Batavus Relaxx Neuaufbau

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Hallo, liebe Gemeinde.
Habe vor einiger Zeit für gerade mal 140 Euro ein Batavus ersteigert. Eher schlechter Zustand, aber da ich seit 3 Jahren viel tüftle und auch selber (bisher normale) Fahrräder repariert und aufgebaut habe, ist nun auch dieses Gefährt wieder fahrbereit.

Da ich sowohl optisch als auch funktionell einiges an diesem Rad ändern möchte, habe ich vorab einige Fragen:
- Ist die 50er Serie Rollenbremsen mit höheren (IM 70 er oder 80er) aufrüstbar?
- Gibt es Lösungen für die werksseitig verbaute Lenkung? (Umbau mit Klappmast?)
- wo gibt es diese Klappmasten und wie teuer sind sie (gerne auch im guten gebrauchten Zustand)
- gibt es Abhilfe für die wackelige Lenkung (der Gabelschaft wird zwar von außen mit 3 Schrauben geklemmt, aber es fehlt so etwas, wie eine Einstellschraube von oben (wie man es bei den gängigen ahead Systemen gewohnt ist), dadurch ist die Lenkung nie ganz spielfrei einstellbar
- wie entfernt man den Lenkermast? Selbst wenn ich die Schraube oben am Lenker entferne, schaffe ich es nicht, dass obere vom unteren Rohr zu lösen und kann somit auch nicht die Gabel ausbauen
- gibt es Alternativen zu den Plastikrohren der Kettenführung? Z.b. Spezielle Spannrollen?
- Gibt es passende Liegeradkoffer für dieses Modell?

Viele Grüße
Martin
 
Du bekommst den Vorbau wahrscheinlich nicht raus, weil er im Gabelschaft festgerostet ist.
Eine größere Rollenbremsen sollte gehen glaub ich, es gibt Bilder hier von einem der das schon gemacht hat.
Das Problem mit dem Steuersatz hab ich auch...ich fürchte man muss damit klarkommen, wenn man keine Mast montiert.
Google mal Teile für Liegeräder, da kommt ein Händler der zum Beispiel Flux Teile verkauft. Wie gut das dann passt kann ich aber nicht sagen.
 
Immerhin, die Info mit dem festgerosteten Mast könnte mich schon mal weiter bringen. Ich werd dann Rostlöser einwirken lassen. Vielleicht hilft es.
Bei den Rollenbremsen liebäugle ich momentan mit den im-70 in entsprechender Ausführung für vorn und hinten. Für jeweils unter 20 Euro im Netz zu bekommen. Hast Du was an der Kettenführung geändert? Ich kann mich mit den Rohren irgendwie nicht anfreunden. Ich stell mir immer dabei die Energie vor, die dabei verlustig geht.
 
Ich habe meine Kettenführung erhalten...nur alles besser Fixiert und eine neue "Krallenscheibe" unter die Umlenkungsrolle am Rahmen. Warum stören dich die Rohre? Sie weglassen erfordert dann deutlich mehr Disziplin mit der Kette.

Es gibt wohl einige, die die Rohre wegmachen und hinten am Schaltauge einen Kettenspanner (z.b. altes Schaltwerk) montieren.

Übrigens habe ich meinen Steuersatz jetzt wohl fest bekommen. einmal zerlegt, gereinigt, neu gefettet alle Schrauben ordentlich bedient, schön eingestellt und gut ist!
 
Naja, wenn ich sehe, wie die Kette oben (also da, wo ja Zug drauf ist) durch das Röhrchen geführt wird, denke ich, dass da einige Reibungsverluste auftreten werden. Darum interessiert es mich, ob man das auch anders machen kann. Meine Idee wäre z.B. da, wo jetzt auf Höhe Steuerrohr die Aufnahmen für die Rohre sind, einfach einen doppelten Ketenspanner einzubauen. Dafür könnte man ein ausgedientes Schaltwerk nehmen. Die beiden Schaltwerksröllchen könnten dann die obere Kette nach oben und die untere Kette nach unten begrenzen. Aber ob das realisierbar ist, weiß ich nicht ...
 

