Aus dem Leben eines EVO-R

Wieder ist eine Langfahrt zu Ende. Zeit für einen kurzen Rückblick.
Was ist gut gelaufen, was könnte man besser machen?

Das VM als Reisefahrzeug ist ideal. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Die Zuverlässigkeit des EVO-R ist für mich immer noch verblüffend. Kein einziger Defekt auf 2450 km.

Die Routenwahl war sehr gut. Die Strecke war sehr abwechslungsreich. Ab und zu hatte ich Mühe, die richtige Strasse zu finden und bin unvermittelt auf einer Autovia gelandet. Fahrräder dürfen - falls kein Verbotsschild vorhanden - tatsächlich dort fahren.

Tagesetappen von 150 km haben sich bewährt. Das schafft man immer ohne sich zu verausgaben.

Was könnte man besser machen?

Diese Fahrt habe ich in der zweiten Mai-Hälfte gemacht. Das nächste Mal werde ich etwas früher im Jahr gehen. Ab und zu war es doch etwas heiss.

Auch die nächste Langfahrt werde ich in südlichen Gefilden unternehmen. Es ist einfach wunderschön, wenn jeden Tag die Sonne scheint.

Uebrigens, die Reiseberichte aller früherer EVA-Touren finden sich unter:

 
Wie und womit hast du denn die Route geplant?
Die ursprüngliche Idee war, vom südlichsten Punkt Europas, d.h. Tarifa, zurück in die Schweiz zu fahren. Aber wie komme ich nach Tarifa. Habe dann den Bus nach Calpe genommen und von dort aus mit dem VM immer schön dem Wasser nach bis nach Tarifa und dann weiter bis nach Lugo. Ich habe jeden Tag spontan neu geplant mit Google-Maps. Wusste am Morgen auch gar nicht so genau, wo ich am Abend sein werde. War immer spannend.
 
Dynamic todavía piensa que las reglas de tránsito no se aplican a el. Para eso tuvo que llevarme en sus manos dos veces hoy. Suena mas romantico de lo que era. Maldiciendo, descargó todo el equipaje y me tiró por encima de la barrera de hormigón. Y 10 km después lo mismo otra vez.

Puerto de Mazarón, 15/05/22

Desde Alicante, se trata del límite entre el Mar y Torrevieja y finalmente Cartagena. La ruta es fácil de conducir con pocas subidas y muchas vistas al mar. Llegado al casco histórico de Cartagena, inmediatamente me invitaron a una cerveza. Después de dos cervezas más, incluyendo la historia familiar y las fotos de la ex esposa y el niño, tuve que alejarme lentamente porque ya eran las cuatro. Quedaba todavía un paso de 300 m por cruzar. Sin embargo, podrian haber dado a si mismos los obstaculos. (Estaban indicados, pero eso no es razón para dar marcha atrás). Ahora disfruto de una cena en Puerto de Mazaron con una fantástica vista del casco antiguo y el mar.

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Paso entre Cartagena y Puerto Mazarón

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Obstáculo absolutamente necesario

[ADJUNTAR=completo]291998[/ADJUNTAR]
Vista de Puerto Mazarón
Estábamos en la misma zona y los días
en mi viaje de ida y vuelta de Barcelona a Cadiz

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Befestigung der Plexiglaskuppel (wenn man nicht leimem will):
Verwendest Du dabei eine Dichtung zwischen Plexiglas und Carbon, und wenn ja welches Material und Produkt?

Da ich das etwas grosszügiger als das EVO-R bemessene Go One Evolution habe, komm ich noch mit ächzen von innen an die Scheinwerferbefestigung ran, aber ich werde ja auch nicht jünger, und habe nicht vor mich in absehbarer Zeit von diesem Velomobil zu trennen. Deshalb habe ich durchaus Hintergedanken welche in Richtung der Maxime "don't weld the hood" gehen, und Deine Lösung sieht eigentlich ziemich ausgreift aus.
 
