ja dann warten wir
hier auf mehr von dir ;-)
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Nachdem
@Quad_Chainring freundlich nachgefragt hat, hier mal mein Bericht zum Erwerb, Aufbau und ersten ErFahrungen des Pelso Brevet HighRacers.
Als die
Homepage und die ersten Berichte über das Pelso Brevet, den Nachfolger des Schlitter Encore, u.a.
hier im letzten Jahr im Netz auftauchten, dachte ich gleich, das Rad könnte mir gut passen; ein leichter, schneller Highracer, bestückbar mit Scheiben-gebremsten 622er Laufrädern, der bis zu 45 mm breite, schnelle Reifen akzeptiert, für die Brandenburger Kartoffelackerpisten und Kopfsteinpflaster-Ortsdurchfahrten gerade richtig.
Also hab ich mich mal auf der Kontaktseite als Kaufwilliger zu erkennen gegeben, ohne daß wochenlang irgendeine Antwort kam. Na ja, macht ja nichts dachte ich mir, immerhin fahr ich ja mit dem Wolf & Wolf schon ein sehr gutes Liegerad, aber bißchen flotter, bißchen leichter wäre doch nicht verkehrt, ganz abgesehen vom Trend zum Zweitliegerad.
Am 10. Oktober kam dann recht unerwartet eine Rückmeldung von Pelso, daß man nun bald bestellen könne. Im Dezember gab es dann email Verkehr, zum Glück auf Englisch und nicht auf Ungarisch, in dem Fragen zur geplanten Ausstattung geklärt werde konnten, u.a. auch zur breiteren Gabel, die scheinbar anfangs nicht konfiguriert werden konnte; und in der ersten Januarwoche hab ich schließlich den Rahmenkit bestellt in der größeren L-Größe für meine Beinlänge Innenmaß 89 cm. Einen Monat später wurde Vorabüberweisung per paypal fällig und 10 Tage später, am 18. Februar lieferte GLS einen bestens verpackten Rahmenkit. Neben dem Rahmen umfaßt der Kit den vorgebohrten Carbonsitz mit Ventisit Matte, die Sitzstreben, die Doppelumlenkrolle, die Vollcarbongabel mit Steuersatz, "Riser" und den "double-J"Lenker. Pelso gewährt lebenslange Garatie auf den Carbonrahmen. Allerdings nur für den Erstkäufer, der sich dafür nach dem Kauf bei Pelso unter Angabe der Rahmennummer registrieren muß.
Am Wochenende vor der avisierten Lieferung hatte ich schon die Laufräder bis auf die Bremsscheiben fertig montiert, DT Swiss CR1600 mit 22 mm breiten Felgen (Innenmaß), darauf Schwalbe G-One Speed 40-622 in tubeless Montage, sehr einfach und nahezu von Anfang an dicht.
Der Aufbau des Rades aus dem Rahmenkit und den dazu zusammen gekauften Teilen gestaltete sich im großen und ganzen ohne Probleme. Den Lagerkonus wollte ich nicht auf die Carbongabel aufschlagen und hab ihn zur Montage aufgesägt. Die Funktionsweise des Expanders im Gabelschaft war mir zwar im Prinzip klar, aber korrekt montiert hab ich ihn erst, als er schon verbaut war, ich dann erst die Montagehinweise durchgelesen habe, und dann nochmal alles auseinander rupfen mußte, um ihn auch sicher im Gabelschaft zu fixieren.
Bevor es zum "roll-out" kam, gut zwei Wochen nach Lieferung des Kits, wollten etliche Teile verbaut sein:
-Shimano XT 11fach 11-42 Schaltung
-Connex 11s0 Kette mit Connex Link verbunden
-Shimano 68 mm Tretlager für Shimano 105 Hollowtech II 50-39-30 mit 165 mm langen Kurbeln
-Shimano 105 3-10 Umwerfer
-ES600 SPD Pedale
-Magura MT-4 Scheibenbremsen mit Magura Storm SL Bremsscheiben, 160 mm vorne und hinten
Beide Bremsleitungen mußte ich aufschneiden. Die Vordere mußte ich kürzen, weil sie deutlich zu lang ist. Die Hintere wollte ich, wie dank vorverlegter Züge vorgesehen, durch das Rahmeninnere verlegen. Hat prima geklappt ohne Ölsauerei und überraschenderweise ohne die Notwendigkeit, anschließend Öl nach zu füllen oder zu entlüften.