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Warum der Aufwand? Wenn du das Rad schneller machen willst, hier die Abspecklisten:

Umbau Kurbel auf Hollowtech II
Satz leichte Laufräder - Umbau auf Kettenschaltung (Mehr Wirkungsgrad)
GFK Sitzschale
Leichter Lenker/Vorbau

Ich glaube die Sachen sind effektiver. Ab effektivsten ist jedoch
 
Naja, wenn ich sehe, wie die Kette oben (also da, wo ja Zug drauf ist) durch das Röhrchen geführt wird, denke ich, dass da einige Reibungsverluste auftreten werden.
Aber doch nicht mehr als unten, wo das Rohr gebogen ist. Oder verstehe ich was falsch? Wenn die Rohre sinnvoll aufgehängt sind, würde ich keine nennenswerten Verluste erwarten. An einem meiner Räder habe ich eine Leertrumführung im gebogenen Rohr durch eine offene Führung mit zwei Rollen ersetzt, eine spürbare Auswirkung gab's nur im Geräusch. Hin und wieder einen schmalen Streifen Putzlappen in die Kette wickeln und durch die Rohre ziehen sollte man allerdings.
Eine reibungsarme Aufhängung des Zugtrum-Rohrs unter dem Sitz könntest Du dir vielleicht bei Hornet-Bastlern abgucken, z.B. >hier< oder >hier<. Wenn die Kette relativ zum Rahmen fix ist (nur ein Blatt, ein Ritzel und keine Federung hinten), kann man das Rohr aber auch in der richtigen Position fixieren.

Darum interessiert es mich, ob man das auch anders machen kann. Meine Idee wäre z.B. da, wo jetzt auf Höhe Steuerrohr die Aufnahmen für die Rohre sind, einfach einen doppelten Ketenspanner einzubauen. Dafür könnte man ein ausgedientes Schaltwerk nehmen. Die beiden Schaltwerksröllchen könnten dann die obere Kette nach oben und die untere Kette nach unten begrenzen. Aber ob das realisierbar ist, weiß ich nicht ...
Probieren geht über Studieren. :) Solange Du den Rahmen nicht irreversibel veränderst, kannst Du ja notfalls auch wieder zurück. Ob eine Schaltwerksrolle die Kräfte im Zugtrum lange aushält, weiß ich nicht, bei sehr kleinen Umlenkwinkeln sind die aber nicht hoch.


Viele Grüße,
Stefan
 
Halli hallo, ich hatte letztes Wochenende Zeit und habe meine Skizze in die Tat umgesetzt. :)))

Den Kettenspanner habe ich mit einer M5 Schraube, die durchs obere Schaltwerksröllchen geht, am Rahmen fixiert. Gegen dieses Röllchen drückt nun von unten die Lasttrum-Kette dagegen. Der Biegungsradius der Kette ist jedoch sehr gering und die Kräfte auf die Rolle somit wahrscheinlich auch. Die untere (Leertrum-)Kette liegt auf dem unteren Röllchen drauf. Mit ihrem Gewicht sorgt sie zudem dazu, dass der Spanner in der vertikalen Position bleibt (meine größte Sorge war nämlich, dass beide Ketten bei Belastung kollidieren könnten. Das tun sie zum Glück nicht. Die einzige Gefahr einer Kollision geht davon aus, falls der hintere Kettenspanner versagt. Dann würde die obere Kette auf die untere fallen.

Den hinteren Spanner habe ich deswegen, wie im Tipp von christosser, mit so einer Krallenscheibe gesichert. Noch hält alles sehr gut. Bilder folgen :)
 
und hier die Fotos...
 

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Nachdem ich letzten Sommer viele km mit dem Batavus Radl gefahren bin (hat auch sehr viel Spaß gemacht), suche ich hier und da trotzdem noch nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Was meint ihr - bringt es etwas, die Vorderachse mit einer Federgabel aufzurüsten? Mir schwebt da die RST M2 20" Single Shock vor (aktuell gerade mal 75 Euro auf Amazon). (Dualshock wäre zu breit, da mein Eigenbau-Kettenspanner sonst im Weg ist)
Zwei Vorteile erhoffe ich mir: (1) Verbesserter Fahrkomfort (bei unebener Piste ist das Batavus schon ziemlich gnadenlos mit meinem Rücken) (2) Eine Disc aufnahme dieser Gabel und damit Nutzung einer Scheibenbremse statt der Rollenbremse
Leider muss ich ja somit auch einen neuen Vorbau kaufen (Vorbaugelenk GlideFlex 1 1/8", 6061 T6" + evtl. Vorbau Mast verstellbar) - nicht ganz günstig :-(((
Hat jemand noch so einen oder einen ähnlichen A-Head Gelenkvorbau über???
Viele Grüße
Martin
 
