Bambus-Trike Eigenbau

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Hallo zusammen. Wie im Titel zu lesen, werde ich mir ein Trike aus Bambus bauen.

DAS WIRD WILD!

Warum Bambus? Zum einen, da ich so ziemlich alles kann, bloß nicht Schweißen :(
zum anderen, weil die Idee des Bamboo-Bikes mich schon immer fasziniert hat.

Anders als üblich, werden meine Verbindungen jedoch nicht mit Sisal, Hanf oder
Bambusschnur gewickelt, sondern aus Kohlefaser-Roving gemacht.
Auch beim Bambus verwende ich nicht die üblichen Bambusarten, sondern ein
extrem stabiles, aber leider auch sehr schweres Iron-Bambus, 4 bis 8 cm stark.

Das Trike wird nahe angelehnt sein an das Catrike 700. Es ist vorerst keine
Unterstützung geplant, obwohl es als Zugmaschine für einen Fahrradwohnwagen
dienen soll.

Ich habe vor mit dem Gespann Tage, Wochen oder sogar Monate am Stück unterwegs
zu sein. Wenn ich da etwas nicht brauchen kann, dann ist es die Sorge die
Akkus wieder voll zu bekommen. Auch möchte ich die Tour nicht in voraus planen,
vielmehr einfach immer der Nase nach.

Natürlich mit einem groben Ziel, jedoch ohne gezielte Tagesetappen.
Den Camper ziehe ich einem Zelt vor, da das ständige auf und abbauen, vor allem
bei Nässe, einfach nur nervt. Auch ein Regenschauer lässt sich auf diese Art
einfach aussitzen und der "Anhänger" wird auch nicht als Wild campen angesehen.

Das Trikes soll komplett händisch entstehen, alle Sägearbeiten, auch die
Doppel-Gehrungsschnitte werde ich mit einer Japansäge vornehmen. Geschliffen
wird ebenfalls von Hand.

Ich bin kein Freund davon, erst einmal wochenlang Pläne zu machen und Zeichnungen
anzufertigen, Ich lege lieber gleich los, dass rächt sich zwar hin und wieder,
damit kann ich aber leben.

Um den Bambus, der nicht ganz billig ist, nicht zu verschwenden,"bastel" ich
vorab erst einmal grob mit günstigen Unterkonstruktionslatten ein 1:1 Modell.

Ich bin mir sicher, dass mag für so manchen hier recht chaotisch klingen.
Jedoch war es schon immer meine Art, die Dinge auf diese Art anzugehen.
Das Endresultat war jedoch immer mehr als OK. Im Grunde weiß ich halt wo es
hingeht, den Plan hab ich im Kopf und kann ihn so jederzeit ändern, anpassen
oder verwerfen.

Grundmaße wie Länge, Breite, Spur, Radstand, Bodenfreiheit u.s.w an die ich
mich halte, die habe ich natürlich schon. Der Rest ergibt sich daraus von selbst.

Fehler sind halt dafür da um daraus zu lernen, dumm ist nur, wenn man die
gleichen zweimal macht :)
 
Spannendes Projekt.
Eine Frage: der
extrem stabiles, aber leider auch sehr schweres Iron-Bambus, 4 bis 8 cm stark.
ist der wirklich so viel stabiler, wie er schwerer ist?
Die Wandstärke nach innen trägt nicht mehr viel zur Biegesteifigkeit bei; größerer Durchmesser bei gleicher Wandstärke bringt da mehr für die Festigkeit.
Oder ist der weniger empfindlich auf Risse usw.?

Ich bin gespannt auf den Baubericht und wünsche viel Erfolg,
wolf
 
Herzlich willkommen Vincent. Ich hab auch schon was aus Carbon und Holz gebaut. Und Bambus als material ganz ernsthaft uberwogen. Hab sogar noch einiges an Bambus liegen. Aus dieser sicht dann doch einige anmerkungen;

Dein Bambus, was da abgebildet ist, ist zu dick und zu stark, fur was du damit machen willst. Und ja, das Material im inneren bringt nicht viel extra steifheit. Das resultat wird ein ziemlich schweres Trike werden.

