Brevet ARA Nordbayern 2022

Ich habe die Strecke und zu besseren Übersicht zum taktischen Fahren auf den Brouter grob nachgezeichnet.
Das sind etliche Herausforderungen drin. Neben den erkennbaren Abschnitten zwischen Graben und Neuburg sind natürlich Ammersee und Schöngeising/Kottgeisering zu nennen. Dazwischen sind Strecken Abschnitte, wo man taktisch fahren muss (schwierig, wenn man die Strecke nicht kennt) sowie Teile, wo von schlechtem Asphalt /Bremsasphalt ausgehen kann. Zeiten kann man fast nur zwischen Mammendorf und Neuburg herausarbeiten. Hier taktische Hinweise:
Graben bis Ausgang NeuburgSteigungen, teilweise unvorteilhafte Schleichwege (unnötige Steigungen). Grobe Oberflächen (teilw. laufunfreudiger Asphalt), verwinkelt. Wird aber im Verlauf besser ca Höhe Monheim Daiting
Ausgang Neuburg, Aichach, KlingenMoorgebiet,danach übergehend in eine Hügellandschaft. Also mit Ausgang Klingen taktisch fahren mit manchmal geringen Vorteilen mit dem VM, aber werden nach passieren der Autobahn besser.
Ab Klingendes Aufkirchen MammendorfAb Klingen ist taktisches fahren angesagt (Abfahrt für Aufstiege nutzen, soweit möglich). Wenn man von Aufkirchen runtertaucht muss man 90°links Ri Mammendorf (dort taktisch Weiterfahren). Die Streckenführung durch Mammendorf ist flach, Hügeligen bis Jesewang.
Mammendorf-MauernSchöngeising ist ein ist ein Flussbett (tief runter und wieder hoch).
Zum Ammersee MammendorfZum Ammersee geht es steil auf (taktische fahren schwierig), jedoch bis zum passieren A96 entspannt. Für die Rückfahrt: parallel A96 flach und dann geht es wieder zum Flusstal Schöngeising
Mammendorf-NeuburgAb Mammendorf sind vereinzelt eklige Ecken drin zb,wo man Raufkurbeln muss. ingesamt wird es aber bis Neuburg besser, weil nach der Hügellandschaft sich das Moorgebiet anschließt. Die Wegeoberfläche kann ich nicht beurteilen aber überwiegende Tachoanzeige +30 sollte möglich sein. Mörnsheim ist ein wichtige Kontrollpunkt! Danach fangen die Schikanen mit reduzierten Körnern an.
Neuburg-Grabenhier gilt es nochmal die letzten Körner zu mobilisieren, weil Karl auf dem letzten Stück unnötige Steigungen berücksichtigt hat, die er liebt.
Wie üblich ist die Strecke so, das man immer gut reinhauen sollte, um die Zielankunft zu schaffen. Mit verdeckten Kontrollen ist zu rechnen! Die fehlende Verpflegung am Ziel ist leider ein Problem :confused: (vielleicht einfach Wasserkocher dort hinstellen für den Feierabendtee ähm Frühstückskaffee.
Wenn man den 1Uhr Tiefpunkt übersteht sollte man ca 1-2 Uhr am Ziel sein (wenn nicht früher).

Die Strecke führt ca 15km an meiner Wohnung vorbei, aber ich werde der Versuchung widerstehen :rolleyes:.
 
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Kennt jemand das VfL-Gelände in Graben?
Wenn ich mein DF bis morgen reparieren kann, wollte ich dort campen und das Zelt stehen lassen.
 
Es gibt eine Zeltwiese am Vereinsheim. Allerdings ist der Bereich nicht umzäunt. Ich hätte keine Angst mein Zelt da stehenzulassen.
 
Ein kleiner Rückblick, während die Beine noch schmerzen und der Blutdruck irgendwie im Keller ist:
Gestern bin ich den 300er von Karl mit der Windcheetah gefahren. Als ich am Start ankam, staunte @Superbär (selbst mit dem VM da) "Ein Trike! Du traust Dich was!". Und bat mich, unbedingt einen Bericht zu schreiben. Hier ist er.

