Hallo Kraeuterbutter,
was mein ich mit 3h...
Die 3h Campinghaushaltsarbeit sind - unter anderem - der Zeitaufwand um eine Radreise in extremen ausgesetzten Gebiet logistisch am laufen zu halten.
Zum Beispiel das Zelt:
Wenn ich kein Zelt aufstellen muss, muss ich in der Steinwüste auch keine 20 Minuten lang ebensolche wegräumen um einen flachen Boden zu schaffen.
Ich muss kein Groundsheet am Boden verankern, (Groundsheet ist ein Schutzboden der den eigentlichen Zeltboden vor scharfen Steinen und Dornen schützt.
Zelt- auf und abbau ist bei einem Ultrallight-HighEnd-Zelt ebenfalls sehr zeitaufwendig, da man damit sehr vorsichtig umgehen muß.
Und wer glaubt das man am morgen kein Kondenswasser innen am Außenzeltstoff abtrocknen muss in der Sahara, der täuscht sich ordentlich. Obwohl es nur 3% Luftfeuchte hat...
Das muß man trocken wischen, sonst schimmelt der Stoff in ein paar Wochen, oder früher..
Der Sand im Innenzelt muß morgens raus, sonst zerreibt der scharfe _Quarzsand den Innenzeltstoff beim Transport.
Das ist aber bei dem statisch stark aufgeladenen Nylonstoff nicht einfach, das Zeug hängt sich elektrisch wie Kleister an den Stoff...
Die Haringe in Dünengebieten halten selten, man muss entweder kleine Sandsäcke vergraben und daran die Zeltleinen binden, oder Erdanker reintreiben,
Eine zeitaufwendige Schweißtreibende Arbeit.
Den Daunenschlafsack muß ich mindestens eine halbe Stunde in der Sonne trocknen lassen, dann erst kann ich ihn zusammen legen und verstauen.
Die Therm A Rest-Matte ist aufwendig zusammen zulegen, da die luft nur langsam rauszukriegen ist., Alles muß in staubdichten Säcken verschlossen und verstaut werden.
Schläft man ungeschützt in einem hauchdünnen Ultralightzelt ist das - wenns Probleme gibt - eine Mausfalle der Sonderklasse.
Ein nächtlicher Besucher braucht nur die 4 Schnüre abzuschneiden und schon bin ich unbeweglich im Zeltstoff eingewickelt gefangen.
Also muß ums Zelt rum 4 Bewegungsmelder getarnt positioniert werden. Das mach ich natürlich nur in Problemzonen.
Die wichtigsten Sachen müssen nächstens ins Zelt und können nicht draußen bleiben,
All diese hier - als kleiner Ausschnitt - geschilderten "Campingshaushaltsarbeiten-Reiselogistik" kosten ordentlich Zeit, die bei einer fixen Aufbau-Schlafbox mit ausgeblasener Matte und offenem Schlafsack wegfällt.
Man kann das hier endlos weiterführen, wie etwa fix installierte Duschvorrichtungen, die ohne Aufbau nicht so möglich sind, oder das ständige rumkramen wegfällt, weil man grad was braucht was ganz unten liegt und oben alles entfernen muß um ranzukommen. Auch solche Logistikdinge fallen bei einem aufbau weg, denn da gibt es zwei Dutzend fixe Behältnisse und mit einem Griff sofort bei jedem Teil.
Summa summarum spar ich am Tag 2x 1,5 Stunden Camping-Haushaltsarbeit ein, und das ist verdammt viel.
Und gerate ich in einen echten 3-Tages-Sandsturm (wohlgemerkt kein Staubsturm, das ist ein Riesenunterschied !!) kriegt ich bei einem Fixaufbau auch keine Sinnkrise..
Was ist bei einem Sandsturm anders ? Dieser wird immer nur maximal zwei Meter hoch, Staubstürme wandern hingegen über den ganzen Erdball.
Bei einem Sandsturm ist ein Scheinwerferglas nach 90 Minuten blind und ein Milchglas...
Auch der Lack ist an exponierten Stellen samt Grundierung weg...
lgpe