Aus faul wird fit

Jack-Lee

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Servus,

wie ihr wisst stelle ich Aufgaben die ich mir selber stelle ganz gern online, weil das den Druck auf meinen sehr starken inneren Schweinehund erhöht... Daher gibts nach langer Abstinenz in dieser Hinsicht mal wieder was neues :)
Wer kein wehleidiges "Mitdreisiger" geseiere mag, ist hier glaub ich falsch, ansonsten freue ich mich auf Tipps, Diskussionen, Kritik und einfach etwas Konversation (ist ja in der heutigen Zeit im "Real Life" oft etwas schwer zu realisieren).

Nun erstmal ein kurzer Abriss wo denn überhaupt mein Problem liegt:
Ich habe Ende 2018 Velomo als Geschäftsführer und (Vollzeit)Entwickler/Konstrukteur/Schweißer verlassen und wollte mal was "komplett" anderes machen. So wurde ich zum Entwicklungsingenieur bei Confovis, wo ich jetzt vorallem für Konzeptideen, Design und schwierige mechanische Problemlösungen eingesetzt werde. Die Entscheidung bereue ich definitiv nicht, allein schon deshalb, weil ich richtig viel neues hinzu gelernt habe.
Jetzt aber zu den eher negativen Beispielen.
2016/17 war ich eher noch "drahtig", also gut 60kg auf 1,73m und ziemlich auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit. Im Sommer 2016 lag das Leistungspeak bei einer FTP von 240W bei 59kg und somit knapp über der "magischen" Marke von 4W/kg. Die Sprintleistung war mit knapp 1200W über 5s auch noch recht passabel. Die VO2max lag bei 64ml/kg/min. In dem Jahr hatte ich allein 9000km auf Strava getrackte Fahrten, da kommen gut nochmal 3-4000km ohne Tracking hinzu.
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Nun gings aufs Jahr 2018 zu, in dem ich gerade mal 1000km Rad gefahren bin und meinen neuen Job begonnen habe. Anfangs noch 50:50 im Prototypenbau wurde der Anteil am Rechner immer höher. Hinzu kam eine immer mit Eis gefüllte Gefriertruhe und einen "Süßigkeitenfach" in der Firmenküche, das immer gefüllt wurde. Und da ich ein Zuckerjunkie bin, nahm das Schicksal seinen Lauf. Nun haben wir 2021, ich habe seit 2018 in etwa so viele km "im Sattel" verbracht wie 2016 zwischen Januar und April und dank Corona fiel der allergrößte Teil meines "Notankers" Crossfit weg. Ergebnis zu Anfang diesen Jahres war:
-78kg
-KFA 20,1%
-FTP 168W
-CP5s 990W
-VO2max 49ml/kg/min
-2,1W/kg
Ergo ich bin zur schlaffen Nudel mit Fettrand mutiert. Hinzu kam ein kritisch niedriger Vitamin D Wert (der war früher selbst im Winter top), da ich kaum noch die Sonne auf die blanke Haut bekomme (Wenn man 17-18Uhr nach hause kommt, steht die Sonne schon so tief, dass da nix mehr mit Vitamin D Produktion ist).
Dinge die vor ein paar Jahren noch flockig von der Hand gingen, waren jetzt plötzlich mächtig anstrengend und das erste Crossfit-Training sorgte für 1Woche Muskelkater, trotz nicht vorhandener Leistung im Training. Hinzu kam die deutlich gesteigerte Infektanfälligkeit. Wenn man sieht wie sehr man in nicht mal 3 Jahren körperlich abbauen kann, will ich garnicht wissen, was passiert, wenn ich das noch bis zu meinem 40. so durchziehe. Daher : Es muss ich was ändern.