Es war die erste 300km-Distanz mit der Windcheetah. Die 200km mit dem Up hatten gezeigt, dass ich 300km damit wohl nicht schaffen würde (Nackenprobleme), und den Milan konnte ich nicht nehmen (Transportprobleme). Also Trike. Ging ganz gut mit der Bahn. Abgesehen von der Rückfahrt (dazu später mehr).

Ich wusste, worauf ich mich einließ: bergauf einer der langsamsten (von @Superbär und @tonio mit ihren DFs mal abgesehen, aber nur auf den steileren Stücken), nur bergab flott, aber immer auf der Hut, das nervöse Rennpferd ohne Federung, das bei jeder Bodenwelle versetzt, noch kontrollieren zu können. Und auf den langen Wellen südlich der Donau sehnsüchtig den VMs hinterherzuschauen, wenn sie mal wieder einen Gegenhang mit Leichtigkeit wegdrückten... Insgesamt fuhr ich sicherlich eines der langsamsten Fahrzeuge im Feld bei Karls typischem Streckenverlauf. Außerdem war da dieser Zeitdruck: 0:18 letzter Zug gen Norden ab Treuchtlingen. Macht maximal 16h Budget. Das musste knapp werden.

Am Anfang wollte ich erst einmal Körner sparen. Leider war @Streamer , mit dem ich mich bei der 200km-Runde so nett unterhalten hatte, dadurch gleich am Anfang weg. So ein Wolf&Wolf ist ganz schön flott mit dem richtigen Fahrer... Die erste Etappe war standesgemäß bergig, immer wieder von hinten die Ups, die aus späteren Startgruppen kommend in Pulks an mir vorbeizogen. Ab und zu aber mal einer, der auch zu einer Unterhaltung aufgelegt war und dafür etwas Tempo herausnahm (danke, auch an die, die das hier nicht lesen, weil sie nicht im Forum aktiv sind). Es lief eigentlich recht gut, ich war schneller als die Komoot-Prognose für Rennrad an K1 (und das hieß, schneller als 15h netto). Gut im Plan, wenn ich die Pausen im Auge behielt.

Auf der 2. Etappe wurde es wärmer, meine an K1 aufgefüllten Flaschen waren zu schnell leer, "Tankstopp" bei Aldi in Mammendorf. Trotzdem kam ich fast planmäßig in Andechs an. Nur die Beine fingen an zu zicken. Andeutungen von Krämpfen (Magnesium half) und ein schmerzendes Ziehen in den Kniekehlen, das mich 200km lang begleiten sollte und mal schlimmer, mal erträglicher war. Immer wieder die Sorge, abbrechen zu müssen.

Sehr kurzer Stopp in Andechs (gerade mal Stempel geholt und ein kleines Radler verdrückt) und gleich wieder los. In Herrsching verfranzt, weil der Garmin mal wieder nicht in der Lage war, nach einer kurzen Abweichung vom Track korrekt anzuzeigen, wo es weitergehen sollte. Diese 5 min waren am Ende aber nicht entscheidend. Weiter nach Altomünster, und auf den flacheren Wellen ein nettes "Fahrtspiel" mit einer Gruppe Rennradler, die im Schnitt mein Tempo hatten, aber bergauf viel schneller waren, während ich im Flachen und bergab davonbrausen konnte. Bis zum nächsten Anstieg, wo sie hoch zufrieden wieder vorbeizogen. Woraufhin ich die nächste Abfahrt zum unwiderstehlichen Konter nutzte... :cool:

Ein Kaffee und eine Butterbrezel bei Edeka in Altomünster. Leicht hinter dem Plan, fast waren die 16h brutto schon außer Reichweite. Aber dann kam @Kühlkette auf seinem wunderschönen Pelso Brevet von hinten, machte etwas langsamer, ich gab etwas mehr Gas, und zusammen flogen wir gen Neuburg an der Donau. Sogar mit angeregter Unterhaltung über alles Mögliche. Das war ein echter Spaß, das Highlight der Runde für mich, und dabei kam sogar wieder Zeit rein! Die Beine wollten plötzlich auch wieder, ordentlich Druck, obwohl sich die 270km-Marke näherte.