Hier der Status vor dem "roll out".
Da hatte ich noch eine Ultegra 3fach Kurbel mit 175 mm langen Kurbelarmen verbaut, die ich aber, wie oben erwähnt, durch die 3fach 105er Garnitur mit 165 mm Kurbeln ersetzt habe. Mit den kürzeren Kurbel kann ich einfach leichter im Bereich 80 - 90 rpm treten und meine Hacken haben bei sehr engen Kurven mit starkem Lenkeinschlag weniger Kontakt zum fetten 40er Reifen. Die Notwendigkeit zum starken Lenkeinschlag gibt es auf meinem Arbeitsweg regelmäßig, wo ich mich in einem engen Rondell über eine Fußgänger und Fahrradbrücke über die Stadtautobahn schrauben muß. Klappt aber soweit sehr ordentlich mit dem Pelso und mit etwas besserer Übersicht, als mit dem tieferen Wolf & Wolf, mit dem ich vorne allerdings vollkommene Beinfreiheit genieße.
Als Beleuchtung hab ich vorne eine Supernova
Mini 2 fest verbaut und hinten werkelt ein Lupine Rotlicht Max. Den
Akku für die Supernova, so er denn mal fertig gebaut ist (ENERprof baut die Akkus erst nach Bestelleingang zusammen ........ und das dauert), transportiere ich entweder in der
Jet Pack Hecktasche, für die ich auch den
Thule Gepäcktrager per Schnellverschluß an die Sitzstreben montiert habe, oder ich montiere noch eine Satteltasche fest unter den Sitz, damit ich nicht dauernd das Kabel zur Lampe trennen muß.
Und wie fährt die Chose nun? Richtig gut, signifikant leichtläufiger als mein Wolf. Der Carbonrahmen hat einen spürbaren Flex in vertikaler Richtung und schluckt an Bodengrobheiten ganz schön was weg. Ich hab auf dem Pelso den gesamten vergangenen Samstag beim
Brevet durch den Fläming verbracht und mich dabei weitestgehend wohl gefühlt.
Den Sitz muß ich trotz Rahmengröße L maximal hinten anbringen, damit mir der Abstand Sitz zu Tretlager passt. Da der Tretlagerausleger fix ist, könnten Leute mit längeren Beinen den Sitz nur noch mit weiter vorne angebrachten Bohrungen weiter nach hinten bringen, sonst wird das imho nichts mit dem richtigen Tretlagerabstand. Die Sitzstreben habe ich maximal eingefahren. Daraus ergibt sich bei dem maximal nach hinten verschobenen Sitz ein Sitzwinkel von gut 25 Grad. Testweise flacher geht somit nicht mehr, braucht es für mich aber auch nicht unbedingt. Eine Kopfstütze habe ich nicht verbaut und am vergangenen Sonnabend auch nicht vermißt.
Die
Adapter für die
Trinkflaschenhalter habe ich beidseitig an die Kettenstreben geschnallt. Mit dem Klettband alleine wurde das am Samstag während des Brevets nicht ausreichend fest. Mal sehen, ob die jetzt zusätzlich angebrachten Kabelbinder die Halter besser am Rahmen fixieren.
Beim Reifendruck der 40er G-One Speed muß ich noch das passende Maß zwischen Komfort und Leichtlauf finden. Bei 5 bar laufen die zwar richtig gut, aber Kopfsteinpflaster geht damit mehr schlecht als recht.
Gestern hab ich mal eine flotte Runde am Pankeradweg bis Bernau gedreht.
Mit 4 bar Reifendruck bin ich da über teils wassergebundene Wegabschnitte ordentlich zurecht gekommen. So muß es sein.
Ach ja, was wiegt mein Pelso? 11,4 kg fahrfertig ohne Beleuchtung, Akkus, Hecktasche und Heckträger. Mit allem drum und dran, also unter realen Bedingungen geht das Gewicht auf 15 kg. So sieht's aus.