Somit habe ich vor knapp 3 Monaten angefangen anstatt eines Schokoriegels einen Apfel mit etwas (veganem) Joghurt zu essen, auf die 1-2 Eis am Tag zu verzichten und eher z.B. etwas Melone zu essen. Einen "Cheatday" habe ich zwar trotzdem noch, da gibts auch mal ne Pizza, aber halt nicht täglich. Desweiteren gibts Mittag nicht immer nur Nudeln, sondern mal ne Gemüsepfanne, Reiseintopf, Kartoffelecken, usw.
Seit etwa einem Monat hat die Crossfit-Box wieder auf und ich trainiere aktuell 2x die Woche und wieder auf meinen alten Rhythmus mit 3x die Woche kommen. Außerdem ziehe ich in 3 Wochen um, wodurch sich der Arbeitsweg von 2x45km/400hm auf 2x20km/50hm reduziert. Das erlaubt es wieder jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit zu fahren :) Für den Winter ist dann das Snoek im Einsatz.
Als Absicherung gabs die Woche noch einen umfangreichen Checkup mit EKG und Co. beim Sportarzt. Da sieht alles soweit gut aus.

Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab:
-76kg (wenig Unterschied, aber Bauchumfang nahm deutlich ab)
-KFA 17,5%
-FTP 205W
-CP5s 1248W
-VO2max 51ml/kg/min (das dauert bis sich da was tut...)
-2,7W/kg

Wo will ich hin? Nunja, mindestens mal zur alten Fitness. Eher besser, weil mit Crossfit ein guter Ausgleichssport zum Radfahren gefunden wurde und ich nicht mehr ganz so "dürr" obenrum sein will.
Das Leistungsgewicht soll wieder über die 4W/kg, aber eher bei 70-72kg, bei ähnlich niedrigem KFA wie 2016 (13%).

Nun denn, ich werde alle paar Wochen mal einen kurzen Statusbericht oder "spannende" Neuigkeiten posten :)
Bis denn.

Gruß,
Patrick
 
"Süßigkeitenfach" in der Firmenküche
so etwas hatte ich auch: die Süssigkeiten waren allerdings noch verführerischer positioniert: direkt vor meinen Augen und 2m vom Schreibtisch entfernt. Dazu die rustikalen Menüs der Kantine (es gab auch eine warmes buffet, das war aber schweineteuer). Dazu weniger Bewegung; Resultat: in 3 Monaten 3kg zugenommen...
 
Werd erst mal 47... Äh, ne null Uhr ist durch... Werd erst mal 48... Dann sagst Du: wär ich noch mal 35 ;-)
 
-78kg
-KFA 20,1%
-FTP 168W
-CP5s 990W
-VO2max 49ml/kg/min
-2,1W/kg
173cm
84kg
FTP 210
… mehr will ich nicht wissen, zu frustrierend
Willkommen bei den 56 Jährigen … die versuchen 2 BeinOPs zu überwinden :X3::oops::ROFLMAO:
die letzten 3Wochen Stadtradeln haben mich ganz schön geschlaucht

Ein nennenswerter täglicher Weg zur Arbeit fehlt mir … ist aber für mich der einfachste Weg den Schweinehund zu überwinden
 
Zuletzt bearbeitet:
Da haben wir ja mal wieder was gemeinsam, ich bin mittlerweile genauso schwer aber Du hast noch nicht mal Kinder und noch kein Haus gebaut, das gibt jeweils 5kg extra.
 
Sollen wir vom Patrick2020 Modell Fotos einfordern? Dann könnten die gutgemeinten Ratschläge eine fundiertere Grundlage bekommen. :LOL:
Um es mit den Worten von Meister Yoda aus zu drücken: Versuche es nicht. Tu es oder tu es nicht.
Wenn Du es wirklich willst, wirst Du es schaffen.
 
Im Homeoffice hat mein innerer Schweinehund auch seine Chance genutzt.
Da musste sich was ändern. Also:
Jeden morgen vor der Arbeit 45 Minuten Rad fahren
Intervallfasten 16/8 mit zwei Mahlzeiten pro Tag. Zwischendurch keine Kalorien, nicht mal Milch im Kaffee.
Tagsüber trinke ich Wasser und jede Menge Früchtetee.
So gut wie keinen Zucker und kein Fertigfutter. Weitestgehend fleischfreie Ernährung.
So verschwanden bis heute gut14kg
Und die Touren am Wochenende werden von ganz alleine länger.
Fühlt sich gut an.
Fazit: Ohne regelmäßige Bewegung und Disziplin geht es nicht.
 
