Bambus-Trike Eigenbau

Dann sieh dir das Video erstmal an. Man kann gut sehen wie der mit Epoxidharz verklebte Hanf einfach auseinander reißt
Oar ey, ich schmeiß gleich mit Stühlen! Was ich sagen wollte: Der Schluss, den Du ziehst, lässt sich aus dem Video nicht ziehen. Was man da sieht, lässt sich nicht spezifisch am Material festmachen, sondern allenfalls an der Konstruktion (was Dimensionierung einschließt).

Die vermeintliche Untauglichkeit von Hanf könnte man beispielsweise damit begründen, dass
  • die Festigkeit der Verstärkungsfasern um x Größenordnungen unter der Festigkeit des zu verbindenden Materials liegt, sodass die Verbindung im realistischen Rahmen gar nicht fett genug dimensioniert werden kann.
  • die Festigkeit im Laufe der Zeit so stark nachlässt, dass es sich von vornherein nicht lohnt.
  • ...
Aber nicht damit, dass ein Typ ein Fahrrad kaputtspringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziel ist es später ein Laminat zu haben, mit moglichst hohen Faser anteil, und moglichst niedrigen Harz anteil zu haben. 50-50 wahre schon gut, und alles was hoher ist, ist besser. Zu trockenes Gewebe passiert eigenlich nur wenn beim drauf Pinseln oder verteilen vom Harz ein stuck vergisst.
Dann bin ich beruhigt, dass die Faser die Stabilität gibt und nicht das Harz, dass ist logisch, ich hatte aber wirklich sorge ich presse es gerade zu trocken durch die Löcher im Isolierband.
Nach 12 stunden ist das aushartungsprozes schon ziemlich weit, jeh nach temperatur. Dann arbeitet mann nicht mehr nass in nass. Also wird jede schritt eine potenziele Fehlerquelle wo frisches Gewebe auf altes Gewebe angebracht wird. Ziel bei nass in nass ist die zweite lage spatestens auf zu bringen wahernd die erste noch leicht klebrig ist, so wie man das kennt wenn Farbe so halbwegs trocken ist. Bei wirklich nacheinander anbringen, ohne pause, wird das uberflussige Harz aus die erste Lage von die Zweite angenommen. Uberflussiges wird weg gepresst. Irgenwann fangen die unterschiedliche Gewebelagen an, uber einander zu rutschen, moglich in eine ungewunschte richtung. Auch wird dann moglich die erste Lage nicht mehr richtig verpresst, sehe dein Bild vom Halben. Wurde raten so bei max 5mm Gewebestarke schluss zu machen.
Bei ersten Tests war das Harz nach 12 noch reichlich klebrig und wo viel Harz unter dem Isoband austrat, zog es sogar noch leicht Fäden beim abwickeln. Ich denke aber mal das lag an der Raumtemperatur in meiner Werkstatt von um die 16 grad.