Bambus ist ein gras, ein Naturmaterial was feuchtigkeit aufnehmt und abgibt und dabei arbeitet es. Bambus entwickelt dabei Krafte die ahnlich sind wie die maximale belastbarkeit die Man das Rohr zuvertrauen kannst. Wenn es stuck Bambus 200 kilo halten kann, dehnt es sich auch mit eine kraft von etwa 200 kilo. Craig Calfee, ein Carbon und Bambus Radmacher mit sehr viel erfahrung fing auch mit Bambus und Carbon an. Wegen haltbarkeitsproblem wegen dehnen und schrumpfen macht er das nicht mehr, und ist er uber diverse Naturfaser momental glaub ich bei was anderes gelandet. Er hatt deswegen sogar Räder zuruckgerufen.

Ich erlebe es bei meine Rader wo Holz und Carbon combiniert sind, das die Materiale sich unterschiedlich verhalten. Schellen sind an denn einen Tag enger als an andere. Jeh nach temperatur und feuchtigkeit.

Es wird sich stabil und sicher anfuhlen, das garantiert aber nicht das nach mehrere schrumpf und dehn Zyclen alles immer noch sicher und stabil ist. Auch nach Jahren kann plotzlich ein problem entstehen. Deswegen hab ich mich gegen Bambus entschieden.

Weiter sehe ich sehr viel UD carbon band. Ich vermute das du damit die Knotenpunkte umwicklen willst. Dabei kommen das grossteil der Belastungskrafte eher seitlich auf das Band, also in die richtung in demm die paar weisse Glasfaserstrangen arbeiten, statt die viele Schwarze Carbonfaser.

Baumwollflocken und Epoxid wirken sehr gut zusammen mit Holz oder Bambus, da die EpoxidBaumwollmasse deutlich elastischer ist als wenn mann Glassbubbles nutzen wurde. Talkum hab ich nie benutzt.

Grusse, Jeroen
 
Moin @vincent33 Ich hoffe es wird hier viele Fotos geben.
Bei mir steht ein Bambus-UP das an der Schnittstelle Oberrohr und Steuerrohr nach knapp 300 km sich gelöst hat und wieder geklebt werden will...
Deswegen wünsche ich Dir viel Spaß und gutes Gelingen.
Grundmaße wie Länge, Breite, Spur, Radstand, Bodenfreiheit u.s.w an die ich mich halte, die habe ich natürlich schon.
Hast Du Dich bei Wolfgang Bion und dem Mambo bedient?

ist der wirklich so viel stabiler, wie er schwerer ist?
Boo Bicycles und Pine Bike setzen schon länger auf diese Art. (Ja ... ist Verkäuferschwätz ... keine Wissenschaft)
Tam Vong bamboo is stronger by weight than steel. It is also as stiff as carbon fiber in bending. This strength and stiffness is the product of thousands of stiff longitudinal fibers in each tube (Tam Vong has an exceptionally high fiber density compared to other bamboos).

In fact, because the bamboo has a density gradient of fibers, from stiff and tightly-packed mature fibers directly underneath the skin to layers of less-mature fibers surrounded by more lignin towards the center of the tube, it can absorb multiple frequencies of vibration.
 
Das klingt wirklich interessant!
Mit Bambusfahrzeugen habe ich auch schon geliebäugelt.

@vincent33 woher beziehst du den Bambus und die Carbonfasern?

Und @wolfson hat schon recht, das innere Material des Bambusrohrs ist wohl nicht wirklich stabil und trägt nicht viel zur Belastbarkeit bei.
 
Wow, tolles Projekt!
Ich bin sehr gespannt auf Deinen Baubericht.
Aus dem Bauch heraus würde ich auch eher auf das gebräuchlichere Bambus mit dem großen Innendurchmesser setzen, alles vor dem Verarbeiten sehr gut trocknen und anschließend in zwei Schichten Epoxy einpacken. Gerade bei dem geplanten Langzeitaußeneinsatz.
Für die gebogene Form des Unterrohres springt es einen ja fast an, entsprechend Vorlauf einzuplanen und den Bambus beim Wachsen schon in diese Form zu zwingen.
Aber ich vermute, so lange willst Du nicht mehr warten. :giggle:

Auch von mir viel Erfolg bei Deinem Projekt und wir freuen uns alle über schöne Bilder und ein paar erklärende Worte.