Intervall fasten kann ich auch empfehlen. Ich bin überhaupt nicht der muckibuden Typ, deshalb versuche ich mit tretrollern, joggen und wandern den Ausgleich zum liegeradeln...
 
Sollen wir vom Patrick2020 Modell Fotos einfordern? Dann könnten die gutgemeinten Ratschläge eine fundiertere Grundlage bekommen. :LOL:
Fotos gibts tatsächlich... aber irgendwie will ich die nicht wirklich hochladen :X

@HFKLR : Intervallfasten hatte ich früher auch, zusammen mit meiner Partnerin, gemacht. War in Kombi mit GA2 Training super für den Fettstoffwechsel. Muss ich mal wieder anfangen. Das kompensiert zudem gut den "Cheat-Day". Hab meist 1 mal die Woche einen Tag nichts gegessen, also nicht der klassische "16/8" Weg.

@hogla : Ich bin notorischer Prokastinierer und Schweinehunduntergebner... Da ist sowas echt verdammt hart.
 
Hab meist 1 mal die Woche einen Tag nichts gegessen, also nicht der klassische "16/8" Weg.
Kannst auch sechs Tage die Woche einen "23/1" Weg gehen und einen Tag die Woche schlemmen.
Einfacher gegenüber "16/8", da der Körper den Normalzustand (die 23h) gut akzeptiert und verinnerlicht. Kein Hungergefühl nach ca. 1-2h Folgezeit zum Essen - und so lange ist der Magen gut gefüllt.

Falls du 1-2 Tage die Woche aufgrund unvorhergesehenen Zwischensnacks in "22,5/1,5" gerätst, geschieht auch nichts Negatives.
 
@Janne Alles Gute :) ( mit 10 jahren weniger kanns ja nur gut gehen )

mit 16-8 von 107 kg auf ca. 103 kg runter bei 1,92 M

mittlerweile mit bissl Radfahren und viel gehen beim Werken ( ich gehe tatsächlich um jedes Teil extra )
nochmals runter auf 99,5 kg ( somit ein "kleiner" UHU )

allerdings schwankt mein Lebendgewicht recht stark mit einer Differnz um die 1,5 kg.
 
Mag auch mit altersabhängigen Stoffwechseländerungen zu tun haben.
Mit 40 funktionierte es noch die zugeführten Kalorien zu zählen und zu radeln. Egal wann ich was gefuttert habe.
Nun mit Mitte 50 klappte das gar nicht mehr.
Das hat mich echt frustriert.
Umso größer die Freude, das mir 16/8 endlich die Kilos verschwanden.
Wobei es nach 10 verlorenen Kilos eine Phase von ca. 2 Wochen gab, in der das Gewicht stagnierte.
Aber dann ging die wilde Wutz weiter :)
 
Das schönste beim Intervallfasten war, dass ich von "oh nein, jetzt noch Essen machen" zu "mmm, jetzt lecker Essen machen" gekommen bin. Mittlerweile ist One Meal A Day (mit ausgedehntem Nachtisch, also 20/4 oder so) der Normalzustand, weil ich es sehr praktisch finde. Es spart Zeit und nervt nicht mehr.

...Mike
 
2016/17 war ich eher noch "drahtig", also gut 60kg auf 1,73m und ziemlich auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit......
....
Ergebnis zu Anfang diesen Jahres war:
-78kg
-KFA 20,1%
-FTP 168W
...
Patrick glaub mir über 40 geht es nur noch Bergauf.
Mit dem Gewicht!

