innen so aus wie aussen. Auch bei 0,6mm Dünstblech.
DSC_1422.jpeg


@cifro : Bambus als Grundmaterial (also reine Materialdaten) ist auch ziemlich geil. Faustregel: Je älter der Bambus, desto druckfester und steifer, aber so niedriger die Zugfestigkeit.Daten hier vom Moso-Riesenbambus (daraus sind die meisten Furniere/Kanthölzer usw.)
Zugfestigkeit 120-200MPa
Druckfestigkeit: 60-120MPa
E-Modul 18000-30000MPa
Dichte: 0,65-0,75g/cm³
Überbietet also bei weitem so ziemlich jedes Holz und kommt vom Gewicht/Festigkeitsverhältnis schon an die Faserverbundwerkstoffe ran.

GRuß,
Patrick
 
@Jack-Lee Danke fuer die Werte. Die Streuung ist natuerlich recht gross. Dafuer waechst das Zeug hier wie wild in Japan und ich ueberleggee echt mal was aus Bambus zu bauen.

Gruss,
Christian
 
Die Streuung ist bei gleichalten und Artgleichen Pflanzen (die in ähnlichen Umweltbedingungen gedeien) erstaunlich klein.
 
Constructor schrieb:
Dem ist ganz gewiss nicht so, wie ich am vergangenen Samstag live am Stand von AVD ( Windcheetah ) betrachten konnte,
ein guter Mix aus verschiedenen Materialien ist im Leichtbau ziehlführender.
Zum Vergrößern anklicken....

Also mir steht im Liegeradbau mit Muffen und CFK immer die Haare zu Berge.
Da wird die Klebung auf Torsion belastet und das Material ist praktisch egal.
Beim RR Rahmen gibt es wegen der Diamantform die Torisionsbelastung nicht, da macht das mehr Sinn.

Da würde ich mir lieber einen CrMoRahmen kaufen.
 
Wenn die Klebefläche ausreichend ist, ist das ja kein Problem. Deswegen ja die Muffen!

Gruß,

Tim
 
zerstört man nicht..
Im Fahrradbau werden auch mittelfeste Muffen mit ultrahochfesten Rohren (Streckgrenze 1600MPa!) mit "butterlot" aka Silberlot (Streckgrenze unter 200MPa) verbunden..
hält.
Beim kleben mit CFK Rohren genauso. Auslegung ist alles. Die CFK Rohre werden dennoch hoch belastet.
 
Auf Biegung ja, auf Torsion nein.
Also noch aus Flachs Torsionslagen drauflaminieren. Dann sollte das passen.
 
Die statisch kritische Stelle, also der Abstand von Sitz- zu Steuerrohr beträgt 56cm.
Sollte man eine Doppelhelix wickeln? Und wenn ja welcher Abstand?
Den Flachs vorher flechten oder doch besser carbonband von der Rolle nehmen?
 
45° ist am optimalsten. Kannst auch Carbonband nehmen, Flachs passt aber besser von Festigkeit und E-Modul.
1mm dick und 5-10mm breit, sollte passen.
 
Super.

Läßt sich die Torsionssteifigkeit vom Bambus im Vergleich zu Stahl und Alu auch in Zahlen ausdrücken?
 
Verhält sich in etwa wie ein Pultrudiertes CFK Rohr im Verhältnis Biegesteifigkeit/TOrsionsteifigkeit.
Die Steifigkeit ist aber nur ein Punkt.. Bambus neigt zum reissen in Längsrichtung. Das sollte man unterbinden.
 
Hallo Alex,

Das ganze rohr wird auf torsion belastet. Bedenk dir mal in welche richtung die zug vom kette auf dem rahmen einwirkt. Die belastung durch das gewicht vom fahrer ist ein relativ geringes problem.

Ich hab hier auch einiges an bambus rumliegen. Uber eine lange von 60 cm kann mann sogar auf ein 30-35 mm stuck bambus vom baumarkt stehen. Ein 60er rohr bewegt nicht wahrnehmbar unter mein gewicht von etwa 85 kilo. Die wandstarke ist da etwa 10mm. Die faser im bambus verlaufen alle in langsrichtung, ein bambus rohr spalten geht sehr einfach. Nur die knoten sind komplizierter in faserrichtung.

Bei einen highracer kreuzt die kette das rahmenrohr. Das tretlager wird also gegen das steuerrohr nach unten und rechts rum verdreht. Wenn mann mit das linke bein tret gar noch extra. Die faser solten also in moglichst gerader linie von die linke seite vom steuerrohr bis rechts am tretlager verlaufen. Damit die optimal steif auf zug belastet werden. Links etwas extra verstarken. Ein 45grad orientierte matte gegen die 90 grad bambus faser wurde wahrscheinlich gut mit einander wirken.

Was mich von bambus abhalt ist die warme/feuchtigkeits dehnung. Bambus "arbeitet". Diese bewegung ist so starkt das bei bambus gebauden angeblich die befestigungsbolzen aus die betonfusse gerissen werden konnen. Bambusrahmen Bauer Calfee arbeitet nicht mehr mit die bambus-carbon kombi weil die muffen sich lossten durch diese dehnung. Flachs oder hanf faser sind naturlich und daher ahnlicher in verhalten.

Hier noch ein bambus link mit mehr zahlen als ich verstehen kann. http://www.payer.de/tropenarchitektur/troparch032.htm

Grusse, Jeroen
 
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