Viele Grüße
Basti
 
den Bambus beim Wachsen schon in diese Form zu zwingen.
Geniale Idee, und Bambus wächst doch schnell ...
Dann am besten gleich verschiedene Radien ziehen, damit man später was ausprobieren kann.

Edith meint, mit ein bißchen Crowdfunding könnte man den neuen Beruf des Rahmenzüchters etablieren.
 
viel erfolg, ich bin sehr gespannt auf das fertige gefährt.
hab' mal in einer wörtlichen nacht- und nebelaktion einen hauptrahmen aus bambus, epoxydharz und hanffasern gebaut, der zwar gehalten hat, euphemistisch ausgedrückt jedoch sehr flexibel war:
 

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Spannendes Projekt.
Eine Frage: der

ist der wirklich so viel stabiler, wie er schwerer ist?
Die Wandstärke nach innen trägt nicht mehr viel zur Biegesteifigkeit bei; größerer Durchmesser bei gleicher Wandstärke bringt da mehr für die Festigkeit.
Oder ist der weniger empfindlich auf Risse usw.?

Ich bin gespannt auf den Baubericht und wünsche viel Erfolg,
wolf
Ich habe mal Tests bezüglich Stabilität auf YT gesehen, gebrochen sind dort immer die Verbindungen, bei einen Test jedoch würde auf den Bambus geschlagen, welcher dann gesplittert ist. Das zumindest sollte mir nicht passieren. Des weiteren ging es mir um die Biegsamkeit und Verwindungssteifheit, hier sollte ich auch deutlich im Vorteil sein, zumal die Rohre beim Trike ja deutlich länger sind.

Risse sind bei mir gar keine aufgetreten, der Bambus ist reichlich mit dem Brenner abgeflammt und alles ging gut.
 
Das klingt wirklich interessant!
Mit Bambusfahrzeugen habe ich auch schon geliebäugelt.

@vincent33 woher beziehst du den Bambus und die Carbonfasern?

Und @wolfson hat schon recht, das innere Material des Bambusrohrs ist wohl nicht wirklich stabil und trägt nicht viel zur Belastbarkeit bei.
Den Bambus hab ich von ebay, dort viel keine Spedition an, Versand war kostenlos. Im regulären shop von denen hingegen schon.


Hier hab ich alles für die Verbindungen her:
 
Zumindest bei einem Diamantrahmen aus Bambus würde ich über die Festigkeit nicht mal mehr groß nachdenken. Sobald die Durchmesser "gut aussehen", wirds auch halten. Problematisch kann aber die Steifigkeit sein; gemessen an Hölzern wohl nicht schlecht, aber im Vergleich zu Metallen und Carbon ein totaler Witz - Bambus ist "weich", nicht nur auf dem Papier; man merkt es wirklich. Ich bilde mir auch ein, mal gelesen zu haben, dass bei Bambus die äußersten Fasern die besten Materialkennwerte haben und es nach innen hin nur schwächer wird; aber selbst bei isotropen Materialien verwendet man aus gutem Grund Rohre, und zwar sehr dünnwandige.

Daher finde ich den Ansatz der pervers dickwandigen Rohre ... hm, weiß nicht, da fehlen mir die Adjektive. Materialverschwendung. Und bleischwer. Wenn man einen Fahrradrahmen aus Bambus bauen will, ist der schwierigste Teil eigentlich, brauchbar dünnwandige Halme zu finden.


PS: Wenn man die auf Wunschtrockenheit gebrachten Rohre in transparentem Schrumpfschlauch (Epoxydharz in den Zwischenraum!) einschrumpft, dürfte da auch nix mehr arbeiten. Wiegt noch mal ein paar g extra, aber darauf kommts dann auch nicht mehr an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlich willkommen Vincent. Ich hab auch schon was aus Carbon und Holz gebaut. Und Bambus als material ganz ernsthaft uberwogen. Hab sogar noch einiges an Bambus liegen. Aus dieser sicht dann doch einige anmerkungen;

Dein Bambus, was da abgebildet ist, ist zu dick und zu stark, fur was du damit machen willst. Und ja, das Material im inneren bringt nicht viel extra steifheit. Das resultat wird ein ziemlich schweres Trike werden.