Beim McD in Neuburg war gerade das Chaos ausgebrochen, als wir unsere Stempel holen wollten. Ich beschloss, nichts zu essen, sondern es noch mit einem Anlauf auf die 16h zu versuchen. Die Aussicht, nicht 4h auf den Frühzug warten zu müssen, war mir einfach zu wichtig.
Aber nach 10km, als der erste von mehreren Anstiegen kam (Karls Scharfrichter lagen alle am Ende der Tour, und dann noch im Dunkeln), sackte mein Kreislauf ab. Ich kenne die Warnzeichen zum Glück sehr gut. Pause, Planänderung. Hauptsache, ankommen. Das hieß von da an, alle Anstiege im kleinsten Gang, Frequenz so weit runter, dass es noch ging, egal, wie schnell die anderen von hinten kamen (gefühlt doppelt so schnell). @Kühlkette machte seine Essenspause schnell wett und zog vorbei. Viele andere auch. Egal. Durchhalten. Ich konnte ausrechnen, dass ich eine halbe Stunde länger benötigen würde als die Prognose, und so kam es dann auch.

Nun denn, im Umkleideraum war es warm genug, und Möglichkeit zum Duschen, Umziehen, Quatschen mit Karl und anderen, die noch nach mir eintrafen, gab es auch. Ich wurde gar nicht müde, trotz nur 4h Schlaf in der Nacht davor... Irgendwie ging die Zeit bis 4 Uhr dann doch relativ schnell vorbei, und die Rückfahrt mit dem Frühzug war absolut problemlos, trotz des Platzbedarfs für mein Trike. Die letzten 10km bin ich sogar noch auf eigener Achse gefahren, weil das eine Viertelstunde schneller war als mit dem Zug zum nächstliegenden Bahnhof. In den Sonnenaufgang und den Morgennebel hinein. Ging prima. Radfahren, wie man es liebt... :cool:

Trotz allem: den 400er, zu dem ich angemeldet bin, werde ich dieses Jahr wohl auslassen. Mein Kopf will mehr, als mein Körper wegsteckt. Da hat meine Frau auch irgendwie Recht. Aber die alte Hexe, die fahre ich noch! Wieviele Runden, entscheidet sich dann vor Ort.

Guido
 
Hallo,

ich bin den 300er auch mitgefahren, aber leider wegen technischer Probleme nicht nicht angekommen.
Bereits 600m vor K1 hatte ich die die entscheidende Reifenpanne.
Ein 5mm langer Schnitt im Reifen, wie ich später feststellte.
Selbst Schuld, wenn man unbedingt einen 20" GrandPrix -28/406- fahren muß!
Den Schlauch gewechselt und weiter geht´s. (Dauert gefühlt ewig, da der Reifen extrem stramm sitzt)
Auf 8bar aufgepumpt, beim E-Bike Verleih.
10 km später verliert der Reifen plötzlich wieder Luft (psss -psss - psss -psss) (Fehlluft ?)
Pannenpray rein. 3bar? -- aber es hält.
Nicht wirklich. psss-psss - hört auf (2.mal Fehlluft ?)
Pannenspray rein.
Jetzt verliert der Reifen nur noch ganz langsam Luft.
Weiter gehts nach Andechs.
Oben wieder mit Pannenspray.
Öfter mal nachpumpen. (Fehlluft - eher doch nicht)

