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Hallo Patrick,Der Rechner hier hat sich, bei mir, als ziemlich präzise gezeigt: https://www.coach-dave.de/vo2max-rechner/
präsize im Vergleich mit was? Im Vergleich mit Atemgasanalysen oder im Vergleich mit z.B. Garmin (der eine ähnliche Heuristik verwendet)? Ich will dieses OT hier nicht weiter ausweiten, trotzdem sie mir die folgende Anmerkung erlaubt:
Die Heuristik hinter diesem Rechner geht davon aus, dass die Zusammenhänge P-HR und P-VO2 in jedem Leistungsbereich linear sind. Weiter geht sie davon aus, dass V'O2max bei HFmax auftritt und dass es einen für alle Menschen gültigen und (trainings-)unveränderlichen Faktor gibt, der die Effizienz der Umsetzung von Sauerstoff durch den Körper kennzeichnet. Auch wenn dies viele nur näherungsweise gültige Annahmen sind, so sind die Ergebnisse solcher Heuristiken genauso gut oder schlecht, wie die Ergebnisse ausgefeilterer Modelle. Die Validität der Ergebnisse steht und fällt mit der Versuchsdurchführung und kann höchstens als grober Richtwert verstanden werden. Kritisch ist hier insbesondere, dass durch den festen Faktor, der in der Formel eingebaut ist viele Trainingseffekte, die gerade die Effizienz betreffen komplett ignoriert werden.
Es gibt neben dieser Heuristik viele weitere, die alle mehr oder weniger gut funktionieren. Wenn man es genau wissen will kommt man aber nach wie vor nicht um eine Ausbelastung und eine Atemgasanalyse herum.
Inzwischen gibt es auch viele Publikationen, die die vielen V'O2max Heuristiken mal mit den Ergebnissen von Atemgasanalysen verglichen haben. Hier nur mal ein Beispiel. Bei der Testgruppe von 15 männlichen Probanden liegt der Fehler mit unter 10% gar nicht mal so schlecht, aber kein einziger Test korrelierte signifikant mit den Werten der Atemgasanalyse. (bei den weiblichen Probandinnen war das übrigens anders).
Das Problem, das alle diese HF-basierten Heuristiken haben sind die starken Schwankungen der HF aufgrund von Ernährung, Temperatur, Tagesform, und vielen weiteren Faktoren, Schwankungen denen die Leistung in weit geringerem Maße unterliegt. (daher machen wir heute ja alle Leistungsmessungen und nicht nur Pulsmessungen). Wenn man die beiden Messungen nun ins Verhältnis setzt und daraus Schlüsse zieht, dann gibt es ein starkes "Rauschen", das man dabei immer "im Hinterkopf haben muss". Das kann man mit stark standardisierten Versuchsprotokollen etwas reduzieren, aber ganz wird man es wohl nie los.
So jetzt reichts aber auch. Sorry, für das OT.
Viele Grüße,
Alex