Bambus ist ein gras, ein Naturmaterial was feuchtigkeit aufnehmt und abgibt und dabei arbeitet es. Bambus entwickelt dabei Krafte die ahnlich sind wie die maximale belastbarkeit die Man das Rohr zuvertrauen kannst. Wenn es stuck Bambus 200 kilo halten kann, dehnt es sich auch mit eine kraft von etwa 200 kilo. Craig Calfee, ein Carbon und Bambus Radmacher mit sehr viel erfahrung fing auch mit Bambus und Carbon an. Wegen haltbarkeitsproblem wegen dehnen und schrumpfen macht er das nicht mehr, und ist er uber diverse Naturfaser momental glaub ich bei was anderes gelandet. Er hatt deswegen sogar Räder zuruckgerufen.
Oje, na ich hoff mal das es dann doch gut geht, etwas Sorgen mach ich mir nun doch :( Ich habe den Bambus gut trocken gekauft und zudem Abgeflammt. Am Ende soll es komplett Lackiert werden, ich hoffe damit schaff ich keine neuen Probleme, im besten Fall hoff ich darauf welche damit zu lösen.

Ich erlebe es bei meine Rader wo Holz und Carbon combiniert sind, das die Materiale sich unterschiedlich verhalten. Schellen sind an denn einen Tag enger als an andere. Jeh nach temperatur und feuchtigkeit.

Es wird sich stabil und sicher anfuhlen, das garantiert aber nicht das nach mehrere schrumpf und dehn Zyclen alles immer noch sicher und stabil ist. Auch nach Jahren kann plotzlich ein problem entstehen. Deswegen hab ich mich gegen Bambus entschieden.

Weiter sehe ich sehr viel UD carbon band. Ich vermute das du damit die Knotenpunkte umwicklen willst. Dabei kommen das grossteil der Belastungskrafte eher seitlich auf das Band, also in die richtung in demm die paar weisse Glasfaserstrangen arbeiten, statt die viele Schwarze Carbonfaser.

Mit dem Carbon Band Unidirektional will ich Längslagen legen um das nicht umständlich mit den Roving machen zu müssen. Zwei bis drei Lagen umwickeln, dann eine Längslage, dann wieder umwickeln, dann wieder längs, dass ganze 4-5 mal.

Baumwollflocken und Epoxid wirken sehr gut zusammen mit Holz oder Bambus, da die EpoxidBaumwollmasse deutlich elastischer ist als wenn mann Glassbubbles nutzen wurde. Talkum hab ich nie benutzt.

Grusse, Jeroen

Baumwollflocken und Talkum ist zum Spachteln, da nicht alle Verbindungen gut zu wickeln sind und sonst Hohlräume entstehen könnten.
 
Danke erst einmal an alle die sich hier einbringen und mir Erfolg wünschen.
Wann immer möglich werden Bilder kommen. Ein Lattenkonstrukt steht auch schon.
Erst einmal brauch ich eine Grundform und muss alle Abstände und die Sitzposition herausfinden.
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Zumindest bei einem Diamantrahmen aus Bambus würde ich über die Festigkeit nicht mal mehr groß nachdenken. Sobald die Durchmesser "gut aussehen", wirds auch halten. Problematisch kann aber die Steifigkeit sein; gemessen an Hölzern wohl nicht schlecht, aber im Vergleich zu Metallen und Carbon ein totaler Witz - Bambus ist "weich", nicht nur auf dem Papier; man merkt es wirklich. Ich bilde mir auch ein, mal gelesen zu haben, dass bei Bambus die äußersten Fasern die besten Materialkennwerte haben und es nach innen hin nur schwächer wird; aber selbst bei isotropen Materialien verwendet man aus gutem Grund Rohre, und zwar sehr dünnwandige.

Daher finde ich den Ansatz der pervers dickwandigen Rohre ... hm, weiß nicht, da fehlen mir die Adjektive. Materialverschwendung. Und bleischwer. Wenn man einen Fahrradrahmen aus Bambus bauen will, ist der schwierigste Teil eigentlich, brauchbar dünnwandige Halme zu finden.