Und dann kurz vor K3:
Plötzlich steiler Anstieg und zu schwungvoll in den ersten Gang geschalten. Kette Rrrrrrr. -Klemmt in den Speichen.
Und gleich nochmal --- und reißt am Kettenschloss
Es ist fast schon Dunkel. Ein Glied raus. Weiter geht´s.
Ach ja ... nachpumpen nicht vergessen!
Kette geht wieder auf. War nicht richtig zu. Zwei Glieder raus. Die Kette ist ab jetzt gut. Es geht sogar der 1. Gang noch.
K4: (0:30)
Ich will an der Tankstelle Luft nachpumpen. Geht nur welche raus.
Dabei sehe ich daß der Mantel kaputt ist. Es drückt den Schlauch durch den Schnitt in der Lauffläche raus.
Mal was Neues! Ich klebe von außen 2 Flicken drauf.
Nachpumpen geht irgendwie nicht.
Fahre mit wenig Luft weiter und komme nicht weit.
Endgültig platt.
Ein Versuch den alten Schlauch zu kleben und einzubauen geht schief.
Mannfred hlift mir dabei. Vielen Dank! Er schafft deshalb das Zeitlimit nicht mehr.
Neue Taktik: Nur auf der Felge fahren.
Hab ich noch nie gemacht. Jetzt bietet sich die Gelegenheit!
Es ist höllisch laut.
Um 4:30 Uhr, 2h und 25 km später bricht die Felge in Trugenhofen zusammen.
Jetzt ist entgültig Schluß !!!! - Nichts geht mehr.
Ich hab jetzt auch meine 300km :):):)

Die Stimmung ist wunderbar gut. Die ersten Vögel erwachen gerade und beginnen ihr tägliches Konzert.
.......
Andreas holt mich unverzüglich ab.
MEGA MEGA MEGA
VIELEN DANK !!!!


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Mannfred hlift mir dabei. Vielen Dank! Er schafft deshalb das Zeitlimit nicht mehr.
Super Randonneursgeist! Aber auch von dir! Auf der blanken Felge:eek:
Bei PBP bekommt man für Pannen/Unfallhilfen die Zeit wieder gut geschrieben meine ich.
Ich hab mal auf einem 600er die letzte Kontrolle vor dem Ziel gerissen, war aber in der Zeit im Ziel.
Frage: 'Warum warst du zu spät an der Kontrolle?'
Ich (wahrheitsgemäß): 'Ich musste vor der Kontrolle meine Fahrtüchtigkeit wieder herstellen, aka powernap am Straßenrand'
Ging in Ordnung, Homologation erhalten(y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei sehe ich daß der Mantel kaputt ist. Es drückt den Schlauch durch den Schnitt in der Lauffläche raus.
ich glaube du brauchst in der Zukunft das hier im Bordgepäck:
Die Flicken gibts auch als 10er Pack bei Rose in zwei Größen (UP3 und UP4.5), oder bei r2-bike die UP3 einzeln. Bei beiden gibt es auch den passenden Kleber (Cement BL) einzeln.
Das kommt dann von innen in den Mantel...
 
Bei seitlichen Schnitten hilft ein Stück Cordura weiter - wird zwischen Mantel und Schlauch gelegt, steht dann über und wird mit dem Mantel fixiert. Das funktioniert ziemlich gut und wiegt fast nichts. 5cm Schnitt ist für Flicken vllt schon zu lang, aber zusätzlich auch Flicken dabei haben wird sicher nicht schaden. ;)
 
as 300er Brevet war schon hart an der Substanz. Die Steigungen von Karl haben es natürlich in sich und dazu der erste richtig heiße sonnige Tag der Woche. Gerade die Hitze, verbunden mit den Steigungen machte mir die fahrt mit dem VM schwer.

Kurz nach dem Start gingen die Steigungen los. Das hat bereits richt Körner gekostet und ich gab die Möglichkeit mich zu überholen. An der Donau (Burgheim) leitet der Track uns auf auf mäßigen Strassen durch die Hügellandschaft. Damit konnte ich den Anschluss wieder herausarbeiten.

Nach Aichach ging es weiter nach Mammendorf über eine mir bekannte Strecke, wo ich den nötige Reserve beim Ammersee herausarbeiten konnte.

Hinter Mammendorf hatte ich dann doch ein paar Kreislaufprobleme und mußte Aussteigen, mit im Schatten regenerieren und allen vorbeifahrenden sagen, das alles ok ist (d.h. eben Brevet=helfen).

Diese Reserve gab ich beim Anstieg zum Kloster wieder ab, weil ich grossen Teil der Strecke lieber schob. Die Abfahrt bot keine Kompensation auf Grund des Verkehrs und der Wegführung durch volle Orte (ist halt Urlaubs- und Ausflugsgebiet). Inzwischen war ich eh im hinteren Teil der Veranstaltung gelandet.