Vom rutschen der Lagen hat der Bauplanersteller auch geschrieben. Ich wollte im Grunde eine Lage UD-Band einmal mit Roving umwickelt pro lage machen, vermutlich also an die 2mm pro Lage, an 4-6 Lagen gesamt hatte ich da gedacht. An Hauptbelastungsstellen sogar das doppelte, ist das übertrieben und zu viel des Guten, also bringt mehr nicht gleich mehr und ist nix weiter als Materialverschwendung?
Zuviel rauspressen geht nicht, Ziel ist ja moglichst wenig Harz zu haben. Wurde anraten die Rohre erst einzupinseln mit Epoxid und dann mit laminieren an zu fangen. Es ist unklar ob und wieviel der Bambus harz saugen wird.
So war es gedacht, Bambus saugt zwar nicht viel, nehme ich an, aber als erste verklebungsstelle soll dort schon gut Harz sein. Ich wollte auch nicht trocken umwickeln und dann Harz aufbringen bevor man die nächste Lage legt, wie man es ja auch machen kann, ich wollte beim Umwickeln immer so 20cm Roving beidseitig tränken und dann Stramm wickeln. Das UD erst mit Harz unterlegen, dann bestreichen, dann Roving drum rum, welches beidseitig getränkt wird.
Bei viele lagen und viel Harz spurt man das das Isolierband eher auf denn doch ziemlich dicken Harz "treibt" als das es wirklich bis auf denn harten Untergrund zu pressen. Man sieht es auch, da denn Diameter vor und nach Tape, viel kleiner wird. Dann hilft es Locher zu stechen. Ich hab dazu einfach ein kleinen dunnen Nagel ins Kopfende eines Holzstabchen gehammert, und dann denn Kopf ab und eine scharfe Spitze drann gefeilt/gedremelt. Dann Quilt das Harz raus, wie Schweisstropfen. Bei enges Tape, so 15-25mm ist die anpressdruck pro cm2 hoher, und mann presst mehr seitlich weg. Auch formt sich das etwas besser um Formen so wie hier mit Kreuzrohre. Bei breites tape, sicher bei 5cm oder so, kann Harz was mittig sitzt nicht weg, da sind die Locher dann sehr wichtig. Man sollte das tape uberwickeln, so wie Lenkerband, lage 2 liegt halbwegs auf lage 1. Diese druckwechslung sieht man auch im endresultat wieder zuruck. Breites tape ist eher an zu raten fur gleichmassige formen, wenn mann nur ein Rohr umwickelt z.b.
Ich werde das direkt mal testen. Danke, dass hat mir wieder sehr viel geholfen.
 
Alternativ: Abreißgewebeband, Saugvlies und erst dann das (unperforierte) Klebeband. Oder Schrumpfband, was direkt dafür verkauft wird - bin mir nicht sicher, ob das direkt aufs Laminat darf (also sich hinterher lösen lässt) oder auch die Tamponage darunter benötigt. Kosmetisch nacharbeiten musst Du wahrscheinlich so oder so.

Muss man abwägen: Stecknadel und ein paar Rollen Isolierband perforieren oder mehr Geld für Verbrauchsmaterial ausgeben.

Wobei man auch mit straff gewickeltem Abreißgewebeband allein schon ne Menge Harz rauswringen kann. Wird halt ne kleine Sauerei, aber das wird es sowieso. Und es ist ziemlich unflexibel - daher lieber schmales Band nehmen.
Die Möglichkeit mit dem Abreißgewebe kannte ich auch, dabei wurde die Kompression mit in Streifen geschnittenen alten Fahrradschläuchen gemacht. Leider sind nach 2-3 Wicklungen die schlauchstreifen durch weil sie dermaßen mit Harz versaut sind das sie getauscht werden müssen. Das braucht also eine Menge an alten Fahrradschlauchen welche ich leider nicht habe. Ich hatte überlegt 1mm Natur-Kautschuk Folie aus dem Teichbau zu verwenden, dann aber diese Idee doch verworfen. Vermutlich werde ich das noch bereuen wenn ich dutzende Rollen Isoband verbraten muss.
 
Nach Hauptrohr und Kettenstrebe, habe ich mich nun mal an die Seitenrohre des Meshsitzes gemacht.
Ich habe mich entschlossen, diese vor der "Sattelstrebe" zu machen um den Punkt zu finden, an dem
die seitlichen Sitzrohre in die Sattelstrebe übergehen. Um den Punkt genau herauszufinden, werde
ich vor der Sattelstrebe aber erst noch den seitlichen Ausleger machen müssen. IMG_20230228_105250.jpgIMG_20230228_104942.jpgIMG_20230227_135941.jpgIMG_20230227_135947.jpgIMG_20230227_135951.jpgIMG_20230227_143223.jpgIMG_20230228_105431.jpg

Obwohl ich fürs sägen das Rohr extra mit Heißkleber auf Latten geklebt hatte und
mir eine zusätzliche Orientierungslinie gezogen hatte, ging das Ganze beim verkleben
dann nicht mehr so wirklich auf. Nun muss ich halt etwas mehr schleifen an den Übergängen.
 