PS: Wenn man die auf Wunschtrockenheit gebrachten Rohre in transparentem Schrumpfschlauch (Epoxydharz in den Zwischenraum!) einschrumpft, dürfte da auch nix mehr arbeiten. Wiegt noch mal ein paar g extra, aber darauf kommts dann auch nicht mehr an.

Erfahrungen mit Bambus habe ich bislang nur aus dem Kite-Bau, dort verwendetes Rohr war bis zu 4cm Durchmesser und sehr dünnwandig, daher aber auch biegsam und sollte es auch sein um den Druck abzufangen, es hat sich bei Kites mit 4-6 Meter Spannweite gewaltig gebogen.

Selbst ein 2 Meter Rohr dieser Bambusart ist unter meinem Gewicht, immerhin 98Kg, beachtlich durchgebogen, beim Versuch es zu verdrehen ist es gar gesplittert. Das selbe habe ich mit dem dünnsten Bambus versucht den ich für mein Trike verwende, ebenfalls 4cm Durchmesser, dieser war zwar nur 180cm und keine 200cm, aber ein Durchbiegen war hier nicht festzustellen. An ein Verdrehen war gar nicht erst zu denken und gerade beim vorderen Ausleger kam es mir genau darauf an. Das Hauptrahmenrohr wird einen 8cm Durchmesser haben, sollte langen.

Gewogen habe ich es auch mal, dass 180cm x 4cm bringt 1050g auf die Wage, was ich für im Grunde leicht erachte. Klar kommt bei einem Trike-Rahmen einiges an Rohr zusammen, wenn das Trike am Ende bei um die 25Kg liegt, ist das für mich voll OK. Will ich Gewicht sparen, fang ich beim Fahrer an, mit 98Kg ist hier ordentlich Potential :), Spaß beiseite, Ich will keine Rennen damit fahren, sondern gemütlich reisen. Trike, Fahrradwohnwagen, Fahrer und Gepäck werden am Ende ohnehin deutlich über 200Kg wiegen.

Die Idee mit dem Schrumpfschlauch ist genial, dass werde ich in jedem Fall umsetzen. Ich wollte Lackieren, dass quasi Folieren gefällt mir deutlich besser.
 
Sehr interessantes Projekt!

Erinnert mich spontan an dieses hier:

Dein 1:1-Modell ist ein glaubwürdiger Ersatz für jedes CAD - auch im Sinne von Cardboard-Assistant-Design!

Wie willst du das Tretlager ans Bambus bringen?

Viel Erfolg!
 
Idee mit dem Schrumpfschlauch
Bedeutet aber auch ein paar Stunden Vorarbeit zum Rest. Falls man es mit PVC-Schlauch (das Zeug für Akkupacks) und Epoxydharz machen will:
  • Erst mal passende Größe(n ) für Deine Rohre finden ...
  • Der Schrumpfschlauch kommt normalerweise flach gerollt und ist ziemlich steif. Der Rest geht leichter von der Hand, wenn man ihn anfangs spreizt und die beiden Falze etwas entfalzt (flachdrücken).
  • Bambus oberflächlich anrauen, den Schrumpfschlauch von innen auch (alter Besenstiel oder so, bisschen Sandpapier drum kleben).
  • Schlauch übers Rohr ziehen (satter Überstand auf beiden Seiten! zuviel bekommt man wieder ab; zu wenig bleibt zu wenig), an einem Ende auf 2...3 cm schrumpfen, sodass eine Seite "zu" ist.
  • Von der noch offenen Seite einen Schluck Harz rein und dann von unten nach oben und ringsrum schrumpfen und damit das Harz hoch treiben.
Wenn mans einmal probiert hat, bekommt man es eigentlich blasenfrei und ziemlich gleichmäßig hin. Die Kunststoffoberfläche kann man mit feinem Schleifpapier mattieren - wirkt edel und ist optisch unempfindlich*. Die Oberfläche hält mechanisch schon ein bisschen aus. Aber bei ordentlichen Hieben bekommt sie natürlich Macken - auch hier würde ich einen Vorversuch empfehlen. Lieber vorher feststellen, ob das für Deine Anwendung passt oder nicht. Ich habe auch keine Ahnung, ob die Oberfläche nach ein paar Jahren UV-Strahlung hässlich wird.