Während die Streckenverlauf über Schöngeising hervorragend war, führte jetzt der Wege teilweise über Bremsasphalt (davon gab es bis zum Ziel öfters Teilstücke). Also kämpfte ich mich bis Altomünster weiter durch, suchte eine Stempelmöglichkeit und dann ging es weiter durch das Königsmoos, das flache Moorgebiet mit teilweise schlechten Oberflächen, wo ich endlich Zeit wieder gutmachen konnte.

Über die leichte Überforderung beim Gasthaus zur Golden Möwe in Neuburg wurde schon berichtet. Zum Glück fliegt die Kontrollstelle demnächst raus, weil ich auch keinen Kakao mit umaufgelösten Pulver als Bodensatz mag.

Nach Neuburg ging es an die Prüfung: es ging auf dem Totpunkt 1 Uhr zu und die letzte Gebirgskette rüber zur Altmühl forderte die letzten Kräfte und erfolgreich näherte ich mich den letzen Fahrern. Auch hier waren min. 2x10%, wo ich einmal auch Anstieg (da sind mir meine Knie dann doch zu wertvoll). Durch die Dunkelheit konnte man die Abfahrten kaum zur Kompensation nutzen, weil in einer unbekannten Gegen bei Dunkelheit mehr als 45km/h sinnvoll erschien. Bei der Kontrollstelle ging es um eine Frage, wo ich dann ganz frei an Hauswand und Fenster mit starke Taschenlampe die Hauswand- und Fenster abstrahlte. Dann ging es einen kleinen Hügel begann, und endlich runter zur Altmühl.
Danach passierte in das Tridem beschädigter Sperrklinge und schiebend)

Hier konnte ich dann nochmal aufdrehen und mir VM üblicher Geschwindigkeit zwischen 35 - 45 km/h aufdrehen. In Graben war meine Konzentration so weit geschwächt, das ich 10 min die richtige Strasse suchte. Dort erwartete man mich begeistert (auch das ist ARA, gemein freuen). Nachdem ich hinter Neuburg denn Anschluss verlor, hatte ich immer wieder den Eindruck ein Radlicht im Spiegel zu sehen und bei genaueren schauen war es weg. Der Fahrer kam nach ca.10 min auch an.

Ich erhielt meine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme, zum Glück keine die Urkunde für die Rote Laterne der Liegeradler. Sogar das Trike mit dem getunten Motor war schneller :D.

Ich hatte mir eine Grabbeltasche mit paar Fächern am Fr zusammen geschustert, damit nichts durch das VM fliegt. Der Schnellschuss hat sich gelohnt. Das Navi und Powerbacks waren gut ablegbar bzw verstaut.


Mein großer Lupine Akku lag am Ende bei 20% (13.8 Ah) bei ganzen Tag mit ein Frontlicht und ab Dämmerung mit 2..

Powerbank, die mein Montana+handy mit versorgte, ist der 20000 auf ca 50% und der alte 10000er auf ebenso (warum auch immer). Die Powerbankversorgen sollte man vorher testen, weil auch eine relativ große Powerbank im Test nicht genug power lieferte (bzw sich dauernd wieder abschaltete und das Montana zum dauernden Piepsen zwang) und daher zuhause blieb

Die Brevetkarte hatte ich in einer Schutzhülle, war auch ganz praktisch war (an der Klebetechnik von Karl müssen wir noch arbeiten, weil sich die Etiketten halb ablösten durch das reinschieben)

Lustige Anekdote aus den Erzählungen am Ziel: die besten Kontrollstellen sind Tankstellen und Autorasthöfe :LOL: (weil, am Sprit verdienen sie ja nichts). Es gibt sogar Kontrollstellen, die eine eigene Speisekarte für die Brevetfahrer anbieten (beim 300er ca. 130 TN)
 
Auch von mir ein kurzer Rückblick zum 300er.
Nachdem das 200er und die Fleche mit 390 km ganz gut liefen, bin ich eigentlich recht entspannt in den 300er gestartet.
Doch über den Tag hatte ich nicht nur mit topografischen Tälern sondern auch mentalen und körperlichen zu kämpfen...