Wenn du Abnehmen willst dann jetzt.
Wenn der Körper sich erstmal umgestellt halt aufs Senior-Dasein ist Schluss mit lustig.
Ich habe mit 11000km im Jahr mit Mitte 40 trotzdem zugenommen.
Ein Arzt hat mir auch gesagt: In Ihrem Alter geht das nicht mehr mit Sport sondern nur noch über Diät.
So ganz mag ich dem nicht glauben. Aber als Erste gilt halt : Weniger Fressen!

Ich wünsche dir viel Erfolgt bis die biologische Bombe zuschlägt.
93Kilos lassen grüßen!
 
Noch ein Mal Sixpack bevor die Wäschetrommel kommt... Das letzte mal hatte ich ersteres in der Grundschule. 2 Jahre täglich Steine schleppen, Wände mit dem Vorschlaghammer einreissen, dutzende 10l Eimer Beton durch den Garten Tagen. Keine Kinderarbeit, sondern Hausbau und ein etwas zu aktives Kind...
 
Zum Glück habe ich keine besonders große Affinität zu Süßigkeiten. Das hat mich wohl vor dem schlimmsten bewahrt, so dass ich jetzt mit 55 noch 88kg bei 192cm wiege und das trotz wenig DF - Aktivität.
Was mir zu schaffen macht, sind die Medikamente. Ich vermute besonders die Betablocker. Die machen irgendwie träge und seitdem ich die nehme, neige ich zum Frieren. Unter 20°C hab ich schon keine Lust mehr Rad zu fahren und erst bei 30°C fühle ich mich so richtig wohl. Ab und wann schaffe ich es nicht, den Puls über 120-130 zu bringen, entsprechend gering ist die Leistung. Es ist aber nicht so, dass mir die Puste ausgeht, sondern die Beine werden kraftlos und fühlen sich an wie Blei. Ich nehme an, dass da wohl zu wenig Saft durchgepumpt wird und dann fehlt die Power und das Herz bleibt relativ entspannt. Sowas passiert allerdings bei warmen Wetter seltener, sondern mehr bei kälterem Wetter. Fazit: Ich fahre viel zu wenig, denn diese Faktoren dämpfen die Fahrspaß und die Gefahr, Fett anzusetzen ist einfach größer. Die Polster um den Bauch herum krieg ich einfach nicht mehr weg. Aber vielleicht liegt es ja nur am Alter?
All das ist aber immer unterschiedlich, ab und wann ist der Puls volatil und die Leistung auch da, aber es ist unberechenbar. ich weiß nie vor der Fahrt, wie es läuft. Beim letzten Belastungs - EKG bin ich noch in den 300W Bereich reingekommen und habe dann abgebrochen (weil nix mehr ging) aber dass ist ja keine echte Ausdauerleistung, weil es zu schnell geht. So hat jeder sein Problemchen.
 
Man wird eben älter... Man soll sich halt nicht hängen lassen, aber nicht umsonst sind die meisten Leistungssportler eben unter 40 Jahre, (oder noch jünger) Der Tag hat nur 24 Stunden, und es gibt Prioritäten außerhalb von Watt/kg. Ist ok. Und wenn dann Rücken-, Bein-, oder sonstige Beeinträchtgungen dazu kommen, muss man sein Selbstbildnis anpassen. Wieder OK.

Ich fahre Rad nur noch aus Spass, und genieße es um so mehr. Patrick wünsche ich eine gute Balance, und keine neuen Fäden „ich erreiche meine Leistung nicht“. Und in dem Alter geht auch noch was!
 
Es ist immer das gleiche mit der Zunehmerei: Mehr Energie rein als man verbraucht, schon nutzt der Körper seine Chance Reserven anzulegen. Insofern: weniger Kalorien rein. Schreibt sich mega leicht, ist es aber nicht. Sonst gäbe es nicht Regalkilometer mit Diätliteratur. Vielleicht wird das der Marketingdurchbruch für Velomo: Ihr pimpt die Trikes auf 35 kg und verkauft sie als ideales Abnehmtrimmgerät. Mit Jack-Lee als Werbeikone.
 
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