*) Könnte sein, dass ich hinterher noch mal mit mattem Dosenlack drüber bin. Ist zu lange hier, bin mir nicht mehr ganz sicher ...

Ich hatte das vor zig Jahre für ein Projekt mal so gemacht, weil damals alle Welt meinte, dass man Bambus mit nix (Lack und dergleichen) dauerhaft versiegeln könnte und man mit der Möglichkeit von Rissen einfach leben müsste ... wollte ich nicht. Vermutlich gibts eine einfachere und/oder elegantere Lösung. Vielleicht ist es auch völlig unnötig.

Bambus ist quasi nur ein etwas liederlicheres UD-Rohr - ein bisschen Torsion geht schon klar, aber mit Zug/Druck kommt er besser klar. Ich würde zwar gern noch eine Lanze für Durchmesser statt Wanddicke brechen, aber ich will Dir auch keinen Leichtbau einreden, wenn Du Dir die Gedanken schon alle selbst gemacht hast.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bedeutet aber auch ein paar Stunden Vorarbeit zum Rest. Falls man es mit PVC-Schlauch (das Zeug für Akkupacks) und Epoxydharz machen will:
  • Erst mal passende Größe(n ) für Deine Rohre finden ...
  • Der Schrumpfschlauch kommt normalerweise flach gerollt und ist ziemlich steif. Der Rest geht leichter von der Hand, wenn man ihn anfangs spreizt und die beiden Falze etwas entfalzt (flachdrücken).
  • Bambus oberflächlich anrauen, den Schrumpfschlauch von innen auch (alter Besenstiel oder so, bisschen Sandpapier drum kleben).
  • Schlauch übers Rohr ziehen (satter Überstand auf beiden Seiten! zuviel bekommt man wieder ab; zu wenig bleibt zu wenig), an einem Ende auf 2...3 cm schrumpfen, sodass eine Seite "zu" ist.
  • Von der noch offenen Seite einen Schluck Harz rein und dann von unten nach oben und ringsrum schrumpfen und damit das Harz hoch treiben.
Wenn mans einmal probiert hat, bekommt man es eigentlich blasenfrei und ziemlich gleichmäßig hin. Die Kunststoffoberfläche kann man mit feinem Schleifpapier mattieren - wirkt edel und ist optisch unempfindlich*. Die Oberfläche hält mechanisch schon ein bisschen aus. Aber bei ordentlichen Hieben bekommt sie natürlich Macken - auch hier würde ich einen Vorversuch empfehlen. Lieber vorher feststellen, ob das für Deine Anwendung passt oder nicht. Ich habe auch keine Ahnung, ob die Oberfläche nach ein paar Jahren UV-Strahlung hässlich wird.

*) Könnte sein, dass ich hinterher noch mal mit mattem Dosenlack drüber bin. Ist zu lange hier, bin mir nicht mehr ganz sicher ...

Ich hatte das vor zig Jahre für ein Projekt mal so gemacht, weil damals alle Welt meinte, dass man Bambus mit nix (Lack und dergleichen) dauerhaft versiegeln könnte und man mit der Möglichkeit von Rissen einfach leben müsste ... wollte ich nicht. Vermutlich gibts eine einfachere und/oder elegantere Lösung. Vielleicht ist es auch völlig unnötig.



Bambus ist quasi nur ein etwas liederlicheres UD-Rohr - ein bisschen Torsion geht schon klar, aber mit Zug/Druck kommt er besser klar. Ich würde zwar gern noch eine Lanze für Durchmesser statt Wanddicke brechen, aber ich will Dir auch keinen Leichtbau einreden, wenn Du Dir die Gedanken schon alle selbst gemacht hast.

Das Kind ist leider schon in den Brunnen gefallen, den Bambus hab ich ja schon zuhause und nochmal neu bestellen kann und will ich auch nicht, da mein Budget schon bei 1000 euronen bleiben soll und da sind dann aber auch Navi und der gleichen mir im Plan. Es sind auch nicht alle Rohre so strarkwandig, da werd ich nochmal umsortieren können.
 
Sehr interessantes Projekt!

Erinnert mich spontan an dieses hier:

Dein 1:1-Modell ist ein glaubwürdiger Ersatz für jedes CAD - auch im Sinne von Cardboard-Assistant-Design!