Ist das nicht Polyurethan? Sikaflex 221 oder 552?
Deshalb habe ich durchaus Hintergedanken welche in Richtung der Maxime "don't weld the hood" gehen, und Deine Lösung sieht eigentlich ziemich ausgreift aus.
Die Alternative wäre hochwertiges Velcro. Inzwischen glaube ich, dass das die Kräfte ähnlich gut wie das PU-Elastomer übertragen kann. Es ist halt ein bisserl stressig, die langen Bänder mittig längs aufzuteilen. Der wesentlich Grund, wieso bei meinem Rad die Scheibe nach wie vor verklebt ist, sind die drei durchgehenden Brüche - die würden bei einer lösbaren Verbindung wieder auseinandergehen. Lösbare Verbindung daher nur mit neuer Kuppel. Bill Allenborough hatte die Lösung mit dem Velcro erfolgreich an seinem R angewendet. Sie hat sogar seine beiden Unfälle überstanden.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, und da ist möglicherweie @Dynamik in seinem beruflichen Know How gefragt (eher dem allgemeinen, weniger dem speziellen): das Evo-R ist aus CFK gefertigt. Es dürfte daher deutlich steifer als das meist aus GFK gefertigte Evolution und erst recht als das 3 sein. Das bedeutet aber, dass obwohl die Kuppel bei allen 3 Rädern tragend ist, der Anteil beim R geringer als beim Evo und beim 3 sein dürfte. Und das wiederum bedeutet, das die Punktlast auf den Schrauben beim R geringer ausfallen dürfte als bei den beiden Vorgängermodellen. Und das wieder bedeutet, dass bei den beiden jeweils eine größere Schraubendichte oder eben Kraftschlüssigkeit auf der kompletten Verbindung angebracht sein könnte.
 
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Zum Putzen der Scheibe als auch aerodynam. besser wäre es mit Inbus-Flachkopfschrauben. Vermutlich hast du die Senkkopfschrauben mit herausstehender Hülse gewählt damit du noch eine Plane wie beim Boot befestigen kannst.
 
Ich vermute, dass die Kuppeln für versenkte Schrauben tatsächlich viel zu schwach sind, und die überstehenden und aufliegenden Schrauben mit ihrer relativ großen Auflagefläche der Grund dafür sind, dass das funktioniert. Die Auflagefläche vermindert ja das Problem punktförmiger Belastungen - und das ist bei PMMA ein Thema.
 
Die Verschraubung der Scheibe hat sich nun seit 3'000 km bestens bewährt. Besonders angenehm ist, dass - mit dem Elektroschrauber - die Scheibe in 10 Minuten demontiert ist. Und dann kann man ganz bequem alle Wartungsarbeiten anpacken.

Ich musste nämlich die SRAM-Eagle-Schaltung, auf die ich so stolz war, auswechseln. Ich hatte ja diese Schaltung für zwei Kettenblätter vorne verwendet. Ich wusste ja auch, dass sie dafür gar nicht vorgesehen ist. Aber ich hatte Glück, denn es funktionierte bestens. Nun musste ich wegen der neuen Kuppel kürzere Kurbeln und damit auch ein anderes Zweifach-Kettenblatt montieren. Und mit der leicht geänderten Zähnezahl hat die Eagle-Schaltung nicht mehr perfekt funktioniert. Sie war ja auch nicht für ein 2-fach-Kettenblatt gebaut. Nun habe ich auf Shimano gewechselt (hinten 11-fach 12-42 und vorne 2-fach 36-50). Nun läuft alles wieder bestens. Der Schaltbereich ist nicht mehr ganz so gross wie vorher aber sicher ausreichend für unser gebirgiges Land.
 
Ich schalte immer noch manuell (nach alter Väter Sitte). Mit Eagle konnte ich mit dem kleineren Kettenblatt vorne nur den grössten Kranz hinten verwenden. Mit der jetzigen Shimano-Variante kann ich wieder alle Kombinationen verwenden.
 
Endlich sind wir wieder auf Langfahrt. Und wieder gehts südwärts, wo es nie regnet und die Sonne immer scheint. 3000 km sollen es werden, hat mir Dynamik verraten. Ob das wohl gut geht? So ganz ohne Training? Wir werden ja sehen. Wie üblich schreibt Dynamik jeden Abend einen kurzen Tagebuch-Eintrag. Den habe ich mir geschnappt und da reinkopiert.

Novara 13.5.23

Im Jahre 1959 hat Pier Paolo Pasolini mit einem Fiat Millecento (den ihm Fellini geschenkt hatte) die gesamte Italienische Küste von Ventimiglia bis nach Sizilien und zurück nach Trieste abgefahren. Seine Eindrücke und Erlebnisse hat er im Buch "La lunga strada die sabbia" festgehalten. Dieses Buch hat mich inspiriert, diese "Lange Reise" mit dem Velomobil nachzufahren und zu erfahren, was sich in den letzten 70 Jahren verändert hat.