Also mit dem Lenker hab ich auch wie blöde rumgemacht, jetzt bin ich wieder am Anfang. Da ich vorne nen Motor drin habe, musste ich sowieso auf Scheibenbremse gehen. Ich habe mir eine RST Capa gekauft. Scheint echt gut zu sein das Teil und kostet nicht die Welt. Für die Gabel gibt es austauschbare Schaftrohre. Ich habe das Längste genommen, das es gab. >Dann habe ich noch eine Schaftverlängerung :):D - nein kein Porsche - eingebaut. Damit kann man den original Vorbau und Lenker weiter verwenden.

Wenn du wirklich was mit dem Lenker machen willst, wirst du um einen UDK Lenker und Vorbau oder einen Tiller nicht herumkommen. Das zerstört natürlich das Konzept des Rades völlig.
 
@ christosser: Die capa Gabel war auch mein Favorit, aber leider oben so breit, dass mein Eigenbau Kettenspanner (wie auf den Fotos zu sehen) im Weg ist. Den Lenker würde ich gern behalten, nur der festgerostete (ergo nicht einstellbare) Mast und der Diatech Steuersatz machen mir keinen Spaß. Poste doch mal bitte ein paar Fotos von deinem Bike. Würde mich mal interessieren, wie es mit Federgabel und E-Motor aussieht.

.@ exilwestfale: Du hast nicht zufällig auch noch den dazu passenden ahead Vorbau über? Kann man den oberen Teil des Masts auch anders herum in das untere Rohr stecken? Damit die Krümmung nach vorn zeigt. Dann würde es zumindest optisch dem ursprünglichen Batavus Design entgegen kommen ... ;-)
 
Ahead Vorbau hab ich nicht, hatte den Mast auch auf eine Gabelschaftverlängerung geschraubt.
Den Mast kannst du natürlich nach vorne oder hinten drehen.
 
Würde mich mal interessieren, wie es mit Federgabel und E-Motor aussieht.
Bilder kommen noch. Glaube mir das Rad ist so wirklich perfekt modernisiert. Gerade jemand der das Rad wirklich nutzt und auch mal nen Hänger zieht kommt um den Motor gar nicht herum.

Bin das Rad vor dem Umbau auch mal ohne Motor gefahren - das was "Lustig". Ich bin nicht unsportlich - aber da hörte der Spass wirklich auf. Mit dem richtigen Antrieb - du kannst dir gar nicht vorstellen wie viel Potenzial in dem Rad steckt. Das Teil ist ein ernsthafter Ersatz für einen Kleinwagen.
 
find ich supi ist ne überlegung wert fürs flevo basic von meiner frau ,darf ich fragen wieviel der umbau gekostet hat ?
mfg carlos
 
Ist alles von ebay gewesen:

Motor eingespeicht, neu aber "gebraucht" über ebay: 50Euro, (neu bei Händler ca 250euro)
Controller, Sensoren, Display 170Euro (neu bei Händler ca 230euro)
Akku neu, von Privat ebay 200Euro (neu bei Händler ca 550euro)
Gabel, Scheiben-Bremse etwa 170Euro

Muss aber dazu sagen, dass der Umbau recht speziell ist. Wenn man die Anforderungen etwas runter nimmt geht das auch günstiger.

Nicht gerechnet habe ich natürlich die Kosten für Kleinteile und die Integration, das kommt gegebenenfalls noch dazu.

Aber wie gessagt - das Rad erkennt man fahrtechnisch hinter nicht wieder und die Komponenten vertragen sich ausgesprochen gut mit der Konstruktion. (Ich kann das beurteilen, weil ich schon sehr viele Pedelecs gebaut habe)
 
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