Die Strecke fand ich richtig toll. Zum Großteil sehr verkehrsarm oder mit brauchbaren Radwegen nebendran. Landschaftlich topp! Am Ammersee zwar ein paar unschöne Abschnitte mit viel Fußgänger- oder Autoverkehr, aber dafür auch an ein paar schönen Seeabschnitten vorbei.

Ich hatte schon sehr früh mit der Wärme/Hitze zu kämpfen. Weiß nicht, ob mein Körper sowas für dieses Jahr einfach noch nicht gewohnt ist, oder ob ich da empfindlicher werde. Das ging dann auch soweit, dass ich irgendwann nicht mehr richtig essen konnte, weil kein Appetit mehr da war. So habe ich zwischen K1 und K3 nur ein halbes Corny verdrückt, um dann in Altomünster die Sehnsucht nach einer extra salzigen Butterbrezel zu stillen. Beim trinken war es ähnlich, es war ein ständiger Durst vorhanden, der aber immer nur an den Kontrollstellen durch kalte Getränke wie Sprudel/Apfelschorle/Cola kurzzeitig gestillt werden konnte. Die lauwarme Brühe auf dem Rad hat da nicht viel geholfen.
Beim McDonalds dann gleiches Spiel, notdürftig ein Menü runtergewürgt, weil irgendwas musste ja mal rein. Und es kamen ja noch ein paar Zacken im Höhenprofil. Hier dann schonmal fertig gemacht für die Dunkelheit und voller Vorfreude auf die Kühle der Nacht gestartet. Nach dem ersten Hügel ging es dann in der Dämmerung in ein traumhaftes Tal (ich meine zwischen Hütting und Ellenbrunn). Hier war die Welt für mich wieder in Ordnung, Temperatur angenehm, Körper mit Nahrung vollgetankt. Und, was ja auch der Vorteil von den Anstiegen ist, es geht auch wieder bergab, also Beine hochlegen und entspannen.
Naja und die letzten zwei Anstiege hatten es dann nochmal in sich. Mit kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit kam ich aber gerade noch hoch.
Da fühlt man sich gedanklich schon fast unter der Dusche, da fängt kurz nach Ensfeld plötzlich mein Wahoo an zu streiken. Der Navigationspfeil bewegte sich nicht mehr und Geschwindigkeit wurde auch keine mehr angezeigt. Na prima. Gut dass ich kurz zuvor einen anderen Liegeradler getroffen habe, der mich dann nett plaudernd ins Ziel eskortiert hat (vielen Dank nochmal dafür, weiß leider den Forumsnamen nicht).

Um 23:30 Uhr waren wir wieder glücklich zurück. Im Großen und Ganzen kann ich sehr zufrieden sein. Bin ich doch sturz- und pannenfrei durchgekommen, was ja leider nicht selbstverständlich ist wenn man die anderen Berichte so liest. Die Tatsache, dass ich sicher 80% der Strecke komplett alleine unterwegs war, machte mir zwischendurch auch etwas zu schaffen. Aber nachdem ich den Bericht von @seilsteiger gelesen habe, ist das von mir wirklich jammern auf hohem Niveau! Respekt zu deiner Leistung und deinem Durchhaltevermögen.

Und überhaupt Glückwunsch an alle, die es gewagt und im besten Fall auch geschafft haben!

@Radsammler : Schade dass wir uns am Start (und generell) verpasst haben. Vielleicht hätte unser Tempo ganz gut gepasst, bin nämlich evtl. etwas zu schnell los.

Für das 400er muss ich noch etwas mentale Aufbauarbeit leisten. Aber die Aussicht auf die kühle Nachtfahrt trägt dazu vielleicht ganz gut bei. :)
 
Ich bin auch den 300er bei Karl gefahren. Ist eigentlich gut gelaufen.

