Langstreckenwandern, also mindestens 100 km in 24 Stunden, finde ich auch ganz interessant.
Das kann ich von mir auch bestätigen.
Beim ersten Versuch habe ich nach 80 km aufgegeben
Bei mir hat sich das langsam gesteigert: Beim ersten Mal bin ich viel zu schnell los, habe mir bei km 40 das Knie überansprucht, und bin dann im Schongang noch bis km 55.
Über 77km und 70km habe ich das nächste Mal bei 93km aufgegeben, weil ich wie besoffen durch den Wald getorkelt bin. Wären "nur noch lächerliche 7km" gewesen, aber bei meiner Geschwindigkeit wohl mehr als 2 Stunden alleine nachts im Wald...
Dann zwei mal geschafft, im letzten Jahr sagte mein Knie 10km vor Schluss wieder: Keinen Schritt weiter!
Dennoch habe ich auf den letzten Kilometern und auf der Heimfahrt gedacht: Das machst Du nie wieder!!!
Aber am nächsten Morgen habe ich mir schon wieder Gedanken gemacht, was ich beim nächsten Mal, besonders für die Füße, besser machen könnte.
Komisch: Bei mir und anderen Mitläufern kenne ich die Gedanken "Wie bescheuert bin ich denn?", "Warum?" und "Nie wieder" mehr so bis km 95. Danach mehr so von gar keinem Gedanken bis zur Erkenntnis, dass man zwar völlig bescheuert ist, aber sich direkt nach der Ziellinie wieder anmelden würde, wenn man denn noch schreiben könnte!
vor allem wegen der Blasen an den Füßen
Das witzige ist, dass ich gar keine Blasen mehr habe. Meine Schuh-Taktik scheint aufzugehen.
Dazu nen kleiner Tipp, gute Wandersocken (Falke, sealskinz etc.) und gute passende Schuhe ( je nach zu bewandernden Gelände), Hirschtalg soll wohl auch helfen kann ich selber aber nicht bestätigen hab ich nie benutzt. Wechselsocken und nachschnüren reicht bei mir immer.
Ich laufe auf den ersten 33km mit gut eingelaufenen Wanderschuhen, und wechsele dann auf immer leichtere Schuhe. Die letzten 20km meist mit 10EUR "Barfuß-Schuhe" vom Sportfachgeschäft Albrecht. Jedesmal dazu frische, nahtfreie Sportsocken. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass auch der Fuß das Signal bekommt, das Fußgewölbe aktiv zu stützen; zumindest bei mir scheint es aufzugehen.
Ich laufe auch gerne mit Walking-Stöcken. Unter anderem verhindern sie das seitliche Pendeln des Oberkörpers, wenn die Muskeln langsam müde werden. Und genau dieses Pendeln müsste sonst über die Knie abgefangen werden. Erkenntnis aus dem letzten Jahr, als ich die Stöcke zu früh weggelegt hatte.
Die Erlebnisse bei diesen Wanderungen möchte ich nicht missen! Adrenalin-beschubtes Losstürmen nachts um 2, das Erwachen des Waldes, der Sonnenaufgang, das Zirpen der Grillen am Mittag, die Dämmerung wieder im Wald, die optischen Täuschungen im Dunst, die nicht nur mir Häuser und kleine Roboter-Kampfmaschinen aus "Krieg der Sterne" vorgaukelten, wo doch nur Bäume und Büsche standen.
Der Kampf gegen sich selbst und die letzten 600m, die man seit frühester Kindheit kennt, aber die sich noch nie so lange hingezogen haben.
Und dann natürlich der komatöse Schlaf, sobald man wieder im Quartier ist
Dann wäre doch der Mammutmarsch was für dich (
www.mammutmarsch.de). Die Vorgabe sind exakt die 100km in 24 Stunden
.
Ich bin wieder beim
Lauf der Verrückten (nomen est omen) angemeldet. Noch sind ein paar Plätze frei.