Brevet ARA Nordbayern 2022

Aktueller Bericht von der Strecke. Niemand muss Angst haben, dass es morgen rutschig sein könnte. Die Straßen werden seit Stunden gewaschen. Aber ordentlich. :D

fluxx.

P. S.: Gute Fahrt allen!
 
Bin aus der entgegengesetzten Richtung zur Kontrollstelle nach Ihrlerstein (dürfte beim 200er der östlichste Punkt sein) gefahren und habe zwei Rappelkisten und ein Liegerad gesehen. Wetter war gut, Sonne und Wolken, windig und hier und da ein paar Tropfen, aber nicht wirklich Regen. Früh mit 5 Grad noch frisch, nachmittags dann knapp 10 Grad.

fluxx.

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Ihrlerstein liegt hoch über Kelheim am Zusammenfluss von Altmühl und Donau. Die Auffahrt ist mit bis zu 20 Prozent Steigung üblich für die Auffahrten aus dem Altmühltal auf die umgebenden Hügel.

Hier noch ein paar Bilder von Ihrlerstein. Die Kirche, Blick rüber über das Tal zur Befreiungshalle, eine kleine Plantage, Blick auf die Kirche unten in Kelheim. Die beiden letzten sind kurz vor Painten gemacht, bis dahin geht es von Ihrlerstein aus nur runter und rauf, immer runter und rauf. Aber auf einem breiten Radweg neben der Straße. Für Velomobile eher suboptimal. In Painten an der Kirche bin ich wieder retour gefahren, die Randonneure sind links abgebogen und wieder zurück ins Altmühltal.

fluxx.

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Ich bin gestern den 200er am Nachholtermin gefahren. Anreise per S-Bahn und Zug aus Nürnberg. Beim Umsteigen morgens in Schabach bin aber fast auf dem Bahnhof erfroren, ich hatte hat Radklamotten an, ich habe dann noch die Wechselwäsche übergezogen.

Mitgefahren sind dann ca 40 Teilnehmer. Damit war dies, laut Karl, sein Brevet mit der geringsten Teilnehmerzahl: 25 letztes Wochende und 40 dieses Wochenende. Angemeldet waren ungefähr 250 Teilnehmer.

War ein buntes Feld, Rennräder in Stahl, Alu, Carbon, 4 Studenten aus Erlangen, die dort als Austauschstudenten sind, ein Hercules Damenrad aus den 80er/90er mit Sachs 5-Gang Schaltung und Anhängerkupplung ("den 200er fahre ich immer mit dem Alltagsrad...").

Es sind 4 Liegeräder und 2 Velomobile mitgefahren: Ein Carbon MBB (kenne das Modell leider nicht), 1 Wolf&Wolf, 1 tiefer Knicklenker aus Edelstahl, 2 DF und ich.

Es gab 2 Startgruppen. Ich bin in der zweiten gestartet. Das Fahrer des Carbon MBB war entweder in Startgruppe 1 oder war am Anfang gleich weg. Bis Kilometer 20 war es flach, da bin ich noch mit dem Wolf&Wolf gefahren, aber an Steigungen war der junge Mann deutlich schneller als ich.

Die Fahrer der DF hatten an Steigungen deutlich zu kämpfen, der Fahrer des roten DF hatte wohl einen zu kleinen Zahnkranz hinten drauf. Das rote DF habe ich noch ein paar mal aus der Entfernung gesehen. @Superbär mit dem rot-blauen DF und ich haben uns eigentlich ständig gegenseitig überholt, ich ihn an Steigungen und er mich in der Ebene oder im Gefälle. Bei den Kontrollstellen bin ich dann eigentlich immer den gleichen Fahrern begegnet, die etwas schneller oder langsamer als ich waren.

Das Rad hat gut funktioniert, im Gepäckfach hatte ich alles für einen 300er dabei, so das ich mir unterwegs nur einen Kaffee gekauft hatte. An der Längeneinstellung habe ich unterwegs noch zweimal etwas geändert, dann habe ich mein Cadence Sensor verloren, aber wiedergefunden und mit Ersatzgummi befestigt. Auch am Berg bin ich nicht mehr der langsamste Teilnehmer.

