Ja, man kann auch bei Intervallen von 30 Minuten noch von Intervalltraining sprechen, allerdings hängt dies von der genauen Definition und dem Kontext ab.
Intervalltraining beschreibt im Allgemeinen ein Trainingsformat, bei dem sich Phasen höherer Intensität mit Phasen niedrigerer Intensität (Erholung) abwechseln. Der Begriff „Intervall“ bezieht sich auf die Belastungs- und Erholungsphasen und nicht direkt auf deren Dauer. In der Praxis gibt es aber einige typische Richtlinien:
1. Klassisches Intervalltraining
Die Belastungsphasen sind oft kurz bis moderat, z. B. 30 Sekunden bis 5 Minuten.
Ziel ist es, hochintensive Belastungen durch kurze Pausen wiederholt zu absolvieren.
Beispiele: HIIT (High Intensity Interval Training), Tabata.
2. Langintervalle
Langintervalle (z. B. 5–10 Minuten oder länger) kommen insbesondere im Ausdauer- und Lauftraining vor, etwa bei der Entwicklung der aeroben Kapazität.
Beispiel: 4 × 10 Minuten mit 2 Minuten Trabpause.
3. 30-Minuten-Intervalle
Wenn eine einzelne Phase (z. B. 30 Minuten Belastung) so lang ist, dass sie keine Erholungsphasen mehr erlaubt oder primär kontinuierlich in einer intensiven Zone bleibt, spricht man oft von einer Schwellen- oder Tempoeinheit.
Aber: Wenn diese 30 Minuten Teil eines Trainings sind, in dem sich Phasen von Belastung und Erholung abwechseln (z. B. 30 Minuten intensiv, 10 Minuten locker, 30 Minuten intensiv), bleibt es ein Intervalltraining.
Fazit
Ob man bei 30-minütigen Intervallen noch von Intervallen spricht, hängt also davon ab, ob es sich um einen strukturierten Wechsel aus Belastung und Erholung handelt. Ohne diese Wechsel spricht man eher von einer längeren, kontinuierlichen Belastung.