Realisiere dich das jede Klebestelle uber laminiert werden muss. Viel vertrauen in Stirnverklebungen wurde ich nicht haben.

Es gibt ein Punkt wo mehr Carbon nichts mehr bringt. Mal ein experiment was man gar nicht machen muss, um es zu verstehen. Nimm irgend ein Stab Bambus, Mach es in ein sehr robusten Schraubstock, und biege das andere Ende weg. Wo geht es kaput? Kurz neben dem Schraubstock! Achte auf einen sanften ubergang, und probiere zwischendurch mal aus, wie es mit krafte und gewichte umgeht. Versuch zu sehen oder nach zu messen was nachgibt. Carbon oder Bambus.

Bei diesen temperaturen kann es ne weile dauern bis das Epoxid wirklich hart wird. Es in die Sonne stellen hilft.
 
Am Ende tempern nicht vergessen.. sonst wirds weich, wenn's das erste mal lange in der Sonne steht. Dinge unter Last, wie klemmungen können sich dann verformen.
Die Stirnverklebung halt "nichts". Im besten Fall etwa 1/20tel der Zugfestigkeit des Bambus.
 
Realisiere dich das jede Klebestelle uber laminiert werden muss. Viel vertrauen in Stirnverklebungen wurde ich nicht haben.

Die Klebestellen dienen natürlich nur zum fixieren vor dem laminieren.

Es gibt ein Punkt wo mehr Carbon nichts mehr bringt. Mal ein experiment was man gar nicht machen muss, um es zu verstehen. Nimm irgend ein Stab Bambus, Mach es in ein sehr robusten Schraubstock, und biege das andere Ende weg. Wo geht es kaput? Kurz neben dem Schraubstock! Achte auf einen sanften ubergang, und probiere zwischendurch mal aus, wie es mit krafte und gewichte umgeht. Versuch zu sehen oder nach zu messen was nachgibt. Carbon oder Bambus.

Bei diesen temperaturen kann es ne weile dauern bis das Epoxid wirklich hart wird. Es in die Sonne stellen hilft.

Einen sanften Übergang wollte ich auch machen, ganz im Gegenteil zum Bauplan. Dort werden Kabelbinder zum begrenzen der Laminierungen eingesetzt, was aber wohl auch seine Sinn hat. Ich denke mal, dass es dann nicht so schnell bricht aufgrund der Stärke der "Muffe" an den Rändern.

Die Übergänge sollen fließend sein bei meinem Trike, ich werde dort auch mit Feinspachtel arbeiten. Der Rahmen soll neongrün lackiert werden und ich denke organisch wirkende Übergänge der Laminierungen sind da optisch schöner wie harte Muffen.
 
Am Ende tempern nicht vergessen.. sonst wirds weich, wenn's das erste mal lange in der Sonne steht. Dinge unter Last, wie klemmungen können sich dann verformen.
Die Stirnverklebung halt "nichts". Im besten Fall etwa 1/20tel der Zugfestigkeit des Bambus.
Meinst Du den Bambus, oder das Laminat? Das Bambus war in der Trockenkammer laut Händler, zudem habe es schon 3 Jahre bei denen im Lager gelegen. Zudem habe ich es noch mit dem Propan Brenner behandelt. Das solle reichen hoffe ich. Die Stirnverklebung dienen nur der Fixierung.

Das Carbon Teile "gebacken" werde kenn ich, aber wie ich so etwas umsetzen soll, keine Idee, in den Backofen passt das Teil ja schlecht. Ich hoffe daher. Du meinst das Bambus.
 