Das Wetter war gut, gab nur ca. 10min ein wenig Hagel, sonst bewölkt und auch Sonne. Ab der Hälfte kam der kalte und boige Wind dann von vorne. Bei Bergab mit 80 km/h wurde mir schon arg kalt, bei den steilen Bergaufpassagen dann wieder sehr warm.

In der ersten Etappe, hatte ich etwas überpowered, habe dann für Etappe 2 und 3 etwas rausgenommen. Bei Kontrollstelle 3 bin ich dann vielen Fahrern begegnet, die ich vorher noch gar nicht gesehen hatte, evtl. haben Einige länger irgendwo Pause gemacht.

Bei der vierten Etappe lief es wieder gut, so das ich dann als Teilnehmer 20 im Ziel nach 11:27h angekommen bin.
 
Beide VM-Fahrer hatten zu kleine Ritzel verbaut ;). Der VM Kollege aus Stuttgart fuhr mit Haube.Vielleicht berichtet er noch über seine Erfahrung.
Die Herausforderung für VM bei Ara/Karl ist, das die Vorteile den VM oft nicht ausgespielt werden können. Ich hatte mich auch nicht tiefgreifend mit dem Track vertraut gemacht, weil wenn man paar Schlenker hätte vermeiden können (Bundestr anstatt Radwanderweg auf der anderen Seite der Altmühl) und wenn man das 200er schon optimieren muss, ist man da eh verkehrt.
Das bedeutet, die die Heizer-Abschnitte auch so zu fahren sind: schnell und taktisch schalten (wenn möglich und nicht Vorfahrtsstraße oder Kreisel zum Bremsen zwingen :cautious:).

Starke Steigungen am Anfang haben schön einiges abverlangt, gerade im ersten Teil, die nicht weniger wurden. Das zerrt natürlich und wenn die Beinchen mal Müde sind, dauert es bissle sie wieder wach zu kriegen (ATP/ADP ist eben noch nicht perfekt trainiert). Zusätzlich machte teilweise schlechte Anspalt und Wind das ausfahren der VM Stärken schwer, bei unbekannten Terrain fährt man als Velomobilist eh bissle vorsichtiger, gerade in hügeliger Landschaft. Die Steigung um den 2Kontrollpunkt war besonders heftig. 2mal habe doch lieber geschoben, um die Knie zu schonen.
Zu Mittag hatten wir einwenig Hagel und für die Kämpfer der letzten Stunden (nach ca20:30) gab es noch mal Schneegestöber in der Zielregion. Ok, bei dem Wetter im Auto alles bei Seite zu räumen und das VM-Harlekin einzupacken, war auch nicht schön.
Wir hatten ziemlich kalten Wind, dass ich mir mir an Kontrollpunkt 3 mit zwei Heißgetränke versorgen mußte.

Coronabedingt war am Morgen und Abend Schmalhanz Küche angesagt und leider gab es auch keine Duschmöglichkeiten. Leider ging die Covid-Infektion an die beiden Ausrichter gesundheitlich nicht spurlos vorbei. Hoffen wir, das den beiden eine endgültige Genesung gelingt.

Da ich mit Garmin Navi fahre, darf ich noch von einem Schmunzeler (zumindest nachträglich) berichten. 2 Paar Ersatzakkus erwiesen als zu alt. Als der letzten Akku aufgab stand ich 13km vor dem Ziel. Ausgerechnet dort hab es kein Internetempfang für das Handy. Also klingelte ich irgendwo um nach den Weg fragen. Zum Glück bog dann ein Brevetkollege in die Str. und ich schilderte ihm das Problem und ich konnte einige Zeit hinter ihm herfahren (wurde dann zum kleinen Rudel). Inzwischen hatte ich wieder Netz und könnte 3-4km vor dem Ziel einen Sprint hinlegen (weil ich nur Google maps drauf hatte mit dem VM-feindlichen Algorithmus, fuhr ich vorsichtshalber länger im Verband mit). Natürlich hatte ich einen zweiten Riegel Akkus im Auto liegen :cool:.
 
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Die Herausforderung für VM bei Ara/Karl ist, das die Vorteile den VM oft nicht ausgespielt werden können.
Hier in der Gegend gibt es hervorragende Strecken für Velomobile. Aber dazu gehören nicht die Bereiche neben den Flusstälern. Und weder rauf noch runter würde ich mich in einem Velomobil wohlfühlen. Da muss ich ich euch schon bewundern. :eek:

fluxx.
 