Heute morgen bin ich im Goms losgefahren. Eine wilde Fahrt zwischen steilen Berghängen der jungen Rhone entlang. Da muss man schon aufpassen, dass die Bremsbeläge nicht verglühen. Auf der anderen Seite des Simplonpasses (den Pass hab ich mir geschenkt, denn es gibt ja einen Tunnel) geht's im gleichen Tempo weiter bis zum Lago Maggiore. Ein kleines Problem gab es nach Varzo. Die schnelle Strasse mit dem 2 km Tunnel ist für Fahrräder verboten. Die kleine Strasse ist wegen Bergsturz verschüttet und deshalb gesperrt. Ich fahre zurück nach Varzo und dort sagt man mir, ich solle einfach vorsichtig durch den Tunnel fahren. Wie macht man das? Am Lago Maggiore wurde die Fahrt etwas gemütlicher. Bei jedem Halt werde ich von Leuten umringt und alle wollen wissen, was das für ein Gefährt sei. Und alle wünschen mir alles Gute für meine Fahrt entlang der "Lunga strada di sabbia". Und nun sitze ich bei einem wunderbaren Abendessen in Novara und stärke mich für die vielen Kilometer, die ich (glücklicherweise) noch vor mir habe. Morgen werde ich Genua erreichen und damit auf die "Strada di sabbia" einschwenken.

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Der Dom von Novara
 
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Unsere Tagesetappen sind - in Anbetracht dessen, dass Dynamik nicht trainiert hat - gar nicht so schlecht. Zweimal 170 km und schon sind wir von den Alpen am Mittelmeer angelangt. Bei den Alpen sind wir allerdings unten durch und beim Appenin haben wir die tiefste Stelle, den Passo dei Giovi mit 475 m, gewählt.

Genua, 14.5.23

Ein Tag voller Gegensätze: Zuerst durchquere ich die ruhige, fast menschenleere Poebene. Ein paar Vögel beleben die Landschaft. In Alessandria, auf dem wunderschönen säulengesäumten Hauptplatz im feinsten Patisserieladen ist Mittagsrast. Gegen Süden wird es dann gebirgig, denn ich muss ja noch den Appenin überqueren. Die Landschaft ist wild und romantisch. Nach der Passhöhe gehts in einem wilden Ritt hinunter bis zum Porto Antico von Genua, wo immer noch das Schiff von Kolumbus wartet. Hier wird es dann sehr lebhaft. Alle Nationen scheinen sich hier versammelt zu haben. Auch ich mische mich unter die vielen Leute und kaufe mir an einem Stand eine grosse Portion Pasta.

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Reisfelder in der Po-Ebene (kurz nach Novara)

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Das Schiff von Columbus im alten Hafen von Genua
 
Wenn es nach Dynamik gegangen wäre, hätten wir heute vor allem einen gemütlichen Schiff-Tag gehabt, ohne strapazierende Bergetappen. Aber die Realität sah dann doch etwas anders aus.

Brugnato 15.5.23

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Zauberhaft könnte sie sein die Aussicht aus dem Hotel de Ville auf den Porto Antico mit dem Schiff von Columbus und den Palmen und dem Meer im Hintergrund. Stattdessen hat man eine verrostete Brücke vor der Nase und überall liegt Unrat. Man könnte problemlos so etwas wie den Vieux Port de Marseille hinzaubern. Die Substanz (vor allem die schönen Fassaden) wäre vorhanden. "They are working on that, but slowly", meinte die nette Dame an der Reception.

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Aussicht auf den Porto Antico von Genua

Bei schönstem Sonnenschein fahre ich mit EVA los immer dem tiefblauen Meer entlang nach Camogli, denn dort wartet ein Boot nach Portofino, das mir den mühsamen Bergpass ersparen sollte. Da habe ich mich allerdings zu früh gefreut. EVA sei zu schwer und gelte nicht als Fahrrad. Drum setze ich mich an ein Tischchen, wo's Wein und Oliven gibt und bereite mich auf die Bergetappe vor. Vor mir der Strand von Camogli. Die Sandkörner sind allerdings etwas gross und wohl nicht so bequem zum liegen. Aber niemand stört sich dran.

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Strand von Camogli

An einer steilen Bergetappe werde ich von einer netten Dame angesprochen. Sie wollte alles über mein futuristisches Fahrzeug wissen. Und nach ein paar Fotos werde ich sogar zu ihrer Familie fürs Wochenende ins Ferienhaus eingeladen. Dabei wollte ich doch noch Syrakus erreichen.

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Kurz vor Rapallo

Nach Sestri Levante beginnen die Berge der Cinque Terrae. Bis auf 600 m soll's hoch gehen. Soll ich mir das heute noch antun? Nachdem mir ein älterer Herr (78 Jahre) mit Fahrrad erklärt hatte, das er das gerade gefahren sei, war der Entscheid gefallen. Aber der Kampf war hart. 600 Höhenmeter das sind zwei Stunden kurbeln im kleinsten Gang. Aber welche Seligkeit wenn man nach der Passhöhe ein Hotel findet und nach einer ausgiebigen Dusche vor einem Teller Spagetonne (mit Meeresfrüchten) sitzt. Einfach einmalig.
 
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