Wie willst du das Tretlager ans Bambus bringen?

Viel Erfolg!
Genau dieser Bauplan hat mich inspiriert, aber ich werde vieles anders machen und kann die Maße leider kaum bis gar nicht übernehmen. Zum einen geh ich näher an das Catrike 700, der Sitz ist auch meins, Mesh ist mir da schon lieber. Die Streben an den Seitlichen Auslegern will ich auch nicht haben. Auch meine ich, hatte er eine 80er Spurweite, meines soll blos 70cm haben, auch mein Radstand ist länger. Die Befestigung der Steuerköpfe durch das Bambus hindurch sagt mir auch nicht zu, ich werde diese so wie das Tretlager befestigen und unterseitig kleine Stützlaschen anschweißen. Tretlager mach ich so wie im Bauplan.

Und zum "Cardboard-Assistant-Design" ......ich hatte Anfangs geschrieben, ES WIRD WILD! :)

Was jetzt aber richtig witzig ist, ist das hier:IMG_20230504_064849.jpg

Das Modell meines Fahrradwohnwagens :)


@Beinarbeit

Da fällt mir grad ein, der Ersteller von dem Bauplan hatte bei seinem ersten Trike erhebliche Probleme mit dem verdrehen des vorderen Auslegers und mit dem wegkippen des Hinterrades. Bei Bau seines zweiten Trikes hat er aus dem Grund zusätzliche Streben an den Seitlichen Auslegern und ist zudem vom Warrior zum Catrike 700 Design gewechselt um die Statik in den Griff zu bekommen.

 
Zuletzt bearbeitet:
Das vorbild kenne ich auch. Beim abschauen hilft es sich zu realisieren welche abmessungen man kennt. Beim Trike ist klar das die reifen Maxxis Hookworm 53mm breit sind, die Lenker standart 22mm hatt. Die verwendete rohre liegen irgendwo da zwischen. Wurde so mal ungefahr 40mm schatzen.

Ich verstehe das die Lattenkonstruction nur ein 3d model ist um abmessungen usw ab zu tasten. Pass aber auf da unter denn Sitz wo hauptrohr und horizontale Hinterradstreben sich treffen. Da wurde einfach denn Winkel eingesagt. Das ist auch eine potenziele schwachstelle später. Wurde raten die beide hintere Rohre etwas weiter nach vorn durch zu ziehen. So das die hintere Rohre und das Hauptrohr sich zumindest fur ein bereich uberlappen. Das wurde ein wesentlich steifere bessere verbindung geben. Auch wenn du dazu die hintere Rohre teilweise einsagen, abfeilen musst.

Bei 80mm durchmesser vom Hauptrohr und 68mm breite vom Tretlagerrohr entsteht ein problem.

Denn Cattrike Rahmen ist nicht ein Rohr, sondern ein 3d Konstruction. Dabei werden Rohre nicht so sehr auf biegung belastet, so wie bei dein Test mit mittig drauf stellen. Die belastung ist eher eine Druck oder Zug belastung. Wenn dir zufallig ein Schrottfahrrad rahmen fur die Fusse kommt, dann mach mal was tests damit. Die Gabelscheiden lassen sich mit ein Hand sichtlich an einander drucken, wenn da kein Rad drin ist, z.b.

Mach auch ein 3d test mit das Umwickeln. Realisiere dich dabei das die UDFaser eigenlich nur in langsrichtung der Faser belastbar sind, und quer oder schrag dazu kaum. Beim Wickeln geht es oft von selbst in eine 45 grad Winkel. Und fur eine Zugbelastung auf die Verbindung ist das nicht optimal. Lege auch einige kurze abschnitte in einen U form um diese Zugkrafte auf zu fangen. Vorher die verbindung mit verdicktes Epoxid machen, ausharten lassen und schon abfeilen, geht sehr gut mit Holzfeil, eine Runde ist enorm hilfreich. Mach unbedingt trocken ubungen mit das wickeln. Mit epoxid getranktes Gewebe ist ein grosses stuck nasses Tuch, wegen Epoxid enorm rutschig, und die Epoxid klebt an alles was es beruhrt. Das hilft dir auch eine wirkbare Lange der gewebe Abschnitte zu ermittlen.
 
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