Zur Wiederholung gestern habe ich mich auch getraut. Gesundheitlich ging es mir wieder besser, und die angekündigten Sonnenstrahlen (die es dann auch gab, vor allem am Nachmittag) waren zusätzliche Motivation. Kalt und windig sollte es auch werden, mit kräftigem Gegenwind in der 2. Hälfte. Auch diese Vorhersage traf ein...

Ich hätte gerne das Trike oder Velomobil genommen, aber das VM habe ich ja vor kurzem umgeworfen, und es ist noch nicht repariert. Außerdem war ich nach der hügeligen Strecke von Karls Jubiläums-200er im letzten Herbst misstrauisch. Bin die Altmühl-Strecke ja noch nie gefahren. Dann also doch wieder das rote Rennrad mit "Langstrecken"-Geometrie.

Rückblickend hätte ich gerne das Wolf&Wolf von @Streamer gehabt. Oder seine Kondition und Fahrkunst. Oder beides :) Wir haben uns immer wieder getroffen und nett unterhalten (danke!), bis er mir im Gegenwind wie erwartet irgendwann davonzog und ich eine kurze Pause in einem Wartehäuschen machen musste. Er ist wohl sogar die Steigung nach Ihrlerstein ohne Absteigen gefahren, wo ich mit dem Up Schlangenlinien fahren musste und mit meinem Einspurer-High-Racer ganz sicher umgekippt wäre.

Ein Liegerad hätte mir gestern viele Nacken- und Rückenschmerzen erspart und wahrscheinlich auch die zunehmend kalten Hände. Weil ich nicht auf die dicken Handschuhe zurück wechseln wollte (Navi-Bedienung), konnte ich irgendwann den Umwerfer nur noch mit dem linken Arm bedienen, nicht mehr mit der Hand...

Eine VM-Tour hätte mir Spaß gemacht, es waren so viele schöne Abfahrten dabei, auf denen man es hätte laufen lassen können, und einige davon mit Gegenhang, der mit dem Schwung einfach verschwunden wäre :) Und dann der unerbittliche, starke, kalte, böige Gegenwind! Über den hätte ich gelacht. Stattdessen waren Pausen angesagt. Insgesamt 4 oder 5 kurze Stopps auf dem Rückweg, um immer wieder etwas zu regenerieren. So ging es dann irgendwie doch, und in knapp 11h, kurz nach 20:00 Uhr und gerade noch im Tageslicht, war ich wieder zurück. Mit schmerzendem Nacken und steifen Händen, aber stolz und zufrieden, die Prüfung bestanden zu haben.
Aber ehrlich: wie schafft man einen 300er oder sogar mehr? Ist mir immer noch unbegreiflich...

KM0 Start.jpgKM56 Mittelpunkt.jpgKM202 Göhren.jpg
 
Er ist wohl sogar die Steigung nach Ihrlerstein ohne Absteigen gefahren, wo ich mit dem Up Schlangenlinien fahren musste und mit meinem Einspurer-High-Racer ganz sicher umgekippt wäre.
Es geht ja auch eine wunderschöne Serpentinenstraße nach Ihrlerstein hoch, die ein Genuss ist. Aber alle fahren die Strecke 20 Prozent Steigung hoch. Ist das vorgeschrieben?

fluxx.
 
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Hallo,
habs auch geschafft.
beim Anstieg nach Ihrlerstein ist mir leider die Kette in die Speichen gesprungen.
Ab da was vorbei mit dem ersten Gang.
Musste meine Knie schonen und es ging etwas langsamer. Dafür habe ich den heftigen Schneesturm ab 20:30 Uhr in vollenü zügen genießen dürfen☄️️. Zum Glück blieb der Schnee nicht auf der Straße liegen.

Bin wieder mit einer Version mit kleinem Hinterrad gefahren, um den Schwerpunkt der Satteltaschen niedrig zu halten.
Die waren dann doch etwas zu tief und haben in schnellen Kurven die Straße gefegt.

Grüße
 

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Es geht ja auch eine wunderschöne Serpentinenstraße nach Ihrlerstein hoch, die ein Genuss ist. Aber alle fahren die Strecke 20 Prozent Steigung hoch. Ist das vorgeschrieben?

fluxx.
Die Streckenführung ist so. Vielleicht möchtest Du mal einen Verbesserungsvorschlag an Karl Weimann machen? Und hättest Du mal einen kurzen Track von der Straße oder einen Kartenausschnitt? Ich würde die Strecke gerne noch mal mit dem VM privat fahren, und da käme es mir wirklich gelegen, wenn ich die 20% nicht bezwingen müsste.
 