Er meint das Epoxi... Tempern erhöht die Festigkeit. Bau Dir doch schnell ne Kiste aus OSB und irgendwas dämmendem drum. Heizlüfter o.Ä. rein, mit externem Thermostat gesteuert. Temperaturen sollten im Datenblatt stehen. Bei 'meinem' waren es glaube ich Rampen von 50+70°C für je 5h
 
Bau Dir doch schnell ne Kiste aus OSB und irgendwas dämmendem drum. Heizlüfter o.Ä. rein, mit externem Thermostat gesteuert
Rahmen aus Dachlatten und 2-lagig Plastikfolie geht auch.
Vorsicht mit der hohen Leistung des Heizlüfters auf so kleine Volumina. Das braucht unbedingt eine ordentliche Steuerung über den Thermostat und wird dann recht kurzfristig takten... Mit einer Wärmequelle kleinerer Leistung wäre das Regeln einfacher...
 
Bei 16° Umgebung musst Duaaber ordentlich was an Wärmeverlust ausgleichen, denke die Folie reicht einiges durch.
Hab noch eine hier liegen, Strandgut... Mit einem Sockel größer E27. Oder einige 750 und 1000W Halogen fliegen auch noch in der Werkstatt herum... Da verteilt sich die Wärme halt nicht so gut wie beim Gebläse...
 
Bei 16° Umgebung musst Duaaber ordentlich was an Wärmeverlust ausgleichen, denke die Folie reicht einiges durch.
Deswegen hatte ich von Dachlatten und 2-lagig geschrieben.
Wenn man die Folien mit 1-2 cm Abstand befestigt (Tacker) hat man ein schönes isolierendes Luftpolster.

Wenn man höhere Temperaturen erreichen will, aufpassen, dass das Material der Folie dazu passt...

Wäre auch eher meine Wahl...
Dann sollte man aber als innere Folie einen schwarzen Müllsack nehmen. Sonst haut das Licht nach aussen ab und macht innen nichts warm...

:) , Harald
 
Das mit dem Haartrockner ist mit am praktikabelsten. Bei Infrarotstrahlern wie einer Glühbirne ist es schwer die Oberflächentemperatur des "Grillguts" zu kontrollieren.
 
Die Kabine könnte ich aus 20mm Styrodur Platten bauen, hab ich eh liegen um daraus einen Camper zu machen.
Das mit dem Haartrockner und Zeitschaltuhr klingt auch gut, dass ist machbar.
 
Die Position, an der die Seitenstreben des Meshsitzes auf die "Sattelstreben" treffen ist gefunden.
War etwas kniffelig, da ich bei all den Teilen immer mal wieder durcheinander kam.
Eine wirr anmutende "Farbcodierung" hat mir dann aber geholfen.

Nur das Genie beherrscht das Chaos :)


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Geschliffen ist auch schon alles. Bei all den vielen Verbindungen wird am Ende
vom Bambus wohl kaum noch was zu sehen sein. Wird ja eh neongelb lackiert.

Von oben: Hauptrohr, Seiten des Meshsitzes, Sattel und Kettenstreben, links die Seitenausleger,
rechts und unter den Seitenauslegern sind zusätzliche Stützen und Streben des Sitzes, welche
die Seiten des Sitzes verbinden und gegen das Hauptrohr abstützen sollen.
Diese Teile sind noch nicht zu gesägt, ich wollte sie nur schon mal mit schleifen.
Sie kommen erst ganz am Ende, wenn der komplette Rahmen schon steht.

Bis hierhin was es leicht, morgen werde ich beginnen zu laminieren, dann ist sicher
Schluss mit lustig und der Stress beginnt. Einfache Holzarbeiten bringt nun wirklich
jeder zu Stande, doch vor dem laminieren graut mir dann doch schon ein wenig,
zumal das für mich was ganz neues ist.

Hatte ich anfangs geschrieben: ES WIRD WILD! ....nun wird es erst so erst richtig WILD :)
 

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