Für mein Rad hatte ich neue und leichtere Laufräder eingespeicht, die nur eine Speichenlänge haben. Dann gab es noch einen neuen Tretlagerausleger und eine neue Kette und einen neuen Kranz. Alles wurde auf einer ADFC Radtour mit großen Schotteranteil über 80km getestet. Keine Probleme. Am Donnerstag noch eine kleine Trainungsrunde und der Ausleger knarzte. Lag wahrscheinlich an der Adapterhülse vom 50mm auf 60mm Rohr. Also am Freitag den alten Ausleger umgebaut und mit der alten Hülse eingebaut. Dabei noch das M5 Gewinde des Umwerfers für Anlötsockel zerstört. Leider passt nur diese Umwerfer richtig gut. Auf M7 aufgebohrt, eine M7 Aluschraube hohlgebohrt und M5 Gewinde reingeschnitten und reingeklebt. Hält. Als Testfahrt blieb nur noch die 12% Steigung um die Ecke.

Samstag früh mit dem Zug nach Treuchtlingen, Brevetfahrer nehmen wohl eher selten die Bahn, daher war nur 3 Räder im Abteil, @Radsammler, ein Uprightfahrer und ich.

Vor dem Start wollte sich mein Wahoo GPS updaten, obwohl ich schon am Vortag das Update gemacht hatte, also noch mal. Allerdings waren dann alle Daten weg und das Gerät komplett leer. Wollte sich auch nicht mit der Handyapp synchronisieren. Erst als ich auf dem Handy ein Hotspot eingerichtet hatte und den Wahoo per WLAN verbunden hatte, konnte ich die Strecken wieder übertragen. Noch 5min bis zum Start übrig.

Die Etappe Start-K1 bin ich etwas langsamer angegangen, ich wußte ja das sie Körner kostet. Ich bin ein Stück mit @seilsteiger gefahren. Bei K1 etwas Bratnudeln mit Wolfgang gegessen, @seilsteiger meinen Schlüssel mit SW8 und SW10 geliehen und dann weitergefahren. Ich bin dann einige Zeit mit indischstämmigen Erlangern gefahren. Der Ausleger fing wieder an zu knarzen, ich habe aber keine Schrauben nachgezogen, weil ich Angst hatte, eine Schraube abzureissen. Und so lange der Ausleger sich nicht verdreht, geht es auch leicht knarzend.

Bei Kloster Andechs hatte ich trotz Lichtschutzfaktor 50 einen Sonnenbrand auf den Oberarmen. Ich war ziemich platt, zuviel Sonne und zuwenig getrunken. Pommes, alkoholfreies Weizen und Powernapping half etwas.

Bis K3 bin ich weitgehend alleine gefahren, beim Edeka habe ich Frank getroffen, was der sich mit seinem Herzen so zumutet, heftig. Später habe dann auch noch @seilsteiger wiedergetroffen. Nachdem ich von seinen Reifenproblemen gehört hatte, habe ich ihm den Schlüssel mit SW8 zum Ausbau des Rades wieder überlassen. Kurz vor K3 hat es ihm die Kette ja zerlegt und er war am Schrauben, ich konnte ihm leider nicht helfen, da ich keine 12fach Kettenglieder dabei hatte.

Von K3 nach K4 bin ich ein ganzes Stück mit einer 3er Gruppe gefahren, die waren am Berg ähnlich langsam wie ich. Auf den letzten flachen Teilstück war ich aber deutlich schneller und daher alleine gefahren. Beim McD bei K4 wieder Wolfgang getroffen, etwa gegessen und gewundert wie teuer es da ist. Später habe ich auch gemerkt, ich vertrage das Zeug von McD nicht mehr so gut.

Von K4 zum Ziel bin ich wieder mit der 3er Gruppe gefahren. Habe sie aber im Flachstück aber wieder abgehängt, ich hatte zwar Licht direkt hinter mir, das war aber jemand anderes. 5km vor dem Ziel war ich total unterzuckert, ich konnte kaum noch navigieren und mir fiel nicht ein, dass ich noch einen Riegel am Lenkervorbau festgeklettet hatte. Riegel doch noch gefunden und meinen Windschattenfahrer gebeten vorauszufahren, so konnte ich dann um 3:30 Uhr ins Ziel segeln. Den ersten Zug um 4:18 Uhr hatte ich auch geschafft und es waren wieder @Radsammler, ein Uprightfahrer und ich im Abteil.
 
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