Du kommst ja aus dem Altmühltal (Radweg links der Staatsstraße) nach Kelheim (Gronsdorf) rein. Auf dieser Straße bis zum Kreisverkehr bleiben und dann links hoch nach Ihrlerstein (im Kreisverkehr 3. Ausfahrt). Die letzten 500 m vor dem Kreisverkehr waren mal für Fahrräder gesperrt, kann ich aber nicht sagen, ob es noch so ist. Man kann parallel dazu rechts durch die Siedlung fahren.

Der Mehrweg ist bei 200 km nicht der Rede wert. :)

fluxx.

P. S.: Und wer es ganz hart möchte, der fährt nicht den Gronsdorfer Weg hoch, sondern nimmt den Veilchenhang.
 
Ja, der mit dem Wolf war ich. Auf den ersten 19 km bis zur ersten Steigung habe ich schon gemerkt, dass die Räder von @seilsteiger und @jensNBG ganz gut rollen. Dachte eigentlich man trifft sich dann immer wieder. Hätte auch gern noch das Rad von @seilsteiger genauer angeschaut, sah sehr interessant aus. Bin dann an der ersten Steigung vorbei gefahren und habe mich schwer gewundert, dass ich euch danach nicht wieder gesehen habe.

Wie berichtet habe ich immer wieder @Radsammler getroffen und mich auch sehr über die netten Unterhaltungen gefreut (y), da man bei den wenigen Teilnehmern schon viel alleine unterwegs war. Und danke für den Velomobiltechnik-Crashkurs ;).

Die Steigung nach Ihrlerstein hoch war für mich wohl die anstrengendste. Gut dass wenig Autos unterwegs waren, sodass der ein oder andere Schlenker kein Problem war.
Der Gegenwind auf der zweiten Hälfte war schon zäh und nervig, aber wir hatten ja davor 100 km Zeit, uns mental darauf einzustellen :).

Hatte irgendwie im Kopf, dass nach 180 km nochmal ne Rampe kommt, fand den Anstieg dann aber halb so wild.
So kam ich schließlich nach nicht ganz 10 Std. wieder bei Karl am Vereinsheim an.
Es war für mich eine gelungene Premiere mit dem Wolf bei einem Brevet, meinem ersten Liegerad, das ich erst seit 2 Monaten fahre. Freue mich also schon auf das 300er! Dann vielleicht wieder mit mehr Teilnehmern und eine für mich neue Strecke.
 
War ein buntes Feld, Rennräder in Stahl, Alu, Carbon, 4 Studenten aus Erlangen, die dort als Austauschstudenten sind, ein Hercules Damenrad aus den 80er/90er mit Sachs 5-Gang Schaltung und Anhängerkupplung ("den 200er fahre ich immer mit dem Alltagsrad...").
Es war auch ein Australier mit Titan-Rennrad und schnell aussehenden Carbonfelgen unterwegs. Habe ihn immer wieder an den Kontrollen getroffen. Er fand mein Liegerad sehr 'interessant' und konnte es nicht glauben, dass die Kette so lang ist. Hat vielleicht noch nie ein Liegerad (live) gesehen :).

Der mit dem Hercules Damenrad kam kurz nach mir im Ziel in Graben an. Da habe ich Bauklötze gestaunt, wie man mit solch einem Rad so eine Strecke in so einer respektablen Zeit fahren kann - chapeau!!
 
Wenn du flach möchtest fahr beim Ostfalen
Mache ich hoffentlich mal. Der 300er rund um den Harz mit dem Velomobil würde mich reizen. Nur 60% der Höhenmeter, die Karl einbauen würde. Müsste also in ca. 12h zu machen sein. Geht aber erst nächstes Jahr wieder.
dreistellige Rampen
Ok, ok. Die Würze liegt darin, dass die Rampen drin sind, nicht in ihrer Umgehung. Hab´s verstanden. Dann kann ich meinen Einspurer aber bald verkaufen, denn schon 13% schaffe ich damit nicht. Oder ich muss eigenmächtig Umgehungen finden.
 
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